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Kriegsgräberanlage<br />

Liesing im Lesachtal/Kärnten<br />

135 2/2012


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

SEKRETARIATE UND SPENDENKONTEN<br />

Generalsekretariat, 1010 Wien, Wollzeile 9<br />

Tel.: (01) 51 23 769, Fax: 51 20 556;<br />

E-Mail: gensekr@osk.at, Homepage: www.osk.at<br />

Raika Wien, BLZ 32 000, Konto Nr. 2.019.073<br />

IBAN: AT093200 000002019073; BIC: RLNWATWW<br />

Landesgeschäftsstelle Burgenland, 1010 Wien, Wollzeile 9<br />

Tel.: (01) 51 23 115; E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at<br />

PSK Wien, BLZ 60 000, Konto Nr. 1820.935<br />

IBAN: AT16000000001820935, BIC: OPSKATWW<br />

Landesgeschäftsstelle Kärnten, 9024 Klagenfurt,<br />

Rosenegger Straße 20<br />

Tel.: (0463) 54 0 83, Fax: 50 26 16; E-Mail: landesstelle.ktn@osk.at<br />

Kärntner Sparkasse, BLZ 20 706, Konto Nr. 1900000744<br />

IBAN: AT082070601900000744; BIC: KSPKAT2KXXX<br />

Bank f. Kärnten, BLZ 17 000, Konto Nr. 113/121793;<br />

PSK, BLZ 60 000, Konto Nr. 1902.499<br />

Landesgeschäftsstelle Niederösterreich, 1010 Wien, Wollzeile 9<br />

Tel.: (01) 51 23 115, Fax: 51 20 556; E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at<br />

PSK Wien, BLZ 60 000, Konto Nr. 1855.498<br />

IBAN: AT206000000001855498; BIC: OPSKATWW<br />

Landesgeschäftsstelle Oberösterreich, 4020 Linz, Gürtelstraße 27<br />

Tel.: (0732) 65 60 36, Fax: 65 60 36 - 14;<br />

E-Mail: landesstelle.ooe@osk.at;<br />

Allgemeine Sparkasse Linz, BLZ 20 320, Konto Nr. 0900-902843<br />

IBAN: AT 042032000900902843; BIC: ASPKAT2L;<br />

Landesgeschäftsstelle Salzburg,<br />

5093 Weißbach, Oberweißbach 9<br />

Tel: 0664 45 55 441, Fax: 06582 82 83 15; E-Mail: lgst.salzburg@osk.at<br />

Salzburger Sparkasse, BLZ 20 404, Konto Nr. 01500152405<br />

IBAN: AT642040401500152405; BIC: SBGSAT2S<br />

Landesgeschäftsstelle Steiermark, 8010 Graz, Leonhardstr. 82 a<br />

Tel.: (0316) 32 16 01, Fax: 38 62 82; E-Mail: landesstelle.stmk@osk.at<br />

Landeshypothekenbank Graz, BLZ 56 000, Konto Nr. 201 410 19318<br />

IBAN: AT885600020141019318; BIC: HYSTAT2G<br />

Landesgeschäftsstelle Tirol, 6020 Innsbruck, Salurner Straße 4/II<br />

Tel.: (0512) 57 61 28, Fax: (0512) 58 27 73;<br />

E-Mail: landesstelle.tirol@osk.at<br />

Raiffeisen Landesbank Tirol AG/Amras,<br />

BLZ: 36000 Konto Nr. 1506 211<br />

IBAN: AT47 3600000001506211, BIC: RZTIAT 22<br />

Landesgeschäftsstelle Vorarlberg, 6900 Bregenz, Rheinstraße 62<br />

Tel.: 05 / 0201 / 90 41 010; Fax: 05 / 0201 / 90 17 411;<br />

E-Mail: landesstelle.vbg@osk.at<br />

Hypo-Bank Bregenz, BLZ 58 000, Konto Nr. 11 435 114<br />

IBAN: AT645800000011435114; BIC: HYPVAT2B<br />

Landesgeschäftsstelle Wien, 1010 Wien, Wollzeile 9<br />

Tel.: (01) 51 23 115, Fax: 51 20 556; E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at<br />

PSK Wien, BLZ 60 000, Konto Nr. 1749.047<br />

IBAN: AT876000000001749047; BIC: OPSKATWW<br />

Aus dem Inhalt<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 2<br />

Kriegsgräberfahrt nach Westgalizien ..............................................4<br />

Zehn Jahre deutsch-ungarische Kriegsgräberstätte Budaörs .....7<br />

33 exhumierte Soldaten bei Krakau beigesetzt ..............................8<br />

Neu errichtetes Ossarium im Friedhof<br />

„Staglieno“ in Genua ............................................................................9<br />

Bundespräsident empfängt Vorstand des ÖSK ............................10<br />

Przemyśl und das ÖSK - Tradition und Moderne ......................11<br />

Internationales Gedenken an die KZ-Opfer in Mauthausen ... 12<br />

KFOR-Truppen retten österr.-ung. Soldatenfriedhof ............... 13<br />

Preußen-Grabstein vom ÖKB Horn saniert ................................ 15<br />

Zentralfriedhof: Jugendliche pflegen Kriegsgräber ...................16<br />

Hochwechsel: Über 2.000 Gäste besuchten Gedenkmesse .......16<br />

Abordnung des Tschechischen Verteidigungsministeriums<br />

auf Besuch beim ÖSK ........................................................................18<br />

Internationale wissenschaftliche Konferenz ................................21<br />

Gründung des Vereins „Amici della Croce Nera - Freunde des<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es“ ..........................................................................21<br />

Feierliche Segnung des Soldatenfriedhofes<br />

Wolfsberg-St. Johann ........................................................................ 23<br />

Aktuelles von den Kärntner Soldatenfriedhöfen ........................ 25<br />

Altes Braunauer Kriegerdenkmal renoviert ................................. 27<br />

„Friedenswächter“ am Kriegerfriedhof<br />

St. Florian bei Helpfau gesegnet ..................................................... 29<br />

Gedenkfeiern in Italien ..................................................................... 33<br />

Püttlinger Reservisten sanieren Soldatenfriedhof Lavarone.... 35<br />

Friedenswallfahrt Oberkaibling ..................................................... 36<br />

Von Gedenkfeierlichkeiten zu neuen Erkenntnissen ................. 36<br />

Reise zum Gedenken auf dem „heiligen Berg“ der Italiener ..... 39<br />

Arbeitseinsatz auf dem Monte Grappa/Italien ........................... 42<br />

Stadtpräsident Choma von Przemyśl zu Besuch ......................... 43<br />

Prominente Steirer gedenken der Kriegsopfer ............................ 44<br />

Am Grab des Großvaters in Verona - Forte Procolo ................. 44<br />

Gedenkfeier für sowjetische Gefallene am Amraser Friedhof 45<br />

Schlachtfeldarchäologie und ÖSK.................................................. 46<br />

Aktion für orthodoxe Kapelle ......................................................... 47<br />

Gedenktafel zur Erinnerung an Lananer Soldaten .................... 47<br />

Im Scheine der Mitternachtssonne sind sie geblieben .............. 48<br />

Landesgedenkfeier am Friedhof<br />

St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters ...................................................51<br />

Gedenkfeier für Tote des Ersten Weltkrieges in Pejo .................53<br />

Internationale Konferenz zum Ersten Weltkrieg ........................ 54<br />

Adressänderungen<br />

Wir bitten unbedingt um sofortige Mitteilungen bei Adressänderungen,<br />

um unnötige Mehrkosten bei Rücksendungen zu<br />

vermeiden und die weitere Zustellung sicherzustellen!


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

Die Tage werden kürzer ...,<br />

Zeit für das Erinnern und Gedenken<br />

Die Tage werden nunmehr kürzer, Laub bedeckt die Gärten und<br />

die früh hereinbrechende Dämmerung lässt Erinnerungen wach<br />

werden. In erster Linie gelten diese unseren verstorbenen Verwandten<br />

und Freunden – und oftmals damit verbunden sind Gedanken<br />

an vergangene Zeiten und den Krieg. An Bangen, Hoffen<br />

und Warten auf ein Lebenszeichen der Liebsten und an das<br />

niederschmetternde Erlebnis der Nachricht über deren Tod oder<br />

Vermisstsein. Die Tragödie jedes Einzelnen wird uns auch heute<br />

noch bewusst, wenn wir durch die endlos langen Reihen eines<br />

Soldatenfriedhofes gehen oder an einem Kriegerdenkmal stehenbleiben<br />

und die dort eingemeißelten Namen der gefallenen<br />

Soldaten lesen. War es am Anfang des Ersten Weltkrieges der<br />

Glaube für Gott, Kaiser, Vaterland und in Folge für eine gerechte<br />

Sache zu kämpfen, so war es im Zweiten Weltkrieg der ideologische<br />

Zeitgeist, der die Soldaten „befehlsgemäß“ ausharren hat<br />

lassen. Anno 2014 werden es 100 Jahre her sein, dass der Erste<br />

Weltkrieg begonnen hat. In diesem vierjährigen Ringen waren<br />

nahezu 300.000 Österreicher als Opfer zu beklagen. 75 Jahre<br />

werden dann vergangen sein, dass der Zweite Weltkrieg seinen<br />

Anfang genommen hat – und wiederum waren an die 200.000<br />

Opfer in Österreich zu beklagen! An diesen Zahlen lässt sich am<br />

eindrucksvollsten das „Nie wieder Krieg!“ demonstrieren. Eine<br />

Aufforderung an alle, die nunmehr in einem gemeinsamen Europa<br />

leben und nunmehr erstmals die Chance und historische<br />

Gelegenheit für einen Frieden in Freiheit nützen können. Über<br />

Jahrhunderte hinweg verfeindete europäische Staaten unterhalten<br />

heute partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehungen<br />

untereinander. <strong>Das</strong> ist umso wichtiger, da wir aktuell mit gewaltigen<br />

Herausforderungen im Zuge von Finanz- und Wirtschaftskrisen<br />

konfrontiert sind. Eine intakte Gesellschaft braucht aber<br />

in allen Bereichen zuverlässige Menschen, die bereit sind, sich<br />

gemeinsam Ziele zu stecken und diese auch umzusetzen.<br />

Der Weltfriede kann nicht durch utopische Pläne gesichert<br />

werden. Durch die Wahrung und Pflege des Andenkens an<br />

die Kriegstoten, das uns die Gräueltaten und Sinnlosigkeit des<br />

Krieges vor Augen hält, leistet das ÖSK aber einen wesentlichen<br />

und greifbaren Beitrag zur Friedenserhaltung im gemeinsamen<br />

Haus Europa.<br />

Mit dem Totengedenken wird auch eine geschichtliche Basis geschaffen,<br />

die zum Verständnis der historischen Ereignisse führt.<br />

Diese Basis darf nie vergessen werden, sie bildet quasi neben der<br />

Ehrerbietung gegenüber den Verstorbenen auch eine Verpflichtung.<br />

Nach 100 Jahren, so sagt man, ist alles Geschichte! Die Antiquitäten<br />

genauso wie die Kunst und die Ereignisse der Politik.<br />

Mit einem gewissen Abstand gehen die Erinnerungen verloren<br />

oder werden stark verzerrt. Denken wir nur an die ägyptischen<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 3<br />

ÖkRat Peter Rieser, Präsident<br />

Gräber aus der Pharaonenzeit, also die berühmten Pyramiden,<br />

heute Fremdenverkehrsobjekte erster Güte. <strong>Das</strong> sind aber auch<br />

Grabstätten, die über die damalige Zeit und Kultur Auskunft geben.<br />

So ähnlich verläuft es auch mit der Kriegsgräberfürsorge,<br />

die in allen Ländern neben dem Totengedenken und dem dauernden<br />

Ruherecht der Opfer auch das Geschichtsbewusstsein<br />

wach halten soll, um damit Lehren aus der Vergangenheit ziehen<br />

zu können.<br />

Abschließend noch ein Wort zu unseren Kriegsgräbern. Welche<br />

Schlüsse können wir aus der Kriegsgräberfürsorge ziehen?<br />

Doch vor allem jene, dass diese Denkmäler und Gräber eine<br />

Würdigung und Respekt vor den Opfern und zugleich auch einen<br />

Ort der Geschichte und Kultur darstellen. Somit beinhalten<br />

sie historische Aussagekraft über das Geschehen seinerzeit, das<br />

wir durch Gedenktage, wie Allerheiligen/Allerseelen in unser<br />

Bewusstsein zurückholen und damit würdigen und bewahren<br />

können.<br />

Gerade Kriegsgräber sind, wie Albert Schweizer einmal gesagt<br />

hat, „Prediger für den Frieden“. <strong>Das</strong>s Sie für diesen Frieden arbeiten,<br />

dafür möchte ich Ihnen auch im Namen des <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es ein herzliches Danke sagen.<br />

Sehr geschätzte Unterstützer und Freunde des ÖSK: Diese meine<br />

Gedanken sollen wie jedes Jahr meine Bitte an Sie herantragen,<br />

unsere gemeinsame Friedensarbeit als Sammler oder Spender<br />

weiterhin zu unterstützen. Es kann nicht oft genug gesagt<br />

werden: Ohne Sie gibt es keine Kriegsgräberfürsorge auf diesem<br />

derzeit gepflegtem hohen Niveau! Erst Sie machen es möglich,<br />

dass mit Ihrem Einsatz und Ihrer Spende an die tausend Kriegerfriedhöfe<br />

in Österreich und unzählige Friedhöfe mit österreichischen<br />

Soldaten im Ausland würdig betreut und erhalten werden<br />

können. Ein Herz für die Opfer und Verstand für die Notwendigkeit<br />

an deren Erinnerung – so auch zu den Gedenktagen im<br />

November 2012.<br />

Ihr


ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 4<br />

Kriegsgräberfahrt nach Westg<br />

In der Zeit von 23. bis 27. Mai 2012 unternahmen Präsident LAbg. a. D. ÖkRat Peter<br />

Rieser sowie die Landesgeschäftsführer von Oberösterreich Bgm. a. D. Obstlt Prof. Friedrich<br />

Schuster und von Vorarlberg Oberst Prof. Erwin Fitz eine Kriegsgräberfahrt nach<br />

Westgalizien in Polen. <strong>Das</strong> Schwergewicht lag diesmal auf Besprechungen mit Vertretern<br />

aus der Politik und von Behörden und erst in zweiter Linie bei Lokalaugenscheinen auf<br />

Kriegerfriedhöfen. Durch seine Sprachkenntnisse unverzichtbarer Begleiter war wieder<br />

Mag. Krzysztof Gardula aus Krakau.<br />

Am 23. Mai 2012 fuhren<br />

der Präsident und die beiden<br />

Landesgeschäftsführer nach<br />

Krakau. Gleich nach der Ankunft<br />

fand ein erstes Sondierungstreffen<br />

mit dem Vizemarschall<br />

von Kleinpolen<br />

Dr. Stanisław Sorys und dem<br />

österreichischen Generalkonsul<br />

in Krakau statt.<br />

Am nächsten Tag stand eine<br />

Besprechung mit dem Marschall<br />

von Kleinpolen Marek<br />

Sowa im Marschallamt in<br />

Krakau auf dem Programm.<br />

Nach der Begrüßung betonte<br />

der Marschall, dass der<br />

Zeitpunkt der Besprechung<br />

ideal sei. Es hätten gerade<br />

Gespräche mit dem Wojewoden<br />

Jerzy Miller sowie den<br />

Bürgermeistern von Tarnów<br />

und Gorlice bezüglich der<br />

Gedenkfeiern „100 Jahre<br />

Schlacht bei Gorlice-Tarnów“<br />

im Jahr 2015 stattgefunden. Es<br />

sei Ziel, die noch ausständigen<br />

Sanierungen der Kriegerfriedhöfe<br />

bis zu diesem Zeitpunkt<br />

durchzuführen. In diesen<br />

beiden Landkreisen befinden<br />

sich 199 Kriegerfriedhöfe. Einige<br />

davon wurden auch bereits<br />

mit Unterstützung durch<br />

das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />

<strong>Kreuz</strong> saniert. Dafür bedank-<br />

te sich der Marschall bei den<br />

Vertretern des <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es ganz besonders. Der<br />

Aufwand für die weiteren Sanierungen<br />

ist allerdings enorm.<br />

Die Gedenkfeiern zur Erinnerung<br />

an die Schlacht bei<br />

Gorlice-Tarnów sollen internationalisiert<br />

werden. Der<br />

Erste Weltkrieg fand ja nicht<br />

nur in Kleinpolen, sondern in<br />

ganz Europa statt. Es besteht<br />

die Absicht, die Kriegsschauplätze<br />

zu vernetzen. Derzeit<br />

läuft die Organisation zur<br />

Finanzierung. <strong>Das</strong> Schwergewicht<br />

der Arbeit liegt dabei<br />

auf der Konstruktion der<br />

finanziellen Bedeckung der<br />

geplanten Vorhaben. Es gibt<br />

auch ein EU-Projekt zur Sanierung<br />

von zwei großen<br />

Kriegerfriedhöfen und eines<br />

historischen Wanderweges.<br />

Der österreichische Generalkonsul<br />

Mag. Christophe<br />

Ceska bedankte sich beim<br />

Marschall für die Möglichkeit<br />

dieses Informationsaustausches.<br />

LGF Bgm. a. D. Friedrich<br />

Schuster schloss sich<br />

diesem Dank an und bedankte<br />

sich gleichzeitig auch bei<br />

Vizemarschall Dr. Stanisław<br />

Sorys, einem langjährigen<br />

Besuch bei Vizemarschall Sejm, Marek Kuchciński (2. v. li.)<br />

Freund des ÖSK, sowie beim<br />

österreichischen Generalkonsul.<br />

Präsident ÖkRat LAbg. a.<br />

D. Peter Rieser bedankte sich<br />

ebenfalls und betonte, dass er<br />

in seiner vorherigen Funktion<br />

als Landesgeschäftsführer<br />

der Steiermark seit 22 Jahren<br />

in Polen im Bereich von<br />

Jasło bis Przemyśl tätig war<br />

und daher die Verhältnisse in<br />

Polen kennt. Er bezeichnete<br />

es als eine der wesentlichen<br />

Aufgaben, das Gedenken<br />

an die Großväter durch die<br />

Nachkriegsgeneration wach<br />

zu halten. Er wies auf die geplante<br />

offizielle Veranstaltung<br />

im alten Reichsratssaal des<br />

Parlaments in Wien im Jahr<br />

2014 hin. Dazu werden auch<br />

die Botschafter der Nachfolgestaaten<br />

der Monarchie eingeladen.<br />

Nach Gesprächen mit<br />

dem Bundesministerium für<br />

auswärtige Angelegenheiten<br />

und jenem für Inneres können<br />

Historiker aus verschiedenen<br />

Teilen Polens im Kriegsarchiv<br />

in Wien forschen.<br />

Durch das ÖSK wird im Zuge<br />

eines angestrebten EU-Projekts<br />

die Digitalisierung aller<br />

Gefallenendaten angestrebt.<br />

Die Erfassung dieser Millionen<br />

von Personaldaten kostet<br />

natürlich Zeit und Geld.<br />

Da dies außerdem ein großes<br />

Anliegen in den Nachfolgestaaten<br />

der ehemaligen k.u.k.<br />

Monarchie ist, war der stellvertretende<br />

Generalsekretär<br />

des ÖSK zu Gesprächen vor<br />

kurzem in Sofia. <strong>Das</strong> Projekt<br />

muss jetzt und nicht erst in<br />

zehn Jahren abgewickelt werden.<br />

Jetzt sind noch Angehörige<br />

interessiert. Im Rahmen<br />

der Möglichkeiten wird das<br />

ÖSK selbstverständlich auch


Im Marschallamt in Krakau - v. li.: Mag. Krzysztof Gardula, LGF OÖ Prof.<br />

Friedrich Schuster, ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser, Marschall von<br />

Kleinpolen Marek Sowa, Generalkonsul Mag. Christophe Ceska, Vizemarschall<br />

Dr. Stanisław Sorys, LGF Vbg. Oberst Prof. Erwin Fitz<br />

künftig Sanierungsarbeiten<br />

auf Kriegerfriedhöfen unterstützen.<br />

Die österreichische<br />

Delegation bedankte sich bei<br />

Marschall Sowa für das äußerst<br />

gute und konstruktive<br />

Gespräch.<br />

Anschließend erläuterte der<br />

Vizemarschall, wie bereits am<br />

Vortag angerissen, die eingereichten<br />

Projekte im Gesamtumfang<br />

von rund eineinhalb<br />

Millionen Euro. Von den Bürgermeistern<br />

eingereichte Projekte,<br />

welche nicht unmittelbar<br />

mit den Kriegerfriedhöfen<br />

zu tun hatten, wurden durch<br />

den Vizemarschall zurückgewiesen.<br />

Es wurden folgende Vorhaben<br />

vorgestellt:<br />

1. Sanierungsvorhaben der<br />

Kriegerfriedhöfe Nr. 47 Konieczna<br />

(Gemeinde Uście<br />

Gorlickie) und Rekonstruktion<br />

der Kapelle am Kriegerfriedhof<br />

Nr. 123 Pustki-<br />

Höhe (Gemeinde Łużna)<br />

2. Es wird einen historischen<br />

Gedenkweg des Ersten<br />

Weltkrieges in Kleinpolen<br />

geben. Dazu werden 33.000<br />

Exemplare einer Wanderkarte<br />

in verschiedenen<br />

Sprachen aufgelegt. Ebenso<br />

kommt in 25.000 Exemplaren<br />

ein Wanderführer<br />

in verschiedenen Sprachen<br />

heraus.<br />

GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

3. Realisierung einer mobilen<br />

Ausstellung zum Ersten<br />

Weltkrieg in Kleinpolen<br />

4. Straßenschilder und Beschilderung<br />

der Objekte<br />

5. Anschaffung und Aufstellung<br />

von 86 mehrsprachigen<br />

metallenen Informationstafeln<br />

(61 cm x 91<br />

cm) bei den Kriegerfriedhöfen<br />

6. Besonderes Augenmerk<br />

genießt der Kriegerfriedhof<br />

Krzywopłoty-Bydlin<br />

(Gemeinde Klucze) mit den<br />

polnischen Legionären aus<br />

den Novemberkämpfen<br />

1914.<br />

7. Im Bereich der Stadt Gorlice<br />

wird ein touristischer<br />

und kriegshistorischer<br />

Rad- und Wanderweg mit<br />

einer Länge von 6,5 Kilometern<br />

errichtet.<br />

8. Errichtung eines touristischen<br />

und kriegshistorischen<br />

Rad- und Wanderweges<br />

mit einer Länge von<br />

7 Kilometern in der Gemeinde<br />

Gorlice.<br />

Ebenfalls vorgesehen war ein<br />

Besuch beim Wojewoden von<br />

Kleinpolen Jerzy Miller. Der<br />

Wojewode bedankte sich für<br />

die Gelegenheit dieser Besprechung.<br />

Er betonte, dass<br />

er die Arbeit des <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es,<br />

besonders in Kleinpolen, sehr<br />

schätze. Die Hauptgesprächspunkte<br />

waren der aktuelle<br />

Stand der Kriegsgräberfürsorge<br />

in Kleinpolen sowie die<br />

Vorbereitungen zu den Gedenkveranstaltungen<br />

in den<br />

Jahren 2014 (100 Jahre Kriegsausbruch)<br />

und 2015 (100 Jahre<br />

Durchbruchschlacht Gorlice-<br />

Tarnów).<br />

Er hat für die nächste Zukunft<br />

drei Schwerpunkte:<br />

• Gedenken an den Ausbruch<br />

des Ersten Weltkrieges<br />

(1914 – 2014)<br />

• Fürsorge um die Kriegerfriedhöfe<br />

• Bildungsarbeit für die junge<br />

Generation in diesem<br />

Zusammenhang<br />

Durch den Wojewoden wurde<br />

auch darauf hingewiesen, dass<br />

in Kleinpolen bereits 700 historische<br />

Anlagen, davon 388<br />

aus dem Ersten Weltkrieg, erfasst<br />

sind.<br />

Oberst Prof. Erwin Fitz meldete<br />

sich zum Thema Digitalisierung<br />

der Gefallenendaten<br />

zu Wort. Es erscheint ihm unzweckmäßig,<br />

die Gefallenen<br />

nach Nationalitäten gegliedert<br />

separat zu erfassen. Ausreichend<br />

ist es, die damalige<br />

Nationalitäten österreichisch,<br />

ungarisch, deutsch, osmanisch<br />

und russisch anzumerken.<br />

Für die Westgalizischen<br />

Heldengräber Nr. 1 bis 400<br />

sind bereits alle derzeit archivmäßig<br />

erfassbaren rund<br />

60.000 Kriegstoten festgehalten.<br />

Jerzy Drogomir hat in<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 5<br />

alizien mit vielen Besprechungen<br />

jahrzehntelanger Arbeit im<br />

Archiv in Krakau diese Daten<br />

erfasst. <strong>Das</strong> Ergebnis ist<br />

in den drei Bänden „Westgalizische<br />

Heldengräber“ veröffentlicht.<br />

Diese Veröffentlichung<br />

wurde durch das ÖSK<br />

angeregt und auch finanziell<br />

unterstützt. Die Namen und<br />

Daten der Gefallenen oder<br />

in Lazaretten an ihren Wunden<br />

Verstorbenen sind also<br />

bereits elektronisch erfasst<br />

und verarbeitet. Es wird noch<br />

Jahre dauern, bis die anderen<br />

Bereiche, falls überhaupt,<br />

nachgezogen haben. Oberst<br />

Prof. Fitz schlug daher vor,<br />

diese Daten möglichst rasch<br />

in das Internet zu stellen und<br />

die Möglichkeit von Rückmeldungen<br />

zum Zwecke von<br />

Korrekturen oder/und Ergänzungen<br />

zu schaffen. Vielleicht<br />

könnte dies auch ein Ansporn<br />

für die anderen Bereiche sein.<br />

Der Wojewode stellte fest,<br />

dass die Festlegung, ob die<br />

Daten der Gefallenen für den<br />

Bereich Kleinpolen sofort ins<br />

Internet gestellt würden oder<br />

ob auf die anderen gewartet<br />

wird, bis September 2012 getroffen<br />

werde.<br />

LGF Bgm. a. D. Prof. Fritz<br />

Schuster erläuterte die Situation<br />

des ÖSK und führte<br />

an, dass nur geringe finanzielle<br />

Mittel zur Verfügung<br />

stünden. Er übergab dem<br />

Wojewoden eine Aufstellung<br />

über die Investitionen in den<br />

vergangenen Jahren sowie<br />

ÖSK-Delegation beim Kdt des Strafvollzuges in Krakau, Oberst Krzysztof<br />

Trela


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

ÖSK-Abordnung mit Abg. Michał Wojkiewicz im polnischen Parlament<br />

über die Planungen. Ferner<br />

sprach er nochmals das Problem<br />

der mangelnden Pflege<br />

nach erfolgten aufwendigen<br />

Generalsanierungen an. Er<br />

wiederholte beim Wojewoden<br />

das Angebot des ÖSK mit der<br />

Einladung der zwei Historiker<br />

nach Österreich in das Kriegsarchiv.<br />

Direktorin Joanna Florkiewicz-Kamieniarczyk<br />

gab Auskunft<br />

über den Stand der<br />

Sanierung am Kriegerfriedhof<br />

Nr. 46 Konieczna. <strong>Das</strong><br />

Schwergewicht liege 2012 bei<br />

der Sanierung des Turmes.<br />

Sie erwarte mit den zur Verfügung<br />

stehenden € 10.000,–<br />

den Abschluss dieses Abschnittes.<br />

Der Einsatz von Häftlingen<br />

zur Pflege der Kriegerfriedhöfe<br />

würde anlaufen. Es bestünde<br />

die Hoffnung, dass<br />

sich das ganze nach dem<br />

Schneeballprinzip ausweiten<br />

würde. Für diese Einsätze kämen<br />

allerdings nur Kriegerfriedhöfe<br />

in Gemeinden mit<br />

Gefängnissen in der Nähe in<br />

Frage. <strong>Das</strong> Ganze würde als<br />

gute Resozialisierungsmaßnahme<br />

angesehen.<br />

Über Vermittlung des langjährigen<br />

Freundes des ÖSK<br />

des Abgeordneten zum polnischen<br />

Parlament in Warschau<br />

Michał Wojkiewicz<br />

besuchte die Delegation des<br />

ÖSK verstärkt durch Mag.<br />

Krzysztof Garduła dieses Mal<br />

das polnische Parlament. Zu<br />

Beginn wurde die Delegation<br />

vom stellvertretenden<br />

Parlamentspräsidenten Marek<br />

Kuchciński empfangen.<br />

Der Präsident kommt aus<br />

Przemyśl und wusste über die<br />

Arbeit des ÖSK bestens Bescheid.<br />

Vor 28 Jahren wurden<br />

durch das ÖSK die Kriegerfriedhöfe<br />

in Przemyśl saniert.<br />

Im Anschluss an das sehr<br />

interessante Gespräch folgte<br />

eine Führung durch das polnische<br />

Parlament.<br />

Staatsekretär Dr. Kunert vom<br />

Rat zum Schutz der Erinnerung<br />

an Krieg und Martyrium<br />

empfing ebenfalls die Delegation<br />

des ÖSK zu einem Gespräch.<br />

Einleitend informierte<br />

Präsident ÖkRat LAbg. a. D.<br />

Peter Rieser über die Arbeit<br />

des ÖSK sowie die im Jahr<br />

2014 im Parlament in Wien<br />

geplante Gedenkveranstaltung.<br />

Dr. Kunert erläuterte die<br />

Aufgaben und Ziele des Rates<br />

zum Schutz der Erinnerung<br />

an Krieg und Martyrium. Auf<br />

etwa 1.500 Kriegerfriedhöfen<br />

befinden sich ca. 340.000<br />

Kriegsgräber aus dem Ersten<br />

Weltkrieg. In 572 Kriegerfriedhöfen<br />

ruhen cirka 84.000<br />

Soldaten der österreichischungarischen<br />

Armee. Dr. Kunert<br />

äußerte abschließend<br />

seinen dringenden Wunsch<br />

nach einem Kriegsgräberabkommen<br />

bis zum Jahr 2014<br />

mit Österreich. Abschließend<br />

wurde an Dr. Kunert die neue<br />

Dokumentation des ÖSK<br />

überreicht.<br />

Nach dem Aufenthalt in Warschau<br />

kehrte die Delegation<br />

nach Krakau und später in den<br />

Landkreis Tarnów zurück.<br />

Es fanden noch Besprechungen<br />

mit dem Bürgermeister<br />

von Tuchów, Mariusz Rys,<br />

mit dem Landrat von Tarnów,<br />

Mieczysław Kras, dem Bürgermeister<br />

von Ciężkowice,<br />

dem Direktor des Gefängnisses<br />

in Tarnów, Grzegorz<br />

Koziara, Chef der staatlichen<br />

Forstverwaltung von Gromnik<br />

sowie Ryszard Żądło und<br />

Wacław Prażuch aus Tarnów<br />

statt.<br />

Neben der Besprechung mit<br />

dem Landrat wurde besonders<br />

der Chef des Strafvollzuges<br />

in Tarnów mit Fragen<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 6<br />

Der Soldatenfriedhof Nr. 186 Lichwin ist gepflegt, bedarf jedoch einer<br />

Generalsanierung.<br />

konfrontiert. In Tarnów stehen<br />

rund 1.100 Häftlinge im<br />

Strafvollzug. Arbeiten wie<br />

Streichen von Holzelementen,<br />

Anfertigung von Holzkreuzen<br />

und Blechdächern etc. sind<br />

bei Materialbeistellung kein<br />

Problem.<br />

Vor der Heimreise wurden<br />

noch 17 Soldatenfriedhöfe<br />

besichtigt. Ein ausführlicher<br />

Bericht darüber wird an die<br />

Wojewodschaft Kleinpolen in<br />

Krakau übermittelt.<br />

Der Soldatenfriedhof Nr. 158 Garbek befindet sich in einem guten<br />

Pflegezustand.


