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Pathologie der Verdauung.

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Leber. 93<br />

kogens auch nicht annähernd dem eingeführten Zuckerquantum gleichkommt,<br />

vielmehr nur einen sehr geringen Bruch theil desselben ausmacht.<br />

Nimmt man hierzu, dass nach den Ermittelungen von<br />

Wolffberg 30 <strong>der</strong> Glykogengehalt <strong>der</strong> Leber proportioneil wächst,<br />

wenn neben gleichen Mengen Zucker steigende Quantitäten von getrocknetem<br />

und pulverisirtem Fleisch gegeben werden, dass ferner noch<br />

neuerdings Naunyn 51 , Wolffberg, v. Mering 52 u. A. Anhäufung<br />

von Glykogen in <strong>der</strong> Leber nach einer, von Kohlehydraten vollkommen<br />

freien Eiweissnahrung constatiren konnten, und endlich, dass die Leber<br />

winterschlafen<strong>der</strong> Thiere, trotzdem dieselben Monate lang keine Spur<br />

von Kohlehydraten gemessen, beträchtliche Quantitäten von Glykogen<br />

enthält 53 , so kann meines Erachtens die Frage füglich nicht so ge­<br />

stellt werden, ob Kohlehydrate o<strong>der</strong> Eiweisskörper Glykogenbildner<br />

sind, son<strong>der</strong>n höchstens kann noch darüber discutirt werden, ob es<br />

überhaupt neben dem Eiweiss noch Glykogenbildner giebt.<br />

Doch scheint mir, als ob bei dieser ganzen Fragestellung die Glykogenproduction<br />

und die Glykogenanhäufung nicht scharf genug<br />

auseinan<strong>der</strong>gehalten worden. Denn, wie Wolffberg vollkommen zutreffend<br />

hervorgehoben, die Menge des in <strong>der</strong> Leber vorgefundenen<br />

Glykogen gestattet ja nicht den geringsten Rückschluss auf die Grösse<br />

<strong>der</strong> Production. Vielmehr verhält es sich damit genau wie mit dem<br />

Fett und den übrigen zersetzlichen Bestandtheilen des Körpers: es<br />

kommt Alles auf die Grösse <strong>der</strong> gleichzeitigen Zerstörung an.<br />

In einer Leber kann recht viel Glykogen producirt und trotzdem, bei<br />

correspondiren<strong>der</strong> Zerstörung, sehr wenig davon vorgefunden werden;<br />

und wenn die Zerstörung darnie<strong>der</strong>liegt, so kann trotz geringfügiger<br />

Production doch ein ganz ansehnliches Quantum Glykogen sich in<br />

<strong>der</strong> Leber aufspeichern. Glykogen in sich abzuspalten, zu produciren,<br />

ist augenscheinlich eine continuirliche Function <strong>der</strong> Leberzellen, die<br />

freilich wie alle Functionen in ihrer Intensität schwanken kann, und<br />

jedenfalls am lebhaftesten bei gutem und reichlichem Ernährungsstand<br />

des Körpers vor sich geht; aber sie erlischt, wie die winterschlafenden<br />

Thiere beweisen, auch nicht während des Hungerns, nur dass im<br />

wachen Zustande <strong>der</strong> Production auch die Verbrennung entspricht, wäh­<br />

rend bei den winterschlafenden Thieren, vermuthlich wegen Ausfalls<br />

<strong>der</strong> Muskelbewegung 54 , das Glykogen unzersetzt sich aufspeichert. So<br />

sind auch die Kohlehydrate nicht Glykogenbildner, son<strong>der</strong>n Glykogenerhalter,<br />

Glykogenbildner wenigstens nur insofern, als ihre Einfuhr<br />

den Eiweisszerfall steigert, hauptsächlich aber Glykogenerhalter, weil

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