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Pathologie der Verdauung.

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Luftwege.<br />

niss, den abnormen Wi<strong>der</strong>stand zu überwinden. Dass aber durch die<br />

geschil<strong>der</strong>te Aen<strong>der</strong>ung des Athemmodus eine wirkliche Regulation<br />

<strong>der</strong> durch eine Stenose <strong>der</strong> oberen Luftwege hervorgerufenen Störungen<br />

bewerkstelligt wird, hat H. Köhler 3 in einer interessanten Versuchsreihe<br />

direct gezeigt. Indem er nämlich Thiere, <strong>der</strong>en Trachea<br />

er durch einen umgelegten Bleidraht willkürlich verengern konnte,<br />

aus einem spirometerähnlichen Luftreceptaculum, in welchem die ausgepumpte<br />

Luft durch nachfliessendes Wasser ersetzt wurde, athmen<br />

Hess, constatirte er ausnahmslos, dass mit je<strong>der</strong> verlängerten und angestrengten<br />

Inspiration bedeutend mehr Luft in die Lungen aufgenommen<br />

wurde, als durch die normalen bei freien Luftwegen. Und<br />

diese Steigerung <strong>der</strong> Athemgrösse war so beträchtlich, dass in <strong>der</strong><br />

Zeiteinheit von Kaninchen beinahe so viel, von Katzen und Hunden<br />

aber sogar nicht unerheblich mehr Luft eingeathmet wurde,<br />

als bei freier Athmung. Bei dieser Sachlage kann es nicht verwun<strong>der</strong>n,<br />

dass Thiere mit einer ganz erheblichen Trachealstenose sich<br />

Wochen lang durchaus wohl befinden können, obschon sie continuirlich<br />

dyspnoisch athmen und ihr Sauerstoffbedarf wegen dieser forcirten<br />

Athembewegungen sogar den von normal athmenden Thieren übertrifft;<br />

ihre vertieften Respirationen vermögen eben auch dieses Mehr<br />

noch zu decken, und so kommt es, dass die Ernährung <strong>der</strong> Thiere,<br />

ihre Temperatur und ihr Gesammtstoffwechsel lange Zeit hindurch<br />

sich völlig innerhalb normaler Grenzen hält. Bestimmungen über die<br />

Athemgrösse von Menschen, welche an einer Stenose <strong>der</strong> oberen Luftwege<br />

leiden, sind meines Wissens bisher nicht gemacht; doch sind<br />

dieselben offenbar nicht schlechter dran, als die Versuchsthiere. Wenigstens<br />

tragen viele Kropfkranke Jahre lang ihre Trachealstenose, ohne<br />

in ihren an<strong>der</strong>weiten Functionen und ihrem Ernährungszustand, trotz<br />

<strong>der</strong> continuirlichen, wenn auch massigen Dyspnoe, irgend wie beeinträchtigt<br />

zu werden, und auch wenn im Gefolge einer doppelseitigen<br />

Posticuslähmung schon eine ganz ausgesprochene Dyspnoe sich eingestellt<br />

hat, können doch noch viele Monate bei ziemlich ungetrübtem<br />

Allgemeinbefinden <strong>der</strong> Kranken vergehen. Freilich ist hier Ein Punkt<br />

nicht ausser Acht zu lassen, <strong>der</strong> uns bald eingehen<strong>der</strong> beschäftigen<br />

wird, nämlich die wechselnde Grösse des Sauerstoffbedürfnisses.<br />

Derartige Patienten lernen sehr bald, ihr Luftbedürfniss auf<br />

das möglichste Mass einzuschränken, und so leidlich es ihnen bei<br />

Vermeidung aller körperlichen Anstrengungen und bei massiger, ruhiger<br />

Lebensweise geht, so sind sie doch bei je<strong>der</strong> Abweichung von diesem<br />

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