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Pathologie der Verdauung.

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122 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

abnormen Vorgänge ablaufen, die Thiere verhalten sich, wie mehrmals<br />

hervorgehoben, durchaus wie gesunde. Ganz dieselbe Folgenlosigkeit<br />

constatirte Kühne 7 , als er Trypsinlösung direct in eine Vene inji-<br />

cirte; da er das Ferment nach diesen Versuchen im Harn nachweisen<br />

konnte, so ist es wahrscheinlich, dass auch das im Pankreas resorbirte,<br />

soweit es nicht etwa durch Sauerstoffentziehung in das unschuldige<br />

Zymogen zurückverwandelt wird, einfach im Harn ausgeschieden<br />

wird. Doch nicht blos im Blute erweist sich <strong>der</strong> sonst so wirksame<br />

Bauchspeichel als völlig unschädlich, son<strong>der</strong>n er ist es ebenso in <strong>der</strong><br />

Bauchhöhle. Wenn, wie ja sehr oft geschieht, die Kanüle aus einer<br />

künstlichen Pankreasfistel ausreisst, so fliesst nothwendig eine Zeit<br />

lang <strong>der</strong> Pankreassaft in die Bauchhöhle, ohne dass die Thiere irgend<br />

welchen Schaden davon haben, ja ohne dass auch nur die Heilung<br />

<strong>der</strong> Wunde und die Regeneration des verletzten Ganges dadurch im<br />

Geringsten gestört wird: eine Thatsache, die von vielen Physiologen<br />

constatirt worden 2 , und die um so bemerkenswerther ist, als Kühne 10<br />

durch subcutane Injection <strong>der</strong>selben Trypsinlösung, die er bei Einfüh­<br />

rung ins Blut indifferent fand, „die entsetzlichsten Zerstörungen" hervorgerufen<br />

hat. Worauf dieses so ungleiche Verhalten <strong>der</strong> Bauchhöhle<br />

und des Unterhautzellgewebes gegen den pankreatischen Saft beruht,<br />

lässt sich z. Z. nicht übersehen.<br />

Mit Rücksicht auf die mehrfach berührten Beziehungen, welche<br />

man zwischen dem Diabetes und Pankreaserkrankungen zu<br />

finden gemeint hat, wird es Ihnen interessant sein zu hören, dass<br />

Heidenhain 2 bei seinen Thieren niemals irgend einen Anhaltspunkt<br />

für eine <strong>der</strong>artige Annahme gefunden hat. Auf <strong>der</strong> einen<br />

Seite konnte er durch den Zuckerstich den schönsten Diabetes auch<br />

bei solchen Thieren erzeugen, <strong>der</strong>en Pankreassaft nach aussen abgeleitet<br />

wurde; auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en gelang es ihm nie, Zucker im Harn <strong>der</strong><br />

Kaninchen nachzuweisen, denen <strong>der</strong> Wirsung'sche Gang kürzere o<strong>der</strong><br />

längere Zeit unteibunden war.<br />

Unter den übrigen <strong>Verdauung</strong>ssäften, welche in den Darm ergossen<br />

werden, hat die <strong>Pathologie</strong> keinen Anlass, zunächst bei dem<br />

Sekret <strong>der</strong> Brunner'schen Drüsen zu verweilen. Denn wir kennen<br />

bis heute noch nicht einmal die physiologische Bedeutung <strong>der</strong>selben<br />

beim Menschen, da ja Grützner 11 es selbst nicht zu entscheiden gewagt<br />

hat, ob sich die Drüsen auch bei an<strong>der</strong>en Species, als den von

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