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LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 26 Vorstellung der neuen ÖSK-Dokumentation Dokumentation für Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Druckfrisch und brandneu, so wurde durch den Landesgeschäftsführer des OÖSK Prof. Friedrich Schuster und durch Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou am 21. Mai 2012 im Linzer Landhaus die Gesamtdokumentation über die Arbeit des Schwarzen Kreuzes an Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer überreicht. Dieser zeigte sich vom umfangreichen Werk äußerst beeindruckt und sicherte dem ÖSK einen Druckkostenbeitrag zu. Er versprach weiters, die Arbeit des ÖSK auch weiterhin, so wie bisher, zu unterstützen. Im Linzer Landhaus v. li.: Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, LGF Prof. Friedrich Schuster Die neue Dokumentation des Österreichischen Schwarzen Kreuzes zeigt auf 440 Seiten und rund 1.800 Fotos die Kriegsgräberarbeit des Generalsekretariats und der Landesgeschäftsstellen. Sie kann bei allen Landesgeschäftsstellen um 28,– Euro zuzügl. Versandkosten bezogen werden - Adressen siehe Seite 2. Dokumentation für Bezirkshauptmann HR Dr. Dieter Goppold Im Beisein von ÖSK-Bezirksobmann Stadtrat a. D. Wolfgang Weixlbaumer überreichte Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster dem Bezirkshauptmann seines Heimatbezirkes Hofrat Dr. Dieter Goppold in den Amtsräumen der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf an der Krems die neue Dokumentation des Österreichischen Schwarzen Kreuzes. Der Bezirkshauptmann zeigte sich sehr interessiert am Aufgabenbereich der Kriegsgräberfürsorge und versprach, die Arbeit des ÖSK auch weiterhin zu unterstützen. LGF Prof. Friedrich Schuster überreicht die neue ÖSK-Dokumentation an den Bezirkshauptmann seines Heimatbezirkes, v. li.: LGF Prof. Friedrich Schuster, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Dieter Goppold, ÖSK-BO Stadtrat a. D. Wolfgang Weixlbaumer Dem Militärkommandanten von Oberösterreich wird die neue ÖSK- Dokumentation übergeben, v. li.: Brigadier RA Dr. Hans Kaser, LGF Prof. Friedrich Schuster, MilKdt Generalmajor Mag. Kurt Raffetseder, Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou Dokumentation für Generalmajor Mag. Kurt Raffetseder und Oberst Erwin Spenlingwimmer Weiters wurde die Dokumentation persönlich an den Leiter des Bildungszentrums der Sicherheitsexekutive (SIAK) in Oberösterreich, Oberst Erwin Spenlingwimmer sowie an den Militärkommandanten von OÖ, Generalmajor Mag. Kurt Raffetseder, überreicht. Übergabe der neuen Dokumentation - v. li.: Brigadier RA Dr. Hans Kaser, LGF Prof. Friedrich Schuster, Oberst Erwin Spenlingwimmer, Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 27 Altes Braunauer Kriegerdenkmal renoviert Am Ende des Ersten Weltkrieges gab es in Braunau drei Begräbnisstätten für Opfer des Krieges: ein kleines „Kameradengrab“ am Stadtfriedhof, den Friedhof für die im Kriegsgefangenenlagerverstorbenen Soldaten, den heutigen Soldatenfriedhof Braunau-Haselbach, und einen weiteren Friedhof für die im Flüchtlingslager in Laab verstorbenen Internierten aus dem Trentino. Dieser Friedhof wurde 1941 aufgelassen, an ihn erinnern in der Cornelius-Flir- Straße ein kleines Denkmal neben einer Trauerweide und einige Hinweistafeln. Zahlreiche Männer aus Braunau hatten als Soldaten im Ersten Weltkrieg gedient, viele waren gefallen oder vermisst. So ist es nicht verwunderlich, dass kurz nach Kriegsende, als sich die Verhältnisse stabilisiert hatten, die Errichtung eines Kriegerdenkmals angeregt wurde. Ein Komitee wurde