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Pathologie der Verdauung.

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Pankreas und Darm. 133<br />

Richtung zum After vorwärtsschieben. Bei dieser Vorwärtsbewegung<br />

kommt <strong>der</strong> Chymus successive mit den gesammten Resorptionsstätten<br />

des Dünndarms, d. i. <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Zotten, in Berührung, und<br />

was inzwischen resorbirbar geworden, wird zum grössten Theil dort<br />

resorbirt, wobei wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> durch die Contractionen <strong>der</strong> Darmmuskulatur<br />

in <strong>der</strong> Darmhöhle erzeugte positive Druck von erheblichem,<br />

mindestens unterstützendem Einfluss ist. So wird allmälig das Ver-,<br />

dauliche und Resorbirbare von dem Unverdaulichen in dem Complex<br />

unserer genossenen Nahrung geson<strong>der</strong>t, Ersteres in die Körpersäfte,<br />

Letzteres in den Dickdarm und weiter ins Rectum hinüberbeför<strong>der</strong>t,<br />

und indem auf diese Weise <strong>der</strong> Dünndarm sich seines Inhalts entledigt,<br />

wird wie<strong>der</strong> Platz für neue Nahrungszufuhr geschaffen. Unter<br />

physiologischen Verhältnissen läuft die Dünndarm <strong>Verdauung</strong> durchschnittlich<br />

in 2V2—3 Stunden ab, mithin in einem Zeitraum, <strong>der</strong> auf<br />

<strong>der</strong> einen Seite gross genug ist, um die Bearbeitung des Chymus durch<br />

die <strong>Verdauung</strong>ssäfte und die allmälige Resorption zu ermöglichen, auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite aber eine rechtzeitige Entleerung des Dünndarms<br />

gestattet. Mit dem Uebertritt <strong>der</strong> Massen in den Dickdarm ist bekanntlich<br />

die eigentliche <strong>Verdauung</strong> im Wesentlichen vollendet; was<br />

hier noch geschieht, reducirt sich in <strong>der</strong> Hauptsache auf die Resorption<br />

von etwa noch vorhandenen löslichen Salzen, Zucker, Peptonen<br />

und eine successive Eindickung des nun Koth gewordenen Chymus.<br />

Dazu bedarf es aber keiner lebhaften peristaltischen Bewegungen, und<br />

so kommt es, dass die soviel kürzere Strecke des Dickdarms erst in<br />

einer sehr viel längeren Zeit durchmessen wird, als <strong>der</strong> Dünndarm;<br />

die Defäcation erfolgt bei gesunden Menschen ja gewöhnlich nur ein-,<br />

höchstens zweimal binnen 24 Stunden.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Bedingungen, von denen die Darmperistaltik abhängt,<br />

bieten unsere Kenntnisse lei<strong>der</strong> noch empfindliche Lücken 28<br />

Soviel dürfte freilich feststehen, dass für gewöhnlich die peristaltischen<br />

Bewegungen auf reflectorischem Wege ausgelöst werden, indem die<br />

Erregung <strong>der</strong> sensiblen Schleimhautnerven des Darmkanals durch die<br />

mit ihnen in Berührung tretenden Contenta auf die motorischen Nerven<br />

<strong>der</strong> Darmmuskularis übertragen wird; das Centrum dieser Uebertragung<br />

haben wir guten Grund, in die Darmwand selber und höchst wahrscheinlich<br />

in die Meissner-Auerbach sehen Ganglienplexus zu verlegen.<br />

Meist läuft dieser Vorgang wohl in <strong>der</strong> Weise ab, dass die<br />

Erregung <strong>der</strong> Nerven einer bestimmten Schleimhautpartie direct von<br />

<strong>der</strong> Muskelcontraction <strong>der</strong>selben Region beantwortet wird; indess ist

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