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Pathologie der Verdauung.

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Pankreas und Darm. 117<br />

moren, welche denselben von aussen comprimiren, o<strong>der</strong> ein Carcinom<br />

des Duodenum, das ganz direct die Mündung des Ganges versperrt,<br />

vor Allem aber erinnere ich Sie an den gelegentlich des Icterus catarrhalis<br />

betonten Umstand, dass je<strong>der</strong> Gastroduodenalkatarrh,<br />

<strong>der</strong> erheblich genug ist, um den Choledochus zu verlegen, nothwendig<br />

auch den Wirsungianus unpassirbar machen muss, weil <strong>der</strong> Secretionsdruck<br />

des Pankreassaftes den <strong>der</strong> Galle nicht übertrifft 2 Gerade<br />

diese katarrhalische Unwegsamkeit des Bauchspeichelganges dürfte<br />

pathologisch vielleicht das grösste Interesse beanspruchen, nicht blos<br />

weil sie die weitaus am häufigsten vorkommende ist, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e<br />

deshalb, weil dabei sicher <strong>der</strong> auch beim Menschen so ge­<br />

wöhnliche zweite o<strong>der</strong> accessorische, kleinere, selbstständig in den<br />

Darm einmündende Ausführungsgang <strong>der</strong> Drüse mitverlegt ist, welchen<br />

die übrigen genannten Hin<strong>der</strong>nisse nicht selten offen lassen.<br />

Fragen wir nun aber, welchen Einfluss diese verschiedenartigen<br />

pathologischen Vorgänge auf die Secretion des Pankreassaftes haben<br />

und was aus etwaigen quantitativen o<strong>der</strong> qualitativen Aen<strong>der</strong>ungen<br />

seiner Abson<strong>der</strong>ung für die <strong>Verdauung</strong>, resp. für den Organismus resultirt,<br />

so müssen wir von vornherein unsere Unbekanntschaft mit<br />

dem Verhalten <strong>der</strong> Pankreassecretion bei den Herzfehlern und an<strong>der</strong>weiten<br />

Circulationsstörungen zugestehen. Dass in fieberhaften Krankheiten<br />

und bei hochgradiger Anämie die Production des Pankreas­<br />

saftes gerade so, wie die <strong>der</strong> übrigen <strong>Verdauung</strong>ssäfte, darnie<strong>der</strong>liegt,<br />

ist schon um deshalb wahrscheinlich, weil beson<strong>der</strong>s Fiebernde nur<br />

wenig Nahrung zu sich zu nehmen pflegen; von Nichts aber dependirt<br />

bekanntlich die Pankreassecretion mehr, als von <strong>der</strong> Energie <strong>der</strong><br />

Magen <strong>Verdauung</strong> und <strong>der</strong> Ernährung überhaupt. Wie es aber um jene<br />

bei <strong>der</strong> Lebercirrhose o<strong>der</strong> den uncompensirten Herzfehlern steht, darüber<br />

haben wir nicht einmal eine Vermuthung. So reich fernerhin<br />

die Litferatur ist an Angaben über die Beschaffenheit <strong>der</strong> Galle in<br />

verschiedenen Krankheiten, so arm ist sie an solchen über den Pankreassaft;<br />

und was wir überhaupt von vorkommenden Aen<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Zusammensetzung des Bauchspeichels wissen, verdanken wir<br />

lediglich den Pankreasfistelversuchen <strong>der</strong> Physiologen. Bei dieser<br />

Sachlage kann für die <strong>Pathologie</strong> eigentlich nur Eines in Betracht<br />

kommen, nämlich die Verringerung <strong>der</strong> Secretion des Pankreassaftes.<br />

Denn dass eine Drüse, die hochgradig atrophirt o<strong>der</strong> in ein<br />

cystisches Gewebe verwandelt, resp. durch Krebsmassen ersetzt ist,<br />

dass eine so verän<strong>der</strong>te Drüse ihr Secret nicht in normaler Menge

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