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Pathologie der Verdauung.

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Pankreas und Darm. 139<br />

aufhören, fest zu sein: und die Thatsache, dass übermässiges Wassertrinken<br />

zwar die Harnsecretion ausserordentlich vermehrt, dagegen<br />

keinen Durchfall macht, beweist für sich allein schon, dass eine<br />

blosse Steigerung <strong>der</strong> Wasserzufuhr zum Darm niemals die Fäces<br />

wässrig macht, so lange die Resorption im Darm eine ungestörte<br />

ist. Auf diese allein kommt es an; für die nöthige Flüssigkeit<br />

sorgen auch bei <strong>der</strong> trockensten Nahrung mehr als ausreichend<br />

die in den Darm ergossenen <strong>Verdauung</strong>ssäfte, und deshalb müssen,<br />

sobald die Wasserresorption im Darm aufgehoben o<strong>der</strong> erheblich herabgesetzt<br />

ist, die Entleerungen wässrig sein. Unter den Ursachen <strong>der</strong><br />

Verringerung <strong>der</strong> Wasserresorption habe ich Ihnen vorhin die Möglich­<br />

keit erwähnt, dass die Mittelsalze Wasser im Darm zurückhalten und<br />

so <strong>der</strong> Resorption entziehen. Von eigentlich pathologischen Zuständen<br />

<strong>der</strong> Darmschleimhaut liegt es nahe, zu erwägen, ob die mit Epithel­<br />

verlust einhergehenden Processe die Wasserresorption beeinträchtigen;<br />

doch lässt sich das kaum entscheiden, weil dieselben immer gleich­<br />

zeitig mit entzündlichen und geschwürigen Vorgängen complicirt sind,<br />

von denen wir soeben ausgeführt, dass sie die Peristaltik erheblich<br />

steigern. Aus diesem selben Grunde kann auch die Bedeutung <strong>der</strong><br />

entzündlichen Circulationsstörung an sich für die Wasserresorption<br />

nicht genau festgestellt werden. Dagegen dürfte es von <strong>der</strong> im Darm<br />

so häufigen Stauungshyperämie recht wahrscheinlich sein, dass sie,<br />

zumal in den höheren Graden, für die Wasserresorption nachtheilig<br />

ist, und ganz sicher gilt dies von <strong>der</strong> amyloiden Degeneration<br />

<strong>der</strong> Blutgefässe <strong>der</strong> Darmschleimhaut, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Zotten.<br />

Wenigstens scheint mir das die plausibelste Erklärung für die häufigen<br />

und langdauernden Diarrhoen, welche ein so constantes Symptom<br />

des Darmamyloids sind, auch wenn einerseits letzteres sich nur auf<br />

die Schleimhautgefässe beschränkt, an<strong>der</strong>erseits alle sonstigen Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

als Entzündung, Geschwüre etc., in <strong>der</strong> Schleimhaut fehlen.<br />

Da aber, mag die Darmschleimhaut irgend wie erkrankt o<strong>der</strong> auch<br />

völlig unversehrt sein, die Wasserresorption jedenfalls eine gewisse<br />

Zeit erfor<strong>der</strong>t, so wird am sichersten ein wässriger Stuhl durch jedes<br />

Moment bewirkt werden, welches die Berührungszeit <strong>der</strong> Darmcontenta<br />

mit den Resorptionsstätten beträchtlich verkürzt,<br />

und so ist denn die weitaus häufigste Ursache des Durchfalls eine<br />

über die Norm gesteigerte Peristaltik.<br />

Erwägen Sie nun weiter, dass <strong>der</strong> Chymus aus dem Dünndarm<br />

als ein mehr o<strong>der</strong> weniger dünnflüssiger Brei von meist alkalischer

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