Ausgabe 9 - IPOS

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38 Veränderungsmanagement in der Kirche als Leitungsaufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Vgl. zur besonderen Aufgabe funktionaler Dienste in der ausdifferenzierten Gesellschaft u.a. Pohl- Patalong 54 vgl. oben S. 17 zur Bedeutung “emotionaler Erschütterungen” in Veränderungsprozessen 55 Und dazu zählen die allermeisten von uns 56 Lazar spricht im Blick auf eine andere Berufsgruppe von “paranoid-schizoide Position(en)”, die eingenommen werden, um sich vor einem als bedrohlich empfundenen Objekt zu schützen. In diesem Fall wären das die überdimensionalen und mit den traditionellen pastoralen Kapazitäten schwer einschätzbaren und “handlebaren” Herausforderungen einer Gesellschaft und Kirche unter Veränderungsdruck. 57 Damit will ich “Kommunikation des Evangeliums” nicht auf einen bestimmten Aspekt verkürzen. Ich greife hier eine Formel meines akademischen Lehrers Christof Bäumler auf, der sie als orientierend in seinem anregenden Werk “kommunikative Gemeindepraxis” genutzt hat (vgl. dort 17 u.ö.). 58 Oder die die Umwelt des jeweiligen Teilsystems darstellen. So wäre es von hohem Interesse, in der schwierigen Gemengelage der Arbeitszentren der EKHN stringent zu klären – von außen nach innen – für wen z.B. das ZGV Leistungen erbringt, wie es sich innen organisieren muss, um gegenüber seinen “Kontextgebern” sich effizient genug aufzustellen usw. Vermutlich wird ein Plural von Kontexten die Aufgabe erschweren, die Methode aber dennoch dazu beitragen, Dysfunktionalitäten aufzudecken. 59 Die durchaus vielfältig sein dürfen und sogar müs- sen 60 Inzwischen hat selbst die Betriebswirtschaftslehre entdeckt, welche Kraft in “Visionen” steckt (vgl. z.B. Zur Bonsen oder Obholzer 80, Kets de Vries / Balazs 178)) – um wie viel mehr sollte eine Kirche auf Visionen setzen, die aus prophetischen Traditionen auf das Reich Gottes hin lebt 61 Diese Erfahrung könnte man mit Scherle als “Gott- Offenheit” bezeichnen. 62 Zu einer ökumenisch informierten Bestimmung des missio dei-Begriffs s. insgesamt Werner 1993 63 Die Leitfragen für Interviews mit Personen, die mit Veränderungsprojekten innerhalb und außerhalb der Kirche beschäftigt waren oder sind, habe ich den jeweiligen Interviews zu Grunde gelegt. Sie wurden aber nicht stringent Punkt für Punkt abgefragt. Zudem waren die Gespräche mit Personen in unterschiedlichen Funktionen auch jeweils anders strukturiert. Der Autor Dr. Thomas Posern ist Pfarrer und Stellvertretender Leiter des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Vier Regeln für Führungskräfte Führungskräfte sollten vor allem eines vermeiden: Vertrauen zu zerstören. Das ist leider schnell geschehen, und zwar vor allem dann, wenn man eine Fehlentscheidung getroffen hat und anschließend versucht, diese zu vertuschen. Oder noch schlimmer: sie den Mitarbeitern in die Schuhe schiebt. Vier einfache Regeln beugen vor: 1. Fehler der Mitarbeiter sind Fehler des Chefs. Dies betrifft die Außendarstellung, also nach oben und außen. Eine erfolgreiche Führungskraft deckt ihre Mitarbeiter, wird allerdings intern schon sehr klare Konsequenzen treffen. 2. Fehler des Chefs sind Fehler des Chefs. Eine Regel ohne Ausnahme. Wer hier nicht die Größe hat, zu seinen Fehlern zu stehen, wird kaum das Vertrauen seiner Mitarbeiter erlangen. 3. Erfolge der Mitarbeiter gehören den Mitarbeitern. Ein Chef schmückt sich nicht mit fremden Federn. 4. Erfolge des Chefs gehören allen – auch wenn er den Erfolg tatsächlich mal im Alleingang erzielt hat. Schwierig einzuhalten? Wer hat gesagt, dass Führen leicht ist? (Aus: Fredmund Malik: Berufsziel Führungskraft, managerSeminare 4/2002, Seite 39/40)

