Kennzahlen - Bildung und Betreuung
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Kommentar<br />
Der Ausbau <strong>und</strong> die Weiterentwicklung sowie der Standortwechsel der Kleinklassen-<br />
Tageschulen auf der Orientierungsstufe basiert auf Erfahrungen. Wichtige Erkenntnisse<br />
konnten bereits umgesetzt werden.<br />
3.11 Gedanken zu einem Gesamtmodell<br />
Insgesamt wird von einer Gesamtkonzeption eine langfristige pädagogische<br />
Entwicklungsplanung nach primär pädagogischen <strong>und</strong> soziokulturellen Gesichtspunkten<br />
erwartet, welche auch die Raum- <strong>und</strong> Standortfrage mitberücksichtigt. Zudem müssen<br />
genügend finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Die Finanzen dürfen die <strong>Bildung</strong>splanung<br />
nicht primär leiten. Weiter wird aufgr<strong>und</strong> der hohen Nachfrage nach Tagesschulplätzen der<br />
Ausbau der Tagesschulen als wichtig erachtet.<br />
In Bezug auf ein Gesamtmodell betonen die Befragten, dass die Verankerung der<br />
Tagesschulen als Schulangebot im Schulgesetz dringend notwendig ist. Eine klare Haltung<br />
des Erziehungsdepartements ist nach mehr als 15 Jahren Erfahrung mit Tagesschulen im<br />
Primarschulbereich sicher angebracht. Das Tagesschulangebot kann nicht im<br />
Tagesbetreuungsgesetz verankert werden, denn es geht explizit um ein besonderes<br />
Schulangebot („Schule muss Schule bleiben“).<br />
Die Kleinklassen-Tagesschulen werden in der Öffentlichkeit als vergleichsweise teuer<br />
wahrgenommen <strong>und</strong> auch kritisiert. Dabei wird nach Auffassung der<br />
Tagesschulverantwortlichen eine falsche Berechnungsgr<strong>und</strong>lage verwendet. So bieten<br />
Tagesschulen explizit mehr Leistung (heilpädagogischer Ansatz, integratives Angebot von<br />
Unterricht, <strong>Betreuung</strong>, Verpflegung) als die meisten Angebote auf der Volksschule. Was dies<br />
den Schulkindern bringt, müsste laut Befragten in einer vergleichenden Untersuchung einige<br />
Jahre nach der Schulentlassung konkret erfasst werden. Die Vermutung besteht allerdings<br />
bereits, dass das ganzheitliche Konzept Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit doppelter Indikation<br />
(schwieriger familiärer Hintergr<strong>und</strong>, soziale, kognitive oder psychische Indikation) eine<br />
Chance für positive Erfahrungen während der Schullaufbahn bietet. Damit trägt die<br />
Tagesschule einen wichtigen Teil zur Integration der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen bei.<br />
Die organisatorische Zuordnung zum Rektorat Kleinklasse wird weiterhin als richtig beurteilt.<br />
Das Rektorat Kleinklasse vertritt die Belange der Kleinklassen-Tagesschulen optimal. Die<br />
Anbindung an eine künftige Abteilung, welche sich mit Tagesbetreuungsstrukturen befasst,<br />
macht nicht Sinn, da so die schulischen Anliegen zu wenig berücksichtigt werden<br />
(vergleichbar mit der gesetzliche Einbindung ins Schulgesetz).<br />
Bezüglich Öffentlichkeitsarbeit durch das Erziehungsdepartement wird zwar gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
wahrgenommen, dass neue Bestrebungen im Gange sind. Insbesondere die Information<br />
bezüglich Mittagstischangeboten sei in letzter Zeit deutlich wahrnehmbar. In Bezug auf die<br />
Interessen der Tagesschulen wird die Informationspolitik als noch zu gering eingeschätzt. Die<br />
Lehrkräfte <strong>und</strong> Eltern erwarten hier eine klare <strong>und</strong> offene Informationspolitik durch das<br />
Erziehungsdepartement.<br />
Evaluation „Schul- <strong>und</strong> familienergänzende Tagesstrukturen für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Kanton Basel-Stadt“ (2003)<br />
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