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) hatte<br />

zum Jahrestag der Einweihung des Soldatenfriedhofes<br />

in Budaörs/Ungarn für Samstag, 23. Juni 2012, eingeladen.<br />

<strong>Das</strong> ÖSK war bei diesem Anlass durch seinen Ehrenpräsidenten<br />

Dr. Heinrich Schöll vertreten.<br />

„Ich hatte die Ehre, am 19.<br />

Oktober 2002, an der Einweihung<br />

des Soldatenfriedhofes<br />

in Budaörs (dt. Bezeichnung<br />

Wudersch) teilzunehmen,<br />

die für mich mit einer ganz<br />

wesentlichen Erinnerung<br />

verbunden ist: Ich hatte am<br />

Vorabend der Einweihung die<br />

Gräberstätte besucht und dabei<br />

eine ältere Dame getroffen,<br />

die nach der Grabstätte ihres<br />

Vaters suchte – und diese<br />

auch fand. <strong>Das</strong> folgende Gespräch<br />

an Ort und Stelle, auf<br />

dem in der Abenddämmerung<br />

liegenden Friedhof, war ein<br />

Erlebnis, das mir nach zehn<br />

Jahren noch in lebhafter und<br />

wohl bleibender Erinnerung<br />

ist. Ich konnte anhand dieser<br />

Begegnung am folgenden Tag<br />

meine Grußworte zur Eröffnung<br />

dieses Friedhofes gestalten<br />

und fand damit bei allen,<br />

die dem Geschehen aufmerksam<br />

gefolgt waren, größtes<br />

Verständnis!<br />

Zur Orientierung für die Leser<br />

dieser Zeilen: die kleine Stadt<br />

Budaörs befindet sich am<br />

westlichen Rand von Budapest.<br />

Der Friedhof selbst liegt<br />

außerhalb des Stadtgebietes,<br />

direkt an der Landstraße, unweit<br />

der Autobahnverbindung<br />

Wien-Budapest. Er ist also<br />

insbesondere von Wien heute<br />

schnell und problemlos zu erreichen.<br />

Dieser Hinweis sollte<br />

all jene zum Friedhofsbesuch<br />

anregen, die einen Aufenthalt<br />

in Budapest planen.<br />

Dieser größte Soldatenfriedhof<br />

für deutsche und ungarische<br />

Kriegstote des Zweiten<br />

Weltkrieges stellt sich als<br />

Sammelfriedhof dar. Naheliegend<br />

ist, dass auch gefallene<br />

Soldaten, darunter viele<br />

heutige Österreicher, im Zuge<br />

Zehn Jahre deutsch-ungarische<br />

Kriegsgräberstätte Budaörs<br />

der Kämpfe auf dem Rückzug<br />

der Deutschen Wehrmacht<br />

aus dem Raum Budapest in<br />

Richtung Wien Opfer dieser<br />

Endphase des Zweiten Weltkrieges<br />

wurden.<br />

Die letzte deutsche Offensive<br />

unter dem Namen „Frühlingserwachen“<br />

war nach<br />

rund neun Tagen gescheitert,<br />

die Rote Armee drang nach<br />

Westen vor und erreichte<br />

später Wien. Eine planmäßige<br />

Absetzung der deutschen<br />

Truppen war nach Art der<br />

Kriegsführung auch in diesem<br />

Stadium nicht mehr möglich.<br />

So erreichte die 3. ukrainische<br />

Front (die Bezeichnung der<br />

entsprechenden Sowjetrussischen<br />

Armee) über den Plattensee,<br />

nordwestlich über den<br />

Neusiedlersee und entlang<br />

der Donau den für Tage hart<br />

umkämpften Raum Wien, vor<br />

allem nördlich der Donau.<br />

Der Soldatenfriedhof bei<br />

Budaörs beherbergt auch eine<br />

große Zahl ungarischer<br />

Kriegsopfer und ist in diesem<br />

Sinne ein wahrhaft gemeinsames<br />

Abbild einer tragischen<br />

Zeit vor nunmehr 67<br />

Jahren. Die Ereignisse werden<br />

allmählich zur Geschichte,<br />

sollten aber nicht vergessen<br />

werden. Es ist der Sinn solcher<br />

Erinnerungsfeiern, dass<br />

sie bleibenden Eindruck für<br />

nachfolgende Generationen<br />

bedeuten und damit auf ein<br />

tragisches und in Zukunft<br />

hoffentlich zumindest in Europa<br />

vermeidbares Kapitel<br />

menschlicher Auseinandersetzung<br />

verweisen.<br />

Ein Wort des Bürgermeisters<br />

von Budaörs bleibt mir in diesem<br />

Zusammenhang in Erinnerung:<br />

„Ich bin stolz, dass<br />

sich diese Kriegsgräberstätte<br />

in meiner Gemeinde befindet!“<br />

Für die Pflege und würdige Er-<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 7<br />

Gedenkfeier am Soldatenfriedhof Budaörs in Ungarn anlässlich des<br />

zehnten Jahrestages der Einweihung<br />

Kranzniederlegung am Soldatenfriedhof Budaörs mit anschließend<br />

folgendem ehrfürchtigen Gruß für die dort beerdigten Kameraden<br />

ÖSK-Ehrenpräsident Dr. Heinrich Schöll beim Besuch der Festveranstaltung<br />

in Begleitung seines Enkels.<br />

haltung des Kriegerfriedhofes<br />

in Budaörs ist somit allseits<br />

gesorgt.“


Gedenkfeier anlässlich der Bestattung von 33 exhumierten Soldaten<br />

aus dem Ersten Weltkrieg nahe Krakau<br />

Bild: Österr. Generalkonsulat Krakau<br />

33 exhumierte Soldaten bei<br />

Krakau beigesetzt<br />

In einer feierlichen Zeremonie fand am 22. Juni 2012 unter<br />

Anwesenheit von hohen polnischen und österreichischen<br />

Repräsentanten und regem Anteil der Bevölkerung<br />

im Friedhof von Igolomnia-Wawrzenczyce (30 km östlich<br />

von Krakau) die Beisetzung der sterblichen Überreste von<br />

33 österreichischen und russischen Soldaten aus dem Ersten<br />

Weltkrieg statt.<br />

Die Soldaten hatten in den<br />

Kämpfen in Galizien im Dezember<br />

1914, als die russische<br />

Armee bis kurz vor die Tore<br />

Krakaus gelangt war, ihr Leben<br />

gelassen. Sie sind damals<br />

in einem Sammelgrab bestattet<br />

worden.<br />

Im Zuge von Straßenarbeiten<br />

wurde diese Grabstätte entdeckt<br />

und von der Polnischen<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

aufgearbeitet. In Kleinpolen,<br />

dem ehemaligen Westgalizien<br />

befinden sich über 400<br />

Kriegerfriedhöfe aus der Zeit<br />

des Ersten Weltkrieges. Gemeinsam<br />

werden diese von<br />

den örtlichen Gemeinden und<br />

Behörden mit Unterstützung<br />

des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es betreut und mög-<br />

GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

lichst originalgetreu renoviert.<br />

Seit Jahren werden mit Hilfe<br />

des <strong>Österreichische</strong>n Außenministeriums<br />

und des in Krakau<br />

ansässigen Generalkonsulates<br />

Gedenkfeiern für die<br />

gefallenen Soldaten des Ersten<br />

Weltkrieges veranstaltet und<br />

die Erinnerung an die Opfer<br />

aufrecht erhalten. Gerade die<br />

2014 hundertjährige Wiederkehr<br />

des Ausbruchs des Ersten<br />

Weltkrieges rückt diesen<br />

ehemaligen Kriegsschauplatz<br />

in Galizien wieder in den Mittelpunkt<br />

des Interesses. Über<br />

100.000 Österreicher haben<br />

im ersten Kriegsjahr dort ihr<br />

Leben gelassen und ihre letzte<br />

Ruhestätte gefunden.<br />

Oberst i. R.<br />

Alexander Barthou<br />

Vor der italienische Gedenkstätte in Cremona mit dem<br />

Vizebürgermeister: LGF Prof. Fritz Schuster (2. v. li.),<br />

Präsident LAbg. a. D. ÖkR Peter Rieser (2. v. re.)<br />

und Comm. Mario Eichta (3. v. re.)<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 8<br />

Grabanlage der in Kriegsgefangenschaft verstorbenen österr.-ung.<br />

Soldaten im Stadtfriedhof von Cremona<br />

Cremona: Stadt verspricht<br />

Gedenktafel für 34 Gefallene<br />

Im Stadtfriedhof von Cremona fanden 34 k. u. k. Soldaten<br />

in einem Sammelgrab ihre letzte Ruhe. Durch Nachforschungen<br />

in Archiven konnten die Namen der Verstorbenen<br />

ermittelt werden.<br />

ÖSK-Präsident LAbg. a. D.<br />

ÖkRat Peter Rieser und LGF<br />

Prof. Friedrich Schuster besuchten<br />

in Begleitung von<br />

Comm. Mario Eichta die<br />

letzte Ruhestätte der österr.ung.<br />

Soldaten im Friedhof<br />

und konnten sich vom guten<br />

Pflegezustand der Anlage<br />

überzeugen. Um den bis dato<br />

unbekannten Soldaten wieder<br />

ihre Namen zu geben, wurde<br />

der anwesende Vizebürger-<br />

meister der Stadt Cremona<br />

ersucht, eine Namenstafel mit<br />

Kostenbeteiligung des ÖSK<br />

anbringen zu lassen. Er sagte<br />

zu, dieser Bitte gerne Folge zu<br />

leisten und versicherte, dass<br />

sich die Stadtgemeinde auch<br />

weiterhin um das Soldatengrab<br />

kümmern werde. Nach<br />

Fertigstellung und Anbringung<br />

der Namenstafel soll eine<br />

Gedenkfeier unter Beteiligung<br />

des ÖSK stattfinden.


Neu errichtetes Ossarium im Friedhof<br />

„Staglieno“ in Genua<br />

Während des Ersten Weltkrieges wurden viele österr.-<br />

ung. Soldaten als Gefangene in den Raum Genua gebracht.<br />

Sie wurden dort u. a. auch als Zwangsarbeiter in Betrieben<br />

von umliegenden Gemeinden eingesetzt. Die in Gefangenschaft<br />

verstorbenen Soldaten wurden in den Gemeindefriedhöfen<br />

begraben. Durch den Einsatz des Landeskonservators<br />

für die Region Ligurien, Dr. Giorgio Rossini,<br />

wurde im Friedhof „Staglieno“ in Genua ein eigenes Ossarium<br />

errichtet, in dem 1.128 verstorbene k. u. k. Soldaten<br />

ihre letzte Ruhestätte fanden.<br />

Nach Fertigstellung des Ossariums<br />

wurde das <strong>Österreichische</strong><br />

<strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> zur<br />

Einweihungsfeier am 16. Juni<br />

2012 eingeladen.<br />

ÖSK-Präsident LAbg. a. D.<br />

ÖkRat Peter Rieser leistete<br />

persönlich dieser besonderen<br />

Einladung Folge. Begleitet<br />

wurde er vom für diese Gegend<br />

zuständigen ÖSK LGF<br />

Prof. Friedrich Schuster und<br />

Comm. Mario Eichta, der die<br />

Verbindungen zu Genua hergestellt<br />

hatte.<br />

Die würdige Feier begann<br />

mit den Klängen der Marinemusikkapelle,<br />

die die Bundeshymnen<br />

von Italien und<br />

Österreich intonierte, vor der<br />

großen Gedenkstätte für italienische<br />

Gefallene im Staglienofriedhof,<br />

wo auch die Ansprachen<br />

stattfanden.<br />

Der Vizebürgermeister von<br />

Genua, Dr. Stefano Bernini,<br />

AbtDir. Maurizio Galletti,<br />

Oberst Francesco Fiore vom<br />

Verteidigungsministerium<br />

in Rom und die Honorarkonsuln<br />

von Österreich und Un-<br />

GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

garn wiesen in ihren Ansprachen<br />

auf die Wichtigkeit der<br />

Kriegsgräberfürsorge gerade<br />

auch in der heutigen Zeit als<br />

Mahnung und Beitrag zur Erhaltung<br />

des Friedens hin. Dr.<br />

Rossini schilderte ausführlich,<br />

wie es zum Bau des Ossariums<br />

und dessen Finanzierung<br />

gekommen ist und welche<br />

Schwierigkeiten überwunden<br />

werden mussten.<br />

Präsident ÖkRat Peter Rieser<br />

bedankte sich für die Einladung<br />

zur Gedenkfeier und<br />

ganz besonders bei Dipl.Arch.<br />

Dr. Giorgio Rossini für seinen<br />

selbstlosen Einsatz zur<br />

Realisierung des österr.-ung.<br />

Ossariums. Ebenfalls galt<br />

sein Dank der Stadt Genua,<br />

die diese Aktion unterstützte.<br />

Auch er wies auf die Wichtigkeit<br />

zur Erhaltung des Friedens<br />

hin und dass Initiativen<br />

wie sie in Genua stattfanden,<br />

die Beziehungen und Freundschaft<br />

ehemalig verfeindeter<br />

Nationen, die schon seit vielen<br />

Jahren in der EU vereinigt<br />

sind, noch verbessern.<br />

Präs. LAbg. a. D. ÖkRat Peter Rieser hält die Festansprache.<br />

Hinweistafel am österr.ung.<br />

Ossarium (oben)<br />

Namenstafeln im Inneren<br />

des Ossariums (rechts)<br />

ÖSK-Präs. ÖkRat Peter Rieser<br />

(re.) mit dem Vizebgm.<br />

von Genua, Dr. Stefano<br />

Bernini, Prof. Fritz Schuster,<br />

Dipl.Arch Dr. Giorgio Rossini<br />

und AbtDir. Maurizio<br />

Galletti (Bild unten v. re.)<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 9


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

Übergabe der ÖSK Dokumentation, v.li. ÖSK-Generalsekretär Oberst<br />

i. R. Alexander Barthou, ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser, Bundespräsident<br />

Dr. Heinz Fischer, ÖSK-Vizepräsident Dr. Heinz Derfler<br />

Bild: HBF, Dragan Tatic<br />

Bundespräsident empfängt<br />

Vorstand des ÖSK<br />

Am 11. Juli 2012 empfing Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />

den Vorstand des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es, Kriegsgräberfürsorge<br />

(ÖSK), in seinen Diensträumen in der Wiener<br />

Hofburg zu einem Vorstellungsgespräch. Präsident Ökonomierat<br />

Peter Rieser nutzte die Gelegenheit um an „höchster Stelle“<br />

die soeben erschienene Dokumentation über Ziele und Zweck<br />

des ÖSK an das Staatsoberhaupt zu überreichen.<br />

Der Bundespräsident bekundete sein Interesse an der völkerverbindenden<br />

Arbeit des ÖSK und an den geplanten Projekten, die<br />

an die 100-jährige Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges<br />

im Jahre 2014 erinnern sollen.<br />

Mit der Zusage, auch weiterhin allen Kriegsopfern ein ehrendes<br />

Andenken zu bewahren, verabschiedete sich der Vorstand beim<br />

Präsidenten.<br />

ÖSK-Dokumentation für<br />

Präsident Mag. Hameseder<br />

Im Beisein von ÖSK-Kurator RA Dr. Hans Kaser überreichte<br />

ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser dem Präsidenten der Raiffeisen-Holding<br />

Mag. Erwin Hameseder die neue Dokumentation<br />

des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es. Dieser zeigte sich äußerst<br />

interessiert an den Arbeiten und Aufgaben der Kriegsgräberfürsorge<br />

und versprach, die Agenden des <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es auch künftig wohlwollend zu unterstützen.<br />

Dokumentationsübergabe an Präsident Mag. Erwin Hameseder<br />

(Raiffeisen-Holding) durch ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser (li.)<br />

und Kurator RA Dr. Hans Kaser (re.)<br />

Bild: Raiffeisen<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 10<br />

In der Botschaft von Belarus: v.li.: ÖSK-Generalsekretär Oberst i. R.<br />

Alexander Barthou, ÖSK-Vizepräsident Dr. Heinz Derfler, S.E. Botschafter<br />

Valery Voronetzky und ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser<br />

Bild: ÖSK<br />

Besuch beim Botschafter von Belarus<br />

ÖSK-Vorstand stellt<br />

Organisation und Ziele vor<br />

Einer Einladung zur Vorstellung des Vorstandes des<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es beim Botschafter<br />

der Republik Belarus in Wien S.E. Valery Voronetzky leistete<br />

Präsident ÖkRat Peter Rieser am 29. Mai 2012 mit<br />

einer kleinen Delegation des ÖSK Folge.<br />

Hierbei wurden neben den<br />

höflichen Besuchsformalitäten<br />

auch konkrete Projekte<br />

der Zusammenarbeit besprochen.<br />

So konnte der Botschafter<br />

u. a. dafür gewonnen werden,<br />

die jüngst erschienene<br />

Dokumentation “Soldatengräber<br />

aus dem 1. Weltkrieg<br />

in Weißrussland”, gemeinsam<br />

mit dem Mitherausgeber des<br />

Buches, dem Grazer Lud-<br />

wig Boltzmann-Institut für<br />

Kriegsfolgenforschung und<br />

dem ÖSK in der Wiener Residenz<br />

der Öffentlichkeit zu<br />

präsentieren. Unterstützung<br />

der Anliegen der Besucher<br />

leistete hierbei durch perfekte<br />

Betreuung Botschaftsrat Andrei<br />

Yaroshkin, der sich den<br />

Zielen und Aufgaben des ÖSK<br />

gegenüber sehr aufgeschlossen<br />

zeigte.


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

Przemyśl und das ÖSK -<br />

Tradition und Moderne<br />

Seit Jahren verbindet das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong><br />

eine solide Freund- und Partnerschaft mit der ehemaligen<br />

Festungsstadt der österr.-ung. Monarchie Przemyśl.<br />

So hat bereits in den 80er Jahren<br />

des vorigen Jahrhunderts<br />

zuerst die Wiener, dann die<br />

Steiermärkische Landesgeschäftsstelle<br />

des ÖSK, die<br />

dortigen Kriegerfriedhöfe aus<br />

der Zeit der beiden Weltkriege<br />

saniert und mit Unterstützung<br />

der Behörden vor Ort einen<br />

vorzeigbaren Zustand der<br />

Erinnerung an die Gefallenen<br />

geschaffen.<br />

Einen besonderen Stellenwert<br />

nimmt hierbei der Stadtpräsident<br />

(Bürgermeister) von<br />

Przemyśl Dr. Robert Choma<br />

ein. Ihm ist es ein persönliches<br />

Anliegen, den sanierten<br />

Zustand der Friedhöfe zu erhalten<br />

und die finanziell notwendigen<br />

Mittel dafür bereitzustellen.<br />

Auf Einladung von ÖSK-<br />

Präsident ÖkRat Peter Rieser<br />

besuchte Choma mit Begleitung<br />

am 8. Mai 2012 nun-<br />

mehr die Stadt Wien und die<br />

Steiermark. Nach einer ausführlichen<br />

Information über<br />

die Arbeit des ÖSK begleitete<br />

Vizepräsident Abgeordneter<br />

zum Nationalrat a. D. Walter<br />

Murauer die Gäste durch die<br />

Räumlichkeiten des Parlaments<br />

und danach im Streifzug<br />

durch das moderne und<br />

historische Wien.<br />

In Graz wiederum führte<br />

Choma Wirtschaftsgespräche<br />

mit steiermärkischen Politikern<br />

und ließ sich vor Ort<br />

in das Management der bekannten<br />

Thermenlandschaft<br />

einweisen.<br />

Während der gesamten Besuchsdauer<br />

stand aber die Erinnerung<br />

an die Kriegsopfer<br />

stets mit auf der Tagesordnung.<br />

Oberst i. R.<br />

Alexander Barthou, GS<br />

Vor dem Parlament in Wien: ÖSK-Vizepräsident NR a. D. Walter Murauer,<br />

Stadtpräsident Dr. Robert Choma, ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser,<br />

Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou<br />

Gedenken an die Opfer des Krieges:<br />

Russische Föderation ehrt ihre Soldaten<br />

Diplomaten, Militärs und Angehörige der russischen<br />

Vertretungen in Wien gedachten am 8. Mai 2012 im<br />

Rahmen eines Festaktes ihrer in Österreich gefallenen<br />

Soldaten am Tag der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht<br />

1945 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Aus<br />

diesem Anlass wurden im Wiener Zentralfriedhof und<br />

beim Ehrendenkmal am <strong>Schwarze</strong>nbergplatz Kränze<br />

niedergelegt.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> war mit einer Abordnung<br />

vertreten und erwies mit dem Kranz des ÖSK<br />

auch den Opfern aller Kriege eine respektvolle Ehrerbietung.<br />

Oberst i. R. Alexander Barthou, GS<br />

Die Abordnung des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />

beim Denkmal am <strong>Schwarze</strong>nbergplatz in Wien<br />

mit den Kuratoren (v. li.) Brigadier Dr. Hans Kaser und<br />

Prof. Dieter Winkler<br />

Bild: Ing. Sixl<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 11


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />

Im Bild oben: Die Teilnehmer des Jugendcamps vor der Kulisse des ehemaligen<br />

KZ Mauthausen; links außen VDK-Jugendbetreuer Sebastian<br />

Fehnl, rechts außen ÖSK-Generalsekretär Alexander Barthou<br />

Bild: VDK / Fehnl<br />

Internationales VDK-Jugendcamp:<br />

Kriegsopfergedenken<br />

26 Schüler und Studenten aus ganz Europa nahmen am<br />

4. Internationalen Jugendcamp des Volksbundes Deutsche<br />

Kriegsgräberfürsorge e. V. (VDK) vom 22.08. bis<br />

05.09.2012 in Österreich teil.<br />

Mit Hilfe des <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />

und des Geschäftsführers<br />

Ing. Otto Jaus sowie dank<br />

der Unterstützung des <strong>Österreichische</strong>n<br />

Bundesheeres<br />

konnten die deutsch/englisch<br />

und spanisch sprechenden<br />

Jugendlichen in der Kaserne<br />

Zwölfaxing (NÖ) und in der<br />

Linzer Jugendherberge untergebracht<br />

werden.<br />

Neben dem Kennenlernen<br />

österreichischer Kultur, Tradition<br />

und Gastfreundschaft<br />

stand auch die Gedenkarbeit<br />

am Wiener Zentralfriedhof<br />

und im ehemaligen NS-<br />

Konzentrationslager Mauthausen<br />

im Mittelpunkt des<br />

Betreuungsprogramms. Die<br />

Einstimmung hierzu erfolgte<br />

durch den deutschen Jugendbetreuer<br />

Sebastian Fehnl vom<br />

VDK Landesverband Thüringen.<br />

An mehreren Halbtagen<br />

wurden im Gräberfeld der<br />

Weltkriegsopfer am Zentralfriedhof<br />

unter sachkundiger<br />

Anleitung Inschriften auf den<br />

Grabsteinen der Kriegsopfer<br />

mit Farbe und Pinsel nachgezogen.<br />

Der 28. August war<br />

dem Besuch des ehemaligen<br />

KZ Mauthausen gewidmet.<br />

Die Jugendlichen erlebten dabei<br />

visuell hautnah die Schrecken<br />

eines Konzentrationslagers<br />

aus nächster Nähe und<br />

deren dokumentarische Aufbereitung<br />

durch Historiker<br />

vor Ort.<br />

Bei der abschließenden Jause,<br />

auf Einladung von Landeshauptmann<br />

Dr. Josef Pühringer,<br />

gab dieser Besuch weiten<br />

Raum für Diskussion und<br />

dem Versprechen, sich durch<br />

die Erinnerungsarbeit auch<br />

künftighin für ein tolerantes<br />

und offenes Europa und gegen<br />

Rechtsextremismus einzusetzen.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 12<br />

Einmarsch zum ehemaligen Appellplatz des KZ Mauthausen<br />

Bild: ÖBH / Simader<br />

Internationales Gedenken an<br />

die KZ-Opfer in Mauthausen<br />

Am 13. Mai 2012 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers<br />

Mauthausen die alljährliche Befreiungskundgebung<br />

abgehalten. Dabei wurde eindrucksvoll der Befreiung<br />

der KZ-Häftlinge durch die Amerikaner am 5. Mai 1945 gedacht.<br />

Rund 10.000 Teilnehmer aus mehr als 30 Ländern und eine repräsentative<br />

Vertretung des offiziellen Österreich unter Bundespräsident<br />

Dr. Heinz Fischer nahmen an dieser Kundgebung<br />

und Demonstration für Frieden und Freiheit teil. Die Veranstaltung<br />

selbst hatte als diesjähriges Leitthema den Kampf gegen<br />

Rassismus und Verfolgung von Minderheiten zum Inhalt.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> Bundesheer stellte Kranzträger, Ehrenposten<br />

und die Militärmusik für die Zeremonie ab.<br />

Besonders starke Abordnungen kamen aus den Regionen und<br />

Kommunen Italiens, die mit ihren Jugendlichen und den bunten<br />

Fahnen beeindruckten. Auch das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />

<strong>Kreuz</strong> erwies mit einer Delegation unter Führung von Vizepräsident<br />

Nationalrat a. D. Walter Murauer den Opfern ihre Ehrerbietung.


