Download - Das Österreichische Schwarze Kreuz
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LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 38<br />
Reise einer Delegation des Wehrgeschichtlichen<br />
Museums zu den Soldatenfriedhöfen in Tatarstan<br />
Nach dem Besuch einer russischen Delegation auf dem<br />
Soldatenfriedhof Grödig fand im Juni der vereinbarte Gegenbesuch<br />
einer österreichischen Delegation des Wehrgeschichtlichen<br />
Museums Salzburg in Tatarstan statt.<br />
Die Delegation bestand aus<br />
dem Reiseleiter Oberst i. R.<br />
Dr. Bruno Koppensteiner, Brigadier<br />
Dr. Gerhard Fasching<br />
und dem Obmann der Kameradschaft<br />
Grödig Sepp Haslauer.<br />
Die Autonome Republik<br />
Tatarstan ist ca. 68.000 km²<br />
Gedenkfeier und Kranzniederlegung für verstorbenen LGF Oberst i. R.<br />
Adolf Hoheneder am Friedhof Aigen<br />
Kranzniederlegung für LGF<br />
Oberst i. R. Adolf Hoheneder<br />
Am Samstag, dem 12. Mai fand um 11.00 Uhr am Friedhof<br />
Aigen im Beisein von Familie Hoheneder, Landesgeschäftsführer<br />
von Salzburg Bgm. Josef Hohenwarter,<br />
einer Fahnenabordnung in Uniform der Kaiserschützen<br />
Salzburg, einer Abordnung aus dem italienischen Folgaria<br />
- wo sich ein von der Landesgeschäftsstelle Salzburg<br />
betreuter Soldatenfriedhof befindet - eine Gedenkfeier<br />
für den verstorbenen ehemaligen Landesgeschäftsführer<br />
(2000-2011) der LGST Salzburg, Oberst i. R. Adolf Hoheneder,<br />
statt.<br />
Nach einer Ansprache des Landesgeschäftsführers und Präsidenten<br />
des Salzburger Kameradschaftsbundes Bgm. Josef Hohenwarter<br />
würdigte Aldo Forrer, Leiter der italienischen Abordnung<br />
und Betreuer des Soldatenfriedhofes von Folgaria die<br />
Verdienste des Verstorbenen. Zu den Kranzniederlegungen der<br />
Schützen von Folgaria und der Alpini-Veteranen und der Referenz<br />
der Kaiserschützen unter dem Kommando des Obmannes<br />
Johann Dick erklangen die Musikstücke „Zum Gebet“ und anschließend<br />
„Der gute Kamerad“.<br />
Die Familie Hoheneder bedankte sich herzlich bei allen Teilnehmern,<br />
die trotz des schlechten Wetters gekommen waren,<br />
für die stimmungsvolle Feier.<br />
Im Anschluss daran wurden der italienischen Delegation bei<br />
einem gemeinsamen Mittagessen einige Exemplare der neuen<br />
Dokumentation des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es übergeben.<br />
Am Abend erfolgte nach einer kleinen Feier im Stüberl der Marinekameradschaft<br />
Salzburg des Salzburger Kameradschaftsbundes,<br />
organisiert von Kaiserschützenleutnant Peter Kornbichler,<br />
mit der Delegation aus Folgaria noch ein Stadtrundgang<br />
durch die Altstadt von Salzburg.<br />
Grabbesuch am Soldatenfriedhof Tatarstan<br />
groß und hat 3,8 Mill. Einwohner,<br />
die Hauptstadt Kazan<br />
liegt etwa 800 km östlich von<br />
Moskau, offizielle Sprachen<br />
sind Tatarisch und Russisch.<br />
Die österreichische Delegation<br />
wurde mit russischer<br />
Gastfreundschaft herzlich<br />
empfangen und konnte unter<br />
anderem einige Sehenswürdigkeiten<br />
in und um Jebaluga<br />
bewundern. In Jebaluga<br />
befinden sich zwei Soldatenfriedhöfe,<br />
auf denen auch viele<br />
Soldaten aus dem damaligen<br />
Kriegsgefangenenlager Jebaluga<br />
97 bestattet sind. <strong>Das</strong> Lager<br />
wurde 1942 aus einem ehemaligen<br />
Kloster errichtet, vorerst<br />
für deutsche und rumänische<br />
Soldaten, später wurden auch<br />
Japaner zugebettet. Die deutschen<br />
und österreichischen<br />
Soldaten wurden bei den<br />
Schlachten um Smolensk und<br />
Kiew gefangengenommen, im<br />
März kamen auch 1.095 Offiziere<br />
der sechsten Armee aus<br />
Stalingrad in dieses Lager. Die<br />
Lagerinsassen litten vor allem<br />
an Entkräftung, Diphtherie,<br />
Tuberkulose und Ruhr. Mit<br />
dabei war auch der Schöpfer<br />
der „Madonna von Stalingrad“,<br />
Dr. Kurt Räuber, der am<br />
20. Jänner 1944 verstarb. Viele<br />
Soldaten verloren bereits in<br />
den Jahren 1943 bis 1945 ihr<br />
Leben, im Jahr 1948 wurde<br />
das Lager aufgelöst.<br />
Soldatenfriedhof der<br />
österr.-ung. Armee<br />
Nachdem die russische Delegation<br />
in Grödig einen sehr<br />
gepflegten Soldatenfriedhof<br />
vorgefunden hatte, wurde<br />
auch damit begonnen, den<br />
Friedhof in Jebaluga zu sanieren.<br />
Auf Privatinitiative wurden<br />
Bäume, Sträucher und<br />
Unkraut entfernt sowie eine<br />
Hinweistafel und ein schöner<br />
Treppenaufgang angebracht.<br />
Im Friedhofsgelände steht<br />
derzeit nur noch ein Obelisk<br />
mit zwei eingravierten Namen.<br />
Eine Generalsanierung<br />
ist dringend notwendig und<br />
sollte, wenn möglich, bis zum<br />
Gedenkjahr 2014 erfolgen.<br />
Soldatenfriedhof des<br />
Zweiten Weltkrieges<br />
Auf diesem Friedhof befinden<br />
sich Massengräber mit Steineinfassungen<br />
und Grabnummern,<br />
in der Mitte mit Blumen<br />
bepflanzt. Von der deutschen<br />
Kriegsgräberfürsorge wurden<br />
Granitsteine mit allen Namen<br />
der Verstorbenen aufgestellt.<br />
Der Zustand dieses Soldatenfriedhofes<br />
ist zufriedenstellend.<br />
Besonders berührend<br />
für die Delegation war der<br />
Besuch eines Deutschen, der<br />
mit seinem Enkel zum ersten<br />
Mal das Grab seines Vaters<br />
besuchte und „Heimaterde“<br />
auf dem Grab verteilte.