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Ausgabe 9 - IPOS

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Das Konstrukt will dazu verhelfen, einen “dritten Ort”<br />

zu verstehen und zu schaffen, an dem – ohne Eingriff<br />

in die jeweilige Autonomie – die gemeinsam relevanten<br />

Fragen verhandelt werden können und müssen.<br />

Transparenz und Vereinbarungen zu den jeweils verantworteten<br />

Kontexten sind erforderlich. Im angestrebten<br />

Wirken des Modells beeinflussen Kontextgeber<br />

und Kontextnehmer sich gegenseitig; es entsteht<br />

ein zirkulärer Prozess.<br />

These 6:<br />

Führungspersönlichkeiten stehen in nicht auflösbaren<br />

Dilemmata.<br />

Auf der Vorderbühne gut erkennbar und deshalb vielleicht<br />

besser zu handhaben, weil auch leichter zu<br />

kommunizieren, sind die Dilemmata von Zeit(druck),<br />

Information(smangel) und Einfluss(möglichkeit).<br />

Auf der Hinterbühne ist der eigene Selbstentwurf stets<br />

in Gefahr. Erfahrungen von Macht und Ohnmacht, die<br />

Zwickmühle zwischen dem persönlichen Leben und<br />

dem Führungsleben, hoher Anerkennung und ebenso<br />

intensiver Verachtung ausgesetzt zu sein, zehren an<br />

der Kraft.<br />

Schwierig ist der Umgang mit dem Konflikt von sachlicher<br />

Zielerreichung und der Form der Beteiligungsund<br />

Entscheidungsprozesse; wie gelingt hier die nötige<br />

Integration? Der Entscheidungsdruck steigt in<br />

Veränderungsprozessen exponentiell an und der<br />

Flaschenhalseffekt erhöht den Druck unmittelbar auf<br />

die Führungskraft.<br />

Das evangelische Denken in Spannungen ist eine<br />

wertvolle Ressource für jede Führungskraft, gebraucht<br />

wird ergänzend eine Ambiguitätstoleranz zum Aushalten<br />

der inneren Spannungen, dem Ertragenkönnen<br />

von Mehrdeutigkeiten, dem psychischen Verarbeiten<br />

von hohen Rollenerwartungen und eigener begrenzter<br />

Handlungsfähigkeit.<br />

Erschwerend kommt hinzu, was Karl Valentin übers<br />

Erziehen gesagt hat, aber genauso gut übers Führen<br />

hätte gesagt haben können:<br />

“Erziehung ist zwecklos; die Kinder machen uns ohnehin<br />

alles nach.”

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