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Lernhandbuch
2 Seile - Endverbindungen

Inhaltsverzeichnis
2 Seile - Endverbindungen
2.1 Drahtseile und Seilkunde ............................................................................ 3
2.1.1 Allgemeines zu Seilen ................................................................................. 3
2.1.2 Aufbau von Drahtseilen ............................................................................... 3
2.1.2.1 Gleichschlagseile ....................................................................................... 4
2.1.2.2 Kreuzschlagseile ........................................................................................ 4
2.1.3 Seildimensionierung bzw. Seilauswahl ........................................................ 5
2.1.4 Montage und Handhabung von Seilen ......................................................... 6
2.1.4.1 Transportieren von Haspel ......................................................................... 6
2.1.4.2 Abwickeln von Seilen ................................................................................. 6
2.1.4.3 Einziehen (Aufwickeln) von Seilen ............................................................. 6
2.1.5 Messung des Seildurchmessers .................................................................. 7
2.1.6 Allgemeine Warnhinweise bei der Anwendung von Seilen .......................... 8
2.2 Seil- und Umlenkrollen ................................................................................ 8
2.2.1 Rollenüberprüfung während des Einsatzes ................................................10
2.3 Rundschlingen und Hebebänder ............................................................. 12
2.4 Überprüfung von Stahldrahtseilen - Ablagekriterien ............................. 13
2.5 Seilendverbindungen ................................................................................ 15
2.5.1 Seilendverbindungen mit 100 % der Seilmindestbruchkraft ........................15
2.5.2 Seilendverbindungen mit ca. 90 % der Seilmindestbruchkraft ....................15
2.5.3 Seilendverbingungen mit ca. 85 % der Seilmindestbruchkraft ....................16
2.5.4 Seilendverbindungen mit ca. 80 % der Seilmindestbruchkraft ....................16
2.5.5 Schlagnippelverbindungen..........................................................................16
2.5.6 Gängige Seilendverbindungen ....................................................................17
Lernhandbuch ATHOSK -1-

2.5.7 Seilendverbindungen bei Zugseil bzw. Hubseil ...........................................18
2.6 Chokermöglichkeiten ................................................................................ 19
2.6.1 Chokerschlingen .........................................................................................19
2.6.2 Chokerketten ..............................................................................................19
2.6.3 Funkchoker .................................................................................................19
2.7 Faserseile ................................................................................................... 20
2.7.1 Seilendverbindung bei Kunststoffseilen ......................................................21
2.8 Überprüfung der Lerninhalte „Seile - Endverbindungen“ ..................... 22
2.9 Abbildungsverzeichnis ............................................................................. 25
2.10 Tabellenverzeichnis .................................................................................. 25
Lernhandbuch ATHOSK -2-

2.1 Drahtseile und Seilkunde
Es gibt aktuell eine ganze Reihe von Seilherstellern und Händlern die auch mit
Forstseilen am Markt auftrete auftreten. n. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf einen
österreichischen Hersteller von Seilen und Seilzubehör. Dazu wurde ergänzend
auch das Technische Handbuch von Teufelberger (Teufelberger 2007) herangez herangezo-
gen.
2.1.1 Allgemeines zu Seilen
Lernhandbuch ATHOSK
o Im Forst werden hhauptsächlich
auptsächlich 6 litzige Rundlitzenseile eingesetzt.
o Die häufigsten Konstruktionen sind 6x19 (6 Li Litzen zen mit je 19 Drä Dräh-
ten), 6x25 oder 6x31 6x31.
o Auf Grund der geforderten Bruchkräfte werden hauptsächlich ve ver-
dichtete Seil verwendet.
o Es wird zwischen litzenverdichteten und seilverdichteten eilverdichteten Seilen uun
terschieden
Bei litzenverdichteten en Seilen wird jede einzelne Litze verdichtet,
erst dann erfolgt der Verseilvorgang.
Bei Seilverdichtungen wird ein fertig verseiltes Seil auf einen
kleineren Durchmesser verdichtet (gehämmert)
(gehämmert). Dies führt zu
einer glatteren Oberfläche des Seiles Seiles.
