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148 VON GRAFFENRIED GURTNER LIECHTI Rechtsanwälte und Notare Wir bilden eine Partnerschaft aus selbstständigen und angestellten Rechtsanwälten und Notaren, die in einer grösseren Kanzleigemeinschaft im Zentrum Berns zusammenarbeiten. Nebst allen notariellen Tätigkeiten im Bereich öffentlicher Beurkundungen liegt ein Schwergewicht der Aktivitäten in der langfristigen Beratung und Unterstützung von Privatpersonen und Unternehmungen in allen Bereichen des Rechts und nötigenfalls in der Vertretung vor Behörden und Gerichten bei streitigen Auseinandersetzungen. Im Hinblick auf die Ausdehnung dieser Aktivitäten suchen wir 2 bis 3 Rechtsanwältinnen oder Rechtsanwälte mit Schwergewicht im öffentlichen und privaten Recht, die über berufliche Erfahrung verfügen und sich, eventuell mit bereits bestehendem Klientenkreis, als selbstständige Anwältinnen oder Anwälte in diesen Verbund einbringen möchten. Ein Team aus kontaktfreudigen Juristen und freundlichen Kanzleimitarbeiterinnen, modernste Infrastrukturen und zahlreiche Möglichkeiten, die eigene Tätigkeit mit weiteren Dienstleistungen für das Vermögen zu verknüpfen, sind gegeben. Sind Sie an einem Gespräch interessiert? Auf Ihre Fragen freuen sich Herr Guido Albisetti und Herr Beat Liechti. Sie können uns Ihre Unterlagen auch zustellen – wir nehmen mit Ihnen Kontakt auf. Volle Diskretion ist selbstverständlich gewährleistet. Von Graffenried Gurtner Liechti Rechtsanwälte und Notare Zeughausgasse 18, Postfach 3000 Bern 7 Tel. 031 329 37 11
Wer ist der optimale Kinderbeistand im Prozess? Das hängt von der Art des Prozesses ab, sowie vom Zeitpunkt in dem ich mit der Beistandschaft intervenieren muss. Der Vorteil der Anwälte liegt sicher in der Prozesserfahrung; allerdings ist das aber nur dann von Bedeutung, wenn es sich wirklich um ein streitiges Verfahren handelt. In Fällen, bei denen sich die Ehegatten einig sind und das Gericht dennoch der Meinung ist, eine Beistandschaft einzusetzen, beispielsweise um Fragen der Obhut oder der elterlichen Sorge abzuklären, ist aber die Prozesserfahrung nicht von grosser Bedeutung. Zumal sich das Gericht immer noch von Amtes wegen für das Kindeswohl einzusetzen hat. Daher bin ich der Auffassung, dass es nicht unbedingt Anwälte oder Anwältinnen braucht, vielmehr sind eben auch andere Berufsgruppen dazu geeignet, vorab wenn es nicht spezifisch juristische Fragen zu beantworten gibt. Im übrigen wird ja gerade derjenige Bereich von der Kinderbeistandschaft nicht erfasst, der eigentlich juristisch am schwierigsten ist, nämlich die Unterhaltsfrage. Ist denn die Unabhängigkeit eines von der VB vorgeschlagenen Beistands überhaupt gewährt? Es sollten ja alle Beteiligten im Interesse des Kindes tätig sein. Der Anspruch des Gerichts auf Unabhängigkeit dürfte unbestritten sein. Das Gleiche gilt meines Er- achtens auch für die VB, es ist ja letztlich eine Behörde. Und soweit der von der VB eingesetzte Beistand dem Kindeswohl verpflichtet ist, dürfte auch dessen Unabhängigkeit gesichert sein. Das Problem liegt wohl eher darin, dass möglicherweise nicht alle das Gleiche unter dem Kindeswohl verstehen. Daher scheint mir die Frage der Unabhängigkeit der Beistandschaft von der VB nicht zentral zu sein. Es könnte zudem sogar passieren, dass es zwischen dem Beistand und der Vormundschaftsbehörde zu einem Konflikt kommt, was kaum mehr im Interesse des Kindes liegen kann. Hier ist die Zusammenarbeit aller nötig. Der BAV führt eine Liste mit “Kinderanwälten“, die sich der einschlägigen Ausund Weiterbildung verpflichtet haben. Was halten Sie davon? Entspricht das allenfalls einem Bedürfnis der Gerichte? Das finde ich in jedem Fall sinnvoll. Es handelt sich hier zweifelsohne um eine etwas andere Aufgabe, als sie üblicherweise von der Anwaltschaft im Prozess wahrgenommen wird. Es ist auch eine andere Klientschaft. Man muss sich anders darauf einstellen, es sind ja auch andere Fragen zu beantworten. Normal sind eben nicht spezifisch juristische Fragen. Letztlich geht es um die Auslegung des unbestimmten Begriffes “Kindeswohl“. Eine spezifische Bildung finde ich in jedem Fall gut. Man sollte die Liste dann auch bekannt und – von Gerichten und der VB – davon Gebrauch machen. 149
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