GENERALSEKRETARIAT / LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />

Präsident ÖkRat Peter Rieser (li.) und LGF Prof. Friedrich Schuster (re.)<br />

übergaben die neue Dokumentation an Verteidigungsattaché Brigadier<br />

Helmut Fellner<br />

Präsident Rieser in Moskau<br />

Die österreichische Botschaft in Moskau übermittelte an<br />

das ÖSK Ansuchen von russischen Bürgern um Unterstützung<br />

bei der Renovierung von Lagerfriedhöfen, in denen<br />

verstorbene Kriegsgefangene von der k. u. k. Armee ihre<br />

letzte Ruhe gefunden haben. Es war daher notwendig mit<br />

der österreichischen Botschaft in Russland und der russischen<br />

Kriegsgräberorganisation „Woenny Memorialy“<br />

Verbindung auf zu nehmen.<br />

Die notwendigen Gespräche<br />

über die weitere Vorgangsweise<br />

wurden von Präs. LAbg.<br />

a. D. ÖkRat Peter Rieser und<br />

LGF Prof. Friedrich Schuster<br />

geführt.<br />

Leider war die österr. Botschafterin<br />

in Moskau, SE Dr.<br />

Margot Klestil nicht anwesend,<br />

ersuchte aber den Verteidigungsataché<br />

Brigadier<br />

Helmut Fellner die Gespräche<br />

mit der ÖSK Delegation zu<br />

führen. Er zeigte sich sehr<br />

interessiert an der Arbeit des<br />

ÖSK in Russland und sagte<br />

seine Unterstützung und die<br />

der österreichischen Bot-<br />

schaft zu.<br />

Sehr freundschaftlich war<br />

auch der Empfang beim Generaldirektor<br />

der russischen<br />

Kriegsgräberorganisation, Evgeny<br />

A. Pilyaev, der ebenfalls<br />

seine Unterstützung für die<br />

geplanten Arbeiten des ÖSK<br />

in Russland zusagte.<br />

Die angesprochenen Lagerfriedhöfe<br />

befinden sich im<br />

Gebiet von Irkutsk und Tschita.<br />

Präs. ÖkRat Peter Rieser<br />

beauftragte den LGF von<br />

OÖ, Prof F. Schuster mit der<br />

Durchführung und Planung<br />

der weiteren, notwendigen<br />

Arbeiten.<br />

Die österreichische Delegation mit dem Generaldirektor des „Woenny Memorialy“<br />

Evgeny Pilyaev (2. v. li.) und seinem Stellvertreter Vasily Tolochko<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 13<br />

Besuch der Kriegsgräberanlage Peja, v. li.: Obstlt Reinhardt, Bgdr Luif,<br />

Obstlt Gyorei, Dr. Brieger mit Gattin, LGF Ing. Jaus, Dr. Sipos, Obstlt<br />

Pellegrino<br />

Kosovo: KFOR-Truppen retten<br />

österr.-ung. Soldatenfriedhof<br />

Im Winter 2011 wurde durch Soldaten der ungarischen<br />

und österreichischen KFOR-Truppe in Peja (Peć, Ipek), einer<br />

Stadt im westlichen Kosovo, ein verwahrloster österr.ung.<br />

Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt.<br />

Recherchen im <strong>Österreichische</strong>n<br />

Kriegsarchiv ergaben,<br />

dass in dieser Kriegsgräberanlage<br />

206 Soldaten ihre letzte<br />

Ruhestätte gefunden haben<br />

(173 österr.-ung., 3 serbische<br />

und 30 russische Kriegsgefangene).<br />

Am 22. Mai 2012 besuchten<br />

der stv. Kommandant der<br />

KFOR-Truppen Bgdr Johann<br />

Luif, der österr. Botschafter<br />

im Kosovo Dr. Johann Brieger,<br />

Botschaftsrat Dr. István Sipos<br />

von der ung. Botschaft und<br />

ÖSK-Landesgeschäftsführer<br />

Ing. Otto Jaus die Kriegsgräberanlage.<br />

Der Friedhof liegt zentral,<br />

inmitten der Stadt Peja und<br />

sollte nach Plan der Stadt-<br />

Vzlt Maier bei der Kranzniederlegung<br />

gemeinde mit einer Wohnhausanlage<br />

überbaut werden.<br />

Durch rechtzeitige Intervention<br />

der ungarischen und österreichischen<br />

Botschaft bei der<br />

Stadtverwaltung in Peja wurde<br />

dies nunmehr verhindert.<br />

Die Delegation besprach mit<br />

den anwesenden Architekten<br />

die Neugestaltung des Friedhofes.<br />

Nach dem Totengedenken<br />

und einer Kranzniederlegung<br />

fand in der Stadtverwaltung<br />

eine Besprechung<br />

mit dem Bürgermeister von<br />

Peja, Ali Berisha, und seinen<br />

Mitarbeitern statt. Es wurden<br />

die Pläne zur Renovierung<br />

des Soldatenfriedhofes vorgestellt.<br />

Die Anlage soll im Zuge eines<br />

internationalen Projektes<br />

umgestaltet<br />

werden. Die Finanzierung<br />

soll von den<br />

Staaten der hier begrabenen<br />

Soldaten<br />

erfolgen.<br />

Bei einer anschließendenPressekonferenz<br />

wurde durch<br />

die österreichische<br />

und ungarische Seite<br />

das Projekt der<br />

Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Ing. Otto Jaus


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />

Gedenkfeier am rumänischen Lagerfriedhof in Zwentendorf, v. li.: Dr.<br />

Nicolae Durain, I.E. Botschafterin Silvia Davidoiu, Oberst i. G. DI Catalin<br />

Tudor, Prof. Dieter Winkler, Pfarrer Mag. Kazimierz Sanocki<br />

Totengedenken zum<br />

rumänischen Nationalfeiertag<br />

Es ist schon eine lange Tradition, dass anlässlich des rumänischen<br />

Heldentages die Angehörigen der Rumänischen<br />

Botschaft in Wien zusammen mit dem <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> auf den Lagerfriedhöfen des Ersten<br />

Weltkrieges in Tulln und Zwentendorf an der Donau der<br />

Toten gedenken.<br />

Am 22. Mai 2012 versammelten<br />

sich die Teilnehmer dieser<br />

Feier auf dem Tullner Friedhof,<br />

um durch Kranzniederlegungen<br />

und einer Heiligen<br />

Messe der rumänischen Helden<br />

zu gedenken. Die Messe<br />

wurde vom Erzpriester der<br />

rumänisch-orthodoxen Kirche<br />

in Österreich Dr. Nicolae<br />

Durain mit dem örtlichen<br />

Priester in Konzelebration gefeiert.<br />

Anwesend waren die rumänische<br />

Gemeinde und an<br />

deren Spitze I.E. Botschafterin<br />

Silvia Davidoiu und der<br />

Verteidigungs-, Militär- und<br />

Luftattaché Oberst i. G. DI<br />

Catalin Tudor sowie Vertreter<br />

der Stadt Tulln. Seitens des<br />

ÖSK nahm Präsidialmitglied<br />

Prof. Dieter Winkler an der<br />

Feierstunde teil.<br />

Anschließend wurde der rumänische<br />

Lagerfriedhof in<br />

Zwentendorf aufgesucht, um<br />

auch hier in ähnlicher Weise<br />

der Toten zu gedenken. Besonders<br />

eindrucksvoll war,<br />

dass eine große Abordnung<br />

seitens der Gemeinde Zwentendorf<br />

sowie Pfarrer Mag.<br />

Kazimierz Sanocki mit einer<br />

großen Ministrantenschar an<br />

der Zeremonie teilnahm. Dadurch<br />

war neben den Erwachsenen<br />

auch die Jugend in das<br />

Todengedenken eingebunden,<br />

eine Tatsache die von den Anwesenden<br />

besonders gut aufgenommen<br />

wurde.<br />

Den Abschluss bildete bei beiden<br />

Zeremonien nach orthodoxem<br />

Ritus eine Agape mit<br />

Verabreichung von Brot und<br />

Wein auf den Friedhöfen.<br />

Prof. Dieter Winkler<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 14<br />

Besuch aus Italien im Lage<br />

der Gemeinde Si<br />

Wie alle Jahre, hauptsächlich in den Sommermonaten, ist<br />

die Gemeinde Sigmundsherberg mit seinem Kriegsgefangenenfriedhof<br />

in der Katastralgemeinde Rodingersdorf,<br />

in dem 2.379 italienische Soldaten beerdigt wurden, ein<br />

beliebtes Ausflugsziel unserer südlichen Nachbarn. Auch<br />

heuer besuchte eine italienische Familie, aus Rom kommend,<br />

auf der Suche nach der letzten Ruhestätte ihres<br />

Großvaters Carmine Nastasi den Friedhof.<br />

Nach kurzer Organisation –<br />

Kooperation Maria Heinisch<br />

vom ÖSK mit Gemeindesekretär<br />

Stefan Kratzer vom Gemeindeamt<br />

Sigmundsherberg<br />

– konnten die Reisenden am<br />

17. August 2012 im Bahnhof<br />

Sigmundsherberg durch den<br />

Gemeindesekretär begrüßt<br />

werden.<br />

Anschließend fand eine Besichtigungstour<br />

durch Sigmundsherberg<br />

statt. Als erste<br />

Station der Rundfahrt stand<br />

der Besuch der Kriegsräberanlage<br />

auf dem Programm. Da<br />

genaue Einbettungspläne über<br />

die letzte Ruhestätte der einzelnen<br />

Gefallenen vorliegen,<br />

konnte schnell die Grabstelle<br />

des Gesuchten eruiert werden.<br />

Sichtlich ergriffen, wurde<br />

diese Grabstelle dann mit dem<br />

mitgebrachten Jesuskreuz-<br />

Anhänger sowie mit einigen<br />

Wiesenblumen geschmückt.<br />

Gemeinsam konnte dann auch<br />

der Name des Großvaters, eingeprägt<br />

in eine der Bronzetafeln<br />

in der Friedhofskapelle,<br />

gefunden werden. Da sich<br />

viele der italienischen Nachbarn<br />

nicht vorstellen können,<br />

wie groß eigentlich das ehe-


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />

rfriedhof Rodingersdorf in<br />

gmundsherberg<br />

<strong>Das</strong> von den Angehörigen mitgebrachte <strong>Kreuz</strong> am Grabstein des<br />

Gefallenen<br />

malige Kriegsgefangenenlager<br />

war, nämlich 290 Hektar, war<br />

das nächste Ausflugsziel das<br />

Waldviertler Eisenbahnmuseum<br />

in Sigmundsherberg.<br />

Im Museum findet man neben<br />

Einblicken in die Kriegsgeschichte<br />

ein Modell dieses<br />

Lagers. Unter den zahlreichen<br />

Exponaten wurde auch ein<br />

Fotoalbum mit Fotos vom damaligen<br />

Lagerleben entdeckt.<br />

Auf einem Gruppenbild,<br />

welches einige Lagerinsassen<br />

zeigt, konnte anhand einer<br />

Nummer auf der Mütze eines<br />

Gefangenen Carmine Nasta-<br />

Inschrift<br />

„NASTASI<br />

Carmine“<br />

auf einer der<br />

Bronzetafeln<br />

am LagerfriedhofSigmundsherberg<br />

si identifiziert werden. Von<br />

diesem Foto wurden Ablichtungen<br />

gemacht, welche den<br />

Verwandten überreicht wurden.<br />

An dieser Stelle auch ein Dank<br />

an den Kurator des Museums<br />

Rupert Öhlknecht.<br />

„Ich hoffe, unsere italienischen<br />

Besucher haben viele positive<br />

Eindrücke mit nach Hause genommen,<br />

und stehe, wie auch<br />

schon die Jahre zuvor, den<br />

Nachforschenden, Suchenden<br />

und Touristen immer wieder<br />

gerne zur Verfügung“, so<br />

Stefan Kratzer.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 15<br />

Lokalaugenschein nach der Sanierung: ÖKB-Kassier Manfred Trischler,<br />

LPR Martin Pfleger, Gerhard Steindl und Kurator SR Josef Pfleger vor<br />

dem sanierten Grabstein<br />

Preußen-Grabstein vom<br />

ÖKB Horn saniert<br />

Auf dem Horner Preußenfriedhof, der sich am Waldrand<br />

zwischen der Doberndorfer Straße und dem Agrarweg<br />

nach Breiteneich befindet, ruhen sechs preußische Soldaten,<br />

die 1866 kurz nach Ende des „Preußenkrieges“ in<br />

Horn der Cholera zum Opfer gefallen sind.<br />

Die Gedenktafel auf dem<br />

Grabstein lautet:<br />

„Ruhestätte der nach dem<br />

Feldzug 1866 in Horn von der<br />

Cholera dahingerafften preußischen<br />

Krieger.<br />

Gewidmet von A. Fischer u. A.<br />

Mann.<br />

Ren. 1986 ÖKB StV Horn.“<br />

Der Grabstein wurde 1986<br />

vom Horner Kameradschaftsbund<br />

generalsaniert.<br />

Gemeinderat Dr. Heinrich<br />

Nagl war nun kürzlich bei<br />

einem Spaziergang aufgefallen,<br />

dass das <strong>Kreuz</strong> des Grabsteines<br />

zu Boden gestürzt war<br />

und Teile der Einfassung ausgebrochen<br />

waren. Die Ursache<br />

war nicht wie zuerst vermutet<br />

ein Vandalenakt, sondern<br />

ganz einfach der Zahn der<br />

Zeit: Die Eisenhalterung des<br />

Gusseisenkreuzes war durchgerostet<br />

und dürfte den Sandstein<br />

ausgebrochen haben.<br />

Er bat ÖSK-Kurator SR Josef<br />

Pfleger und den Horner Kameradschaftsbund<br />

sich der<br />

Sache anzunehmen.<br />

Die Kameraden handelten<br />

rasch: Binnen zwei Wochen<br />

wurde das <strong>Kreuz</strong> – im Einvernehmen<br />

mit der Stadtgemeinde<br />

und LGF Ing. Otto Jaus –<br />

von Kamerad Gerhard Steindl<br />

geschweißt und in das wieder<br />

aufgebaute Gesims eingesetzt.<br />

Im Zuge dieser Arbeiten wurde<br />

der Grabstein von NÖKB-<br />

Pressechef Martin Pfleger<br />

gleich auch vom Moos befreit<br />

und gesäubert, sodass er in<br />

neuem Glanz erstrahlt.<br />

Die relativ geringen Kosten<br />

wurden von Gerhard Steindl<br />

und dem Horner Stadtverband<br />

übernommen.<br />

Was sogar viele Horner vielleicht<br />

nicht wissen: An der<br />

Mauer der Stephanskirche im<br />

Horner Friedhof befindet sich<br />

ein Gedenkkreuz, das von den<br />

Kameraden dieser Choleraopfer<br />

stammt. Sie ließen folgenden<br />

Text in den Gedenkstein<br />

meißeln: „Den treuen<br />

Brüdern, die verschont von der<br />

Schlacht, der mörderischen<br />

Seuche zum Opfer fielen im<br />

August 1866. Die preuß. Soldaten.“<br />

JKP


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />

Die Schüler des evangelischen Gymnasiums mit Prof. Norbert Waldek<br />

Zentralfriedhof: Jugendliche<br />

pflegen Kriegsgräber<br />

Am 25. und 27. Juni 2012 arbeiteten 20 Jugendliche des<br />

Evangelischen Gymnasiums Wien-Simmering unter der<br />

Leitung ihres Geschichtsprofessors Norbert Waldek auf<br />

der Kriegsgräberanlage aus dem Ersten Weltkrieg im Wiener<br />

Zentralfriedhof.<br />

In dem 35.500 m² großen<br />

Gräberfeld haben über 23.000<br />

Soldaten, die an den Folgen<br />

des Ersten Weltkrieges verstorben<br />

sind, ihre letzte Ruhestätte<br />

gefunden.<br />

Im Zuge einer Projektarbeit<br />

über den Ersten Weltkrieg<br />

führte Prof. Waldek die Schüler<br />

auf den Soldatenfriedhof<br />

und erklärte im praktischen<br />

Geschichtsunterricht die historischen<br />

Geschehnisse des<br />

Ersten Weltkrieges.<br />

Die Jugendlichen führten<br />

diverse Arbeiten, wie Grabzeichen<br />

reinigen, bereits vergilbte<br />

Schriften neu ausmalen<br />

etc. durch.<br />

Dieser Einsatz unterstützt die<br />

humanitäre Aufgabe des ÖSK<br />

zur Erhaltung der Kriegsgräber<br />

und ist beispielhaft für die<br />

Zukunft.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />

<strong>Kreuz</strong> bedankt sich bei den<br />

Schülern des Gymnasiums<br />

und bei seinen Professoren.<br />

Aufstellung der Fahnen vor der<br />

Gedächniskapelle (oben)<br />

Die hl. Messe las Mil.Sup. MMag.<br />

Alexander Wessely<br />

Bilder: NÖKB / Wukovits<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 16<br />

Hochwechsel: Über 2.000 Gäste<br />

besuchten die Gedenkmesse<br />

Bei herrlichem Bergwetter besuchten am 15. August über<br />

2.000 Kameraden und Gäste die Gedenkmesse auf dem<br />

Hochwechsel. Bereits vor der hl. Messe hielt der Gf. Präsident<br />

des NÖKB und ÖSK-Kurator SR Josef Pfleger eine<br />

beeindruckende Gedenkrede.<br />

Er ging dabei genauso auf die<br />

Schrecken der Kriege - speziell<br />

in der Region um den Hochwechsel<br />

- wie auf die zum<br />

Frieden mahnenden Kriegerdenkmäler<br />

und Kriegsgräberstätten<br />

ein. Er verwies auch<br />

auf die neue Dokumentation<br />

des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es, in der die Gedenkstätten<br />

auf dem Wechsel<br />

und den angrenzenden Gemeinden<br />

aufgelistet sind.<br />

HBO Mathias Fuchs konnte<br />

auch sehr viele hochrangige<br />

Vertreter des steirischen Kameradschaftsbundes<br />

- unter<br />

ihnen Vizepräsident Franz<br />

Schabereiter (Kindberg) und<br />

der Hartberger Bezirksobmann<br />

Josef Zingl - begrüßen.<br />

Zum 29. Mal war auch Gottfried<br />

Hauser aus Rosenheim<br />

(Deutschland), der 1945 noch<br />

am Hochwechsel gekämpft<br />

hat, anwesend. JKP<br />

NÖKB-Landeswallfahrt Maria Taferl: Würdiges Totengedenken<br />

Mit einem würdigen Totengedenken beim Landesehrenmal<br />

des Kameradschaftsbundes NÖ in Maria Taferl endete<br />

die diesjährige Landeswallfahrt in Maria Taferl.<br />

Die hl. Messe, zelebriert von<br />

Landesseelsorger Mag. P.<br />

Josef Grünstäudl, dem evangelischenLandessseelsorger<br />

DDr. Reinhard Trauner,<br />

dem neuen Pfarrer von Maria<br />

Taferl P. Andreas Petith,<br />

Mil.Sup. MMag. Alexander<br />

Wessely sowie Militärdiakon<br />

Oberst Wilhelm Hold, fand<br />

heuer aufgrund des Regenwetters<br />

in der - überfüllten<br />

- Basilika statt.<br />

Landesrätin Mag. Barbara<br />

Schwarz hielt dem Motto<br />

entsprechend eine inhaltlich<br />

hervorragende Festrede, die<br />

ganz im Zeichen der christlichen<br />

Werte und der Werte<br />

des ÖSK und des Kameradschaftsbundes<br />

stand. Sie ging<br />

dabei auch auf die Predigt<br />

von Landesseelsorger P. Josef<br />

Grünstäudl ein, bei dem ebenfalls<br />

Familie und die in der Familie<br />

weitergegebenen Werte<br />

im Mittelpunkt standen.<br />

Im Anschluss erfolgte das Totengedenken<br />

beim Landesehrenmal<br />

in der Krypta.<br />

Totengedenken in der Krypta mit ÖKB-Präs. Bgm. Ludwig Bieringer, LR<br />

Mag. Barbara Schwarz, NÖKB-Präs. Bgdr i. R. Franz Teszar und Militärkommandant<br />

Bgdr Mag. Rudolf Striedinger Bild: NÖKB / M. Pfleger


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />

Pfarrer Wislaw Fracz bei der Segnung der wunderschön renovierten<br />

Kriegsgräberanlage Altlengbach<br />

Altlengbach: Segnung der<br />

renovierten Kriegsgräberanlage<br />

Am Sonntag, dem 10. Juni 2012, feierte der Ortsverband<br />

Altlengbach sein 50-jähriges Bestandsjubiläum. Heimkehrer<br />

des Zweiten Weltkrieges und das Begräbnis eines Kameraden<br />

aus dem Ortsverband St. Christophen waren seinerzeit<br />

der Auslöser für die Gründung des Ortsverbandes.<br />

Im Zuge der Feier wurde<br />

auch die vom ÖSK renovierte<br />

Kriegsgräberanlage, welche<br />

sich in unmittelbarer Nähe<br />

der Ortskirche befindet, gesegnet.<br />

Fünfzig Soldaten der<br />

ehemaligen Deutschen Wehrmacht<br />

haben hier ihre letzte<br />

Ruhestätte gefunden.<br />

Bei einer Gedenkminute und<br />

einer Kranzniederlegung beim<br />

Kriegerdenkmal gedachten<br />

die zahlreichen Kameraden<br />

der im Krieg gefallenen und<br />

der inzwischen verstorbenen<br />

Mitglieder. Einem kräftigen<br />

Regenguss ausweichend fand<br />

der Gottesdienst in der bis<br />

auf den letzten Platz gefüllten<br />

Kirche statt.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 17<br />

Fahnenweihe des ÖKB-Ortsverbandes Furth bei Göttweig, v. li.: FFKdt<br />

Gerhard Erber, Gerhard Wimmer, Frau Durstmüller, Konrad Edlinger,<br />

Günther Laz, Alois Stoll, LFR Brigitta Wiesinger, Peter Juster, Herta Zottl,<br />

LAbg. Bgm. Inge Rinke, Bgdr Mag. Kurt Wagner, Patin OSR Christine<br />

Ramoser, Karl Pfiel, ÖKB-Obm. Leopold Koller, Erika Pfiel, Stefan Leitgeb,<br />

Brigitte Müller, Altbgm. Josef Ramoser, HBO Johann Müller, ÖKB-Vizepräs.<br />

Leopold Wiesinger, Martha Schörgmayer, Hofrat Dr. Gerhard Artl,<br />

Alfred Forstner Bild: Walter Aigner<br />

Fahnenweihe in Furth: Gemeinsame<br />

Feier von ÖKB und ÖSK<br />

Am Sonntag, dem 24. Juni 2012, fand nach der Feldmesse<br />

im Rahmen des Pfarrfestes erstmalig im 54. Gründungsjahr<br />

eine Fahnenweihe des ÖKB-Ortsverbandes Furth bei<br />

Göttweig statt. Als Fahnenpatin fungierte OSR Christine<br />

Ramoser.<br />

Die Feier wurde mit dem Ertönen<br />

der Heimkehrerglocke<br />

eingeleitet. ÖKB-Obmann<br />

Leopold Koller konnte eine<br />

große Anzahl an Ehren- und<br />

Festgästen begrüßen: Pater<br />

Dr. Josef Lackstätter, Patin<br />

OSR Christine Ramoser, den<br />

Militärkommandanten von<br />

Wien Bgdr Mag. Kurt Wagner<br />

mit Gattin, dessen Stellvertreter<br />

Oberst Gerhard Skalvy<br />

MSD, NÖKB-Vizepräs.<br />

Leopold Wiesinger, NÖKB-<br />

Landesfrauenreferentin Brigitta<br />

Wiesinger, HBO Johann<br />

Müller mit Gattin, den stv.<br />

ÖSK-Generalsekretär Hofrat<br />

Dr. Gerhard Artl, LAbg. Bgm.<br />

Inge Rinke, für die Marktge-<br />

Des starken Regen wegens<br />

wurde von den Priestern Wislaw<br />

Tracz, Pfarrer Grzegorz Ragan<br />

und Martin Schmidt (v. li.) die<br />

Messe in der Kirche gefeiert.<br />

meinde Furth/Göttweig Vizebgm.<br />

Eduard Leitner und GR<br />

Markus Teufner sowie vom<br />

Kriegsopferverband Herta<br />

Zottl.<br />

Weiters nahmen Abordnungen<br />

des ÖKB Bergern im<br />

Dunkelsteinerwald, Krems-<br />

Stein, Egelsee und Senftenberg,<br />

des Hessenbundes und<br />

des Pionierbundes Krems-<br />

Mautern an der Veranstaltung<br />

teil. Ebenfalls waren<br />

Abordnungen der Freiwilligen<br />

Feuerwehren Furth, Palt und<br />

Oberfucha anwesend.<br />

Von Brunnkirchen nahmen<br />

zwei Bergknappen mit der historischen<br />

Bergfahne teil. Pater<br />

Josef segnete die Standarte<br />

und das Fahnenerinnerungsband.<br />

Im Zuge der Feier wurde<br />

Ortsverbandsobmann Leopold<br />

Koller mit der Landesmedaille<br />

in Silber des NÖ<br />

Kameradschaftsbundes ausgezeichnet.<br />

Die Veranstaltung wurde von<br />

der Musikkapelle Furth musikalisch<br />

umrahmt.


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />

Kranzniederlegung auf dem Wiener Zentralfriedhof, im Bild von links:<br />

Mag. Tomáš Kykal, Ing. Iveta Hlásecká, LGF Ing. Otto Jaus, Major<br />

Ing. Pavel Filipek<br />

Abordnung des Tschechischen<br />

Verteidigungsministeriums auf<br />

Besuch beim ÖSK<br />

Auf Einladung der ÖSK-Landesgeschäftsstelle Wien besuchte<br />

eine hochrangige Delegation des Tschechischen<br />

Verteidigungsministeriums aus Prag, Abteilung Kriegsgräberfürsorge,<br />

(www.valecnehroby.army.cz) von 29. bis 31.<br />

Mai 2012 Wien.<br />

Die Leiterin der Abteilung Ing.<br />

Iveta Hlásecká, der zuständige<br />

Referent für die Kriegsgräberfürsorge<br />

im Ausland Mjr Ing.<br />

Pavel Filipek und der Abteilungsleiter<br />

Mag. Tomáš Kykal<br />

vom Militärhistorischen<br />

Institut in Prag konnten sich<br />

während ihres Aufenthaltes<br />

über die Arbeit des ÖSK informieren.<br />

Ing. Filipek erklärte, dass die<br />

Kriegsgräber- und Denkmalpflege<br />

in der Republik<br />

Tschechien durch das Gesetz<br />

122/2004, in Abänderung des<br />

Gesetzes 256/2001 geregelt ist<br />

und die Kriegsgräberfürsorge<br />

dem Verteidigungsministerium<br />

zugeordnet ist.<br />

LGF Ing. Otto Jaus gab einen<br />

kurzen Überblick über die Arbeit<br />

des ÖSK.<br />

Anschließend begleitete der<br />

Stv. Generalsekretär HR Dr.<br />

Artl die Delegation durch das<br />

<strong>Österreichische</strong> Kriegsarchiv<br />

und konnte die vielen anfallenden<br />

Fragen fachkundig<br />

beantworten. Mag. Kykal und<br />

Dr. Gerhard Artl werden in<br />

Zukunft mit ihren Instituten<br />

aktiv zusammenarbeiten.<br />

Am nächsten Tag führte ÖSK-<br />

Kurator Dr. Thomas Reichl die<br />

Delegation durch das Heeresgeschichtliche<br />

Museum und<br />

erklärte versiert die verschiedenen<br />

Exponate.<br />

Anschließend fand die gemeinsame<br />

Kranzniederlegung<br />

auf der Kriegsgräberanlage<br />

des Ersten Weltkrieges im<br />

Wiener Zentralfriedhof statt.<br />

Zum Abschluss der Reise<br />

übernahm Prof. Winkler die<br />

Delegation und führte sie<br />

durch das<br />

historische<br />

Wien.<br />

Die TschechischeKriegsgräberfürsorge<br />

wird in<br />

den nächsten<br />

Jahren<br />

intensivst<br />

mit dem<br />

ÖSK zusammenarbeiten.<br />

Wildschaden auf dem Soldatenfriedhof Allentsteig<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 18<br />

Wildschaden im<br />

Soldatenfriedhof Allentsteig<br />

Im Frühjahr 2012 drang eine Rotte Wildschweine in den<br />

sich auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Allentsteig<br />

befindlichen Soldatenfriedhof ein.<br />

Der den Friedhof umgebende<br />

Maschendrahtzaun wurde<br />

zerstört und zwischen den<br />

Gräbern, in denen die sterblichen<br />

Überreste von über<br />

3.000 Soldaten des Zweiten<br />

Weltkrieges ruhen, wurde ein<br />

beträchtlicher Schaden angerichtet.<br />

Die Wildschweine durchpflügten<br />

an mehreren Stellen<br />

mit ihren Rüsseln die Grasnarben.<br />

Nach Vorsprache von<br />

LGF Ing. Otto Jaus beim Kom-<br />

ÖSK-Shop<br />

mandanten des TÜPL Obst<br />

Josef Fritz und Oberst Johann<br />

Zach wurde umgehend Hilfe<br />

bei der Behebung des Wildschaden<br />

zugesagt.<br />

Major Julius Schlapschy vom<br />

Truppenübungsplatz Allentsteig<br />

behob mit seinen Männern<br />

den Schaden.<br />

<strong>Das</strong> ÖSK bedankt sich bei<br />

den zuständigen Soldaten des<br />

<strong>Österreichische</strong>n Bundesheeres<br />

für die unkomplizierte<br />

Lösung des Problems.<br />

ÖSK-Krawatte (reine Seide) € 20,00<br />

Elektronik-Feuerzeug (weiß mit Aufdruck) € 1,50<br />

ÖSK-Baumwolltasche (beige mit Aufdruck) € 2,50<br />

Bestellung bei Frau Heinisch, Landesgeschäftsstelle Niederösterreich,<br />

1010 Wien, Wollzeile 9<br />

Tel.: +43/1/512 31 15, Fax: +43/1/512 05 56<br />

E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at<br />

Mit dem Kauf dieser Artikel unterstützen Sie<br />

die Arbeit des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es.<br />

Die neue umfangreiche Dokumentation des<br />

ÖSK mit rund 1.800 Bildern (Bild links) kann<br />

um € 28,00 zzgl. Portokosten bei der Landesgeschäftsstelle<br />

bezogen werden.


