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Pathologie der Verdauung.

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148 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

in Folge von Verlöthung einzelner Darmschlingen an die Bauch- o<strong>der</strong><br />

Beckenwand, endlich an die Achsendrehungen, die bekanntlich<br />

am häufigsten an <strong>der</strong> Flexura sigmoides vorkommen, und die pathologische<br />

Intussusception, d. h. die Einstülpung eines Darmabschnitts<br />

in den nächstfolgenden. Gleichviel nun worin das Hin<strong>der</strong>niss<br />

bestehen mag, immer wird weniger Darminhalt hinter die betreffende<br />

Stelle gelangen, als in <strong>der</strong> Norm, die Ausleerungen werden<br />

deshalb selten und geringfügig, ja bei absoluter Undurchgängigkeit<br />

des Darms muss es sogar bald zu vollständigem Stuhlmangel<br />

kommen. Diesseits des Hin<strong>der</strong>nisses dagegen häuft sich <strong>der</strong> Speisebrei<br />

an, und rascher o<strong>der</strong> langsamer, je nach dem Grad <strong>der</strong> Stenose,<br />

kommt es zu einer Ueberfüllung und so bedeutenden Ausdehnung<br />

<strong>der</strong> betreffenden Schlingen, dass darunter die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />

Darmmuskulatur beträchtlich leiden muss; und damit sind, wie soeben<br />

auseinan<strong>der</strong>gesetzt, die Vorbedingungen zu dem stärksten Meteorismus<br />

gegeben. Doch beschränkt sich <strong>der</strong> Effect <strong>der</strong> Darmstenosen nicht<br />

hierauf. Unter physiologischen Verhältnissen passirt <strong>der</strong> Chymus den<br />

Dünndarm zu schnell, als dass es daselbst zur Entwicklung eingreifen<strong>der</strong>er<br />

Fäulnissprocesse an den Eiweisskörpern <strong>der</strong> Nahrung<br />

kommen könnte; <strong>der</strong> Dünndarm ist vielmehr die eigentliche Stätte<br />

<strong>der</strong> energischen Einwirkung <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>ssäfte und ihrer Fermente,<br />

und was unter <strong>der</strong>en Einfluss aus dem Eiweiss entsteht, Peptone,<br />

Leucin, Tyrosin etc., wird in <strong>der</strong> Hauptsache bald nach <strong>der</strong> Entstehung<br />

resorbirt. Im Dickdarm dagegen, wo echte Fäulnissvorgänge<br />

bei Weitem dominiren, fehlt es an grösseren Mengen von Eiweiss als<br />

Fäulnissmaterial. Ganz an<strong>der</strong>s gestalten sich diese Verhältnisse bei<br />

den Darmstenosen, zumal im Dünndarm. Der Inhalt des abgeschlossenen<br />

Darmrohres verhält sich, wie Jaffe 40 sehr richtig bemerkt, dann<br />

wie ein künstliches <strong>Verdauung</strong>sgemisch, welches längere Zeit im Topfe<br />

digerirt wird, d. h. die Zersetzungen <strong>der</strong> Eiweisssubstanzen gehen<br />

weiter und es entstehen unzweifelhafte Fäulnissproducte, insbeson<strong>der</strong>e<br />

neben flüchtigen Fettsäuren und Kohlenwasserstoffen Indol und Phe­<br />

nol. Da nun die Resorption zwar vermin<strong>der</strong>t, aber nicht völlig aufgehoben<br />

ist, so müssen die so entstandenen Körper in den Harn<br />

übergehen, wo das Phenol als solches, Indol als Indican ausgeschieden<br />

wird. In zahlreichen Fällen von Stagnation des Dünndarminhalts<br />

in Folge von Unwegsamkeit des Dünndarms o<strong>der</strong> von Peritonitis<br />

fand in <strong>der</strong> That Jaffe 40 den Gehalt des Harns an Indican,<br />

Salkowsky 41 und Brieger 42 den an Carbolsäure ganz erheblich,

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