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Pathologie der Verdauung.

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130 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

<strong>der</strong>er Art, Viel sind es überhaupt nicht, doch vermisst man nicht<br />

leicht etliche lockere, weissliche Schleimflocken, welche hauptsäch­<br />

lich aus kleinen Häufchen von farblosen Zellen bestehen, die von einer<br />

gallertigen Hülle umgeben sind; rothe Blutkörperchen sind darin nicht<br />

gesehen worden. Niemals fehlt es an ßacterien von verschiedener<br />

Form; doch waren unsere Kenntnisse von <strong>der</strong> Natur und den Eigenschaften<br />

<strong>der</strong> parasitären Organismen im Jahre 1866 noch viel zu<br />

lückenhaft, als dass den damaligen Befunden gerade nach dieser Richtung<br />

ein beson<strong>der</strong>er Werth beigemessen werden könnte. Besser sind<br />

wir jedenfalls über die chemische Zusammensetzung <strong>der</strong> Choleradejectionen<br />

unterrichtet 23 . Nachdem <strong>der</strong> bei Beginn des Anfalls vor­<br />

handene Inhalt des Digestionstractus entleert worden, unterscheiden<br />

sich die Dejectionen per anum ferner nicht wesentlich von dem Er­<br />

brochenen; denn <strong>der</strong>. grössere Wassergehalt des Erbrochenen und das<br />

dadurch bedingte noch geringere specif. Gewicht (1,002—1,005) kommen<br />

einfach von <strong>der</strong> Zumischung des während des Anfalls getrunke­<br />

nen Wassers; das specif. Gewicht <strong>der</strong> Reiswasserstühle beträgt, wie<br />

gesagt, etwas mehr, 1,006 — 1,013. Die Reaction ist bei beiden neutral<br />

o<strong>der</strong> alkalisch. Unter den festen Bestandtheilen überwiegen die<br />

anorganischen über die organischen, und von ersteren ganz ausge­<br />

sprochen das Chlornatrium, während von Kalisalzen und Phosphaten<br />

nur minimale Mengen darin vorkommen. Unter den organischen<br />

Substanzen lässt sich constant Harnstoff, resp. kohlensaures Ammoniak,<br />

und Eiweiss nachweisen, letzteres freilich in so geringer<br />

Quantität, dass in dem Erbrochenen durch Siedhitze und Salpetersäure<br />

kaum mehr als eine opalescirende Trübung erzeugt wird; in<br />

den Dejectionen pflegen die genannten Reactionen einige schwache<br />

Flocken abzuscheiden. Vielleicht die interessanteste Substanz aber,<br />

welche die Choleradejectionen enthalten, ist das von Kühne 26 in<br />

ihnen gefundene saccharificirende Ferment; während er kein<br />

an<strong>der</strong>es <strong>Verdauung</strong>sferment in ihnen nachweisen konnte, vermochte<br />

er jedesmal mittelst des Reiswasserstuhls Stärke in Zucker umzuwandeln.<br />

Und nun, soll eine so beschaffene Flüssigkeit direct aus den<br />

Blutgefässen <strong>der</strong> Darmschleimhaut in die Darmhöhle ergossen, d. h.<br />

ein echtes Transsudat sein? trotz ihrer Eiweissarmuth, trotz des vollständigen<br />

Fehlens von rothen Blutkörperchen und trotz ihres Fermentgehalts?<br />

Mir scheint, wer das aufrecht erhalten, wer da verfechten<br />

will, dass in <strong>der</strong> Cholera von den Gefässen einer we<strong>der</strong> gestauten

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