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Veränderungsmanagement in der Kirche als Leitungsaufgabe<br />

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53 Vgl. zur besonderen Aufgabe funktionaler Dienste<br />

in der ausdifferenzierten Gesellschaft u.a. Pohl-<br />

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54 vgl. oben S. 17 zur Bedeutung “emotionaler Erschütterungen”<br />

in Veränderungsprozessen<br />

55 Und dazu zählen die allermeisten von uns<br />

56 Lazar spricht im Blick auf eine andere Berufsgruppe<br />

von “paranoid-schizoide Position(en)”, die eingenommen<br />

werden, um sich vor einem als bedrohlich<br />

empfundenen Objekt zu schützen. In diesem Fall wären<br />

das die überdimensionalen und mit den traditionellen<br />

pastoralen Kapazitäten schwer einschätzbaren<br />

und “handlebaren” Herausforderungen einer Gesellschaft<br />

und Kirche unter Veränderungsdruck.<br />

57 Damit will ich “Kommunikation des Evangeliums”<br />

nicht auf einen bestimmten Aspekt verkürzen. Ich<br />

greife hier eine Formel meines akademischen Lehrers<br />

Christof Bäumler auf, der sie als orientierend in seinem<br />

anregenden Werk “kommunikative Gemeindepraxis”<br />

genutzt hat (vgl. dort 17 u.ö.).<br />

58 Oder die die Umwelt des jeweiligen Teilsystems<br />

darstellen. So wäre es von hohem Interesse, in der<br />

schwierigen Gemengelage der Arbeitszentren der<br />

EKHN stringent zu klären – von außen nach innen –<br />

für wen z.B. das ZGV Leistungen erbringt, wie es sich<br />

innen organisieren muss, um gegenüber seinen<br />

“Kontextgebern” sich effizient genug aufzustellen usw.<br />

Vermutlich wird ein Plural von Kontexten die Aufgabe<br />

erschweren, die Methode aber dennoch dazu beitragen,<br />

Dysfunktionalitäten aufzudecken.<br />

59 Die durchaus vielfältig sein dürfen und sogar müs-<br />

sen<br />

60 Inzwischen hat selbst die Betriebswirtschaftslehre<br />

entdeckt, welche Kraft in “Visionen” steckt (vgl. z.B.<br />

Zur Bonsen oder Obholzer 80, Kets de Vries / Balazs<br />

178)) – um wie viel mehr sollte eine Kirche auf Visionen<br />

setzen, die aus prophetischen Traditionen auf<br />

das Reich Gottes hin lebt<br />

61 Diese Erfahrung könnte man mit Scherle als “Gott-<br />

Offenheit” bezeichnen.<br />

62 Zu einer ökumenisch informierten Bestimmung des<br />

missio dei-Begriffs s. insgesamt Werner 1993<br />

63 Die Leitfragen für Interviews mit Personen, die mit<br />

Veränderungsprojekten innerhalb und außerhalb der<br />

Kirche beschäftigt waren oder sind, habe ich den jeweiligen<br />

Interviews zu Grunde gelegt. Sie wurden aber<br />

nicht stringent Punkt für Punkt abgefragt. Zudem waren<br />

die Gespräche mit Personen in unterschiedlichen<br />

Funktionen auch jeweils anders strukturiert.<br />

Der Autor<br />

Dr. Thomas Posern ist Pfarrer und Stellvertretender<br />

Leiter des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung<br />

der EKHN in Mainz.

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