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Pathologie der Verdauung.

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Luftwege. 193<br />

grossen Abdominaltumoren, massigem Ascites o<strong>der</strong> — wohl die häufigste<br />

Ursache — hochgradigem Meteorismus. Endlich spielen hier auch die<br />

Difformitäten des Brustkorbes eine bedeutende Rolle, beson<strong>der</strong>s die<br />

so häufige Kyphoskoliose, bei <strong>der</strong> mindestens diejenige Thoraxhälfte<br />

, nach <strong>der</strong> die Convexität <strong>der</strong> Wirbelsäulenkrümmung gerichtet<br />

ist, in zuweilen sehr beträchtlichem Grade reducirt ist.<br />

Die Folge einer jeden, wodurch auch immer bedingten Verkleinerung<br />

des Thoraxbinnenraumes lässt sich offenbar dahin präcisiren, dass<br />

die betreffende Lunge sich nicht in gleicher Weise auszudehnen vermag,<br />

wie unter physiologischen Verhältnissen, weil sie nicht den<br />

ganzen Raum einnehmen kann, welchen die inspiratorische Erweite­<br />

rung des Thorax schafft. Nun ist freilich diese letztere Grösse keine<br />

constante, vielmehr bei einer tiefen Inspiration viel bedeuten<strong>der</strong>, als<br />

bei einer flachen, und es liegt demnach auf <strong>der</strong> Hand, dass durch<br />

eine tiefe Inspiration <strong>der</strong> schädliche Einfluss eines räum verkleinernden<br />

Momentes mindestens z. Th. ausgeglichen werden kann. Befindet sich<br />

z. ß. in einer Pleurahöhle eine massige Menge, er. 2 — 300 Grm.<br />

Transsudat, so kann zweifellos eine tiefe Inspiration ein ebenso<br />

grosses Lungenvolumen herbeiführen, als eine gewöhnliche, unangestrengte<br />

bei Abwesenheit jedes Pleuratranssudates. Bekanntlich aber<br />

macht Niemand auf die Dauer willkürlich angestrengte und forcirte<br />

Inspirationen, son<strong>der</strong>n das geschieht nur unter dem Einfluss <strong>der</strong><br />

Athemnoth o<strong>der</strong> Dyspnoe. Ein Blick aber auf das Kaninchen, dem<br />

ich soeben 10 Cc. Oel, gewiss eine ansehnliche Quantität für das<br />

Thier, in die rechte Pleurahöhle injicirt habe, zeigt Ihnen, dass es<br />

gar keine Dyspnoe hat: es athmet ein Wenig häufiger, als vor <strong>der</strong><br />

Einspritzung, aber ohne irgend welche Muskelanstrengung. Noch viel<br />

weniger ist von Dyspnoe die Rede bei Menschen mit einem gewöhnlichen<br />

Pleuratransstidat, das ja obendrein nur ganz langsam und allmälig<br />

abgeschieden wird, o<strong>der</strong> bei einem Kyphoskoliotischen, so lange<br />

er kein an<strong>der</strong>weites Respirationsleiden hat. Da mithin unter diesen<br />

Umständen eine Compensatio!! durch dyspnoisch vertieftes Athmen<br />

für gewöhnlich nicht Statt hat, so fragt sich um so mehr, wie sich<br />

dabei die Lunge verhält. Theoretisch denkbar wäre es zunächst, dass<br />

die Wirkung des raumverkleinernden Momentes sich in gleichmässiger<br />

Weise über alle Alveolen <strong>der</strong> betreffenden Lunge vertheilte, <strong>der</strong> Art,<br />

dass jede einzelne um so viel kleiner bliebe, als <strong>der</strong> Quotient aus<br />

dem Volumen des raumbeschränkenden Momentes und <strong>der</strong> Gesammtzahl<br />

<strong>der</strong> Lungenbläschen beträgt. Indess die Natur verfährt nicht so.<br />

Co Uli heim, Allgemeine <strong>Pathologie</strong>. II. 2. Aufl. 10

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