2.1.2 Aufbau von Drahtseilen
Das Seil besteht aus mehreren Außenlitzen Außenlitzen, die um einen verseilten Kern (Einlage)
verseilt werden.
Seil verseilte Einlage Litze
Grundsätzlich sollten nur verseilte Einlagen verwe verwendet ndet werden und keine Litzenei Litzenein-
lage, da bei Litzeneinlagen n eine Verschiebung der Außenlitzen erfolgen kann.
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Für Mehrlagenwicklungen werden ausschließlich Stahlseile mit einer Stahleinlage
empfohlen, da es bei einer Fasereinlage sehr leicht zu Seilquetschungen kommt.
Nach der Schlagart und Schlagrichtung unterscheidet man:
2.1.2.1 Gleichschlagseile
Die Litze und der Draht in der Litze drehen in die gleiche Richtung (rechts oder links,
siehe Abb.1, Beispiel 1).
2.1.2.2 Kreuzschlagseile
Die Litze und der Draht in der Litze drehen in die entgegengesetzte Richtung (rechts
oder links, siehe Abb.1, Beispiel 2)
Im Forst werden hauptsächlich Kreuzschlagseile mit einer rechten Schlagrichtung
verwendet.
Abb. 1: Gleichschlag- und Kreuzschlagseile
Bsp.1 Bsp. 2
Bei der Seilauswahl sind die Empfehlungen des Geräteherstellers einzuhalten.
Die Bruchkraft des Seiles und die Seilart sind mit dem Gerät spezifiziert und beinhal-
ten auch die Sicherheitskennzahlen der jeweiligen Anwendung (ist in den jeweiligen
Normen geregelt).
Bei sechs- oder achtlitzigen Seilen (nicht drehungsfreien) dürfen keine Drallfänger
(Wirbel) eingesetzt werden. Ein Drallfänger verändert das Seilgefüge (das Seil dreht
auf oder zu) und dadurch sind die angegebenen Bruchlasten nicht mehr gegeben.
Bei nicht klarer Spezifikation sind auf jeden Fall Spezialisten wie der Maschinenher-
steller bzw. ein Seilhersteller/Händler heranzuziehen.
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2.1.3 Seildimensionierung bzw. Seilauswahl
Bei der Auswahl der Seile sind die Hersteller spezifischen Angaben und Spezifikatio-
nen einzuhalten.
In Abhängigkeit der Grundspannung bei Tragseilen bzw. der max. Lasten und einem
Sicherheitsfaktor 3 im Kopfhoch-Verfahren ergibt sich die Mindestbruchlast des er-
forderlichen Seiles, die auf jeden Fall eingehalten werden muss. Bei Abspannseilen
ist ein Sicherheitsfaktor 4 einzuhalten.
Sicherheitsfaktor: Tragseile 3 fache Sicherheit
In Abhängigkeit der Lasten und unter Berücksichtigung der Sicherheitsfaktoren kann
die erforderliche Mindestbruchkraft eines Seiles bestimmt und so das richtige Seil
ausgewählt werden.
Abb. 2: Kennzeichnung von Seilen
Zug- und Hubseile 3 fache Sicherheit
Abspannseile 4 fache Sicherheit
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2.1.4 Montage und Handhabung von Seilen
2.1.4.1 Transportieren von Haspel
Beim Transport von Seilen auf Haspeln ist immer darauf zu achten, dass die Seile
nicht berührt und beschädigt werden.
FALSCH RICHTIG
2.1.4.2 Abwickeln von Seilen
FALSCH
Durch falsches Abwickeln von Stahlseilen kommt es zu einer Schlaufenbildung und
das Seil wird bei Belastung zerstört.
RICHTIG
Seile immer ohne Schlaufenbildung in einer Richtung abwickeln.
2.1.4.3 Einziehen (Aufwickeln) von Seilen
o Beim Einziehen auf die Seiltrommel soll sich die erste Rolle in die
gleiche Richtung wie die Trommel drehen (siehe Abb. 3, Bild 1 u. 2)
o Das Auftrommeln hat unter Last zu erfolgen, um eine feste Spulung
auf der Trommel zu erreichen
o Das Einfahren von Seilen erfolgt mit Teillast, um ein korrektes Wi-
ckeln zu ermöglichen.
