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Pathologie der Verdauung.

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Leber. 109<br />

Ectasie <strong>der</strong> Gänge mit secundärer Drüsenatrophie in Folge von Anlegung<br />

des Wirsung'sclien Ganges durch einen Stein u. a.; indess sind<br />

diese Beobachtungen bislang viel zu vereinzelt, um eine an<strong>der</strong>e Geltung<br />

als die von zufälligen Complicationen des Diabetes beanspruchen<br />

zu können; in mindestens <strong>der</strong> grösseren Hälfte aller Fälle hat übrigens<br />

selbst die sorgfältigste und scrupulöseste Prüfung am Pankreas<br />

keinerlei Abän<strong>der</strong>ung entdecken können.<br />

Unter diesen Umständen wird man die Aufklärung viel eher von<br />

den Ergebnissen chemischer Untersuchungsmethoden erwarten, die in<br />

<strong>der</strong> That einige werthvolle Anhaltspunkte gewähren. Hinsichtlich des<br />

Vermögens des diabetischen Organismus, den Zucker zu seinen Zwecken<br />

zu verwenden, hat beson<strong>der</strong>s Külz 84 zahlreiche exacte Versuche an<br />

einer Reihe von Patienten <strong>der</strong> leichten und schweren Form angestellt.<br />

Hierbei hat sich ergeben, dass ein absolutes Unvermögen wohl niemals<br />

vorkommt. Selbst schwere Diabetiker scheiden durchaus nicht eine<br />

um genau so viel grössere Quantität Zucker im Harn aus, als den<br />

genossenen Amylaceen o<strong>der</strong> Zucker entspricht; leichte vollends vermögen<br />

sogar recht ansehnliche Mengen von Zucker zurückzubehalten<br />

und für sich zu verwerthen; manche Zuckerarten, z. ß. Mannit, Frucht­<br />

zucker, Inosit, haben selbst gar keinen Einfluss auf die Zuckerausscheidung,<br />

d. h. sie vermag auch <strong>der</strong> diabetische Organismus zu zer­<br />

stören, offenbar weil sie die Quantität des im Blute circulirenden<br />

Traubenzuckers nicht vergrössern. Freilich reichen auch diese Erfah­<br />

rungen nicht aus, die eigentliche Cardinalfrage zu entscheiden, da sie<br />

gerade so gut durch eine Verringerung <strong>der</strong> Zuckerzerstörung, als durch<br />

einen in Folge von Mehrproduction gesteigerten Zuckergehalt des Blutes<br />

erklärt werden können. AVas aber diese eventuelle Mehrproduction<br />

von Seiten des Organismus anlangt, so würde dieselbe nach unserer<br />

vorhin entwickelten Auffassung eine abnorm reichliche Eiweiss-<br />

zerlegung voraussetzen. Nun, dass eine solche wirklich im Körper<br />

des Diabetikers statt hat, dafür giebt es einen ganz unanfechtbaren<br />

Beweis in <strong>der</strong> Vergrösserung <strong>der</strong> Harnstoffausscheidung. Diese<br />

Vergrösserung fehlt nur ganz ausnahmsweise bei einem Diabetiker<br />

und ist nicht selten so beträchtlich, dass die Summe des binnen<br />

24 Std. ausgeschiedenen Harnstoffs das Doppelte und Dreifache <strong>der</strong><br />

Norm und mehr noch erreicht; wie<strong>der</strong>holt hat man 100, 120, selbst<br />

150 Grm. tlarnstoff in dem 24stündigen Harn eines Zuckerkranken<br />

nachgewiesen. Woher diese enorme Masse von Harnstoff stammt, be­<br />

greift man leicht, wenn man die enormen Alengen von Fleisch und

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