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Jahresbericht 2007 - FWF

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ericht Der GeschäFtsLeituNG Zur Lage der wissenschaftlichen Forschung in Österreich<br />

Luxemburg und Dänemark das dritthöchste<br />

Wachstum auf. Die Forschungsinvestitionen<br />

sind im letzten Jahrzehnt erheblich gestie-<br />

gen und haben mit rund 6,83 Mrd. € bzw.<br />

2,54 % des biP im Jahr <strong>2007</strong> ihren bishe-<br />

rigen höchststand erreicht. 3 so weit die<br />

positiven Meldungen.<br />

Der starke anstieg der F&e-ausgaben in<br />

Österreich in den letzten Jahren war vor<br />

allem bedingt durch vermehrte investitionen<br />

in die anwendungsorientierte und industrielle<br />

Forschung. 4 schon in seinem Positionspapier<br />

„strategie 2010“ vom august 2005 forderte<br />

der rat für Forschung und technologieent-<br />

wicklung (rFte) daher u. a. die Konzeption<br />

und umsetzung einer exzellenzstrategie „auf<br />

allen ebenen und Durchführungssektoren<br />

des Nationalen innovationssystems (Nis)“<br />

und hielt fest, dass die Finanzierung der wis-<br />

senschaftlichen Forschung, vor allem an den<br />

universitäten, „nachgezogen“ werden<br />

muss. 5<br />

tatsächlich ist hier ein aufholbedarf zu orten:<br />

eine studie des <strong>FWF</strong> zur internationalen sicht-<br />

barkeit der österreichischen Wissenschaft,<br />

gemessen an der Zitationshäufigkeit im Ver-<br />

hältnis zu einwohnerzahl bzw. biP, zeigte ein<br />

ernüchterndes bild: Der abstandsfaktor Öster-<br />

reichs zu den spitzenländern beträgt im Mittel<br />

rund zwei, d. h., die Produktivität der österrei-<br />

chischen Wissenschaft müsste sich hinsicht-<br />

lich Qualität und Quantität verdoppeln, um im<br />

spitzenfeld mithalten zu können. 6 Natürlich<br />

gibt es große unterschiede zwischen den<br />

Wissenschaftsgebieten: Während Physik und<br />

Mathematik relativ gut abschneiden, sind<br />

„Der starke Anstieg der F&E-Ausgaben in Österreich in den letzten Jahren war<br />

vor allem bedingt durch vermehrte Investitionen in die anwendungsorientierte<br />

und industrielle Forschung.“<br />

z. b. umwelt- und agrar- sowie die sozialwis-<br />

senschaften im Ländervergleich weit abge-<br />

schlagen.<br />

um zur eingangs strapazierten Metapher<br />

zurückzukehren: Damit auch nur die Position<br />

auf der Überholspur gehalten werden kann,<br />

sind Maßnahmen notwendig. ein spezifikum<br />

des österreichischen Wissenschaftssystems<br />

ist, dass wissenschaftliche Forschung vor<br />

allem an den universitäten stattfindet. Maß-<br />

nahmen zur Verbesserung der Lage der wis-<br />

senschaftlichen Forschung müssen daher vor<br />

allem hier ansetzen. im Folgenden einige<br />

eckpunkte:<br />

n Internationales Benchmarking<br />

Der traditionelle österreichische satz,<br />

„in Wien weltberühmt“ zu sein, darf nicht<br />

gelten. Nicht die nationale, sondern die inter-<br />

nationale Liga ist entscheidend, auch und vor<br />

allem für Mittelzuteilungen. Der schritt des<br />

bMWF, die Vergabe der Mittel im rahmen<br />

der infrastrukturoffensive iV und der Vorzieh-<br />

professuren <strong>2007</strong>/08 in erster Linie im<br />

Zusammenhang mit international aner-<br />

kannter Forschungsleistung und auf basis<br />

einer unabhängigen, internationalen Quali-<br />

tätsprüfung durchzuführen, ist z. b. ein<br />

schritt in die richtige richtung.<br />

3) Österreichischer Forschungs- und technologiebericht <strong>2007</strong><br />

4) instrumente der technologieförderung und ihr Mix; a. schibany & L. Jörg 2005, intereg res. report 37-2005 (s.10 ff).<br />

5) rat für Forschung und technologieentwicklung, 2005: strategie 2010<br />

6) <strong>FWF</strong> (F. reckling) <strong>2007</strong>: Der Wettbewerb der Nationen: www.fwf.ac.at/de/downloads/pdf/der_wettbewerb_der_nationen.pdf<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Die Produktivität der<br />

österreichischen Wissen-<br />

schaft müsste sich hin-<br />

sichtlich Qualität und<br />

Quantität verdoppeln, um<br />

im Spitzenfeld mithalten<br />

zu können.<br />

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