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o Das Vorzugseil muss die gleiche Schlagrichtung haben. Unbedingt
eine geeignete Verbindung zwischen den beiden Seilen verwenden!
(Seilziehstrumpf – siehe Abb. 3, Bild 3)
o Bei schwereren Seilen Knebel verwenden, um das Aufdrehen der
Seile zu vermeiden.
o Den Ablenkwinkel beachten: zwischen zwei Trommeln darf dieser
max. 4° betragen (siehe Abb. 3, Bild 4).
o Keine Drallfänger verwenden.
Falsch Richtig
Bild 1 Bild 2
Bild 3 Bild 4
Abb. 3: Aufwickeln von Seilen
Seile immer in gleicher Drehrichtung wickeln und sorgfältig, ohne Schlau-
fenbildung unter Spannung auf- und abwickeln!
2.1.5 Messung des Seildurchmessers
Da Drahtseile außen nicht plan sind, ist der Seildurchmesser an der breitesten Stelle
zu messen.
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Falsch Richtig
Abb. 4: Messung des Seildurchmessers
2.1.6 Allgemeine Warnhinweise bei der Anwendung von Seilen
2.2 Seil- und Umlenkrollen
Vor der Montage müssen die Laufrollen bzw.
Umlenkrollen überprüft werden (siehe Abb. 5).
Abb. 5: Überprüfung der Laufrollen
Bei der Auswahl von Seil- und Umlenkrollen ist auf deren max. Zugkraft zu achten.
Die Dimensionierung von Rollen ist den max. Zugkräften der Seile anzupassen. Die
max. zulässigen Zugkräfte einer Seilrolle sind an der Rolle angegeben.
Gemäß nachstehender Grafik leidet die Seillebensdauer enorm durch eingelaufene
Rollen. Die Reduktion von Sicherheitsfaktor 5 auf 4 führt zu einer um 40% kürzeren
Seillebensdauer.
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Abb. 6: Abhängigkeit des Rollensicherheitsfaktors auf die Seillebensdauer
Wesentlich für die Seillebensdauer ist die Größe des Rollendurchmessers. Der ideale
Rollendurchmesser soll das 20fache des Seildurchmessers betragen betragen, d.h. bei einem
20 mm Seil ist der ideale Rollendurchmesser 40 cm.
Je kleiner der Rollenradius, desto höher ist der Seilverschleiß!
Der Rollendurchmesser soll idealer Weise dem 20 fachen Seildurchmesser
entsprechen!
Neben n dem Rollendurchmesser beeinflusst auch der Rillenradius die Seill Seillebensdau-
er. Der empfohlene Rillenradius errechnet sich aus 0,53* Seildurchmesser in mm.
Bei einem Seildurchmesser von 20 mm ergibt sich somit ein Rillenradius von 0,53 *
20 mm = 10,6; als Faustformel austformel Seildurchmesser in mm/2!
Lernhandbuch ATHOSK
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Abb. 7: Abhängigkeit des Verhältnisse Rollenradius zu Seildurchmesser auf die Seillebensdauer
Ein weiterer wesentlicher Einflussfaktor auf die Lebensdauer von Seilen ist der A AAb
lenkwinkel, der, wie beim Ab Ab- und Aufwickeln von Seilen 4° nicht überschreiten darf
und so gering wie möglich gehalten werden muss. Bei einem Ablenkwinkel von nur
4° reduziert sich die Seillebensdauer bereits um 30%.
2.2.1 Rollenüberprüfung während des Einsatzes
Bei schrägem Seileinlauf und fixierten Seilrollen kann sich diese nicht in den Seilve Seilver-
lauf ausdrehen und führt innerhalb kürzester Zeit zu Schäden am Seil und auch an
der Rolle selbst.
Das Seil wird verdreht und es kommt zu Gefügeveränderungen (S (Seildrall eildrall wird aufg aufge-
baut, Korkenzieherbildung, ildung, Welligkeit). Weiters eiters entsteht ein mechanischer Abrieb und
reduziert die Seillebensdauer
Seillebensdauer.
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