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />

REISEVORSCHAU 2013<br />

Im Bild der Mamajew-Hügel<br />

Leserbrief zu Artikel „Kriegsgefangenschaft in Niederösterreich“,<br />

ÖSK-Mitteilungen und Berichte 1/2012, Seite 24<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 19<br />

Moskau-Wolgograd (Stalingrad)<br />

7. bis 11. Mai 2013<br />

Programm: Wolgograd (Stadtbesichtigung), Mamajew Hügel,<br />

Schlachtfelder, Panoramamuseum, Rossoschka (Deutscher Soldatenfriedhof),<br />

Treffen mit Veteranen, Besuch des österreichischen<br />

Mahnmals in Pestschanka und der vom ÖSK humanitär<br />

betreuten Dorfschule.<br />

Leistungen: Flug Wien – Moskau – Wolgograd – Moskau – Wien<br />

– Unterbringung in guten ***Hotels auf Basis Halbpension, alle<br />

Transfers und Flughafengebühren, alle im Programm angeführten<br />

Ausflüge, qualifizierte deutschsprachige Reiseführer<br />

Preis: ca. € 1.240,–<br />

Exklusive: Visum (€ 40,–), Reiseschutzversicherung (mindestens<br />

€ 39,–)<br />

Die Reise setzt eine Mindestteilnehmerzahl voraus.<br />

Busreise Westpolen - Ostslowakei<br />

13. bis 17. April 2013<br />

Reiseverlauf: Wien, Olmütz, der Krönungsstadt Kaiser Franz<br />

Josef I., (Stadtbesichtigung), Besuch des Klosters Hradisko,<br />

Krakau (Stadtbesichtigung), Auschwitz (Besichtigung der Gedenkstätte<br />

und des Konzentrationslagers), Dukla-Pass (hart<br />

umkämpfte Passhöhe im Ersten und Zweiten Weltkrieg), Presŏv<br />

(Stadtbesichtigung), Svidnik (Besuch des Militärmuseums), Bar-<br />

dejov (Bartfeld) mit seiner Altstadt, die zum<br />

Weltkulturerbe zählt, Bratislava, Wien.<br />

Besichtigung folgender Soldatenfriedhöfe:<br />

Černovír, Svidnik, Presŏv, Vazec, Zborov<br />

Leistungen: Reise in komfortablem, modernen<br />

Reisebus, Unterbringung in guten ***<br />

und ****Hotels auf Basis Halbpension, alle<br />

Ausflüge, qualifizierte deutschsprachige<br />

Reiseleitung<br />

Reiseleitung: LGF Ing. Otto Jaus<br />

Preis: € 355,– DZ<br />

Der Soldatenfriedhof Svidnik in der Slowakei<br />

Auskünfte und Anmeldungen: <strong>Österreichische</strong>s<br />

<strong>Schwarze</strong>s <strong>Kreuz</strong>, Landesgeschäftsstelle<br />

Niederösterreich, Wollzeile 9, 1010<br />

Wien, Tel.: 01/512 31 15, Fax 01/512 05 56,<br />

E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />

Ministerialrat Oliver Henhapel und Chefredakteur ADir. i. R. RegRat Ilan<br />

Beresin<br />

Goldenes Ehrenzeichen<br />

für Ilan Beresin<br />

Dem langjährigen Kuratoriumsmitglied des ÖSK, Amtsdirektor<br />

i. R. Regierungsrat Ilan Beresin, Gründer und Präsident<br />

des jüdischen Kulturvereins David und der gleichnamigen,<br />

quartalsweise erscheinenden Kulturzeitschrift,<br />

wurde von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer mit Entschließung<br />

vom 24. Oktober 2011 das Goldene Ehrenzeichen<br />

für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.<br />

Die feierliche Ehrung fand<br />

am 27. April 2012 im Festsaal<br />

des Bundesministeriums<br />

für Unterricht und Kunst in<br />

Wien statt. In seiner Laudatio<br />

betonte Dr. Alfred Gerstl,<br />

langjähriges Redaktionsmitglied<br />

des „David“, dass Ilan<br />

Beresin bereits 1989 den jüdischen<br />

Kulturverein „David“<br />

gegründet und gleichzeitig die<br />

gleichnamige Zeitschrift konzipiert<br />

und ins Leben gerufen<br />

hat.<br />

Analyse der österreichischisraelischen<br />

Beziehungen<br />

Seine besonderen Anliegen<br />

sind, unter anderem, die Aufarbeitung<br />

der österreichischen<br />

Vergangenheit und die<br />

Analyse der österreichischisraelischen<br />

Beziehungen.<br />

Ein weiteres Anliegen ist die<br />

schriftliche und fotografische<br />

Dokumentation von noch<br />

existierenden und zerstörten<br />

Synagogen sowie jüdischen<br />

Friedhöfen in Österreich und<br />

im Gebiet der ehemaligen Donaumonarchie,<br />

um sie so dem<br />

Vergessen zu entreißen. Angesichts<br />

der vielen Verdienste<br />

von RegRat Beresin um die<br />

Förderung des christlichjüdischen<br />

Dialoges und die<br />

Aufarbeitung der jüdischen<br />

Geschichte Österreichs wurde<br />

ihm die oben genannte Auszeichnung<br />

verliehen.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />

<strong>Kreuz</strong> möchte zu dieser<br />

Ehrung herzlichst gratulieren.<br />

Übergabe der neuen<br />

ÖSK-Dokumentation an<br />

Hauptbezirksobmann<br />

Ing. Reinhard Graf<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 20<br />

Auszeichnungsverleihung an verdiente Funktionäre des ÖKB Korneuburg,<br />

v. li.: Amtsleiter Günter Haschka, Zgf Richard Leeb, GR Leopold<br />

Volnhals, HBO Ing. Reinhard Graf, Ing. Otto Jaus und NÖKB-Vizepräsident<br />

Kurator Mag. Wolfgang Heuer<br />

Hohe Auszeichnung des ÖSK<br />

für HBO Ing. Reinhard Graf<br />

Im Zuge der Hauptbezirkssitzung des ÖKB Korneuburg<br />

wurden in Anwesenheit der dreizehn Obmänner der<br />

Stadt- und Ortsverbände von LGF Ing. Otto Jaus an verdiente<br />

Kameraden sichtbare Auszeichnungen vergeben.<br />

Dem Hauptbezirksobmann<br />

des Bezirkes Korneuburg, Ing.<br />

Reinhard Graf, wurde das<br />

Große Goldene Ehrenzeichen<br />

für besondere Verdienste um<br />

das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />

<strong>Kreuz</strong> verliehen.<br />

Weiteres wurde Kamerad<br />

Günter Haschka das Goldene<br />

Ehrenzeichen, Kamerad GR<br />

Leopold Volnhals das Große<br />

Ehrenkreuz und Kamerad Zgf<br />

Richard Leeb das Ehrenkreuz<br />

des ÖSK überreicht.<br />

Die Ausgezeichneten setzen<br />

sich seit Jahren für die humanitäre<br />

Arbeit des ÖSK ein<br />

und organisieren die Allerheiligensammlungen<br />

im Bezirk<br />

Korneuburg.


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />

Kranzniederlegung in Melk-Winden, v.l i.: Dr. Elena Kotova, LGF Ing.<br />

Otto Jaus, Botschaftsrat Valery Sidorov, Prof. Dr. Alexander Tschubarjan,<br />

Prof. Dr. Leonid Gorisontor, Prof. Dr. Vadim Roginskij, Elena<br />

Semenischtschewa, Dr. Fjodor Petrow<br />

Internationale<br />

wissenschaftliche Konferenz<br />

Die Botschaft der Russischen Föderation in Österreich und<br />

das Russische Kulturinstitut veranstalteten am 26. Juni<br />

2012 in wissenschaftlicher Kooperation mit dem Ludwig<br />

Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung, dem Institut<br />

für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie<br />

der Wissenschaften und der Österreichisch-Russischen<br />

Historikerkommission die Internationale Tagung „1812:<br />

Napoleons Krieg. Die Folgen für Russland, Österreich und<br />

die Neugestaltung Europas“.<br />

Vom ÖSK nahmen an dieser<br />

Veranstaltung Ehrenpräsident<br />

Dr. Heinrich Schöll und<br />

Präsidialmitglied Prof. Dieter<br />

Winkler teil.<br />

Am Vortag der Veranstaltung<br />

führte der LGF von NÖ Ing.<br />

Jaus die russische Delegation,<br />

bestehend aus dem Co-Vorsitzendem<br />

der Österreichisch-<br />

Russischen Historikerkommission<br />

Prof. Dr. Alexander<br />

Tschubarjan, Dr. Elena Kotova,<br />

Alexander Gorbunow,<br />

stv. Direktor des Staatlichen<br />

Militärhistorischen Museums<br />

„Borodino“ Moskau, Prof.<br />

Dr. Vadim Roginskij, Elena<br />

Semenischtschewa, Prof.<br />

Dr. Leonid Gorisontor und<br />

Dr. Fjodor Petrow, Direktor<br />

des Staatlichen Militärhistorischen<br />

Museums Moskau zu<br />

den Schauplätzen der Kämpfe<br />

von 1805 in Niederösterreich.<br />

Von der Russischen Botschaft<br />

begleitete die Delegation Botschaftsrat<br />

Valery Sidorov.<br />

In Melk, Katastralgemeinde<br />

Winden, liegt direkt an der<br />

Bundesstraße 1, eine Gedenkstätte<br />

für jene 300 russische<br />

Soldaten, die 1805 an den Folgen<br />

des Brandes im Lazarett<br />

des Stiftes Melk verstorben<br />

sind. Anschließend besuchte<br />

die Delegation das Monument<br />

der „Schlacht bei Dürnstein“ in<br />

Unterloiben. Am 11. November<br />

1805 kämpften die Armeen<br />

Österreichs (Befehlshaber<br />

Feldmarschalleutnant Heinrich<br />

von Schmitt) gemeinsam<br />

mit der Armee Russlands (Befehlshaber<br />

General Michail<br />

Illarionowitsch Kutusow-Smolenski)<br />

gegen die Armee Napoleons<br />

(Befehlshaber Marschall<br />

Casimir Joseph Mortier), wobei<br />

die Alliierten, Österreich<br />

und Russland als Sieger hervorgingen<br />

- menschliche Verluste<br />

über 7.000 Gefallene.<br />

Bei beiden Gedenkstätten<br />

legten die Delegationen Kränze<br />

und Blumen nieder.<br />

Friaul-Julisch Venetien<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 21<br />

Vorstandsmitglieder des Vereins „Amici della Croce Nera“, v. li.: Cav.<br />

Vinicio Tomadin, Generalsekretär M. Ivaldi Calligaris, Präsident Comm.<br />

Col. Franco Stacul, Kassier Cav. Bruno Stepancich, Vize-Präsident Cav.<br />

Giorgio Stabon<br />

Gründung des Vereins „Amici<br />

della Croce Nera - Freunde des<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es“<br />

Nach langen Verhandlungen und Ausfertigung der von<br />

der Republik Italien genehmigten Statuten wurde im Rathaus<br />

von Gradisca d´Isonzio am 21. Juni 2012 die erste<br />

Vorstandssitzung des neugegründeten Vereins „Amici<br />

della Croce Nera“ - (Freunde des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es) abgehalten.<br />

In der konstituierenden Sitzung<br />

wurden für die Legislaturperiode<br />

von drei Jahren<br />

folgende Personen gewählt:<br />

Präsident Comm. Col. Franco<br />

Stacul, Vice-Präsident Cav.<br />

Giorgio Stabon, Generalsekretär<br />

M. Ivaldi Calligaris,<br />

Kassier Cav. Bruno Stepancich<br />

und Berater Cav. Vinicio Tomadin,<br />

Rechnungsprüfer Rag.<br />

Roberto Cosma und Querci<br />

della Rovere.<br />

Des Weiteren wurde beschlossen,<br />

LGF Ing. Otto Jaus<br />

als Vertreter des ÖSK in den<br />

Vorstand aufzunehmen. Der<br />

Verein steht in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong><br />

– Kriegsgräberfürsorge, er<br />

trägt dafür Sorge, dass sich die<br />

tragischen Ereignisse, welche<br />

Italien und Österreich im letzen<br />

Jahrhundert erlebt haben,<br />

nicht wiederholen. Im Glauben<br />

und in ewiger Erinnerung<br />

an die Gefallenen, möchte der<br />

Verein dieser Opfer gedenken.<br />

Viele Friulaner haben im Ersten<br />

Weltkrieg in österreichischer<br />

Uniform gekämpft und<br />

sind für Österreich gefallen.<br />

Die Freunde des <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es wollen die Erinnerung<br />

an alle Gefallenen<br />

aufrecht erhalten und ihre<br />

Friedhöfe pflegen, denn diese<br />

sind Teil unserer Geschichte.<br />

Die Aktivitäten erstrecken<br />

sich auch auf die Organisation<br />

von Veranstaltungen zum<br />

kommenden 100stenJahrestag<br />

des Beginns des Ersten Weltkrieges.<br />

Motto des Vereines ist „die<br />

Erhaltung des Friedens unter<br />

den einzelnen Nationen“.<br />

Comm. Col.<br />

Franco Stacul


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN<br />

K.u.k.Soldatengräber/Friedhöfe im Kanaltal<br />

Soldatenfriedhof Pontebba<br />

(Pontafel)<br />

Der heutige Beitrag über Soldatengräber im Kanaltal befasst<br />

sich mit dem Friedhof der Kirche St. Antonius in<br />

Pontebba (ehemals Pontafel). Bis 1918 war in der heutigen<br />

Gemeinde Pontebba die Ortschaft Pontafel der Grenzort<br />

der österreichisch-ungarischen Monarchie, Pontebba der<br />

italienische Grenzort.<br />

Der Soldatenfriedhof liegt<br />

als Teilfriedhof des Ortsfriedhofes<br />

nächst der Kirche<br />

St. Antonius im Nordteil über<br />

der ehemaligen Ortschaft<br />

Pontafel an der Straße zum<br />

Nassfeld.<br />

Eine Gräberreihe an der nordwestlichen<br />

Friedhofsmauer<br />

ist die letzte Ruhestätte von<br />

6 Angehörigen des IR 7 (Khevenhüller),<br />

3 Angehörigen<br />

des LStB 153, 1 Salzburger<br />

Freiwilligen Schützen, 4 Angehörigen<br />

eines unbekannten<br />

Verbandes (Kärntner Freiwillige<br />

Schützen) sowie 14 unbe-<br />

Kirche und Friedhof St. Antonius<br />

kannten k.u.k. Soldaten.<br />

Der Friedhof wurde 1996 vom<br />

ÖSK, Landesgeschäftsstelle<br />

Kärnten, generalsaniert und<br />

am 29. Juni 1996 unter Anwesenheit<br />

von politischen<br />

sowie Vertretern der Kameradschaftsverbände(Kameradschaftsbund<br />

und Alpinikameraden)<br />

gesegnet.<br />

Heute betreuen Kameraden<br />

der Alpini-Veteranen den<br />

Friedhof, wie auch die anderen<br />

k.u.k. Kriegsgräber im<br />

Kanaltal. Dafür sei ihnen mit<br />

einem aufrichtigen „Vergelt´s<br />

Gott!“ gedankt.<br />

Die Soldatengräber liegen an der Nordostmauer des Ortsfriedhofes.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 22<br />

Feierliche Segnung d<br />

Nach fast zweijähriger Arbeit mit einem Kostenaufwand<br />

von ca. € 50.000,– fand am 14. Juni 2012 in Wolfsberg-St.<br />

Johann die feierliche Neusegnung und Einweihung des generalsanierten<br />

Soldatenfriedhofes (Russenfriedhof) statt.<br />

An der Feierstunde nahmen die Vertreter des Bundesheeres<br />

und der Exekutive, die Abordnungen von 16 ÖKB<br />

Orts- und Stadtverbänden, die FF St. Johann, die Volksschule<br />

St. Johann mit dem Lehrkörper und den 3. u. 4.<br />

Klassen, die Vertreter der an der Instandsetzung beteiligten<br />

Institutionen und Firmen sowie zahlreiche zivile Gäste<br />

teil.<br />

LGF GenMjr i. R. Mag. Gerd<br />

Ebner konnte zahlreiche Ehrengäste<br />

wie den Präsidenten<br />

des Kärntner Landtages, Josef<br />

Lobnig, den Bürgermeister<br />

der Stadt Wolfsberg, Hans<br />

Peter Schlagholz, den Präsidenten<br />

des ÖSK LAbg. ÖkRat<br />

Peter Rieser, LAbg. Reinhart<br />

Rohr, die Militärgeistlichen<br />

Militärdekan MMag. Dr. Longin,<br />

Mag. Matiasek sowie viele<br />

weitere Festgäste begrüßen.<br />

Hervorzuheben ist die Anwesenheit<br />

der offiziellen Vertreter<br />

der Russischen Föderation,<br />

Polens, Weissrussland und der<br />

Ukraine. Allen beteiligten Institutionen(Militärkommando<br />

Kärnten, Landesberufsschule<br />

Völkermarkt, FF St.<br />

Johann) und Firmen (Durchner-Kötschach<br />

Mauthen, Zarfl-Wolfsberg,<br />

Ruthhofer-St.<br />

Andrä) wurde für ihre Mitarbeit<br />

und ihren Arbeitseinsatz<br />

gedankt.<br />

Die Vertreter Russlands und<br />

Polens erinnerten an die<br />

grausamen Kriegsgeschehnisse<br />

und mahnten, dass solch<br />

spezielle Orte wie Soldatenfriedhöfe<br />

immer zu pflegen<br />

seien, weil sie eine Warnung<br />

für alle Lebenden darstellen.<br />

Beide dankten dabei allen an<br />

der Sanierung Beteiligten und<br />

zeigten auf, dass dies nun wieder<br />

eine ausgesprochen würdevolle<br />

Stätte des Gedenkens<br />

sei.<br />

Seitens der christlichen Kirchen<br />

übernahmen die beiden<br />

Kärntner Militärpfarrer die<br />

Segnung. Ihr Grundtenor war,<br />

die Menschen verschiedener<br />

Nationen sind durch Hass und<br />

Tod in den Abgrund gelangt.<br />

Dabei war vor allem das tragische<br />

Schicksal des einzelnen<br />

Menschen, seine Angst<br />

und Furcht, im Mittelpunkt<br />

des Geschehens. Die Verwüstungen<br />

und das menschliche<br />

Leid der Kriege soll den heutigen<br />

Lebenden eine Mah-<br />

Bei der Kranzniederlegung - v. li.: ÖSK-Präsident ÖkRat Rieser, Präsident<br />

Kärntner Landtag Lobnig, LGF GenMjr i. R. Mag. Ebner, Bürgermeister<br />

Schlagholz, polnischer Generalkonsul Oliwinski


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 23<br />

es Soldatenfriedhofes Wolfsberg-St. Johann<br />

nung sein.<br />

In ihren Ansprachen unterstrichen<br />

Landtagspräsident<br />

Lobnig, ÖSK-Präsident ÖkRat<br />

Rieser und Bgm. Schlagholz,<br />

dass die Sanierung des Friedhofes<br />

eine Wertschätzung<br />

gegenüber den Kriegsgefallenen<br />

darstelle, die unbedingt<br />

notwendig sei. Der Gesamttenor<br />

war: „<strong>Das</strong> Schicksal al-<br />

Der generalsanierteSoldatenfriedhofWolfsberg-St.<br />

Johann in<br />

Kärnten (oben)<br />

Ehrenwache am<br />

Obelisk der 43 russischenKriegstoten<br />

(links)<br />

Grabstätte der<br />

polnischen<br />

Soldaten nach<br />

der Kranzniederlegung<br />

(unten)<br />

ler Kriegstoten sollte uns vor<br />

Augen führen, wie wertvoll<br />

der Friede ist, in dem wir heute<br />

leben. Friede ist aber kein<br />

Gut, das ohne Anstrengungen<br />

erhalten werden kann. Die<br />

Menschen in Europa müssen<br />

aufmerksam gemacht werden,<br />

dass auch viele Jahrzehnte<br />

nach Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

die heutigen Friedens-<br />

Die Militärgeistlichen Militärdekan MMag. Dr. Longin und Mag. Matiasek<br />

bei der Segnung der generalsanierten Friedhofsanlage<br />

Fahnenabordnungen des Kameradschaftsbundes bei der feierlichen<br />

Segnung des Friedhofes<br />

bedingungen ohne persönlichen<br />

Einsatz nicht erhalten<br />

werden können. Des Weiteren<br />

hat ein Kulturvolk mit Achtung<br />

gegenüber den Mitmenschen<br />

und dem menschlichen<br />

Leben einen respektvollen<br />

Umgang mit den Toten zu<br />

pflegen.“<br />

Die Veranstaltung wurde<br />

durch die Militärmusik<br />

Kärnten musikalisch umrahmt.<br />

Höhepunkt der Veranstaltung<br />

waren die feierlichen Kranzniederlegungen<br />

am Obelisk<br />

der 43 russischen Kriegstoten<br />

sowie am Grabmal der 4 polnischen<br />

Soldaten. Diese erfolgten<br />

unter Intonierung des<br />

Liedes „Der gute Kamerad“.<br />

Mit dem Kärntner Heimatlied<br />

endete die Feierstunde.<br />

Im Anschluss waren alle Gäste<br />

zu einem Imbiss in der<br />

Volksschule St. Johann geladen,<br />

dem rege zugesprochen<br />

wurde.


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN KÄRNTEN<br />

Kranzniederlegung am Friedhof Log pod Mangartom, v. li.: Vzlt Manfred<br />

Gratzer, LGF GenMjr i. R. Mag. Gerd Ebner und der Kommandant<br />

des JgB 26 Oberst Eder<br />

Militärhistorische Reise der<br />

Kameradschaft JgB 26<br />

Im Rahmen ihrer Jahresreise besuchten ca. 50 Mitglieder<br />

der Kameradschaft des „Hochgebirgsbataillons“ JgB<br />

26 aus Spittal an der Drau das Kanal- und Isonzotal. Die<br />

Schwergewichte der Exkursion waren die Kampfhandlungen<br />

in den Napoleonischen Kriegen 1809 und am oberen<br />

Isonzo von 1915-1918.<br />

Im Raum Predil wurden beim<br />

Sperrfort die Kampfhandlungen<br />

von 1809 vor Augen<br />

geführt. Die Geschehnisse des<br />

Ersten Weltkrieges (im Mittelpunkt<br />

standen die Abläufe in<br />

den Julischen Alpen und der<br />

Isonzofront, sowie die Lebens-<br />

und Kampfbedingungen der<br />

k.u.k. Soldaten) wurden den<br />

Teilnehmern während der<br />

Fahrt nach Karfreit durch LGF<br />

GenMjr i. R. Mag. Gerd Ebner<br />

nähergebracht. Nach dem Be-<br />

such des Soldatenfriedhofes<br />

Log pod Mangartom mit einer<br />

eindrucksvollen Kranzniederlegung<br />

war der Besuch des<br />

Museums Erster Weltkrieg in<br />

Karfreit der Höhepunkt der<br />

Reise. Mit starken Eindrücken<br />

einer hervorragenden<br />

Führung über das Leben und<br />

Sterben der k.u.k. und italienischen<br />

Soldaten im Ersten<br />

Weltkrieg am oberen Isonzo<br />

wurde die Rückreise über Italien<br />

angetreten.<br />

Ehrungen der<br />

Landesgeschäftsstelle Kärnten<br />

Ehrenkreuz<br />

Moitzi Erich, Wolfsberg; Schuster Martin, St. Andrä;<br />

Sramsitschnig Robert, St. Andrä<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 24<br />

Aktuelles von den Kärn<br />

Klagenfurt/Annabichl<br />

Der Gedenkstein für die drei Angehörigen des Bundesheeres der<br />

1. Republik, die im Verlauf des Juliputsches 1934 gefallen sind,<br />

erstrahlt gesamtheitlich in neuem Glanz. Restaurator Tomasi<br />

und Soldaten der StbKp/Milkdo Kärnten haben die Arbeiten<br />

durchgeführt.<br />

Der Gedenkstein mit neuer Schrift und saniertem Fundament<br />

Angerbachtal<br />

Dank der Pflege durch die Soldaten des JgB 26 sind die Bergfriedhöfe<br />

nach den Schlägerungsarbeiten 2011 in ausgezeichnetem<br />

Zustand.<br />

Der restaurierte Herrgott wacht wieder über den Gräbern des IR 7.<br />

Friedhof IR 21


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN<br />

tner Soldatenfriedhöfen<br />

St.Veit/Glan<br />

Auslandsarbeit<br />

Die Inschriften auf den Granitgrabkreuzen<br />

wurden nachgezogen.<br />

Seit 2012 sind die Auslandsverantwortungen der LGST des ÖSK<br />

neu zugeordnet. Von Kärnten aus wird in Zusammenwirken mit<br />

anderen Landesgeschäftsstellen federführend die Isonzofront in<br />

Slowenien betreut. Eine Vorstellung der wesentlichen Friedhöfe<br />

wird nun laufend erfolgen.<br />

Gorjansko (auf dem Karsthochplateau in Slowenien)<br />

Hier ruhen Soldaten der k.u.k. Armee verschiedener Nationalitäten,<br />

die in den Jahren 1915-1917 in den Kämpfen an der Isonzofront<br />

gefallen sind. Der Friedhof ist in seiner authentischen<br />

Konzeption erhalten, die den typischen Bodenmerkmalen der<br />

Karstlandschaft angepasst ist.<br />

Gorjansko ist der größte Friedhof der k.u.k. Armee im Gebiet<br />

der Isonzofront, da hier mehr als 10.000 Soldaten bestattet sind.<br />

Dieser<br />

Friedhof hat den<br />

Stellenwert eines<br />

Kulturdenkmales.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 25<br />

Vor den Vorhang<br />

Die Landesgeschäftsstelle Kärnten des ÖSK zeichnet mit<br />

„Vor den Vorhang“ Menschen aus, die sich in besonderem<br />

Maße um das ÖSK verdient machen.<br />

Vzlt Manfred Gratzer, JgB 26, Spittal an der Drau, ist seit vielen<br />

Jahren der Verantwortliche für die Pflege und Instandhaltung<br />

der Bergfriedhöfe im Angerbachtal im Plöckengebiet. Er führt<br />

selbstständig und intensiv mit<br />

den Kameraden des Hochgebirgsbataillons<br />

die Erhaltung<br />

(Mäharbeiten, Holzarbeiten,<br />

Reinigung, etc.) durch. Darüber<br />

hinaus hat er auch bei<br />

weiteren Instandsetzungen<br />

und Renovierungen in Kärnten<br />

und Slowenien mitgearbeitet<br />

und mit seinem praktischen,<br />

handwerklichen Geschick die<br />

Vzlt Manfred Gratzer, JgB 26,<br />

Spittal an der Drau<br />

rasche Erledigung aller anfallenden<br />

Arbeiten ermöglicht.<br />

Geschätzter Vzlt Manfred Gratzer, herzlichen Dank für Deine<br />

Arbeit für das ÖSK in Kärnten.<br />

Übergabe der neuen Dokumentation<br />

an die Landesregierung<br />

Am Dienstag, dem 19. Juni 2012, empfingen der Landeshauptmann<br />

von Kärnten Gerhard Dörfler und seine Regierungskollegen<br />

in der turnusmäßigen Regierungssitzung eine Delegation<br />

des ÖSK, Landesgeschäftsstelle Kärnten. Im Beisein der Kuratoren<br />

Dr. Stickler und Obstlt Bergner konnte LGF GenMjr i. R.<br />

Mag. Gerd Ebner dem Kärntner Regierungskollegium in einem<br />

Kurzreferat Zweck, Ziele, Struktur und Tätigkeiten des ÖSK näherbringen.<br />

Des Weiteren überreichte die Delegation jedem Regierungsmitglied<br />

die neue Dokumentation des ÖSK. Landeshauptmann<br />

Gerhard Dörfler dankte für die Übergabe der ÖSK-Dokumentationen<br />

und betonte die positive Einstellung der Landesregierung<br />

zur Tätigkeit des ÖSK sowie die auch zukünftig erfolgende Unterstützung.<br />

Die Information über das ÖSK wird im Herbst mit<br />

Veranstaltungen im Landtag und den Gemeinden fortgesetzt.<br />

Reges Interesse am Kurzreferat über das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />

