Kennzahlen - Bildung und Betreuung

7 Auswertung der Erfahrungen der AnbieterInnen von
Tagesheimen für Schüler und Schülerinnen 13
Tagesheime bieten von ihrer Tradition her eine Tagesstruktur insbesondere für Säuglinge
und Kinder im Vorschulbereich. Damit fallen sie nicht in den Zuständigkeitsbereich des
Ressorts Schulen im Erziehungsdepartement, sondern in den Zuständigkeitsbereich des
Ressorts Dienste, Abteilung Tagesbetreuung. In Basel-Stadt werden Tagesheime oder
Krippen von subventionierten, privaten und betrieblichen Trägerschaften angeboten.
Insgesamt standen ende 2001 1640 Plätze zur Verfügung, mit denen 2345 Kinder betreut
wurden (Pulli, Stern & Iten, 2002) 14 . Der Kanton subventioniert unter anderem die Angebote
des Basler Frauenvereins und des Vereins Kinderkrippe Bläsistift, weshalb das Gespräch mit
Vertreterinnen beider Vereine geführt wurde.
Da die meisten Krippen bzw. Tagesheime aber eine gewisse Anzahl ihrer Kinder auch im
Schulalter weiter betreuen, entstehen in der Gruppe der Schulkinder faktisch
Überschneidungen bezüglich der Zuständigkeit. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung
der familien- und schulergänzenden Tagesbetreuungsstrukturen für Schülerinnen und
Schüler werden die Tagesheime insofern nur hinsichtlich ihrer Leistung bezüglich dieser
Altersgruppe zum Vergleich beigezogen. Exemplarisch werden die Erfahrungen mit
Schulgruppen in der Bläsikrippe vorgestellt.
7.1 Profil: Tagesheim für Schülerinnen und Schüler
Kinderkrippen oder Tagesheime bieten eine umfassende und ganzheitliche Tagesstruktur
primär für Säuglinge und/oder Vorschulkinder (ab 2 Monate bis 7 Jahre). Da der Bedarf nach
umfassender Betreuung auch mit dem Schuleintritt für viele Kinder weiter gegeben ist, bieten
einige Krippen auch Plätze für Schulkinder. Grundsätzlich setzen die jeweiligen Tagesheime
ihre eigenen Schwerpunkte.
Eine ganzheitliche Betreuung in der vertrauten Atmosphäre der Krippe unterstützt die Entwicklung
von seelischen, körperlichen und geistigen Fähigkeiten bereits in den ersten
Lebens-jahren. Selbstständigkeit und Individualität einerseits und Gemeinschaftssinn
anderseits werden angestrebt. Die Zusammensetzung der Kinder in den Krippen entspricht
dem Bevölkerungsbild der Quartiere. Danach werden je nach Quartier auch viele
fremdsprachige Kinder unterschiedlichster Herkunft betreut. Die frühe Möglichkeit in den
Tagesheimen, die Kinder mit der hiesigen Kultur vertraut zu machen, leistet einen wichtigen
Beitrag zur Integration der Kinder.
Neben der Betreuung stellt das gemeinsame Essen einen wichtigen Bereich für soziales
Lernen dar.
Qualifizierte KleinkinderzieherInnen, HortnerInnen etc. sorgen für eine qualitativ hoch
stehende Betreuung der Kinder. Nach Bedarf arbeiten die MitarbeiterInnen mit
PsychologInnen oder SupervisorInnen zusammen. Zielvereinbarungen, Weiterbildung und
Teamarbeit garantieren die fachliche Entwicklung des Personals.
13 Die Erfahrungen der TagesheimanbieterInnen für Schülerinnen und Schüler der Primarstufe wurden
einerseits mittels eines qualitativen Fragebogens, welcher vor einem gemeinsamen Treffen abgegeben
worden ist, ermittelt. Diesen haben auf Empfehlung des Basler Frauenvereins und des Bläsikrippenvereins je
eine Vertreterin zum Ausfüllen erhalten. Andererseits wurde mit den beiden Vertreterinnen ein Gespräch zu
den relevanten Fragestellungen durchgeführt. Im Folgenden werden die ausgewerteten Erfahrungen aus den
qualitativen Fragebögen sowie den Gesprächen dargestellt. Der Bericht wurde anschliessend durch die
Interviewpartnerinnen verifiziert.
14 Pulli, R., Stern, S. & Iten, R. (2002). Familienergänzende Tagesbetreuung im Kanton Basel-Stadt. Ergebnisse der
Bedarfsabschätzung und -prognose. Schlussbericht zuhanden des Erziehungsdepartement des Kantons Basel-
Stadt.
Evaluation „Schul- und familienergänzende Tagesstrukturen für Schülerinnen und Schüler im Kanton Basel-Stadt“ (2003)
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