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Pathologie der Verdauung.

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116 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

trifft man wohl bei allgemeiner Miliartuberkulose auch einzelne Tuberkel<br />

im Pankreas, bei sorgfältiger Durchmusterung begegnet Einem<br />

daselbst auch bei pyämischen und ähnlichen Infectionsprocessen wohl<br />

ein Bakterienheerd o<strong>der</strong> ein kleiner Abscess, und dass gelegentlich<br />

eine Krebsmetastase sich ins Pankreas verirrt, liegt mir fern zu bestreiten.<br />

Aber das sind Alles im Pankreas gerade so Ausnahmen,<br />

wie sie in <strong>der</strong> Leber die Regel bilden; und wenn z. B. secundäre<br />

Pankreasknoten als ein häufiger Befund in den Obductionsberichten<br />

von primären Magencarcinomen erwähnt werden, so liegt hier in <strong>der</strong><br />

Regel eine Verwechslung mit krebsigen epigastrischen Lymphdrüsen<br />

vor. Doch auch selbstständige Entzündungen kommen im Pankreas<br />

nur sehr selten vor, Parasiten etabliren sich darin fast niemals, von<br />

<strong>der</strong> amyloiden Degeneration werden seine Gefässe gleichfalls meistens<br />

verschont, und was die oft erwähnte Verfettung <strong>der</strong> Drüsenzellen<br />

anlangt, so dürfte es recht fraglich sein, ob die Beobachter wirklich<br />

jedesmal Fettkörnchen vor sich gehabt haben und nicht vielmehr<br />

jene exquisit körnige Beschaffenheit <strong>der</strong> Drüse im nüchternen<br />

und beson<strong>der</strong>s im Hungerzustand, jene Beschaffenheit, von <strong>der</strong> Heidenhain<br />

gezeigt hat, dass sie einem reichlichen Zymogengehalt des Organs<br />

entspricht.<br />

Mancherlei bleibt trotz alledem noch übrig, womit die <strong>Pathologie</strong><br />

zu rechnen hat. Für einmal nimmt das Pankreas selbstverständlich<br />

Theil an ausgedehnteren Circulationsstörungen, so bei allgemeiner<br />

Anämie, so auch bei den nicht compensirten Herzfehlern o<strong>der</strong> bei<br />

den Stauungen, die lediglich auf das Pforta<strong>der</strong>system beschränkt sind.<br />

Ferner sind hochgradige Atrophien <strong>der</strong> Drüse nicht zu selten, und<br />

zwar sowohl active bei alten Leuten und bei Menschen, welche langwierige<br />

Zehrkrankheiten durchgemacht haben, als auch passive, in<br />

Folge von Verlegung des Wirsung'schen Ganges mit secundärer Ectasie<br />

und cystischer Degeneration <strong>der</strong> Drüsenläppchen. Dann kommen,<br />

und zwar entschieden häufiger als metastatische, primäre Geschwülste,<br />

insbeson<strong>der</strong>e Carcinome des Pankreas vor; gewöhnlich gehen sie<br />

vom Kopf des Organs aus, doch können sie auch weithin auf das<br />

Drüsengewebe übergreifen und dasselbe verdrängen. Endlich verdienen<br />

alle diejenigen Momente Berücksichtigung, welche zwar nicht das<br />

Pankreas selbst unmittelbar betreffen, aber die Entleerung des<br />

Saftes in den Darm erschweren, resp. unmöglich machen. Hiervon<br />

erwähne ich Concretionen, gelegentlich auch Spulwürmer,<br />

welche sich in den Bauchspeichelgang eingedrängt haben, dann Tu-

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