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Pathologie der Verdauung.

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Mund. Rachen. Speiseröhre. 5<br />

Speichels unmerklich und allmälig in den Magen ab. In den stärksten<br />

Fällen genügt aber dieser Ausweg nicht mehr, son<strong>der</strong>n es strömt<br />

dem Kranken <strong>der</strong> Speichel continuirlich aus dem Munde nach aussen<br />

ab, es entsteht, wie das genannt wird, Speichelfluss. Letzterer<br />

stellt hiernach Nichts dar, als den Effect einer abnorm starken und<br />

beson<strong>der</strong>s längere Zeit anhaltenden Action <strong>der</strong> Speichelnerven, und<br />

die pathologische Analyse kann im Einzelfall immer nur die Aufgabe<br />

haben, den Grund dieser abnormen Erregung aufzudecken. Nun kommt<br />

es nur selten vom Magendarmcanal o<strong>der</strong> von den Genitalien aus zu<br />

einem echten Speichelfluss, und selbst zu gewöhnlicher Entzündung<br />

<strong>der</strong> Zunge, des Zahnfleisches etc. pflegt sich im schlimmsten Falle<br />

nur eine mehr o<strong>der</strong> weniger rasch vorübergehende Salivation hinzuzugesellen.<br />

Trotzdem ist es zweifellos, dass auch <strong>der</strong> weitaus häufigste<br />

Ptyalismus, nämlich <strong>der</strong> durch Quecksilbergebrauch hervorgerufene<br />

1 , lediglich ein reflectorisch von <strong>der</strong> Mundhöhle aus bedingter<br />

ist. Völlig aufgeklärt ist die Frage freilich bislang nicht. Denn<br />

davon, dass das Quecksilber so leicht und rasch, wie Jod o<strong>der</strong> Brom,<br />

in den Speichel übertrete, ist nicht die Rede; vielmehr gehen in den<br />

reinen Drüsenspeichel des Menschen o<strong>der</strong> des Hundes von dem auf<br />

irgend einem Wege dem Körper einverleibten Mercur, wenn überhaupt,<br />

so nur sehr geringe Mengen über 2 , und wenn es auch häufiger gelingt,<br />

in dem gemischten Speichel von Individuen mit Mercurial-<br />

salivation das Quecksilber nachzuweisen, so kann es hier immer aus<br />

dem Mundschleim mit seinen Epithelien stammen, in denen das Metall<br />

nach <strong>der</strong> Aufnahme in die Säftemasse des Körpers Gewebsbestandtheil<br />

geworden ist 3 . Immerhin dürfte es einstweilen das Wahrscheinlichste<br />

sein, dass die mit <strong>der</strong> Mundschleimhaut in Berührung kommenden<br />

Quecksilberverbindungen, mögen sie nun mit dem Drüsensecret o<strong>der</strong><br />

mit dem Mundschleim ausgeschieden, o<strong>der</strong> mögen sie direct in Form<br />

irgend eines Präparates o<strong>der</strong> vielleicht, z. B. bei <strong>der</strong> Inunctionskur,<br />

in Dampfform in die Mundhöhle eingeführt sein, dass dieselben, sage<br />

ich, es sind, welche die, zuweilen sehr schwere allgemeine Stoma­<br />

titis erzeugen, die nun ihrerseits eine profuse Salivation nach sich<br />

zieht. Daneben scheint freilich aus Versuchen, welche v. Mering 4<br />

an Katzen angestellt hat, zu folgen, dass <strong>der</strong> Mercur auch unmittelbar<br />

erregend auf die Speichelnerven wirkt und dadurch die Secretion<br />

steigert.<br />

An<strong>der</strong>e Fälle von gesteigerter Speichelsecretion sind zwar nicht<br />

reflectorisch bedingt, indessen unzweifelhaft nervösen Ursprungs.

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