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Pathologie der Verdauung.

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Pankreas und Darm. 123<br />

ihm untersuchten Hund und Schwein, wie reine Pepsindrüsen, nach<br />

Art <strong>der</strong> Pylorusdrüsen des Magens, verhalten; vollends ist uns von<br />

irgendwelchen pathologischen Processen an ihnen Nichts bekannt. Ein<br />

genaueres Eingehen erfor<strong>der</strong>t dagegen das Sekret <strong>der</strong>Lieberkühnschen<br />

Drüsen, <strong>der</strong> Darmsaft. Dieses Sekret hat bereits eine förm­<br />

liche Geschichte. Nachdem die ältere Physiologie die Existenz eines<br />

Darmsaftes aus theoretischen Gründen erschlossen und demselben einen<br />

erheblichen Antheil an <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong> <strong>der</strong> Nährstoffe zugeschrieben<br />

hatte, wurden die Vorstellungen über dies Sekret und seine Wirkun­<br />

gen zuerst durch die bekannte Arbeit Thiry's 12 auf ein bescheidenes<br />

Maass zurückgeführt, und seitdem hat die Reaction gegen jene Annahme<br />

<strong>der</strong>art zugenommen, dass in neuester Zeit sogar von sehr achtbarer<br />

Stelle 13 jede Sekretion Seitens <strong>der</strong> Darmwand und <strong>der</strong> Lieberkühn-<br />

schen Drüsen insbeson<strong>der</strong>e in Zweifel gezogen wird. Indess geht eine<br />

<strong>der</strong>artige Skepsis meines Erachtens über das Ziel hinaus. Schon die<br />

von Frerichs 14 angewandte Methode des Abbindens von vorher durch<br />

Streichen entleerten Darmschlingen ist zwar nicht dazu geeignet, reinen<br />

Darmsaft zu verschaffen; wenn man aber bei einem seit mehreren<br />

Tagen hungernden Hund eine zuvor ausgestrichene und noch besser<br />

ausgespülte Darmschlinge einige Stunden nach <strong>der</strong> doppelten Ligatur<br />

mit einer mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> grossen Menge von Flüssigkeit erfüllt<br />

findet, so wüsste ich in <strong>der</strong> That nicht, als was An<strong>der</strong>es man diese<br />

Flüssigkeit deuten sollte, denn als Secret d er Darmschleimhaut?<br />

Denn an eine abnorme Transsudaten aus den Blutgefässen des Darmes<br />

in die Darmhöhle zu denken, verbietet nicht blos das vollständige<br />

Fehlen von irgend welchen Circulationsstörungen in <strong>der</strong> Darmwand<br />

nach diesem Eingriff, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e auch die Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> anatomischen Einrichtung <strong>der</strong> in Rede stehenden Localität, sowie<br />

<strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> betreffenden Flüssigkeit. Bedingungen,<br />

welche die Transsudation aus den Gelassen des Darms über die Norm<br />

steigern, sind in <strong>der</strong> <strong>Pathologie</strong> ja keineswegs selten gegeben; aber<br />

jm Gefolge <strong>der</strong> Lebercirrhose, auch bei den ungenügend compensirten<br />

Herzfehlern kommt es zwar zu einer Zunahme des Lymphstromes aus<br />

dem Darm und oft genug zu einem Oedem <strong>der</strong> Darmwand und zu<br />

Ascites, indess Flüssigkeitsergüsse in die Darmhöhle giebt es nicht.<br />

Selbst für die Enteritis dürfte es keineswegs ausgemacht sein, dass<br />

die exsudirte Flüssigkeit in den Darm tritt, so lange wenigstens das<br />

Darmepithel unversehrt ist. Jedenfalls bedarf es dazu einer mit wirk­<br />

licher Exsudation einhergehenden Entzündung, und dass von einer

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