<strong>Kreuz</strong> in der Kärntner Landesregierung


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 26<br />

Vorstellung der neuen ÖSK-Dokumentation<br />

Dokumentation für Landeshauptmann<br />

Dr. Josef Pühringer<br />

Druckfrisch und brandneu, so wurde durch den Landesgeschäftsführer<br />

des OÖSK Prof. Friedrich Schuster und durch Generalsekretär<br />

Oberst i. R. Alexander Barthou am 21. Mai 2012<br />

im Linzer Landhaus die Gesamtdokumentation über die Arbeit<br />

des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es an Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer<br />

überreicht. Dieser zeigte sich vom umfangreichen Werk äußerst<br />

beeindruckt und sicherte dem ÖSK einen Druckkostenbeitrag<br />

zu. Er versprach weiters, die Arbeit des ÖSK auch weiterhin,<br />

so wie bisher, zu unterstützen.<br />

Im Linzer Landhaus v. li.: Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou,<br />

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, LGF Prof. Friedrich Schuster<br />

Die neue Dokumentation des<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es zeigt auf 440 Seiten<br />

und rund 1.800 Fotos die<br />

Kriegsgräberarbeit des Generalsekretariats<br />

und der Landesgeschäftsstellen.<br />

Sie kann bei<br />

allen Landesgeschäftsstellen<br />

um 28,– Euro zuzügl. Versandkosten<br />

bezogen werden -<br />

Adressen siehe Seite 2.<br />

Dokumentation für Bezirkshauptmann<br />

HR Dr. Dieter Goppold<br />

Im Beisein von ÖSK-Bezirksobmann Stadtrat a. D. Wolfgang<br />

Weixlbaumer überreichte Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich<br />

Schuster dem Bezirkshauptmann seines Heimatbezirkes<br />

Hofrat Dr. Dieter Goppold in den Amtsräumen der Bezirkshauptmannschaft<br />

Kirchdorf an der Krems die neue Dokumentation<br />

des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es. Der Bezirkshauptmann<br />

zeigte sich sehr interessiert am Aufgabenbereich<br />

der Kriegsgräberfürsorge und versprach, die Arbeit des ÖSK<br />

auch weiterhin zu unterstützen.<br />

LGF Prof. Friedrich Schuster überreicht die neue ÖSK-Dokumentation an<br />

den Bezirkshauptmann seines Heimatbezirkes, v. li.: LGF Prof. Friedrich<br />

Schuster, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Dieter Goppold, ÖSK-BO<br />

Stadtrat a. D. Wolfgang Weixlbaumer<br />

Dem Militärkommandanten von Oberösterreich wird die neue ÖSK-<br />

Dokumentation übergeben, v. li.: Brigadier RA Dr. Hans Kaser, LGF<br />

Prof. Friedrich Schuster, MilKdt Generalmajor Mag. Kurt Raffetseder,<br />

Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou<br />

Dokumentation für Generalmajor Mag. Kurt<br />

Raffetseder und Oberst Erwin Spenlingwimmer<br />

Weiters wurde die Dokumentation persönlich an den Leiter des<br />

Bildungszentrums der Sicherheitsexekutive (SIAK) in Oberösterreich,<br />

Oberst Erwin Spenlingwimmer sowie an den Militärkommandanten<br />

von OÖ, Generalmajor Mag. Kurt Raffetseder,<br />

überreicht.<br />

Übergabe der neuen Dokumentation - v. li.: Brigadier RA Dr. Hans<br />

Kaser, LGF Prof. Friedrich Schuster, Oberst Erwin Spenlingwimmer,<br />

Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 27<br />

Altes Braunauer Kriegerdenkmal renoviert<br />

Am Ende des Ersten Weltkrieges<br />

gab es in Braunau<br />

drei Begräbnisstätten für<br />

Opfer des Krieges: ein<br />

kleines „Kameradengrab“<br />

am Stadtfriedhof, den<br />

Friedhof für die im Kriegsgefangenenlagerverstorbenen<br />

Soldaten, den heutigen<br />

Soldatenfriedhof<br />

Braunau-Haselbach, und<br />

einen weiteren Friedhof für<br />

die im Flüchtlingslager in<br />

Laab verstorbenen Internierten<br />

aus dem Trentino.<br />

Dieser Friedhof wurde 1941<br />

aufgelassen, an ihn erinnern<br />

in der Cornelius-Flir-<br />

Straße ein kleines Denkmal<br />

neben einer Trauerweide<br />

und einige Hinweistafeln.<br />

Zahlreiche Männer aus Braunau<br />

hatten als Soldaten im<br />

Ersten Weltkrieg gedient,<br />

viele waren gefallen oder<br />

vermisst. So ist es nicht verwunderlich,<br />

dass kurz nach<br />

Kriegsende, als sich die Verhältnisse<br />

stabilisiert hatten,<br />

die Errichtung eines Kriegerdenkmals<br />

angeregt wurde.<br />

Ein Komitee wurde gegründet,<br />

eine breite Diskussion<br />

über Standort und Gestaltung<br />

setzte ein. Schließlich folgte<br />

man einem Vorschlag des<br />

Heimatvereins und seines Obmanns<br />

Hugo von Preen - im<br />

Turm der Stadtpfarrkirche<br />

sollte eine neue „Kriegerglocke“<br />

aufgezogen werden, die<br />

am jeweiligen Todestag eines<br />

Gefallenen geläutet werden<br />

sollte, dazu sollten in einer<br />

Nische am Fuß des Turmes<br />

Marmorplatten mit den<br />

Namen der Toten und Vermissten<br />

angebracht werden.<br />

Der Entwurf des Denkmals<br />

stammte vom Architekten<br />

Richard Puchner aus St. Pantaleon,<br />

die Arbeiten führten<br />

der Bildhauer Leo von Moos<br />

aus Salzburg, der Steinmetzmeister<br />

Hans Heinrich aus<br />

Braunau, der Baumeister Max<br />

von ÖSK-Kuratoriumsmitglied OStR Dir. Mag. Florian Kotanko<br />

<strong>Das</strong> renovierte Kriegerdenkmal in Braunau am Inn<br />

Meißl aus Braunau sowie der<br />

Kunstschlossermeister Wittmaier<br />

aus Burghausen aus.<br />

Vier Marmortafeln tragen die<br />

Namen von 57 gefallenen, 6<br />

vermissten und 12 an den Folgen<br />

des Krieges verstorbenen<br />

Braunauern. Säulen aus grauem<br />

Muschelkalk bilden den<br />

Abschluss nach außen und<br />

trennen die einzelnen Tafeln<br />

voneinander. Über den Tafeln<br />

befindet sich ein Fries, der<br />

neben Ornamenten einen Totenkopf<br />

mit Stahlhelm zeigt.<br />

Die seitliche Umrahmung<br />

und Abgrenzung nach unten<br />

wird aus Tuffsteinen, die auch<br />

das Baumaterial des Turmes<br />

bilden, hergestellt. Zur feierlichen<br />

Einweihung des Denkmals<br />

am 14. September 1924,<br />

über die die „Neue Warte am<br />

Inn“ vom 19. September 1924<br />

ausführlich berichtete, strömten<br />

derartig viele Menschen<br />

zusammen, dass der Festzug<br />

in Doppelreihe fast einen Kilometer<br />

lang war.<br />

Die alten Kirchenglocken waren<br />

bis auf eine Ausnahme im<br />

Laufe des Ersten Weltkrieges<br />

abgenommen und eingeschmolzen<br />

worden. Erst 1925<br />

konnte man an die Beschaffung<br />

neuer Glocken denken:<br />

Am 20. Juli beauftragte die<br />

Stadtgemeinde die Glockengießerei<br />

St. Florian mit dem<br />

Guss eines neuen Geläutes.<br />

Die Arbeiten standen unter<br />

Leitung des alten Braunauers<br />

Anton Gugg und fanden im<br />

mehrtägigen Fest der Glockenweihe<br />

(15. - 18. Oktober<br />

1925) ihren Abschluss, bei<br />

dem die Glocken im Turm<br />

aufgezogen wurden. <strong>Das</strong><br />

neue Geläut besteht aus fünf<br />

Glocken mit einem Gesamtgewicht<br />

von 5.150 kg. Die<br />

schwerste der neuen Glocken<br />

ist die „Kriegerglocke“. Sie ist<br />

dem Erzengel Michael geweiht<br />

und wiegt 2.400 kg. Die Hälfte<br />

des Kaufpreises von 12.000,–<br />

Schilling brachten die Krieger-<br />

und Veteranenvereine<br />

der Stadt durch Spenden auf.<br />

Die Kriegerglocke trägt eine<br />

Inschrift, die der Diktion der<br />

Zeit entspricht:<br />

Die Helden ruf‘ ich aus der Erd<br />

Die schützten Heimat uns und<br />

Herd;<br />

Wenn auch der Aar ihr Grab<br />

umkreist<br />

sie leben fort in unserm Geist.<br />

1914 + 1918<br />

Bestimmungsgemäß wurde<br />

die Glocke an jedem Sterbetag<br />

eines Gefallenen der Stadt<br />

geläutet, zum ersten Mal am<br />

19. Oktober 1925, dem Sterbetag<br />

des Kaiserjägers Max<br />

Schoßböck, der 1915 am Col<br />

di Lana gefallen war.<br />

<strong>Das</strong> Kriegerdenkmal geriet -<br />

trotz des markanten Platzes<br />

am Fuß des Turms der Stadtpfarrkirche<br />

- nach der Errichtung<br />

der neuen Kriegergedächtnisstätte<br />

in der Krypta<br />

der ehemaligen Martinskirche<br />

1957 etwas aus dem Blickfeld.<br />

So ist es nicht verwunderlich,<br />

dass die Namen auf<br />

den Schrifttafeln allmählich<br />

verblassten und schließlich<br />

unlesbar wurden.<br />

Einer privaten Initiative ist es<br />

zu verdanken, dass mit Unterstützung<br />

der Stadtgemeinde,<br />

der Stadtpfarre und des OÖ<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es den Toten<br />

und Vermissten des Ersten<br />

Weltkrieges ihre Namen wieder<br />

gegeben wurden und eine<br />

lange Zeit leere Nische ihre<br />

frühere Bestimmung wieder<br />

erhielt: eine Stätte der Erinnerung<br />

an Mitbürger zu sein, die<br />

durch die „Urkatastrophe des<br />

20. Jahrhunderts“ ihr Leben<br />

verloren hatten.


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

ÖSK-Bezirkskonferenzen 2012<br />

Zur Klärung diverser Ortsgruppenangelegenheiten wurden<br />

im Jahr 2012 zwei Bezirkskonferenzen des ÖSK und<br />

zwar für die Bezirke Braunau am Inn und Vöcklabruck abgehalten.<br />

Der Eröffnung und Begrüßung beider Konferenzen folgte ein<br />

kurzes Totengedenken. Im Anschluss informierte Landesgeschäftsführer<br />

Prof. Friedrich Schuster in einer umfangreichen<br />

Power Point Präsentation über die Arbeiten des Oberösterreichischen<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es.<br />

Nach Klärung offener Ortsgruppenangelegenheiten betreffend<br />

Sammlung zu Allerheiligen, Mitgliederverwaltung, Grabnachforschungswünschen,<br />

Betreuungsangelegenheiten der örtlichen<br />

Kriegsgräberanlagen etc. erfolgten Ehrungen an verdiente Funktionäre<br />

in den jeweiligen Bezirken.<br />

Für den Bezirk Rohrbach konnte bis dato kein ÖSK-Bezirksobmann<br />

gefunden werden. Sollte jemand Interesse an dieser Funktion<br />

haben, ersucht das OÖSK um Verbindungsaufnahme mit<br />

dem Landesgeschäftsführer oder dem Sekretariat in Linz.<br />

Anlässlich der Bezirkskonferenz Vöcklabruck am 11. Mai<br />

2012 wurden geehrt:<br />

Großes Ehrenzeichen<br />

ÖSK-Obm. Franz HUBER, Frankenmarkt; ÖSK-Obm. Hubert<br />

Stöckl, Atzbach<br />

Goldenes Ehrenzeichen<br />

BO des ÖSK u. ÖKB Rudolf HINTERLECHNER, Schwanenstadt;<br />

Helmut HUMMER, Seewalchen am Attersee; Franz VO-<br />

GELHUBER, Seewalchen am Attersee<br />

Großes Ehrenkreuz<br />

ÖSK-Obm. Herbert AUINGER, Nußdorf am Attersee; ÖSK- u.<br />

ÖKB-Obm. Sepp EICHRIDLER, Mondsee; Wolfgang HAAS,<br />

Atzbach; ÖSK-Obm. Rudolf HEMETSBERGER, Weyregg am<br />

Attersee; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Franz HUFNAGL, Zell am Moos;<br />

Paul KINBERGER, Schwanenstadt; BO-Stv. des ÖSK und ÖKB-<br />

Obm. Josef W. Langthaler, Attnang-Puchheim; ÖSK- u. ÖKB-<br />

Obm. Franz MÖSLINGER, Ungenach; ÖSK-Obm. Josef NEU-<br />

HOFER, Vöcklamarkt; ÖSK-Obm. Siegfried REISENBERGER,<br />

Rüstorf; ÖSK-Obm. Ernst SEYRINGER, Gampern; Franz ZEI-<br />

NINGER, Schwanenstadt<br />

Ehrenkreuz<br />

Josef BERGER, Schwanenstadt; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Johann<br />

FISCHINGER, Weißenkirchen i. A.; Johann HAAS, Atzbach;<br />

ÖKB-Obm. Franz HASLINGER, Neukirchen a. d. Vöckla;<br />

Franz HOCHREITER, Oberndorf bei Schwanenstadt; ÖSK- u.<br />

ÖKB-Obm. Ernst HÖLLNSTEINER, Oberwang; ÖSK-Obm.<br />

Gottlieb KALTENBRUNNER, Ottnang; Hubert KINBERGER,<br />

Atzbach; Ing. Wolfgang LEHNER, Seewalchen am Attersee;<br />

ÖSK- u. ÖKB-Obm. Franz LOIDOLT, Wolfsegg am Hausruck;<br />

Karl LUGHOFER, Oberndorf bei Schwanenstadt; ÖSK- u. ÖKB-<br />

Obm. Martin MIERL, Unterach am Attersee; ÖKB-Obm. Johann<br />

MOSER, Seewalchen am Attersee; ÖSK-Obm. Matthias<br />

MUCKENHAMMER, Oberhofen am Irrsee; Johann OBERN-<br />

DORFER, Stadl-Paura; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Ing. Karl PURER,<br />

Puchkirchen am Trattberg; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Ferdinand RO-<br />

ITHER, Steinbach am Attersee; Dr. Georg ROTH, Seewalchen<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 28<br />

Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster und BO Rudolf Hinterlechner<br />

(3. v. li. )mit den Ausgezeichneten des Bezirkes Vöcklabruck<br />

am Attersee; Johann SCHILLER, Schlatt; ÖSK- u. ÖKB-Obm.<br />

Karl SCHREIBER, Aurach am Hongar; ÖSK-Obm. Maximilian<br />

STÜGER, Timelkam; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Peter THALHAM-<br />

MER, Zell am Pettenfirst; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Franz ZECH-<br />

MEISTER, Frankenburg<br />

Ehrennadel in Gold<br />

Josef VORHAUER, Atzbach<br />

Folgende ÖSK-Auszeichnungen gelangten anlässlich der<br />

Bezirkskonferenz Rohrbach am 1. August zur Verleihung:<br />

Goldenes Ehrenzeichen<br />

ÖSK-Obm. Georg MAYRHOFER, Hofkirchen i. Mkr.; ÖSK-<br />

Obm.-Stv. Heinrich ENSINGER, Hofkirchen i. Mkr.; ÖSK-Obm.<br />

Ing. Christoph STADT, Lembach<br />

Großes Ehrenkreuz<br />

ÖSK-Obm. Altbgm. Johann FALKINGER, Kleinzell; ÖSK-Obm.<br />

Johann PÜHRINGER, St. Martin i. Mkr.; ÖSK-Obm. Franz REI-<br />

TER, Pfarrkirchen<br />

Ehrenkreuz Dame<br />

Berta HINTRINGER, Hofkirchen i. Mkr.<br />

Ehrenkreuz<br />

ÖSK- u. ÖKB-Obm. Robert EGGINGER, Klaffer; ÖSK-Obm.<br />

Josef KAPFER, Niederwaldkirchen; ÖSK-Obm. Josef LEIBETSE-<br />

DER, Arnreit; ÖSK-Obm. Adolf PETER, Haslach an der Mühl;<br />

ÖSK-Obm. Rupert PETER, Sarleinsbach; ÖSK-Obm. Adalbert<br />

SCHLAGNITWEIT, Kirchberg ob der Donau<br />

Ehrennadel in Gold<br />

ÖSK-Obm. Franz HAIDER, Niederkappel; ÖKB-Obm. Gustav<br />

Wöß, Rohrbach<br />

Die anlässlich der Bezirkskonferenz Rohrbach Geehrten mit LGF Prof.<br />

Friedrich Schuster (4. v. re.)


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 29<br />

„Friedenswächter“ am Kriegerfriedhof<br />

St. Florian bei Helpfau gesegnet<br />

Eine vom Bildhauer Hermann Gschaider geschaffene<br />

Granit-Skulptur ist der Beitrag der<br />

Marktgemeinde Helpfau-Uttendorf zu dem von<br />

Bezirkshauptmann Dr. Georg Wojak initiierten<br />

„Friedensbezirk Braunau“. Sie befindet sich im<br />

Kriegerfriedhof von St. Florian und wurde am<br />

2. April 2012 gesegnet.<br />

Die Bezirks-Florianifeier der<br />

Feuerwehren mit über hundert<br />

Teilnehmern bot den<br />

würdigen Rahmen, um den<br />

„Friedenswächter“ zu segnen<br />

und offiziell der Öffentlichkeit<br />

vorzustellen. Bürgermeister<br />

Josef Leimer hob nach der<br />

Begrüßung der Gäste hervor,<br />

dass die Skulptur darüber<br />

wachen soll, dass ein Kriegerfriedhof<br />

wie jener hier in<br />

St. Florian, nie wieder angelegt<br />

werden muss. Bezirkshauptmann<br />

Dr. Georg Wojak<br />

dankte der Marktgemeinde<br />

Helpfau-Uttendorf für ihren<br />

Beitrag zum Friedensbezirk.<br />

Nachdem der Bezirkshauptmann<br />

die Geschichte des<br />

Kriegerfriedhofes in kurzen<br />

Worten umrissen hatte, segnete<br />

Bezirks-Feuerwehrkurat<br />

Alfred Gattringer den „Friedenswächter“.<br />

Im Anschluss daran feierten<br />

die Teilnehmer eine Messe zu<br />

Ehren des Hl. Florian in der<br />

Wallfahrtskirche.<br />

Als Ehrengäste hatten sich u.<br />

a. auch Bezirksfeuerwehrkommandant<br />

OBR Alois Wengler,<br />

Kapitular-Kanonikus Mons.<br />

Leo Sireisky, Kameradschaftsbund-Vizepräsident<br />

und<br />

ÖSK-Bezirksobmann-Stv.<br />

Konsulent Franz Renzl sowie<br />

der Bildhauer Hermann<br />

Gschaider eingefunden.<br />

Friedenswächter aus Granit<br />

„mir“, „peace“, „pax“, „pace“,<br />

„frieden“, ist in die vom<br />

Schalchner Bildhauer Hermann<br />

Gschaider geschaffene<br />

Stele eingemeißelt.<br />

Schwer und leicht zugleich<br />

wirkt sie, hart und dennoch<br />

filigran. Sie erhebt sich von<br />

einem runden Plateau,<br />

von dem sich<br />

das „Peace-Zeichen“<br />

in hellen Granitwürfeln<br />

abhebt. Die<br />

Skulptur aus Schärdinger<br />

Granit soll alle<br />

Menschen ermahnen,<br />

selbst ein Friedenswächter<br />

zu sein.<br />

Bezirks-Kriegerfriedhof<br />

St. Florian<br />

Der ursprüngliche Pestfriedhof<br />

von St. Florian erhielt<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

eine neue Funktion. 1945 bestattete<br />

man hier die 18 im<br />

Entlassungslager Mauerkirchen<br />

verstorbenen deutschen<br />

Wehrmachtsangehörigen.<br />

1951 erfolgte die Segnung einer<br />

gotisch nachempfundenen<br />

Friedhofsleuchte aus Kunststein<br />

zu Ehren der Gefallenen<br />

der 6. Armee.<br />

In der Folge exhumierte man<br />

die Kriegstoten beider Weltkriege<br />

aus den Friedhöfen der<br />

Umgebung und sie fanden in<br />

St. Florian eine neue Ruhestätte.<br />

1966 wurde die neu gestaltete<br />

Ruhestätte feierlich eröffnet<br />

und geweiht. Insgesamt ruhen<br />

hier 115 Tote. Sie stammen<br />

aus elf Nationen, die Nationalität<br />

von zehn Toten ist unbekannt.<br />

Der Kriegerfriedhof steht unter<br />

der Obhut des ÖSK-FriedhofsbetreuerÖSK-Bezirksobmann<br />

Vizebgm. Walter Haid<br />

kümmert sich mit großer Umsicht<br />

um die Ruhestätte.<br />

Konsulent<br />

Herbert Brandstetter<br />

Bezirksobmann-Stv. des ÖSK<br />

Bezirks-Feuerwehrkurat Alfred Gattringer segnet den Friedenswächter.<br />

Bezirkshauptmann Dr. Georg Wojak (in Feuerwehruniform) dankt der<br />

Gemeinde für ihren Beitrag zum Friedensbezirk.<br />

Bilder: Kons. Brandstetter<br />

Parteienverkehr der Landesgeschäftsstelle<br />

Oberösterreich des ÖSK<br />

Der Parteienverkehr erfolgt Montag bis Freitag jeweils 08.00<br />

Uhr bis 12.00 Uhr, außerhalb dieser Dienstzeiten nach telefonischer<br />

Vereinbarung.<br />

Mitteilung an ÖSK-Mitglieder und Spender<br />

Immer wieder erhalten wir Überweisungsbelege ohne exakter<br />

Namens- und Adressangabe. Diese können wir leider in unserer<br />

Datei nicht zuordnen, was ein neuerliches Anschreiben<br />

zur Folge hat.<br />

Aus angeführtem Grund ersuchen wir höflichst um genaue<br />

Absenderangaben.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

Ehrungen der Landes-<br />

geschäftsstelle Oberösterreich<br />

Ehrennadel in Silber<br />

Christian FINSTERER, Mühlheim am Inn; Franz GATTRIN-<br />

GER, Mühlheim am Inn; Hermann GRADINGER, Mühlheim<br />

am Inn; Georg KREIL, Mühlheim am Inn<br />

Ehrennadel in Gold<br />

Johann ESTERBAUER, Ostermiething; Johann MAIRINGER,<br />

Mühlheim am Inn; Josef PÖTTINGER, Mühlheim am Inn<br />

Ehrenkreuz für Damen<br />

Dr. Rosa Natalia BANDIERA, Thiene<br />

Ehrenkreuz<br />

Friedrich BICHLER, Ostermiething; S. E. Dr. Luigi Bressan,<br />

Erzbischof von Trient; Dr. Giovanni COVIELLO, Vicenza; Dr.<br />

Ario GERVASUTTI, Vicenza; Josef GRAHAMER, Mühlheim<br />

am Inn; AL Johann LOCHNER, Pöndorf; Grand Ufficial Pietro<br />

PIOTTO, Bassano del Grappa; Bgm. Johann STRASSER, Mühlheim<br />

am Inn<br />

Großes Ehrenkreuz<br />

ÖSK-Obm.-Stv. Anton EBERHERR, St. Pantaleon; Karl GRA-<br />

DINGER, Mühlheim am Inn; Josef STRANZINGER, Mühlheim<br />

am Inn<br />

Goldenes Ehrenzeichen<br />

Präs. Comm. Armido COGO, Breganze; Dott. Giorgio ROSSI-<br />

NI, Genova; ÖSK-Obm. Friedrich SCHÖFFAUER, Ostermiething<br />

Großes Ehrenzeichen<br />

Präs. Carlo BALESTRA, Feltre; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Kons. Karl<br />

SCHWANDTNER, Mühlheim am Inn; ÖSK-Obm. Hubert<br />

STÖCKL, Atzbach<br />

<strong>Das</strong> Ehrenkreuz des ÖSK<br />

wird an den Erzbischof von<br />

Trient S. E. Dr. Luigi Bressan<br />

verliehen.<br />

Ehrungen in der<br />

ÖSK-Ortsgruppe<br />

Ostermiething, v. li.:<br />

Johann Esterbauer,<br />

Bgm. Gerhard<br />

Holzner, ÖSK-Obm.<br />

Friedrich Schöffauer,<br />

Anton Eberherr<br />

Soldatenfriedhof St. Florian bei<br />

Helpfau-Uttendorf<br />

Massengrab in St. Florian bei Linz<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 30<br />

Arbeiten auf<br />

Auf dem Soldatenfriedhof St. Florian bei Helpfau-Uttendorf<br />

wurden alle 108 Namenstafeln erneuert. ÖSK-Bezirksobmann<br />

Vizebürgermeister Walter Haid erklärte sich dankenswerterweise<br />

bereit, vor der Neumontage der Tafeln alle <strong>Kreuz</strong>e abzuschleifen,<br />

neu zu grundieren, sowie mit neuem Anstrich zu versehen.<br />

Ein durch Frosteinwirkung abgebrochener Fundamentstein<br />

musste durch einen neuen ersetzt werden.<br />

Auf dem Soldatenfriedhof St. Florian<br />

bei Helpfau-Uttendorf wurden<br />

alle 108 Namenstafeln erneuert.<br />

Der abgebrochene Fundamenstein<br />

wird ausgetauscht.<br />

Im Massengrab in St. Florian bei Linz ruhen 99 KZ-Häftlinge<br />

aus dem sogenannten „Leidensweg“ zwischen Mauthausen und<br />

Gunskirchen. Im Juni des heurigen Jahres musste aus der Anlage<br />

ein dürr gewordener Baum entfernt werden. Die diesbezüglichen<br />

Arbeiten konnten Dank der hervorragenden Unterstützung<br />

durch den Betreuer der Anlage Josef Puchner sen. rasch erledigt<br />

werden. Ein besonderer Dank gilt weiters dem Marktgemeindeamt<br />

St. Florian bei Linz für die Beistellung der neu gepflanzten<br />

Eberesche.<br />

<strong>Das</strong> Massengrab in St. Florian bei Linz, rechts im Bild die seitens des<br />

Marktgemeindeamtes St. Florian bei Linz gespendete Eberesche


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

Soldatenfriedhöfen in Oberösterreich<br />

Soldatenfriedhof Wegscheid<br />

Auf dem Soldatenfriedhof in Wegscheid erfolgten die Generalsanierung<br />

des Russendenkmals und die Reinigung der Mariensäule<br />

sowie einzelner Grabkreuze. 15 Eisenkreuze mussten<br />

sandgestrahlt, grundiert und neu lackiert werden. Die durch<br />

einen Sturm beschädigte Tür sowie fünf kaputte Fenster der<br />

Friedhofskapelle wurden erneuert.<br />

Ein ebenfalls durch den Sturm beschädigter Baum wurde aus der<br />

Anlage entfernt. Weiters war es erforderlich, bei den <strong>Kreuz</strong>gruppen<br />

einige einzelne schief gewordene <strong>Kreuz</strong>e neu auszurichten.<br />

Für die Durchführung der angeführten Arbeiten gilt unserem<br />

Friedhofsbetreuer, Erich Lausecker, der besondere Dank des<br />

OÖSK.<br />

Die Mariensäule<br />

am Soldatenfriedhof<br />

Wegscheid<br />

erstrahlt nach<br />

fachmännischer<br />

Reinigung in<br />

neuem Glanz.<br />

Friedhofsbetreuer Erich Lausecker bei der Entfernung des durch den<br />

Sturm beschädigten Baumes<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 31<br />

