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Aus der Schule<br />
Geschichten schreiben macht Spass<br />
Von Rübi-Rübchen und Herr Jakob und seinem Fifi<br />
Das Mittelalter-Rübchen<br />
Hallo, mein Name ist Rübi-Rübchen.<br />
Mein Leben war schon seit<br />
der ersten Sekunde eine reine<br />
Katastrophe. Ich war Teil einer<br />
Missernte. Alle meine Brüder und<br />
meine einzige Schwester wurden<br />
von einer riesigen Flutwelle mitgerissen<br />
und gelten seither als<br />
vermisst. Ich wurde als zehnter<br />
Teil der Ernte meines Bauern vom<br />
Dörfchen Kyburg dem Grafen<br />
übergeben. Seither stecke ich in<br />
einer Sandkiste im stinkenden<br />
Weinkeller des Grafen von Kyburg<br />
fest. Ich hatte schon viele<br />
Frauen um mich herum. Doch seit<br />
Rübina von der Magd der Gräfin<br />
entführt wurde, gibt es keine<br />
Frau mehr in meinem Leben.<br />
Nun habe ich mich aber schon<br />
seit längerem in die Mausfalle<br />
verguckt. Sie wohnt einen Stock<br />
über mir, neben den Äpfeln. Ich<br />
traute mich aber nicht, sie um<br />
ihre Hand zu bitten. Nun wird<br />
es aber Zeit, es zu tun. Plötzlich<br />
hallen schwere Schritte durch den<br />
Keller und die Holztreppe knarrt<br />
stöhnend. Ich sehe das grimmige<br />
Gesicht der Magd. Sie hält einen<br />
Korb und ein scharfes Küchenmesser<br />
in der Hand. Ich weiss<br />
nur zu gut, was das bedeutet. So<br />
sind nämlich alle meine Frauen<br />
entführt worden. Ich schaue mich<br />
hektisch um und bemerke, dass<br />
ich als einziges Rübchen übrig<br />
geblieben bin. Schnell grabe ich<br />
mich im Sand ein und hoffe, dass<br />
sie mich nicht entdeckt. Laut<br />
flucht die Magd: «Mist, die Rüben<br />
sind alle!» «Uff, sie hat mich nicht<br />
gesehen!», denke ich überglücklich.<br />
Verhallende Schritte verraten<br />
mir, dass die Magd zurück in die<br />
Küche geht. Nun kann ich doch<br />
noch die Mausefalle fragen, ob<br />
sie meine Frau werden will. Ich<br />
mache mich auf den Weg zu<br />
ihr hinauf. Leider bemerke ich,<br />
dass ich keine Leiter habe und so<br />
nicht zu ihr hinauf klettern kann.<br />
Deshalb brülle ich so laut ich<br />
kann hinauf: «Mausefalle, willst<br />
du meine Geliebte werden?» Sie<br />
schreit zurück: «Ja, mein Liebster!<br />
Wer bist du eigentlich?» - «<br />
Ich bin das Mittelalter-Rübchen<br />
namens Rübi!» - «Wann sollen<br />
wir heiraten?» Ich überlege lange<br />
und sehr sorgfältig, schliesslich<br />
will ich meine zukünftige Frau<br />
ja nicht gleich wegjagen. Ich<br />
entscheide mich für einen sehr<br />
riskanten Weg. Wir brennen<br />
gemeinsam durch! Ich nehme<br />
ein rollendes Brett und befehle<br />
der Mausfalle rauf zu hüpfen.<br />
Sie gehorcht mir sofort, denn zu<br />
unserer Zeit gilt noch das Gesetz<br />
«Frauen müssen sich dem Mann<br />
unterwerfen». Ich hüpfe nach<br />
und zusammen rollen wir durch<br />
einen Spalt in der Mauer in die<br />
Freiheit!<br />
Nicole und Nadia, 6b<br />
Endlich Samstag<br />
Herr Jakob wachte auf und<br />
streckte sich. «Endlich Samstag!»,<br />
dachte er glücklich. Eine anstrengende<br />
Arbeitswoche hatte er<br />
hinter sich. Plötzlich rannte Fifi<br />
um sein Bett. Müde schaute Herr<br />
Jakob aus dem Fenster und sagte:<br />
«Heute ist ein schöner Tag. Komm<br />
Fifi, wir gehen spazieren.» Fifi<br />
brachte sogar die Leine. Herr Jakob<br />
dachte: «Heute kein Kaffee.»<br />
Draussen zwitscherten die Vögel<br />
und das Gras war noch feucht.<br />
Nach einer Weile stutzte Herr<br />
Jakob, da er ein Holzlager sah.<br />
Er band Fifi an einen Pfosten,<br />
dann kletterte er auf die Hölzer<br />
und schlief langsam ein. Auch<br />
Fifi döste.<br />
Fifi spitzte ein Ohr und machte<br />
das rechte Auge auf. Er sah einen<br />
Hasen. «He, ein Spielkamerad!»,<br />
dachte Fifi. Er sprang auf und<br />
zog die Leine so fest, dass sich<br />
der Pfosten löste. Fifi war frei. Er<br />
sprang dem Hasen ganz schnell<br />
nach.<br />
Rumpeldipumpeldi! Der Holzstapel<br />
rollte weg.<br />
Und Herr Jakob?<br />
Herr Jakob rollte auch auf den Boden.<br />
Mit schmerzendem Knöchel<br />
stand er auf. Und was machte<br />
Herr Jakob den Rest des Tages?<br />
Er suchte Fifi!!<br />
Levin, 4. Kl. Heerenweg<br />
20 Auen-Lind-Heer Nr. <strong>24</strong>/ <strong>2013</strong>