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Das Einzelzimmer im Alten- und Pflegeheim - Institut für ...

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Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Einzel- <strong>und</strong> Doppelz<strong>im</strong>mern<br />

korreliert waren, denn bei den Bewohnern, die sich mehr Privatheit wünschten,<br />

zeigte sich eine deutlich geringere Lebensqualität.<br />

Dies ist insofern nicht verw<strong>und</strong>erlich, als Bewohner von stationären <strong>Alten</strong>hilfeeinrichtungen<br />

sehr viel Zeit in ihrem eigenen Z<strong>im</strong>mer verbringen. So kommt<br />

Ice (2002) in ihrer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Bewohner der von ihr<br />

untersuchten Einrichtungen ihre Zeit zu 43% in ihrem eigenen Z<strong>im</strong>mer verbrachten.<br />

In einer frühen Studie von Baltes et al. (1983) beobachteten die Untersucher<br />

zwei Tage die Bewohner eines He<strong>im</strong>es hinsichtlich der Frage, wo sie sich aufhielten<br />

<strong>und</strong> was sie dort taten. Es zeigte sich dass sich die Bewohner zu 67% aller<br />

Beobachtungszeitpunkte in ihrem eigenen Z<strong>im</strong>mer aufhielten. Kane <strong>und</strong> Kollegen<br />

(2004), die in 40 Einrichtungen der stationären <strong>Alten</strong>hilfe die Lebensqualität der<br />

Bewohner mithilfe des QOL erhoben <strong>und</strong> die Ergebnisse mit Merkmalen der Einrichtung<br />

in Beziehung setzen, stellten fest, dass ein höherer Prozentanteil an Einbettz<strong>im</strong>mern<br />

mit höheren Durchschnittswerten der Lebensqualität D<strong>im</strong>ensionen<br />

„Komfort“ <strong>und</strong> „Privatheit“ assoziiert ist.<br />

3.2.5 Die Lebensqualität <strong>im</strong> Doppelz<strong>im</strong>mer hängt von der Beziehung zu Mitbewohnern<br />

ab.<br />

Einige ältere Krankenhausuntersuchungen weisen darauf hin, dass andere<br />

<strong>im</strong> selben Z<strong>im</strong>mer untergebrachte Mitpatienten meist als Belastung <strong>und</strong> nur selten<br />

als unterstützend erlebt werden (Van der Ploeg, 1988; Volicer, Isenberg & Burns,<br />

1977).<br />

Für die Situation in <strong>Alten</strong>he<strong>im</strong>en lassen sich nur wenige Studien finden,<br />

die das Thema „Beziehungsqualität der Z<strong>im</strong>mernachbarn“ am Rande berücksichtigten.<br />

In der Studie von Kovach <strong>und</strong> Robinson (1996) wurden 50 <strong>Alten</strong>he<strong>im</strong>bewohner,<br />

die mit einem Z<strong>im</strong>mernachbarn ein Z<strong>im</strong>mer bewohnten, hinsichtlich ihrer<br />

Kommunikationsfähigkeit, -häufigkeit <strong>und</strong> ihrer Lebenszufriedenheit befragt.<br />

Fast die Hälfte aller Befragten sprach nie mit ihren Mitbewohner(innen), obwohl<br />

diese durchaus in der Lage waren zu kommunizieren. Bitzan (1998) untersuchte<br />

die Bewohner von 31 <strong>Alten</strong>he<strong>im</strong>en <strong>und</strong> fand heraus, dass nur 22% der in die Untersuchung<br />

eingeschlossenen Bewohner mit Z<strong>im</strong>mernachbarn eine starke oder<br />

positive Bindung zu diesem Mitbewohner hatten, 78% gaben eine moderate oder<br />

schwache Bindung an. Aber selbst in den Fällen, in denen eine positive Beziehung<br />

zum Mitbewohner bestand, sagten die Bewohner häufig, dass sie ihre Zeit<br />

lieber ohne den anderen verbringen würden. Auch Heinemann-Knoch <strong>und</strong> Kollegen<br />

(1999) halten nach ihrer Studie von 20 <strong>Alten</strong>he<strong>im</strong>en ein gelungenes Zusam-<br />

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