<strong>Das</strong> Russendenkmal vor und nach der gelungenen Generalsanierung


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

Ehrungen für LGF<br />

Prof. Fritz Schuster in Polen<br />

Durch die langjährige Arbeit von LGF Bgm. a. D. Prof. Friedrich<br />

Schuster für das <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> in Polen entwickelte sich auch<br />

eine Partnerschaft mit der Stadtgemeinde Tuchόw im Bezirk<br />

Tarnόw/Kleinpolen und seiner Heimatgemeinde Pettenbach.<br />

Anlässlich des Partnerschaftstreffens der acht Partnergemeinden<br />

der Stadt Tuchόw im August wurde Prof. Schuster für seine<br />

Arbeit für die Kriegsgräberfürsorge und den Aufbau der guten<br />

Beziehungen zwischen österreichischen und polnischen Behörden<br />

durch die Stadt Tuchόw, dem Landkreis Tarnόw und die<br />

Wojewodschaft Kleinpolen geehrt.<br />

Auszeichnung<br />

durch die Stadt<br />

und Gemeinde<br />

Tuchόw: LGF<br />

Schuster wurde<br />

die Melanius-<br />

Statuette für die<br />

Kriegsgräberpflege<br />

und die<br />

Partnerschaft mit<br />

Pettenbach von<br />

Bgm. Mariusz Rys<br />

überreicht.<br />

Ehrung durch<br />

Starost (= Bezirkshauptmann)<br />

Mieczyslaw Kras:<br />

Prof. Schuster mit<br />

dem Ehrenschild<br />

der Wojewodschaft<br />

Tarnόw<br />

Auch vom Landesrat der Region<br />

Malopolska Dr. Stanislaw Sorys<br />

wurd LGF Prof. Schuster für seine<br />

Verdienste um den Aufbau der<br />

Partnerschaft zwischen Polen<br />

und Österreich geehrt.<br />

Arsiero, Laghi<br />

und Tonezza<br />

Die diesjährigen Gedenkfeiern<br />

in Arsiero, Laghi und Tonezza<br />

fanden am 14. und 15. Juli 2012<br />

statt. Sie wurden von der Vereinigung<br />

der Fanti di Vicenza in<br />

Zusammenarbeit mit dem ÖSK,<br />

Landesgeschäftsstelle Oberösterreich,<br />

mit Unterstützung des<br />

emeritierten Vizehonorarkonsuls<br />

Comm. Mario Eichta organisiert<br />

und abgehalten.<br />

Nach der Feier in Laghi erfolgte<br />

ein Gedenken in Forni/Valdastico<br />

und anschließend eine Feier mit<br />

Kranzniederlegung unter Teilnahme<br />

der Vizebürgermeisterin<br />

der Gemeinde am Friedhof in Arsiero.<br />

Am folgenden Tag fand unter großer<br />

Beteiligung der Bevölkerung<br />

und der Bürgermeister der benachbarten<br />

Gemeinden am ehemaligen<br />

Friedhof in Crosati, Gemeinde<br />

Tonezza, beim Monument<br />

des Friedens und der Eintracht<br />

zwischen den Völkern eine beeindruckende<br />

Gedenkfeier statt,<br />

die durch die schlechten Witterungsverhältnisse<br />

abgekürzt<br />

werden musste. Die Gedenkstätte,<br />

die durch die Fanti di Vicenza<br />

vorbildlich restauriert wurde, ist<br />

ein eindrucksvolles Monument<br />

der Erhaltung eines ehemaligen<br />

österr.-ung. Soldatenfriedhofes<br />

und ein lebendiges Zeugnis unheilvoller<br />

kriegerischer Geschehnisse.<br />

Die Feier fand mit der Zelebrierung<br />

der Heiligen Messe<br />

einen würdigen Abschluss.<br />

Bei der Gedenkfeier im Friedhof von<br />

Arsiero, v. li.: Ivan Vesely (Tschechien),<br />

Vizepräs. der Infanteristen der Provinz<br />

Vicenza Raffaele Cecchin und Präs. Cav.<br />

Attilio Gomitolo, UO der Carabinieri Enrico<br />

Tononi, Praesident der Infanteristen<br />

der Sektion Arsiero Lucio Mazzucco ,<br />

Nationalpräsident der Infanteristen M. d.<br />

L. Geom. Antonio Beretta, die Vizebgm.<br />

von Arsiero Prof. Cristina Meneghini,<br />

ÖSK-Kurator WHR Dr. Walter Strnad,<br />

Comm. Mario Eichta, Infanterist Cav.<br />

Lucio Bonfadini, Honved-Major Bela<br />

Kaplar, Bgm. von Valdastico Alberto Toldo<br />

sowie Bgm. von Laghi Angelo Ferrulio<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 32<br />

Gedenkfeie<br />

Kranzniederlegung<br />

am<br />

Soldatenfriedhof<br />

Tonezza<br />

ÖSK-Kurator<br />

WHR Mag. Dr.<br />

Walter Strnad<br />

bei seinen<br />

Grußworten


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

rn in Italien<br />

Rivoli<br />

Alljährlich am ital. Staatsfeiertag<br />

am 2. Juni findet in<br />

Rivoli/Veronese das Totengedenken<br />

für die Gefallenen der<br />

Weltkriege statt. Bevor sich<br />

der Festzug zur ehemaligen<br />

österr.-ung. Festung Wohlgemuth,<br />

in der auch ein kleines<br />

Kriegsmuseum eingerichtet<br />

ist, begab, wurde im Ortszentrum<br />

beim italienischen<br />

Kriegerdenkmal, auch im Gedenken<br />

an den im Ortsfriedhof<br />

begrabenen österr.-ung.<br />

Hauptmann Wenzel Laiml,<br />

ein Kranz niedergelegt. Die<br />

Gedenkveranstaltung mit<br />

Feldmesse wurde dann im<br />

Innenhof der Festung abgehalten.<br />

Der Bgm. von Rivoli,<br />

Mirco Campagnari und eine<br />

große Anzahl an Ehrengästen<br />

sowie über 30 Abordnungen<br />

von ital. Traditionsvereinen<br />

nahmen an der Gedenkfeier<br />

teil. <strong>Das</strong> ÖSK war durch den<br />

LGF v. OÖ, Cav. Prof. Friedrich<br />

Schuster und Comm.<br />

Mario Eichta vertreten.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 33<br />

Nach der Kranzniederlegung beim italienischen Kriegerdenkmal in<br />

Rivoli, v. li.: Hptm Engelbert Raffeiner (TKj Kufstein), Hptm Peter Gasser<br />

(TKj Villanders), Hptm Hans Pixner (TKj Jenbach), Comm. Mario Eichta,<br />

Geom. Flavio Melotti (Vertreter der Sektion Alpini-ANA-Verona), Bgm.<br />

Mirco Campagnari, LGF Prof. Friedrich Schuster, Generale di Brigata a.<br />

D. Mario Castellani<br />

Posina<br />

Am 29. Juli 2012 wurde die jährliche Gedenkfeier in Posina abgehalten.<br />

Von Seiten Österreichs war eine Delegation der Kaiserjäger<br />

und des ÖSK vertreten. Diesmal war der Wettergott<br />

gnädig, sodass die Feier ungestört durch Witterungseinflüsse in<br />

würdigem Rahmen stattfinden konnte.<br />

In diesem Zusammenhang muss man den beteiligten Gemeinden,<br />

den Behördenvertretern und den unentgeltlich mitwirkenden<br />

Freiwilligen besonders danken, ohne die diese Feiern<br />

in dieser Form nicht abgehalten werden könnten. Gemäß des<br />

Wahlspruches auf der Einladung der Gemeinde Posina liegt der<br />

Sinn der Gedenkfeiern darin, dass ein einziges friedliches Europäisches<br />

Vaterland mit brüderlichem Zusammentreffen von unterschiedlichen<br />

Völkern und Kulturen an jenen Orten, die in der<br />

Vergangenheit Zeugen harter Konflikte gewesen sind, aufrecht<br />

erhalten wird und für alle Zukunft Leitgedanke für ein Zusammenstehen<br />

Europas bleibt.<br />

Vertreten wurde LGF Prof. Friedrich Schuster bei diesen Veranstaltungen<br />

durch den OÖ Kurator WHR Mag. Dr. Walter<br />

Strnad, der Grußworte des ÖSK überbrachte und bei allen Feierlichkeiten<br />

einen Kranz für das ÖSK niederlegte.<br />

Kranzniederlegung beim Monument für die Gefallenen in der Gemeinde<br />

Posina, v. li.: Sr. Anna Appiani (Schio), Bgm. Andrea Cecchellero, TKj<br />

Hptm Hans Pixner (Jenbach), Comm. Mario Eichta, WHR Dr. Walter<br />

Strnad, TKj, Sr. Tiziana Dalbalcon (Schio), TKj mit Gruppenfahne


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

Besuch des Soldatenfriedhofes<br />

Narvik in Norwegen<br />

Anlässlich einer 15-tägigen Nordkapreise des Kameradschaftsbundes<br />

Kirchham wurde am 14. Juli 2012 der Soldatenfriedhof<br />

Narvik in Norwegen besucht.<br />

ÖSK- u. ÖKB-Obmann Alois<br />

Hartleitner und ÖSK-Mitglied<br />

Josef Klinglmair legten<br />

beim Zentralen Gedenkkreuz<br />

einen Kranz des <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />

nieder. Aufgrund der schlechten<br />

Witterung hielt ÖSK-<br />

Obmann Alois Hartleitner<br />

nach der Eintragung im aufliegenden<br />

Gedenkbuch seine<br />

Gedenkansprache für die in<br />

Narvik bestatteten Gefallenen<br />

im Autobus.<br />

Zusätzlich gab es für die<br />

Reiseteilnehmer eine Erklärung<br />

für die Verwendung der<br />

Spendengelder aus den Friedhofssammlungen<br />

des ÖSK zu<br />

Die Reiseteilnehmer aus<br />

Kirchham beim Besuch des<br />

Soldatenfriedhofes Narvik<br />

in Norwegen<br />

ÖSK- u. ÖKB-Obmann Alois Hartleitner<br />

vor dem Gedenkkreuz<br />

Allerheiligen und der Sinnhaftigkeit<br />

der Arbeit in der<br />

Kriegsgräberfürsorge.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 34<br />

ÖSK-Ortsgruppe Kleinzell beim Besuch des Soldatenfriedhofes Braunau-<br />

Haselbach, v. li.: Oberamtswalter Rupert Schürz, Ehrenkommandant<br />

Ludwig Pühringer, Oberbrandmeister Hermann Hofer, ÖSK-Obmann<br />

Altbgm. Johann Falkinger<br />

ÖSK-Ortsgruppe Kleinzell<br />

besucht OÖ-Soldatenfriedhöfe<br />

Im Mai d. J. unternahm die ÖSK-Ortsgruppe Kleinzell unter<br />

Leitung von ÖSK-Obmann Altbürgermeister Johann<br />

Falkinger eine Besichtigungsfahrt zu den Soldatenfriedhöfen<br />

Braunau-Haselbach und St. Florian bei Helpfau-<br />

Uttendorf.<br />

In Braunau-Haselbach wurde<br />

die Delegation von Friedhofsbetreuer<br />

Erwin Forsthofer<br />

begrüßt und bestens über die<br />

Friedhofsanlage informiert.<br />

Die Gruppe aus Kleinzell war<br />

über den ausgezeichneten<br />

Pflegezustand der 12.000 m²<br />

großen Anlage begeistert.<br />

Ein besonderes Dankeschön<br />

gilt der Feuerwehr Kleinzell,<br />

welche der ÖSK-Ortsgruppe<br />

das Kommandofahrzeug zur<br />

Durchführung dieser Besichtigungsfahrt<br />

zur Verfügung<br />

gestellt hat.<br />

Reisevorschau 2013<br />

Ukraine – Russland – Halbinsel Krim<br />

2. bis 16. Juni 2013<br />

Der Kameradschaftsbund Kirchham veranstaltet eine 15-tägige<br />

Russlandreise unter dem Motto „Faszination Osten“. Die historische<br />

Reise beinhaltet neben zahlreichen Stadtbesichtigungen<br />

wie z. B. Wolgograd, Kiew und Charkow auch einen Besuch des<br />

Soldatenfriedhofes Rossoschka.<br />

Reisepreis: € 2.470,–/Person im DZ<br />

Ein genaues Reiseprogramm liegt beim OÖSK in Linz auf. Bei<br />

Interesse bitte um umgehende Anmeldung zwecks rechtzeitigen<br />

Abschluss der Reiseversicherung und Visabeantragung!<br />

Reiseleitung und genauere Auskünfte auch bei:<br />

Reisen Fröch, Matzingthalstraße 7, 4663 Laakirchen, E-Mail:<br />

office@froech-reisen.at, Tel.: 07613/3130 oder bei ÖSK-Obm.<br />

Alois Hartleitner, Wahl 1, 4656 Kirchham, Tel.: 07619/2224


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />

Püttlinger Reservisten im Einsatz<br />

auf dem Soldatenfriedhof Lavarone<br />

Elf Mitglieder der Reservistenkameradschaft Püttlingen<br />

(Saarland) unter der Leitung ihres Vorsitzenden Bernd<br />

Längler sind der Bitte von Prof. Friedrich Schuster, Landesgeschäftsführer<br />

des Oberösterreichischen <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es, gefolgt und haben während eines einwöchigen<br />

Arbeitseinsatzes die Holzkreuze auf dem österreichischungarischen<br />

Soldatenfriedhof in Lavarone, Provinz Trient<br />

aufgearbeitet.<br />

Im Anschluss an die vorangegangene<br />

Ortsbesichtigung<br />

im November 2011 durch<br />

Landesgeschäftsführer Prof.<br />

Friedrich Schuster, Hauptfeldwebel<br />

d. R. Bernd Längler<br />

(Vorsitzender Reservistenkameradschaft<br />

Püttlingen),<br />

Bernhard Schmidt (THW<br />

Illingen) und Carlo Marchesi<br />

(ehem. Bürgermeister der<br />

Gemeinde Lavarone) wurde<br />

festgelegt, dass die Instandsetzung<br />

durch die Reservisten<br />

im Juni 2012 erfolgen soll.<br />

Nach einer dreizehnstündigen<br />

Fahrt trafen die Püttlinger<br />

Reservisten zwar müde aber<br />

dennoch wohlbehalten in Lavarone<br />

ein. Carlo Marchesi<br />

begrüßte sie recht herzlich<br />

und wies sie in die vom Pfarrer<br />

bereitgestellte Unterkunft<br />

ein. Bereits am nächsten Tag<br />

konnte mit den Arbeiten an<br />

den ca. 630 Holzkreuzen begonnen<br />

werden. Dabei wurden<br />

alle <strong>Kreuz</strong>e aus ihren<br />

Bodenverankerungen gelöst,<br />

von Hand geschliffen, zweimal<br />

mit Holzschutzlasur gestrichen<br />

und abschließend<br />

wieder in die Halterungen<br />

eingeschraubt. Um den Gesamteindruck<br />

abzurunden,<br />

wurden die Namenstafeln<br />

aus Aluminium und die Kupferdächer<br />

der <strong>Kreuz</strong>e einer<br />

intensiven Reinigung unterzogen.<br />

Nach Abschluss aller<br />

Arbeiten an den Holzkreuzen<br />

nutzten die Reservisten<br />

die verbleibende Zeit um den<br />

Holzzaun und das Tor im<br />

Eingangsbereich teilweise<br />

instand zu setzen und ebenfalls<br />

zu streichen. Nach fünf<br />

Tagen intensiver Arbeit, z. T.<br />

bis zu 12 Stunden täglich, war<br />

die Arbeit vollbracht und die<br />

Kriegsgräberstätte erstrahlte<br />

wieder im gewohnten Glanz.<br />

Zum Abschluss fand eine bewegendeGedenkveranstaltung<br />

mit Kranzniederlegung<br />

auf dem Friedhof statt. Bei<br />

einem Empfang im Rathaus<br />

bedankten sich sowohl Bürgermeister<br />

Mauro Lanzini als<br />

auch Prof. Friedrich Schuster<br />

für die geleistete Arbeit und<br />

beide betonten die Bedeutung,<br />

welche die Arbeit und das Engagement<br />

gegen das Vergessen<br />

in der heutigen Zeit darstellt.<br />

Ein besonderer Dank gilt auch<br />

der Gemeinde Lavarone, welche<br />

die Materialkosten für die<br />

Sanierung des Soldatenfriedhofes<br />

übernahm.<br />

Frei nach dem Motto „Gute<br />

Arbeit soll belohnt werden“<br />

nutzten die Reservisten den<br />

noch verbleibenden Tag ihres<br />

Aufenthaltes zu einem Ausflug<br />

nach Venedig. Die sehr<br />

imposanten Eindrücke, die<br />

während dieses Exkurses gesammelt<br />

werden konnten,<br />

dürften bei allen noch lange in<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Die Reservistenkameradschaft<br />

Püttlingen wird auch in<br />

den kommenden Jahren gerne<br />

bereit sein, im Rahmen ihrer<br />

Möglichkeiten, bei Bedarf<br />

Arbeitsaufträge des OÖSK zu<br />

übernehmen.<br />

Hauptfeldwebel d. R.<br />

Bernd Längler,<br />

Vorsitzender der Reservistenkameradschaft<br />

Püttlingen<br />

Nach dem Abschluss der Arbeiten<br />

wurde eine kurze Gedenkfeier<br />

abgehalten.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 35<br />

Die <strong>Kreuz</strong>e auf dem Soldatenfriedhof Lavarone vor und nach den<br />

Sanierungsarbeiten<br />

Die Mitglieder der Reservistenkameradschaft Püttlingen bei ihrer Arbeit


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH / SALZBURG<br />

LGF Prof. Friedrich Schuster überreicht die neue Dokumentation an<br />

Pfarrer KonsR P. Markus Mittermayr und ÖSK-Obm. Josef Sperl<br />

Friedenswallfahrt Oberkaibling<br />

Durch die aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrten<br />

Kameraden des Bezirkes Kirchdorf a. d. Krems wurde in<br />

den Sechzigerjahren aus Dankbarkeit und als Mahnmal<br />

für den Frieden am Oberkaibling in der Gemeinde Pettenbach<br />

ein Friedenskreuz errichtet. Schon seit vielen Jahren<br />

findet jeweils im Mai eine Friedenswallfahrt zu dieser Gedenkstätte<br />

statt.<br />

Bei dieser vom Kameradschaftsbund<br />

veranstalteten<br />

Feier nahmen wieder Abordnungen<br />

von Kameradschaftsverbänden<br />

aus dem<br />

Bezirk und darüber hinaus<br />

das Schützenkorps Magdalenaberg<br />

teil. Der OÖKB war<br />

durch Vizepräs. Christian Engertsberger<br />

und Landessekretär<br />

Benno Schinagl,<br />

sowie den ÖKB-<br />

Bezirksobmännern<br />

von Kirchdorf und<br />

Wels vertreten. Die<br />

Gedenkfeier und der<br />

Maisegen wurden<br />

in bewährter Weise<br />

vom Pettenbacher<br />

Pfarrer, KonsR Pater<br />

Markus Mittermayr<br />

durchgeführt.<br />

LGF Bgm. a. D. Prof.<br />

Friedrich Schuster<br />

wurde ersucht, die<br />

Festansprache zu<br />

Friedenswallfahrt und<br />

Gefallenengedenken<br />

beim Friedenskreuz<br />

am Oberkaibling in<br />

Pettenbach<br />

halten. Er nahm dabei gleich<br />

die Gelegenheit wahr, um<br />

ÖSK-Obmann Josef Sperl<br />

und Pfarrer KonsR P. Markus<br />

Mittermayr als kleines<br />

Dankeschön für ihren unermüdlichen<br />

Einsatz für die<br />

Kriegsgräberfürsorge die neue<br />

Dokumentation des ÖSK zu<br />

überreichen.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 36<br />

Von Gedenkfeie<br />

Am 12. August 2012 fand in der kleinen zimbrischen Gemeinde<br />

Lusern eine bemerkenswerte Veranstaltung mit<br />

dem Titel „Der Erste Weltkrieg - Von den Gedenkfeierlichkeiten<br />

zu den neuen Erkenntnissen der Nachforschungen“<br />

statt. Veranstalter waren die Abteilung Europäische<br />

Beziehungen und Zusammenarbeit der Provinz Trient<br />

und das Dokumentationszentrum Lusern. Die Gemeinde<br />

Lusern hatte sich mit Beschluss vom 24. Juli 1993 zur<br />

„Gemeinde für den Frieden und die Freundschaft zwischen<br />

den Völkern“ erklärt. Im August des gleichen Jahres<br />

nahmen 1.500 Besucher am „italienisch-österreichischen<br />

Friedenstreffen“ in Lusern teil.<br />

Der erste Teil der Veranstaltung<br />

fand im Kulturinstitut<br />

Lusern sowie im Dokumentationszentrum<br />

Lusern statt.<br />

Der Landesrat für Kultur, Europäische<br />

Beziehungen und<br />

Zusammenarbeit, Dr. Franco<br />

Panizza, war leider am Kommen<br />

verhindert.<br />

Die einführenden Worte<br />

sprach daher der Präsident des<br />

Dokumentationszentrums,<br />

Altbürgermeister Luigi Nicolussi<br />

Castellan. Er begrüßte<br />

vor vollem Saal den Vertreter<br />

der Berggemeinschaft - das<br />

sind die Gemeinden Folgaria,<br />

Lavarone und Lusern - Michael<br />

Rech, den Direktor des<br />

Büros für sprachliche Minderheiten<br />

in der Provinz, Sieghart<br />

Gamper, Dr. Franz Schnitzer<br />

aus Innsbruck sowie die Referenten.<br />

Ein besonderer Gruß<br />

galt dem <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>.<br />

Ferner überbrachte er die<br />

Grüße von Friederika Rauch-<br />

Hanusch, der Witwe von<br />

Conrad Rauch, welcher durch<br />

einen Unfall an der Teilnahme<br />

verhindert war.<br />

Grußworte für das ÖSK<br />

Oberst Prof. Erwin Fitz überbrachte<br />

die Grüße des Präsidenten<br />

des <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es und entschuldigte<br />

gleichzeitig den<br />

verhinderten gebietszuständigen<br />

Landesgeschäftsführer<br />

von Salzburg, Bürgermeister<br />

Josef Hohenwarter.<br />

Erwin Fitz betonte, dass dieser<br />

Landstrich, in dem damals gerade<br />

der Fremdenverkehr im<br />

Entstehen begriffen war, vor<br />

nicht einmal hundert Jahren<br />

zum Schauplatz des Krieges<br />

der Groß- und Urgroßväter<br />

wurde. Der Bereich der Hochflächen<br />

mit seinen neuen Festungswerken<br />

war davon als<br />

Schlüsselgelände besonders<br />

betroffen. Diese Veranstaltung,<br />

so Oberst Fitz, sehe er<br />

als „Beitrag im Sinne des gemeinsamen<br />

Zieles, der Völkerverständigung<br />

an einem vom<br />

Krieg geprägten Landstrich<br />

und seiner Bevölkerung“.<br />

Dem Dokumentationszentrum<br />

Lusern unter seinem<br />

Präsidenten Luigi Nicolussi<br />

Castellan gratulierte er zu den<br />

bereits jahrzehntelangen erfolgreichen<br />

Aktivitäten in der<br />

Aufarbeitung der regionalen<br />

Geschichte des Ersten Weltkrieges<br />

und wünschte weiterhin<br />

viel Erfolg.<br />

Referate und<br />

Buchvorstellungen<br />

Der Historiker Dr. Lorenzo<br />

Baratter hielt ein mit Bildern<br />

und Texten unterstütztes Referat<br />

zum Thema: „Die Kriegerfriedhöfe<br />

im Trentino“.<br />

Dabei stellte er die aktualisierte<br />

Neuausgabe des Buches<br />

„Die Geschichte des österreichischen<br />

Soldatenfriedhofes<br />

auf Cost´ Alta“ von Conrad<br />

Rauch vor. Darüber hinaus<br />

wurde von Dr. Baratter das<br />

Buch „Archäologie des Ersten<br />

Weltkrieges“ vorgestellt, wo-


LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 37<br />

rlichkeiten zu neuen Erkenntnissen<br />

Von Oberst Professor Erwin Fitz<br />

Gedenkmesse am ehemaligen Soldatenfriedhof Cost´ Alta<br />

ran sich Kurzreferate der Herausgeber,<br />

Dr. Franco Nicolis,<br />

Dr. Gianni Ciurletti und Univ.<br />

Prof. Dr. Armando de Guio<br />

anschlossen.<br />

Den Abschluss des Vormittagsprogramms<br />

bildete die<br />

Vorstellung des gerade fertig<br />

gestellten multimedialen Modells<br />

der Hochebenen durch<br />

Prof. Armando de Guio von<br />

der Universität Padua.<br />

Gedenkfeier am ehemaligen<br />

Soldatenfriedhof Cost´ Alta<br />

Der Nachmittag stand ganz<br />

im Zeichen der Gedenkfeier<br />

am ehemaligen Soldatenfried-<br />

hof von Cost´ Alta. Es wurde<br />

dabei besonders der Aufstellung<br />

des <strong>Kreuz</strong>es auf dem im<br />

Jahre 1921 aufgelassenen Soldatenfriedhof<br />

durch den ehemaligen<br />

Oberösterreichischen<br />

Freiwilligen Schützen Conrad<br />

Rauch (Jahrgang 1897) vor 50<br />

Jahren gedacht.<br />

1986 wurde das Areal des Soldatenfriedhofs<br />

in etwas kleinerer<br />

Form abgegrenzt und<br />

mit Grabkreuzen versehen.<br />

Bei der Exhumierung im Jahre<br />

1921 wurden viele Gebeine in<br />

der Erde belassen und nicht<br />

umgebettet.<br />

Präsident Luigi Nicolussi Ca-<br />

Präsident Luigi Nicolussi Castellan bei der Ansprache, daneben Pfarrer<br />

Enrico Pret Bilder: Ing. Claudio Fabbro<br />

stellan konnte am Friedhof<br />

neben zahlreichen Abordnungen<br />

der Alpini, der Vereine<br />

sowie den Teilnehmern,<br />

den Zelebranten des Gedenkgottesdienstes<br />

Pfarrer Don<br />

Enrico Pret, Vizebürgermeister<br />

Giorgio Nicolussi Neff,<br />

den Vizepräsidenten der Alpini<br />

Sektion Trient Attilio<br />

Martini, den Präsidenten der<br />

Alpinigruppe Lusern Donato<br />

Nicolussi Castellan, die Abordnung<br />

der Kaiserjägergruppe<br />

Lafraun unter Hauptmann<br />

i. Tr. Giampiero Bertoldi, die<br />

Abordnung der Oberösterreichischen<br />

Freiwilligen Schützen<br />

unter Major i. Tr. Klaus<br />

Neulinger begrüßen.<br />

Ein besonderer Gruß galt<br />

wiederum Oberst Professor<br />

Erwin Fitz als Vertreter des<br />

ÖSK.<br />

Vor dem Gedenkgottesdienst,<br />

welcher musikalisch vom Kirchenchor<br />

Z i m b a r<br />

Kantör umrahmtwurde,<br />

legten<br />

die Alpinivereingung,<br />

das ÖSK und die Oberösterreichischen<br />

Freiwilligen<br />

Schützen Kränze beim Altar<br />

vor dem Hochkreuz nieder.<br />

Oberst Prof. Fitz führte in<br />

seiner Gedenkansprache Folgendes<br />

aus: „Auf Kriegerfriedhöfen<br />

sind nicht die Kriege,<br />

sondern deren Opfer begraben.<br />

Friedhöfe sind Orte, wo die<br />

Trauer einen Platz zur Bewältigung<br />

findet. Es ist wichtig, die<br />

Toten soweit wie nur möglich<br />

der Anonymität zu entreißen.<br />

Einer der ersten, am 27.<br />

Mai 1915, wenige Tage nach<br />

Kriegsausbruch mit Italien,<br />

ganz in der Nähe von Lusern<br />

auf einem freiwillig übernommenen<br />

Patrouillengang bei<br />

Casotto im Asticotal, Gefallenen,<br />

stammte aus Bregenz.<br />

Es war dies Oberleutnant Dr.<br />

jur. Franz Braun vom Land-<br />

sturmbataillon Nr. 1 Innsbruck<br />

des Tiroler Landsturmregiment<br />

Nr. I. Anfänglich<br />

gab es hier noch keine eigenen<br />

Kriegerfriedhöfe. Braun wurde<br />

am Friedhof bei der Kirche von<br />

Carbonari, gleich neben dem<br />

Friedhofseingang, bestattet.<br />

Auf diesem Friedhof wurde<br />

auch Brauns Landsmann, der<br />

am 6. Oktober 1915 von einer<br />

Granate tödlich verwundete<br />

Assistenzarzt Dr. Leo Kegele<br />

aus Brand, beigesetzt.<br />

Einer völlig anderen Altersgruppe<br />

gehörten die hier auf<br />

dem Soldatenfriedhof in Cost´<br />

Alta bestatteten Kriegstoten<br />

der k.k. Oberösterreichischen<br />

Freiwilligen Schützen an. Viele<br />

davon waren erst 16, manche<br />

17 oder 18 Jahre alt. Kaum<br />

einer war älter als 20. Falls<br />

man den einen 42 Jahre alten<br />

Kriegstoten nicht mit einbezieht,<br />

ergibt das einen Altersdurchschnitt<br />

„Auf Kriegerfriedhöfen<br />

sind nicht die Kriege,<br />

sondern deren<br />

Opfer begraben.“<br />

von 16,71<br />

Jahren! - Eine<br />

verlorene<br />

Generation.<br />

Unter<br />

friedlichen<br />

Bedingungen hatten die meisten<br />

von ihnen ihr Leben erst<br />

vor sich. Im Umfeld von Lusern<br />

waren Kaiserjäger meist<br />

aus Tirol und Vorarlberg, die<br />

Salzburger „Rainer“, die Linzer<br />

„Hessen“, Landschützen,<br />

Standschützen und freiwillige<br />

Schützen sowie Landstürmer<br />

eingesetzt“.<br />

Oberst Fitz bedankte sich im<br />

Namen des <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es bei den<br />

Verantwortlichen für die Erhaltung<br />

dieses - wenn auch<br />

aufgelassenen Soldatenfriedhofes<br />

- den Veranstaltern der<br />

Gedenkfeier, den Traditionsverbänden<br />

und bei allen,<br />

welche an dieser Gedenkfeier<br />

mitgewirkt und teilgenommen<br />

haben.<br />

„Kriegsgräberarbeit ist Friedensarbeit“,<br />

betonte er.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 38<br />

Reise einer Delegation des Wehrgeschichtlichen<br />

Museums zu den Soldatenfriedhöfen in Tatarstan<br />

Nach dem Besuch einer russischen Delegation auf dem<br />

Soldatenfriedhof Grödig fand im Juni der vereinbarte Gegenbesuch<br />

einer österreichischen Delegation des Wehrgeschichtlichen<br />

Museums Salzburg in Tatarstan statt.<br />

Die Delegation bestand aus<br />

dem Reiseleiter Oberst i. R.<br />

Dr. Bruno Koppensteiner, Brigadier<br />

Dr. Gerhard Fasching<br />

und dem Obmann der Kameradschaft<br />

Grödig Sepp Haslauer.<br />

Die Autonome Republik<br />

Tatarstan ist ca. 68.000 km²<br />

Gedenkfeier und Kranzniederlegung für verstorbenen LGF Oberst i. R.<br />

Adolf Hoheneder am Friedhof Aigen<br />

Kranzniederlegung für LGF<br />

Oberst i. R. Adolf Hoheneder<br />

Am Samstag, dem 12. Mai fand um 11.00 Uhr am Friedhof<br />

Aigen im Beisein von Familie Hoheneder, Landesgeschäftsführer<br />

von Salzburg Bgm. Josef Hohenwarter,<br />

einer Fahnenabordnung in Uniform der Kaiserschützen<br />

Salzburg, einer Abordnung aus dem italienischen Folgaria<br />

- wo sich ein von der Landesgeschäftsstelle Salzburg<br />

betreuter Soldatenfriedhof befindet - eine Gedenkfeier<br />

für den verstorbenen ehemaligen Landesgeschäftsführer<br />

(2000-2011) der LGST Salzburg, Oberst i. R. Adolf Hoheneder,<br />

statt.<br />

Nach einer Ansprache des Landesgeschäftsführers und Präsidenten<br />

des Salzburger Kameradschaftsbundes Bgm. Josef Hohenwarter<br />

würdigte Aldo Forrer, Leiter der italienischen Abordnung<br />

und Betreuer des Soldatenfriedhofes von Folgaria die<br />

Verdienste des Verstorbenen. Zu den Kranzniederlegungen der<br />

Schützen von Folgaria und der Alpini-Veteranen und der Referenz<br />

der Kaiserschützen unter dem Kommando des Obmannes<br />

Johann Dick erklangen die Musikstücke „Zum Gebet“ und anschließend<br />

„Der gute Kamerad“.<br />

Die Familie Hoheneder bedankte sich herzlich bei allen Teilnehmern,<br />

die trotz des schlechten Wetters gekommen waren,<br />

für die stimmungsvolle Feier.<br />

Im Anschluss daran wurden der italienischen Delegation bei<br />

einem gemeinsamen Mittagessen einige Exemplare der neuen<br />

Dokumentation des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es übergeben.<br />

