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Pathologie der Verdauung.

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Leber. 103<br />

grossen Verbreitung des Glykogens- im Organismus. Nachdem<br />

Bernard zuerst das A r orkommen des Glykogens in zahlreichen embryonalen<br />

Organen dargethan hatte, erkannte 0. Nasse 72 dasselbe<br />

als einen regelmässigen Bestandtheil des Muskelgewebes, Hoppe-<br />

Seyler 73 wies sein constantes Vorkommen in lebenden farblosen Blutund<br />

Lymphkörperchen, desshalb natürlich auch in Milz und Lymphdrüsen<br />

nach, Kühne 74 fand es im Hoden eines ausgewachsenen Hundes,<br />

Schiele 73 endlich in den Epithelzellen <strong>der</strong> mit dickem geschichteten<br />

Plattenepithel versehenen Schleimhäute. Hiernach liegt es auf<br />

<strong>der</strong> Hand, dass gegenwärtig auch <strong>der</strong>jenige, welcher bereit ist, in dem<br />

Leberglycogen eine A 7 orstufe des Blutzuckers anzuerkennen, doch im<br />

besten Falle nur einen Theil des letzteren von <strong>der</strong> Leber herleiten<br />

kann. Wie gross <strong>der</strong> Antheil <strong>der</strong> Leber an <strong>der</strong> Zuckerproduction und<br />

wie gross <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong> Muskeln und <strong>der</strong> übrigen genannten Gewebe,<br />

dafür fehlt uns z. Z. jeglicher Anhaltspunkt. Vor Allem deshalb,<br />

weil, wie ich Ihnen vorhin schon ausführte, die Menge des in einem<br />

gegebenen Augenblick vorräthigen Glykogen keinerlei Rückschluss auf<br />

die Menge des wirklich producirten und eventuell in Zucker verwandelten<br />

o<strong>der</strong> sonstwie zerstörten gestattet. Ist es doch durchaus noch<br />

nicht ausgemacht, ob diejenigen Organe, in denen bisher Glykogen<br />

nicht gefunden worden, sich wirklich an <strong>der</strong> Glykogenproduction gar<br />

nicht betheiligen! Nur hinsichtlich <strong>der</strong> Geschichte des Muskelglykogens<br />

sind wir noch etwas genauer unterrichtet. Wir wissen, dass <strong>der</strong> Gehalt<br />

<strong>der</strong> Muskeln an Glykogen nicht blos bei verschiedenen Individuen,<br />

son<strong>der</strong>n auch in den verschiedenen Muskeln desselben Individuum ein<br />

sehr ungleicher sein kann. Denn <strong>der</strong> Glykogenreichthum <strong>der</strong> Muskeln<br />

hängt nicht blos von <strong>der</strong> Ernährung ab, <strong>der</strong> Art, dass es einerseits<br />

während <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong> zunimmt und die Gesammtmenge des in den<br />

Muskeln angesammelten Glycogens mehrere Stunden nach einer reichlichen<br />

Fleischfütterung annähernd dem in <strong>der</strong> Leber aufgespeicherten<br />

Quantum gleichkommt 76 , an<strong>der</strong>erseits bei Hungerthieren ebenso vollständig,<br />

und zwar zuweilen früher, zuweilen später aus ihnen verschwindet,<br />

als aus <strong>der</strong> Leber, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>selbe wird in ebenso hohem<br />

Grade beeinflusst durch die Thätigkeit <strong>der</strong> Muskeln. Bei <strong>der</strong> Contraction<br />

<strong>der</strong> Muskeln wird Glykogen verbraucht 72 ; desshalb ist <strong>der</strong><br />

Gehalt daran am grössten in gelähmten Muskeln und solchen, die,<br />

wie <strong>der</strong> Brustmuskel <strong>der</strong> Hühner, nur wenig functioniren 77 Was aus<br />

dem verbrauchten Glykogen wird, ist auch hier keineswegs exact festgestellt,<br />

insbeson<strong>der</strong>e seit Böhm 76 bewiesen hat, dass die Annahme,

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