gegründet, eine breite Diskussion über Standort und Gestaltung setzte ein. Schließlich folgte man einem Vorschlag des Heimatvereins und seines Obmanns Hugo von Preen - im Turm der Stadtpfarrkirche sollte eine neue „Kriegerglocke“ aufgezogen werden, die am jeweiligen Todestag eines Gefallenen geläutet werden sollte, dazu sollten in einer Nische am Fuß des Turmes Marmorplatten mit den Namen der Toten und Vermissten angebracht werden. Der Entwurf des Denkmals stammte vom Architekten Richard Puchner aus St. Pantaleon, die Arbeiten führten der Bildhauer Leo von Moos aus Salzburg, der Steinmetzmeister Hans Heinrich aus Braunau, der Baumeister Max von ÖSK-Kuratoriumsmitglied OStR Dir. Mag. Florian Kotanko Das renovierte Kriegerdenkmal in Braunau am Inn Meißl aus Braunau sowie der Kunstschlossermeister Wittmaier aus Burghausen aus. Vier Marmortafeln tragen die Namen von 57 gefallenen, 6 vermissten und 12 an den Folgen des Krieges verstorbenen Braunauern. Säulen aus grauem Muschelkalk bilden den Abschluss nach außen und trennen die einzelnen Tafeln voneinander. Über den Tafeln befindet sich ein Fries, der neben Ornamenten einen Totenkopf mit Stahlhelm zeigt. Die seitliche Umrahmung und Abgrenzung nach unten wird aus Tuffsteinen, die auch das Baumaterial des Turmes bilden, hergestellt. Zur feierlichen Einweihung des Denkmals am 14. September 1924, über die die „Neue Warte am Inn“ vom 19. September 1924 ausführlich berichtete, strömten derartig viele Menschen zusammen, dass der Festzug in Doppelreihe fast einen Kilometer lang war. Die alten Kirchenglocken waren bis auf eine Ausnahme im Laufe des Ersten Weltkrieges abgenommen und eingeschmolzen worden. Erst 1925 konnte man an die Beschaffung neuer Glocken denken: Am 20. Juli beauftragte die Stadtgemeinde die Glockengießerei St. Florian mit dem Guss eines neuen Geläutes. Die Arbeiten standen unter Leitung des alten Braunauers Anton Gugg und fanden im mehrtägigen Fest der Glockenweihe (15. - 18. Oktober 1925) ihren Abschluss, bei dem die Glocken im Turm aufgezogen wurden. Das neue Geläut besteht aus fünf Glocken mit einem Gesamtgewicht von 5.150 kg. Die schwerste der neuen Glocken ist die „Kriegerglocke“. Sie ist dem Erzengel Michael geweiht und wiegt 2.400 kg. Die Hälfte des Kaufpreises von 12.000,– Schilling brachten die Krieger- und Veteranenvereine der Stadt durch Spenden auf. Die Kriegerglocke trägt eine Inschrift, die der Diktion der Zeit entspricht: Die Helden ruf‘ ich aus der Erd Die schützten Heimat uns und Herd; Wenn auch der Aar ihr Grab umkreist sie leben fort in unserm Geist. 1914 + 1918 Bestimmungsgemäß wurde die Glocke an jedem Sterbetag eines Gefallenen der Stadt geläutet, zum ersten Mal am 19. Oktober 1925, dem Sterbetag des Kaiserjägers Max Schoßböck, der 1915 am Col di Lana gefallen war. Das Kriegerdenkmal geriet - trotz des markanten Platzes am Fuß des Turms der Stadtpfarrkirche - nach der Errichtung der neuen Kriegergedächtnisstätte in der Krypta der ehemaligen Martinskirche 1957 etwas aus dem Blickfeld. So ist es nicht verwunderlich, dass die Namen auf den Schrifttafeln allmählich verblassten und schließlich unlesbar wurden. Einer privaten Initiative ist es zu verdanken, dass mit Unterstützung der Stadtgemeinde, der Stadtpfarre und des OÖ Schwarzen Kreuzes den Toten und Vermissten des Ersten Weltkrieges ihre Namen wieder gegeben wurden und eine lange Zeit leere Nische ihre frühere Bestimmung wieder erhielt: eine Stätte der Erinnerung an Mitbürger zu sein, die durch die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ ihr Leben verloren hatten.
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