Am Abend erfolgte nach einer kleinen Feier im Stüberl der Marinekameradschaft<br />

Salzburg des Salzburger Kameradschaftsbundes,<br />

organisiert von Kaiserschützenleutnant Peter Kornbichler,<br />

mit der Delegation aus Folgaria noch ein Stadtrundgang<br />

durch die Altstadt von Salzburg.<br />

Grabbesuch am Soldatenfriedhof Tatarstan<br />

groß und hat 3,8 Mill. Einwohner,<br />

die Hauptstadt Kazan<br />

liegt etwa 800 km östlich von<br />

Moskau, offizielle Sprachen<br />

sind Tatarisch und Russisch.<br />

Die österreichische Delegation<br />

wurde mit russischer<br />

Gastfreundschaft herzlich<br />

empfangen und konnte unter<br />

anderem einige Sehenswürdigkeiten<br />

in und um Jebaluga<br />

bewundern. In Jebaluga<br />

befinden sich zwei Soldatenfriedhöfe,<br />

auf denen auch viele<br />

Soldaten aus dem damaligen<br />

Kriegsgefangenenlager Jebaluga<br />

97 bestattet sind. <strong>Das</strong> Lager<br />

wurde 1942 aus einem ehemaligen<br />

Kloster errichtet, vorerst<br />

für deutsche und rumänische<br />

Soldaten, später wurden auch<br />

Japaner zugebettet. Die deutschen<br />

und österreichischen<br />

Soldaten wurden bei den<br />

Schlachten um Smolensk und<br />

Kiew gefangengenommen, im<br />

März kamen auch 1.095 Offiziere<br />

der sechsten Armee aus<br />

Stalingrad in dieses Lager. Die<br />

Lagerinsassen litten vor allem<br />

an Entkräftung, Diphtherie,<br />

Tuberkulose und Ruhr. Mit<br />

dabei war auch der Schöpfer<br />

der „Madonna von Stalingrad“,<br />

Dr. Kurt Räuber, der am<br />

20. Jänner 1944 verstarb. Viele<br />

Soldaten verloren bereits in<br />

den Jahren 1943 bis 1945 ihr<br />

Leben, im Jahr 1948 wurde<br />

das Lager aufgelöst.<br />

Soldatenfriedhof der<br />

österr.-ung. Armee<br />

Nachdem die russische Delegation<br />

in Grödig einen sehr<br />

gepflegten Soldatenfriedhof<br />

vorgefunden hatte, wurde<br />

auch damit begonnen, den<br />

Friedhof in Jebaluga zu sanieren.<br />

Auf Privatinitiative wurden<br />

Bäume, Sträucher und<br />

Unkraut entfernt sowie eine<br />

Hinweistafel und ein schöner<br />

Treppenaufgang angebracht.<br />

Im Friedhofsgelände steht<br />

derzeit nur noch ein Obelisk<br />

mit zwei eingravierten Namen.<br />

Eine Generalsanierung<br />

ist dringend notwendig und<br />

sollte, wenn möglich, bis zum<br />

Gedenkjahr 2014 erfolgen.<br />

Soldatenfriedhof des<br />

Zweiten Weltkrieges<br />

Auf diesem Friedhof befinden<br />

sich Massengräber mit Steineinfassungen<br />

und Grabnummern,<br />

in der Mitte mit Blumen<br />

bepflanzt. Von der deutschen<br />

Kriegsgräberfürsorge wurden<br />

Granitsteine mit allen Namen<br />

der Verstorbenen aufgestellt.<br />

Der Zustand dieses Soldatenfriedhofes<br />

ist zufriedenstellend.<br />

Besonders berührend<br />

für die Delegation war der<br />

Besuch eines Deutschen, der<br />

mit seinem Enkel zum ersten<br />

Mal das Grab seines Vaters<br />

besuchte und „Heimaterde“<br />

auf dem Grab verteilte.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />

Reise zum gemeinsamen Gedenken<br />

auf dem „heiligen Berg“ der Italiener<br />

Wie alle Jahre haben unsere Freunde aus den Gemeinden<br />

Crespano, Borso del Grappa und Bassano del Grappa auch<br />

heuer wieder zum traditionellen Festakt im August auf<br />

dem Monte Grappa eingeladen. Für die Landesgeschäftsstelle<br />

Steiermark war es wichtig, mit einer starken Abordnung<br />

an dieser Großveranstaltung teilzunehmen. Deshalb<br />

wurde eine Gemeinschaftsreise ausgeschrieben.<br />

Diese besondere Zeremonie,<br />

die in Österreich ihresgleichen<br />

sucht, ist eine ungeheuer<br />

eindrucksvolle und patriotische<br />

Veranstaltung mit internationaler<br />

Beteiligung.<br />

Jedes Mal nehmen 3.000 bis<br />

4.000 Menschen daran teil.<br />

Hunderte Abordnungen mit<br />

den Fahnen ihrer Traditionsverbände,<br />

unzählige hohe<br />

Würdenträger aus Politik, zivilen<br />

Behörden und des Militärs<br />

sowie viele Menschen aus<br />

der Umgebung versammeln<br />

sich auf den Terrassen dieses<br />

gigantischen Monumentes,<br />

welches am Gipfel des Monte<br />

Grappa oberhalb von Bassano<br />

für die Gefallenen des Ersten<br />

Weltkrieges errichtet wurde.<br />

Die Tatsache, dass dieser heiß<br />

umkämpfte Gipfel nie von der<br />

k.u.k. Armee eingenommen<br />

werden konnte, führte dazu,<br />

dass man ihn im Volksmund<br />

auch als „heiligen Berg“ bezeichnet.<br />

Die blutigen Zahlen<br />

der bei den Kämpfen um diesen<br />

Berg Gefallenen 12.600<br />

Italiener und 10.400 Österreicher<br />

werden immer wieder als<br />

mahnendes Beispiel zitiert.<br />

Für viele Teilnehmer unserer<br />

Reisegruppe war es nicht<br />

die erste Fahrt zu dieser eindrucksvollen<br />

Veranstaltung.<br />

Erfreulicherweise gab es auch<br />

einige „Neulinge“, so zum<br />

Beispiel eine junge Studentin<br />

und einen MilAk-Fähnrich,<br />

die diese Zeremonie sichtlich<br />

beeindruckt zum ersten Mal<br />

erlebten.<br />

Österreich war einerseits<br />

durch eine 50 Personen umfassende<br />

hochrangige Delegation<br />

des ÖSK vertreten<br />

- an der Spitze der Präsident<br />

LAbg. a. D. ÖkRat Peter Rieser<br />

und der steirische Landesgeschäftsführer<br />

Oberst i. R.<br />

Dieter Allesch. Weiters nahmen,<br />

wie seit vielen Jahren,<br />

auch wieder Kameraden des<br />

ÖKB Salzburg teil. Dieses Mal<br />

kam eine starke Abordnung<br />

des OV Köstendorf mit Bürgermeister<br />

Wolfgang Wagner<br />

und der örtlichen Musikkapelle.<br />

Festakt am Kriegerdenkmal<br />

in Crespano<br />

Die Feierlichkeiten begannen<br />

mit dem vorabendlichen<br />

Festakt am Kriegerdenkmal<br />

in Crespano, bei dem LGF<br />

Oberst i. R. Allesch, Bgm.<br />

Wagner und Vertreter des<br />

Kameradschaftsbundes Gedenkansprachen<br />

hielten.<br />

Im Anschluss daran konzertierte<br />

die Musikkapelle Köstendorf<br />

unter großem Beifall<br />

der zahlreich erschienenen<br />

Zivilbevölkerung im Festzelt.<br />

Am Sonntag, dem 5. August,<br />

traten wir bereits in aller Früh<br />

die für den Busfahrer äußerst<br />

fordernde Anfahrt (27 km<br />

sehr kurvenreiche und enge<br />

Bergstraße) auf den Monte<br />

Grappa an. Bei strahlendem<br />

und auch auf über 1.800 m<br />

sehr heißem Hochsommerwetter<br />

erlebten wir drei Stunden<br />

lang eine imposante und<br />

sehr würdige Zeremonie.<br />

Die hochrangigen Redner so<br />

wie auch unser Präsident Rieser,<br />

dessen Großvater selbst an<br />

den Kämpfen um den Monte<br />

Grappa teilgenommen hatte,<br />

hoben in ihren Ansprachen<br />

hervor, dass man niemals<br />

vergessen darf, welch fürchterliche<br />

Ereignisse vor knapp<br />

Etwa 4.000 Personen nehmen<br />

an der beeindruckenden Gedenkveranstaltung<br />

am Monte<br />

Grappa teil.<br />

Im Bild rechts: LGF Oberst i. R.<br />

Diete Allesch und Präsident<br />

ÖkRat Peter Rieser<br />

hundert Jahren geschehen<br />

konnten, welch großes Leid<br />

man sich zugefügt hat und<br />

dass man die entsprechenden<br />

Lehren daraus ziehen muss,<br />

um Europa eine friedliche Zukunft<br />

ermöglichen zu können.<br />

Auch der Bischof von Venedig,<br />

der die feierliche Messe zelebrierte,<br />

ging in seiner Predigt<br />

auf die positive Versöhnung<br />

und die heutige Freundschaft<br />

zwischen Österreich und Italien<br />

ein.<br />

Nach dem Festakt am italienischen<br />

„Sacrario“ marschierten<br />

wir Österreicher, begleitet<br />

von vielen Alpini und italienischen<br />

Würdenträgern,<br />

unter klingendem Spiel der<br />

Musikkapelle Köstendorf zur<br />

österreichisch-ungarischen<br />

Gedenkstätte, wo auch in feierlicher<br />

Form, so wie am Sacrario,<br />

der Gefallenen gedacht<br />

und Kränze niedergelegt wurden.<br />

Im Anschluss wurden von<br />

Präsident Rieser und LGF<br />

Allesch Persönlichkeiten, vor<br />

allem aus den Reihen der Alpini,<br />

für ihre Verdienste um<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 39<br />

die Pflege von k.u.k. Kriegsgräberanlagen<br />

in der Region<br />

mit Auszeichnungen des ÖSK<br />

geehrt.<br />

Vor der Abreise wurden wir<br />

Österreicher noch von unseren<br />

italienischen Freunden<br />

großzügig mit örtlichen Köstlichkeiten<br />

gelabt. Mit vielen<br />

„Saluti“ und Dankesworten<br />

für unsere Freundschaft und<br />

Verbundenheit, die neuerlich<br />

vertieft und gefestigt wurde,<br />

traten wir die Heimreise an.<br />

Abschließend möchte ich dem<br />

Organisator dieser Reise der<br />

LGSt Steiermark, Kurator,<br />

Kdt des Traditionszuges FJB<br />

9 Vzlt i. R. Peter Bärnthaler,<br />

Anerkennung und herzlichen<br />

Dank für seine Bemühungen<br />

aussprechen.<br />

Sehr wichtig war es, bei dieser<br />

für die Italiener so wichtigen<br />

Gedenkveranstaltung von österreichischer<br />

Seite Flagge zu<br />

zeigen, und so bin ich allen<br />

Teilnehmern, vor allem jenen,<br />

die in der „Einteilung“ mitmarschiert<br />

sind, sehr dankbar<br />

für ihre Teilnahme.<br />

Oberst i. R. Dieter Allesch


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />

Niemals vergessen! Der im Juni 1916 im Kampf um den Monte Meletta<br />

Gefallenen wird traditionell auf dem k.u.k. Soldatenfriedhof in Lebring<br />

gedacht.<br />

Melettagedenken 2012:<br />

Multinational und multireligiös<br />

Friede, Toleranz, Versöhnung und Völkerverständigung -<br />

unter dieser Devise stand das traditionelle Melettagedenken<br />

am Militärfriedhof in Lebring im Süden von Graz.<br />

Der Monte Meletta, 1.824 Meter<br />

hoch, wurde im Juni 1916<br />

vom bosnischen Infanterieregiment<br />

Nr. 2 erstürmt. 208<br />

Bosniaken und mehr als 2.000<br />

Italiener starben während<br />

des zehn Minuten dauernden<br />

Gefechtes. Alljährlich wird<br />

der Opfer dieses Gefechtes<br />

gedacht. Ort des Gedenkens<br />

ist der k.u.k. Soldatenfriedhof<br />

in Lebring, wo im Jahr 1915<br />

für bosnische Rekruten ein<br />

Ausbildungslager errichtet<br />

worden ist, dem ein Militärspital<br />

angeschlossen war. Bald<br />

wurden dort auch Kriegsgefangene<br />

und Verwundete<br />

behandelt, auch Hunger und<br />

Krankheit forderten viele<br />

Opfer. Insgesamt haben auf<br />

diesem Soldatenfriedhof<br />

1.670 Kriegstote aus Bosnien,<br />

Serbien, Rumänien, Russland<br />

und Italien ihre letzte Ruhestätte<br />

gefunden.<br />

Zur Gedenkstunde im Juni -<br />

vorbereitet vom ÖSK unter<br />

Federführung von Kurator Dr.<br />

Herwig Brandstetter - waren<br />

auch Delegationen aus Bosnien-Herzegowina<br />

und Italien<br />

angereist. Abordnungen des<br />

Bundesheeres, der Unteroffiziersgesellschaft,<br />

des Kameradschaftsbundes<br />

aus den<br />

Bezirken Graz, Leibnitz und<br />

Deutschlandsberg sowie der<br />

Traditionsverbände Feldjägerbataillon<br />

Nr. 9 und des Grazer<br />

Bürgerkorps prägten das Bild<br />

dieser würdevollen Zeremonie.<br />

Unter den zahlreichen Ehrengästen<br />

waren Generalmajor<br />

Heinrich Winkelmayer,<br />

Stabs-Chef beim Streitkräfteführungskommando,<br />

der Landesgeschäftsführer<br />

der Steiermark<br />

des ÖSK Oberst i. R.<br />

Dieter Allesch und der Präsident<br />

des ÖKB Steiermark Karl<br />

Petrowitz. Auch ein Mitglied<br />

des ehemaligen Herrscherhauses<br />

Habsburg, Mag. Markus<br />

Habsburg-Lothringen, erwies<br />

den Toten die Ehre.<br />

Ganz multinational und -religiös<br />

wurde dieses Gedenken<br />

zelebriert. Alle Reden wurden<br />

in Deutsch, Italienisch<br />

und Serbokroatisch gehalten.<br />

Neben den katholischen und<br />

evangelischen Militärgeistlichen<br />

sprach auch ein muslimischer<br />

Imam Gebete für die<br />

Kriegstoten. In den Ansprachen<br />

standen die Aussöhnung<br />

und der Appell gegen das Vergessen<br />

im Mittelpunkt, damit<br />

sich solche Tragödien wie vor<br />

96 Jahren am Monte Meletta<br />

nicht wiederholen.<br />

Vzlt i. R. Ignaz Unterasinger<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 40<br />

Sanierung des<br />

„Kleine“<br />

Die Freiwillige Feuerwehr und speziell die Feuerwehrjugend<br />

war schon immer ein hilfreicher und verlässlicher<br />

Partner des ÖSK, der den Hilferuf und die Bitte, Renovierungsarbeiten<br />

an Kriegsgräberanlagen durchzuführen,<br />

stets erhörte. Da schon einige Jahre seit dem letzten Einsatz<br />

der Feuerwehrjugend auf einem Soldatenfriedhof verstrichen<br />

waren, ersuchte unser Präsident LAbg. a. D. Peter<br />

Rieser den Feuerwehrkommandanten der Steiermark, für<br />

2012 einen neuerlichen Arbeitseinsatz auszuschreiben.<br />

Ein leider sehr renovierungsbedürftigerSoldatenfriedhof<br />

am Stadtrand von Triest<br />

(Partnerstadt von Graz), auf<br />

dem über 5.000 k.u.k. Soldaten<br />

begraben liegen, erschien<br />

uns in jeder Beziehung als optimaler<br />

Austragungsort für so<br />

ein „Sommercamp“.<br />

Einerseits war es höchst an<br />

der Zeit, diese Kriegsgräberanlage<br />

in Prosecco zu sanieren,<br />

andererseits hat sich die<br />

Umgebung mit dem Strand<br />

von Sistiana und Triest bestens<br />

für das nachmittägliche<br />

Freizeitprogramm angeboten.<br />

Nach einer Erkundungsfahrt<br />

im März, an der LGF Obst i. R.<br />

Dieter Allesch, der Jugendbeauftragte<br />

des FF-Kommandos<br />

Steiermark ABI d. F. Peter Kirchengast<br />

und weitere erfahrene<br />

Feuerwehr-Kameraden<br />

teilgenommen hatten, begann<br />

Peter Kirchengast sehr umsichtig<br />

und engagiert, diesen<br />

Einsatz für den August zu planen<br />

und vorzubereiten.<br />

Ein aus folgenden Personen<br />

bestehendes Kernteam wurde<br />

gebildet: Gesamtkoordinator<br />

Peter Kirchengast, EHBI Johann<br />

Bäck (FF Stiwoll), HBI a.<br />

D. Heinz Hacker (FF Stiwoll),<br />

BI d. F. Florian Wetzelhütter<br />

(BFV-WZ) und Hermine Zirngast<br />

(ZS Graz-Umgebung). Bei<br />

der Vorbesprechung vor Ort<br />

mit hochrangigen Vertretern<br />

der zuständigen Behörden<br />

und dem für diesen Friedhof<br />

Verantwortlichen LGF von<br />

OÖ Prof. Friedrich Schuster<br />

wurde von italienischer Seite<br />

bestmögliche Unterstützung<br />

für die dringend erforderlichen<br />

Renovierungsarbeiten<br />

und Adaptionen zugesichert.<br />

Tatsächlich war dann leider<br />

nur die großartige Bereitschaft<br />

der Zivilschutzstelle<br />

von Santa Croce gegeben, die<br />

die kostenlose, perfekte Unterbringung<br />

in ihrem Stützpunkt<br />

ermöglichte, aber auch<br />

den Einsatz mit Geräten wie<br />

Notstromgenerator, Wassertransporter,<br />

Klein-LKW und<br />

Mini-Bagger sowie finanziellen<br />

Mitteln für Baumaterialien<br />

unterstützte. Diesen<br />

Herren, an der Spitze dem Leiter<br />

der Zivilschutzstelle Bruno<br />

Tribuson, gilt unser besonderer<br />

Dank. Die seit Jahren und<br />

bei der Vorbesprechung neuerlich<br />

versprochene Errichtung<br />

eines Parkplatzes und<br />

einer Zufahrt zum Friedhof<br />

ist leider bis dato nicht erfolgt!<br />

Folgender Tagesablauf war in<br />

den beiden Wochendienstplänen<br />

vorgesehen: Von 7.00 Uhr<br />

bis 11.00 Uhr Arbeitseinsatz<br />

am Friedhof, am Nachmittag<br />

an drei Tagen Italienischunterricht<br />

mit einer örtlichen<br />

Sprachstudentin sowie täglich<br />

Freizeitprogramm mit<br />

Schwimmen am Strand von<br />

Sistiana, u. a. Besuch des<br />

Schlosses Miramare, der Altstadt<br />

von Triest und örtlicher<br />

Zivilschutz- und Feuerwehreinrichtungen.<br />

Am Ende des<br />

zweiwöchigen Sommercamps<br />

der Feuerwehrjugend (1. Woche<br />

Gössendorf, Leitung: Jugendbeauftragte<br />

OLM d. F.<br />

Sabina Schönberger, 2. Woche<br />

Möderbrugg, Leitung: Be-


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />

Soldatenfriedhofes Prosecco in Italien:<br />

Feuerwehrleute leisteten Großes!<br />

Der Soldatenfriedhof nach den Sanierungsarbeiten. Großartig, was die<br />

Jugendlichen in zwei Wochen zustande gebracht haben.<br />

reichsfeuerwehrkommandant<br />

OBR Fritz Quinz und Jugendbeauftragter<br />

LM Josef Pöllinger)<br />

mit insgesamt 30 Teilnehmern,<br />

war für den 17. August<br />

eine Abschlussfeier festgesetzt,<br />

zu der Würdenträger,<br />

aber auch die Bevölkerung aus<br />

Triest und Umgebung eingeladen<br />

worden waren.<br />

LGF Obst i. R. Allesch war gespannt,<br />

in welchem Zustand<br />

sich der sanierte Soldatenfriedhof<br />

bei der gemeinsamen<br />

Besichtigung mit dem LGF<br />

von OÖ am 17. August präsentieren<br />

würde. Beide glaubten,<br />

ihren Augen nicht zu trauen,<br />

in welch Superzustand, beim<br />

Militär würde man sagen „besenrein“,<br />

diese Kriegsgräberanlage<br />

von den Jugendlichen<br />

und ihren Betreuern versetzt<br />

worden war.<br />

<strong>Das</strong> meterhohe dürre Gras,<br />

das den ganzen Friedhof überwuchert<br />

hatte, war entfernt,<br />

die teilweise eingestürzte<br />

Friedhofsmauer wieder aufgemauert,<br />

das durchgerostete,<br />

herausgebrochene Eingangstor<br />

geschweißt und neu gestrichen,<br />

die fast 600 Grabsteine<br />

waren gesäubert und auf jedem<br />

ein neues Namensschild<br />

angebracht. Auch die Massengräber<br />

waren neu zugemauert<br />

und verfugt. Alle weiteren<br />

Details aufzuzählen, würde zu<br />

weit führen. Es ist eine großartige<br />

Leistung, die da von<br />

den beiden unter der Leitung<br />

von Peter Kirchengast gestandenen<br />

Teams vollbracht wurde.<br />

Respekt! Erwähnt werden<br />

muss auch noch die höchst<br />

engagierte und umsichtige<br />

Unterstützung dieses Einsatzes<br />

durch Roberto Todero<br />

vom Verein „F. Zenobi“, der<br />

so manchen „Stein“ aus dem<br />

Weg räumen konnte und in<br />

allen Belangen hilfreich war.<br />

Beim Abschlussfestakt wurde<br />

von allen Rednern, darunter<br />

der Vizepräsident der Provinz<br />

Triest, Igor Dolenz, und LGF<br />

So präsentierte sich die Kriegsgräberanlage<br />

bei der Besichtigung<br />

im Frühjahr (oben)<br />

Ein von Roberto Todero am<br />

Soldatenfriedhof Prosecco aufgefundener<br />

Gedenkstein der Familie<br />

Hartl aus Oberösterreich<br />

Obstlt Prof. Schuster, sehr viel<br />

Lob und Dank für den großartigen,<br />

hervorhebenswerten<br />

Kriegsgräbereinsatz ausgesprochen.<br />

Beim abschließenden Grillabend<br />

schwärmten die Jugendlichen<br />

von den Erlebnissen<br />

der vergangenen Woche<br />

und bedauerten, dass es am<br />

nächsten Tag schon wieder<br />

nach Hause gehen sollte. Die<br />

Bereitschaft, an einem neuerlichen<br />

derartigen Einsatz<br />

teilzunehmen, war an die-<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 41<br />

sem Abend groß. Mit diesem<br />

Sommercamp wurde nicht<br />

nur hervorragende Renovierungsarbeit,<br />

sondern auch ein<br />

sehr wertvoller Beitrag für<br />

das Verständnis dieser jungen<br />

Menschen für die Kriegsgräberfürsorge<br />

geleistet. Es ist zu<br />

hoffen, dass durch die Berichterstattung<br />

auch in den Medien<br />

bei vielen das Interesse für<br />

die Teilnahme an derartigen<br />

Einsätzen wächst.<br />

Oberst i. R. Dieter Allesch<br />

<strong>Das</strong> Einsatzteam der FF und die Honoratioren bei der Abschlussveranstaltung am 17. August 2012


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />

Arbeitseinsatz für den Frieden<br />

auf dem Monte Grappa/Italien<br />

<strong>Das</strong> Grappa-Massiv, welches sich vom Tal der Brenta/Val<br />

Sugana steil emporhebt, ist eine beeindruckende Gebirgslandschaft<br />

und zweifellos einer der militärgeschichtlich<br />

genauestens dokumentierten Kriegsschauplätze des Ersten<br />

Weltkrieges.<br />

Auf der Suche nach Verständnis<br />

für die damaligen<br />

Geschehnisse ist es an den<br />

Orten entlang dieser ehemaligen<br />

Kampflinien heute noch<br />

vorstellbar, welche Mühen<br />

die Soldaten auf sich nehmen<br />

mussten. Die Anzahl der bei<br />

den Kämpfen Gefallenen lassen<br />

jeden erschaudern: In der<br />

imposanten Kriegsgräberanlage<br />

„Cima Grappa“ auf dem<br />

Gipfel des Monte Grappa wurden<br />

12.615 gefallene Italiener<br />

bestattet. 10.295, großteils namentlich<br />

unbekannte österreichisch-ungarische<br />

Soldaten<br />

haben dort ebenfalls ihre letzte<br />

Ruhestätte gefunden.<br />

Um den heute lebenden und<br />

den nachkommenden Generationen<br />

das Ausmaß dieser<br />

Tragödie vor Augen zu führen,<br />

junge Menschen zum Denken<br />

anzuregen, um ein Gefühl für<br />

die eigene Geschichte und<br />

somit auch für die Zukunft<br />

entwickeln zu können, dürfen<br />

derartige Soldatenfriedhöfe,<br />

Gedenkstätten und Kriegerdenkmäler<br />

nie dem Verfall<br />

preisgegeben werden. Sie<br />

müssen als Mahner für den<br />

Frieden erhalten werden. Und<br />

das werden sie vielfach durch<br />

den Einsatz Freiwilliger - zu-<br />

letzt am Monte Grappa.<br />

In Absprache mit den italienischen<br />

Verantwortlichen der<br />

Associazione Musei all’aperto<br />

Monte Grappa (Präsident Cav.<br />

Alberto Calsamiglia, Col.<br />

Gianni Bellò und Mar. Diego<br />

d’ Agostino) entsandte das<br />

ÖSK Steiermark sechs Freiwillige<br />

aus den Reihen des<br />

ÖSK und des ÖKB Steiermark<br />

in das Einsatzgebiet, wo sie<br />

von Col. Gianni Bellò begrüßt<br />

wurden. In seiner Begrüßungsansprache<br />

im Zuge der<br />

Fahnenrepräsentanz betonte<br />

dieser, dass derartige freiwillige<br />

Arbeitseinsätze zur Erhaltung<br />

solcher Mahnmale im<br />

In- und Ausland ein besonderer<br />

Beitrag zur Vertiefung der<br />

Völkerverständigung seien<br />

und zudem auch der Kameradschaftspflege<br />

dienen.<br />

Schutz- und Munitionsbunker<br />

wiederhergestellt<br />

<strong>Das</strong> Einsatzteam unter Leitung<br />

von Vzlt i. R. Franz<br />

Hofer wurde in den Hügeln<br />

des Grappa-Massivs in alten,<br />

schön renovierten Steinhäusern<br />

einquartiert und dort<br />

auch versorgt. Aufgabe der<br />

sechs Freiwilligen war es, zwei<br />

an dem öffentlich zugäng-<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 42<br />

Schwerstarbeit: die Wiederherstellung eines zerfallenen Bunkers Maßarbeit: Gedenkpodest für einen gefallenen k.u.k Soldaten<br />

<strong>Das</strong> Team aus der Steiermark mit Col. Gianni Bellò - v. li.: Peter Hörl , Johannes<br />

Zeliska, Alois Zinser, Manfred Kropf, Peter Tripp und Franz Hofer<br />

lichen Lehrpfad „Auf den Wegen<br />

der Soldaten des Grappa“<br />

liegende Objekte zu restaurieren.<br />

Um eine zerfallene Artilleriestellung<br />

samt Schutz- und<br />

Munitionsbunker in ihrer ursprünglichen<br />

Form wiederherzustellen,<br />

mussten schwere<br />

Steine manuell angehoben<br />

und in ihre ursprüngliche<br />

Position gebracht und Steine<br />

unterschiedlicher Größe zu<br />

Mauern geschlichtet werden.<br />

An einer anderen Stelle wurde<br />

ein Gedenkpodest für einen<br />

gefallenen k.u.k. Soldaten neben<br />

jenem eines italienischen<br />

Soldaten in Stein gemauert<br />

und die darunter liegende<br />

Steinmauer erneuert.<br />

Um aller Gefallenen des Ersten<br />

Weltkrieges zu gedenken,<br />

legte das Arbeitsteam bei einer<br />

Exkursion auf dem Soldatenfriedhof<br />

in Cittadella, auf<br />

welchem neben italienischen<br />

Gefallenen auch österreichisch-ungarischeGebirgssoldaten<br />

bestattet wurden,<br />

Blumen nieder.<br />

Der Lehrpfad führt an den beiden restaurierten Objekten vorbei.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />

Stadtpräsident Choma von Przemyśl<br />

zu Besuch in Wien und Graz<br />

Przemyśl ist diejenige<br />

Stadt, in deren Gebiet<br />

nach drei Schlachten um<br />

die Festung die meisten<br />

Gefallenen der österreichisch-ungarischen<br />

Armee<br />

bestattet sind. Um Gedenkfeiern<br />

im Jahre 2014 - 100<br />

Jahre nach Beginn des Ersten<br />

Weltkrieges - und Fragen<br />

der Erhaltung von Soldatenfriedhöfen<br />

mit dem<br />

Generalsekretariat und<br />

der Landesgeschäftsstelle<br />

Steiermark zu besprechen,<br />

besuchte Präsident Robert<br />

Choma Wien und Graz.<br />

In Graz gab Zweiter Landtagspräsident<br />

Franz Majcen zu Ehren<br />

des hohen Gastes ein Mittagessen<br />

und dankte gemeinsam<br />

mit Vizepräsident Stefan<br />

Karner dafür, dass Przemyśl<br />

die Soldatenfriedhöfe mustergültig<br />

betreut. Auch LandeshauptmannstellvertreterSiegfried<br />

Schrittwieser begrüßte<br />

den polnischen Gast. Namens<br />

des Bürgermeisters der Landeshauptstadt<br />

Graz Siegfried<br />

Nagl empfing Klubobmann<br />

Peter Piffl-Percevic, dessen<br />

Großvater als Generalstabsoffizier<br />

in Przemyśl gedient hat,<br />

den Stadtpräsidenten im Grazer<br />

Rathaus.<br />

In den Gesprächen, die seitens<br />

der Landesgeschäftsstelle von<br />

Landesgeschäftsführer Dieter<br />

Allesch, Kurator Peter Sixl<br />

und Honorarkonsul Gerold<br />

Ortner geführt wurden, wurde<br />

immer wieder betont, dass<br />

die Erhaltung von Soldatenfriedhöfen<br />

als Mahnung für<br />

kommende Generationen besonders<br />

wichtig ist.<br />

Eingehend beraten wurde<br />

auch über die notwendig gewordene<br />

Sanierung des Soldatenfriedhofes<br />

Zasanie.<br />

Dieser Soldatenfriedhof ist<br />

besonders sinnvoll gestaltet.<br />

Auf einem Steinsockel steht<br />

ein hohes Stahlkreuz, das aus<br />

dem Material einer bei den<br />

Zweiter Landtagspräsident Franz Majcen (links) und Vizepräsident<br />

Stefan Karner (rechts) begrüßen den Stadtpräsidenten von Przemyśl<br />

Robert Choma (Mitte).<br />

Kämpfen gesprengten Brücke<br />

über der San hergestellt wurde.<br />

Es diente dazu, den bei den<br />

Kämpfen gefallenen Soldaten<br />

mit der Inschrift „MORTUIS<br />

PRO PATRIA“ die letzte Ehre<br />

zu erweisen. Als Gebetsstätte<br />

wurde neben dem hohen Monument<br />

eine Kapelle aus Steinen<br />

der gesprengten Festung<br />

errichtet. Stadtpräsident Choma<br />

sicherte zu, dass es für<br />

Przemyśl eine Ehre sei, die<br />

erforderlichen Sanierungskosten<br />

zu tragen.<br />

Christa Eisner von der Europaabteilung<br />

des Landes Steiermark<br />

besprach mit dem Stadtpräsidenten<br />

die weitere Zusammenarbeit<br />

mit Przemyśl.<br />

Konsul Gerold Ortner verwies<br />

darauf, dass das „Comenius<br />

REGIO-Projekt zum Thema<br />

Leseerziehung und Leseförderung“,<br />

das zwischen der<br />

Steiermark und Przemyśl<br />

abgewickelt wird, von besonderem<br />

Interesse ist, da es im<br />

Schulbereich zu einer Zusammenarbeit<br />

auf vielen Ebenen<br />

kommt. Wie Christa Eisner<br />

mitteilte, ist das Interesse der<br />

Europäischen Union an diesem<br />

Projekt so groß, dass insgesamt<br />

€ 100.000,– zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

In Wien führte Vizepräsident<br />

NR a. D. Walter Murauer den<br />

polnischen Gast durch das<br />

Parlament und zeigte insbesondere<br />

den Reichsratssitzungssaal,<br />

wo seinerzeit viele<br />

polnische Abgeordnete tätig<br />

waren.<br />

Beim Mittagessen zu Ehren<br />

des polnischen Gastes betonte<br />

Präsident Peter Rieser<br />

in Anwesenheit der Vizepräsidenten<br />

Heinz Derfler und<br />

Walter Murauer, dass die Betreuung<br />

von Soldatenfriedhöfen<br />

in Polen immer wieder<br />

zu einer Identifikation führt.<br />

Polnische Bürgermeister betonen<br />

immer wieder, dass in<br />

Soldatenfriedhöfen die Vorfahren<br />

begraben liegen, die im<br />

Ersten Weltkrieg in der österreichisch-ungarischen<br />

Armee<br />

gemeinsam gegen Russland<br />

gekämpft haben.<br />

Generalsekretär Alexander<br />

Barthou gab eine umfassende<br />

Information über die Tätigkeit<br />

des ÖSK. Generalsekretär-Stv.<br />

Gerhard Artl führte durch<br />

das <strong>Österreichische</strong> Kriegsarchiv.<br />

Diese fachkundigen<br />

Führungen sind für polnische<br />

Historiker und Museumsfachleute<br />

deshalb von besonderem<br />

Interesse, weil derzeit<br />

im Hinblick auf das Jahr 2014<br />

die regionalen Geschehnisse<br />

aufgearbeitet werden. So bekam<br />

eine Delegation von<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 43<br />

Ing. Thomas Gebell (li.) mit Kurator<br />

Dr. Herwig Brandstetter<br />

Dank und Anerkennung<br />

für Ing.<br />

Thomas Gebell<br />

Die Alpenländische Schilderfabrik<br />

in Feldkirchen bei<br />

Graz unterstützt die Kriegsgräberarbeit<br />

des ÖSK Steiermark<br />

schon seit vielen Jahren.<br />

Sie stellte beispielsweise in<br />

großzügiger Weise Namenstafeln<br />

für die Grablagen von<br />

im September 1944 im Banater<br />

Bergland/Rumänien gefallenen<br />

Soldaten zur Verfügung.<br />

So war es möglich, diesen<br />

bis dahin ohne Grabzeichen<br />

bestatteten Gefallenen<br />

ihre Namen wiederzugeben.<br />

Derzeit fertigt die Schilderfabrik<br />

zum Selbstkostenpreis<br />

Namenstafeln für die<br />

im Zwangsdeportiertenlager<br />

Thalerhof in den Jahren 1914<br />

bis 1917 umgekommenen<br />

1.767 „russophilen“ Ruthener<br />

(Ukrainer) an.<br />

Als Dank dafür erhielt Ing.<br />

Thomas Gebell am 6. August<br />

2012 das ihm vom Präsidium<br />

des ÖSK in Anerkennung<br />

seiner Verdienste um die<br />

Kriegsgräberfürsorge verliehene<br />

Ehrenkreuz.<br />

Museumsfachleuten aus der<br />

Wojewodschaft Lublin wertvolle<br />

Anregungen für die im<br />

Jahre 2014 geplante Ausstellung<br />

„Große Zeugnisse aus<br />

den Jahren 1914 – 1918“, die<br />

auch in Graz gezeigt werden<br />

soll. Dort fanden über Initiative<br />

der Landesgeschäftsstelle<br />

Steiermark bereits Informationsgespräche<br />

mit dem Universalmuseum<br />

Joanneum und<br />

dem Landesarchiv statt.<br />

WHR Dr. Gerold Ortner


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />

Kranzniederlegung in Zywiec: Vizebürgermeister Czar, Landtagspräsident<br />

Purr, Generalkonsul Ceska, Konsul Ortner, General Plienegger und<br />

Landkreisvorstand Kuniec<br />

Prominente Steirer gedenken<br />

der Kriegsopfer<br />

Schon fast zur Tradition geworden sind die vom polnischen<br />

Honorarkonsul und ÖSK-Kurator Gerold Ortner<br />

veranstalteten Fahrten steirischer Delegationen in<br />

die alte Habsburgerstadt Zywiec. Fixpunkt jeder Reise ist<br />

eine Gedenkfeier auf dem Friedhof der Stadt, wo 92 Soldaten<br />

der österr.-ung. Armee bestattet sind.<br />

Zywiec, zur Zeit der Monarchie Saybusch genannt, liegt zwischen<br />

den Gebirgsketten der Beskiden. Die Stadt und den<br />

Landkreis verbinden enge Partnerschaften mit dem steirischen<br />

Vulkanland und dem Bezirk Feldbach. Die freundschaftliche<br />

Zusammenarbeit ging so weit, dass nach den Überschwemmungen<br />

und Hangrutschungen vor zwei Jahren Feuerwehreinheiten<br />

nach Feldbach fuhren, um dort bei der Beseitigung der<br />

Schäden mitzuhelfen.<br />

Mitten in Zywiec steht in einem großen Park das alte Habsburgerschloss,<br />

in dem die fast 90-jährige Erzherzogin Maria<br />

Krystyna von Habsburg lebt. Immer, wenn es ihr Gesundheitszustand<br />

zulässt, begrüßt sie in ihrem Rollstuhl die Steirerinnen<br />

und Steirer. Im Foyer der Brauerei Zywiec sieht man ein großes<br />

Bild von Kaiser Franz Joseph.<br />

Zur Gedenkfeier auf dem Friedhof waren nicht nur die Verantwortungsträger<br />

des Landkreises und der Gemeinde Zywiec - an<br />

der Spitze Starost Andrzej Zieliński und Bürgermeister Antoni<br />

Szlagor - gekommen, sondern auch der österreichische Generalkonsul<br />

Christophe Ceska aus Krakau. In der steirischen<br />

Delegation befanden sich Mandatare, Rektoren, Offiziere des<br />

Bundesheeres und Vertreter des kulturellen und wirtschaftlichen<br />

Lebens. Besonders beachtet wurde die Gedenkrede von<br />

Landtagspräsident a. D. Reinhold Purr, der u. a. ausführte: „Wir<br />

kennen die Zahlen der Kriegsopfer. Im Ersten Weltkrieg gab<br />

es 16 Millionen Tote, im Zweiten Weltkrieg sogar 60 Millionen<br />

Tote. Entsetzliche Kriege wurden in Europa geführt. Soldaten<br />

kämpften guten Glaubens für ihre Heimat. Undenkbare<br />

Ereignisse für die Generationen von heute. Menschen, welche<br />

die Bitternisse der Kriege miterlebten, haben dann zusammengefunden,<br />

um die Zukunft in Europa ohne kriegerische Auseinandersetzungen<br />

zu gestalten. Konrad Adenauer, Robert Schumann,<br />

Alcide de Gasperi haben gemeinsam das Fundament für<br />

das neue Europa, eine Friedensgemeinschaft, geschaffen. Heute<br />

gedenken wir am Friedhof von Zywiec über alle Staatsgrenzen<br />

hinweg aller Kriegstoten. Wir wollen unsere Gefallenen niemals<br />

vergessen.“ WHR Dr. Gerold Ortner<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 44<br />

Almut (li.) und Eva Maria Pölzl am Grab ihres Großvaters auf dem<br />

Soldatenfriedhof Verona - Forte Procolo<br />

Am Grab des Großvaters<br />

in Verona - Forte Procolo<br />

Im April dieses Jahres wandte sich Frau Almut Pölzl aus<br />

Köflach an das Büro des ÖSK Steiermark und bat um Hilfe<br />

bei der Suche nach dem Grab ihres Großvaters Anton<br />

Hohl.<br />

Alles was sie wusste war, dass<br />

dieser 1918 in Odolo, im Raum<br />

Gardasee/Italien an Ruhr gestorben<br />

ist. Glücklicherweise<br />

hatte die für die Kriegsgräberanlagen<br />

in diesem Teil Italiens<br />

zuständige ÖSK-Landesgeschäftsstelle<br />

Oberösterreich<br />

die gewünschte Information:<br />

„Anton Hohl, gefallen am<br />

20.11.1918, ruht auf dem Soldatenfriedhof<br />

Verona - Forte<br />

Procolo, in Sektor A, Reihe 13,<br />

Grab 4.“<br />

Noch im April fuhr Frau Pölzl<br />

gemeinsam mit ihrer Schwester<br />

Eva Maria nach Italien,<br />

um die letzte Ruhestätte ihres<br />

Großvaters aufzusuchen –<br />

„voller Neugierde“, wie Frau<br />

Pölzl berichtet, „aber auch mit<br />

großer Nachdenklichkeit“.<br />

Von der Größe und Ruhe des<br />

Soldatenfriedhofes am Stadtrand<br />

von Verona, auf dem<br />

5.684 Angehörige der k.u.k.<br />

Armee bestattet sind, waren<br />

die beiden beeindruckt. Dank<br />

der konkreten Information,<br />

die sie erhalten hatten, und<br />

der guten Einteilung der Anlage,<br />

haben sie die Grabstätte<br />

mit dem Namen ihres Großvaters<br />

auch sofort gefunden.<br />

Voller Freude, aber auch Traurigkeit,<br />

blieben die beiden<br />

Schwestern lange am Grab<br />

ihres Großvaters. Erst nach<br />

Stunden, in denen sie einem<br />

alten Italiener, der ihnen über<br />

den Soldatenfriedhof erzählte,<br />

aber auch über die vielen<br />

Menschen, die er als Fremdenlegionär<br />

hat sterben sehen,<br />

und dem Betreuer des Friedhofes,<br />

Lugino Mazzi, dem sie<br />

gleich großes Lob für den mustergültig<br />

gepflegten Friedhof<br />

ausgesprochen haben, begegnet<br />

sind, verließen sie den Soldatenfriedhof<br />

Verona - Forte<br />

Procolo.<br />

„In Frieden“, wie Frau Pölzl<br />

sagt, „aber auch mit der Frage:<br />

Warum mussten hier so viel<br />

Menschen sterben?“


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK / TIROL<br />

<strong>Das</strong> neu errichtete würdige Soldatengrab auf dem Friedhof in<br />

Wundschuh<br />

Saniertes Soldatengrab in<br />

Wundschuh gesegnet<br />

Am 26. August 2012 wurde im Rahmen der 130-Jahr-Feier<br />

des ÖKB OV Wundschuh die neu gestaltete Grabstätte auf<br />

dem Ortsfriedhof in Anwesenheit vieler Ehrengäste von<br />

Diakon Wolfgang Gaber gesegnet.<br />

<strong>Das</strong> Soldatengrab wurde für<br />

vier Soldaten, die in den letzten<br />

Tagen des Zweiten Weltkrieges<br />

im Bereich Wundschuh<br />

gefallen sind, errichtet.<br />

Zwei Kameraden, Franz<br />

Schwärtzli und Franz Schober,<br />

haben diese Gedenkstätte<br />

in den vergangenen Monaten<br />

in vielen Arbeitsstunden neu<br />

gestaltet und bestens renoviert.<br />

An der Segnung haben viele<br />

Kameraden aus allen Teilen<br />

des Bezirkes Graz-Süd, die<br />

von ihren Vereinsfahnen begleitet<br />

wurden, sowie viele<br />

Ehrengäste und Kameradenfrauen<br />

teilgenommen.<br />

Kurator Peter Bärnthaler bedankte<br />

sich im Namen des<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es bei den Kameraden<br />

für ihren Einsatz bei der Renovierung<br />

dieser würdigen<br />

Gedenkstätte.<br />

Aktuelle Nachrichten und Berichte<br />

sowie<br />

eine goße Anzahl an Kriegsgräberanlagen mit<br />

Bildern und Beschreibung<br />

finden Sie auf unserer Homepage<br />

www.osk.at<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 45<br />

Teilnehmer an der Gedenkfeier zu Ehren sowjetischer Gefallener<br />

Fotos: Dr. F. Birkfellner<br />

Gedenkfeier für sowjetische<br />

Gefallene am Amraser Friedhof<br />

Am Mittwoch, dem 9. Mai 2012, um 09.00 Uhr, fand an der<br />

Sowjetischen Gedenkstätte des Militärfriedhofs Amras,<br />

der vom <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>, Landesgeschäftsstelle<br />

Tirol, betreut wird, eine Gedenkfeier für die<br />

im Zweiten Weltkrieg gefallenen oder in Gefangenschaft<br />

umgekommenen sowjetischen Soldaten und Soldatinnen<br />

statt.<br />

Die Feier wurde von einem orthodoxen<br />

Priester zelebriert.<br />

Von der Landesgeschäftsstelle<br />

Tirol des <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es nahmen<br />

an dieser Gedenkfeier der<br />

Landesgeschäftsführer Hermann<br />

Hotter und Kurator<br />

Mag. Dr. Franz Birkfellner<br />

teil. Im Namen des <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es,<br />

Landesgeschäftsstelle Tirol,<br />

wurde an der Gedenkstätte<br />

ein Blumengesteck<br />

niedergelegt.<br />

In seiner Rede hob<br />

der LGF die Friedensarbeit<br />

des<br />

<strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />

im In- und Ausland<br />

hervor. Die Teilnahme<br />

von Vertretern<br />

des Österreichi-<br />

LGF Hermann Hotter<br />

(li.) überreicht MMag.<br />

Bernhard Köll die neue<br />

Dokumentation des<br />

ÖSK.<br />

schen <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es,<br />

Landesgeschäftsstelle Tirol,<br />

und die Arbeit dieser Organisation<br />

wurde von den anwesenden<br />

Personen in höchstem<br />

Maße gelobt.<br />

LGF Hermann Hotter überreichte<br />

an MMag. Bernhard<br />

Köll vom Russlandzentrum<br />

der Universität Innsbruck die<br />

neu erschienene Dokumentation<br />

des ÖSK.<br />

Dr. Franz Birkfellner


LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 46<br />

Schlachtfeldarchäologie<br />

und <strong>Österreichische</strong>s <strong>Schwarze</strong>s <strong>Kreuz</strong><br />

In den Statuten des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es steht, dass sich<br />

die Institution um Kriegstote der beiden Weltkriege und<br />

davor kümmert. Damit erhebt sich automatisch die Frage,<br />

wo hört die Verantwortlichkeit des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es auf<br />

und wo beginnt die Archäologie. Ist eine scharfe Kompetenzgrenze<br />

notwendig oder können nicht beide voneinander<br />

profitieren und sich in ihren Aufgaben ergänzen?<br />

Ein im Jahre 2011 bei Bauarbeiten zum Kraftwerk Mühlen Pfons<br />

im Wipptal entdeckter Friedhof mit Kriegstoten aus dem 18. Jh.<br />

stellt einen aktuellen Paradefall für eine mögliche Kooperation<br />

dar. Ein Team bestehend aus Studenten und freiwilligen Helfern<br />

rund um den Archäologen Dr. Alexander Zanesco nahm<br />

sich des Fundes an und barg nach archäologischer Methodik die<br />

Überreste von elf Leichen. Neben den Skeletten haben sich auch<br />

Uniformteile, Knöpfe, Textilreste und persönliche Gegenstände<br />

erhalten. Die Toten waren nicht am regulären Friedhof, sondern<br />

nahe dem Flussufer in einem Sammelgrab in Gruppen z. T. in<br />

Bauchlage bestattet worden. George Mc Glynn, Konservator an<br />

der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie in<br />

München, untersucht die Skelette der in Pfons entdeckten Individuen.<br />

Die Fragestellungen konzentrieren sich vor allem in<br />

Hinblick auf Todesalter und -art. Oft sind nämlich die Soldaten<br />

nicht im Kampf, sondern durch Seuchen, mangelnde Versorgung<br />

oder an den Folgen von Kriegsverletzungen etc. gestorben.<br />

Hinweise auf Verletzungen (Hieb-, Stich oder Schussspuren), die<br />

zum Tod geführt haben könnten, wurden bei den Pfonser Bestatteten<br />

nicht entdeckt.<br />

Bei den meisten Gefallenen handelt es sich nach einem ersten<br />

Augenschein um sehr junge Burschen im Alter zwischen 16 und<br />

20 Jahren. Die Recherchen in den schriftlichen Quellen erbrachten<br />

in den Sterbebüchern der Pfarreien Hinweise auf 23 tote Soldaten.<br />

Diese Aufzeichnungen lassen auf einen Todeszeitpunkt<br />

von 1703 schließen. Im sogenannten „Bayerischen Rummel“<br />

waren damals Soldaten in Tirol eingefallen, aber zurückgeschlagen<br />

worden, wobei Freund und Feind Todesopfer zu beklagen<br />

hatten. Die anthropologische Auswertung der in Pfons gefundenen<br />

Skelette und die wissenschaftliche Untersuchung der Beifunde,<br />

wie Teile von Uniformen - vermutlich von einem bayerischen<br />

Husaren und einem Dragoner - sind der erste Beginn<br />

einer geordneten Schlachtfeldarchäologie in Tirol. Im Gegensatz<br />

zu anderen europäischen Ländern wurde diese archäologische<br />

Disziplin in Deutschland und Österreich Jahrzehnte lang kaum<br />

verfolgt. Gleichzeitig sind Schlachtfelder jedoch außerordentlich<br />

wichtige, gefährdete Denkmäler an deren Rändern oftmals<br />

auch die Gefallenen unter die Erde gebracht wurden. In den<br />

meisten Fällen verlieren sich die Spuren zur genauen Lage der<br />

Einzel- und Massengräber relativ rasch. Fast immer wird diese<br />

Gräberkategorie durch laufende Baumaßnahmen entdeckt, die<br />

dann sowohl den Bauwerber als auch den Archäologen Stress<br />

verursachen. Um diesem Umstand möglichst entgegenzuwirken,<br />

werden seitens der Archäologie und Geschichte möglichst<br />

alle Kampfplätze in Tirol kartiert, quantifiziert und qualifiziert.<br />

Einen ersten Versuch stellt der archäologische Survey dar, der im<br />

März 2012 im Ortsgebiet von Wörgl vom Institut für Archäologien<br />

der Universität Innsbruck in Angriff genommen wurde. Am<br />

13. Mai 1809 trafen bei Wörgl die bayerisch-französischen Truppen<br />

auf ihrem Vormarsch nach Tirol mit den Tiroler Freiheits-<br />

kämpfern zusammen. Nach Überlieferungen wurde die Schlacht<br />

hauptsächlich um das Grattenbergl bzw. im Bereich des Rainer-<br />

Bauern geführt. Zahlreiche Soldaten sollen dort auch begraben<br />

sein. Die Schlacht endete mit der Niederlage der Tiroler. Es gibt<br />

schriftliche Hinweise, dass im Bereich des Egerndorfer Feldes<br />

im Jahre 1909 noch Grabsteine und Einzelgräber oberirdisch<br />

erkennbar waren. Aus dem selben Jahr stammt eine aus Anlass<br />

der Aufstellung des Kriegerdenkmals am 18. Juli 1909, 100 Jahre<br />

nach der Schlacht bei Wörgl, von Prof. Dr. Simon Marian Prem<br />

im Auftrag des Denkmalausschusses verfasste Abhandlung über<br />

das damalige Kriegsgeschehen unter dem Titel „<strong>Das</strong> Treffen bei<br />

Wörgl am 13. Mai 1809". <strong>Das</strong> Buch behandelt auf 24 Seiten detailliert<br />

das historische Umfeld der napoleonischen Zeit, die unmittelbar<br />

vorhergehenden Ereignisse, die letztendlich zur großen<br />

Auseinandersetzung bei Wörgl geführt haben.<br />

Dieses Kriegsereignis wurde von Peter von Heß (1792-1871) auf<br />

einem Gemälde, Öl/Leinwand von 1832, also 23 Jahre nach dem<br />

Geschehen, gemalt. Er vereinigte auf dem Bild phantasiebegabt<br />

die verschieden erzählten Geschehnisse. Nach diesen Vorerhebungen<br />

haben vom 30. bis 31. März 2012 elf Studenten und<br />

Mitarbeiter des Institutes für Archäologien unter der Leitung<br />

von Professor Dr. Harald Stadler im Rahmen einer Lehrveranstaltung<br />

einen archäologischen Survey im Bereich des Egerndorfer<br />

Feldes durchgeführt. Die Fragestellung bestand darin, die<br />

bei diesen Treffen ums Leben gekommenen Soldaten zu orten<br />

und für eine eventuelle Ausgrabung vorzubereiten. Als Methode<br />

wurde der Survey mit Einsatz von Metallsonden mit Vermessung<br />

der Funde mittels Tachymeter gewählt. Die Problematik<br />

in der Versorgung von Kriegstoten ist sehr vielschichtig. Belegt<br />

sind für die Zeit der napoleonischen Kriege Fälle von Bestattungen<br />

gegnerischer Kombattanten im Ortsfriedhof, auf Sonderfriedhöfen,<br />

in Laufgräben sowie in Heuschuppen, die dann<br />

angezündet wurden. Doch bis auf das oben angesprochene Gräberfeld<br />

von Pfons verfügen wir zwar über viele, aber oft zweifelhafte<br />

Informationen von Massengräbern, die aber nur in den<br />

seltensten Fällen untersucht sind. Bei dem archäologischen Survey<br />

im Egerndorfer Feld wurden 94 Funde aus verschiedensten<br />

Materialien, die auch eingemessen wurden, geborgen. Darunter<br />

befinden sich Münzen, Bleikugeln zweierlei Kaliber, die Hälfte<br />

einer kleinen Kanonenkugel aus Eisen, Schnallen, Knöpfe, ein<br />

Fingerhut sowie drei Hufeisen. Ein Achtel der Kleinfunde haben<br />

militärischen Charakter und stammen aus der Zeit der napoleonischen<br />

Kriege. Eine geomagnetische Prospektion zur Ortung<br />

des in den schriftlichen Quellen belegten Massengrabes (300<br />

Tote?) auf dem Egerndorfer Feld ist für den Herbst geplant.<br />

Univ. Prof. Dr. Harald Stadler (Kurator)<br />

Literatur<br />

Harald Meller (Hrsg.) Schlachtfeldarchäologie - Battlefield Archaeology.<br />

1. Mitteldeutscher Archäologentag vom 09. bis 11. Oktober 2008 in<br />

Halle an der Saale - Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte<br />

Halle. (Halle a. d. Saale 2009).<br />

Simon Marian Prem, „<strong>Das</strong> Treffen bei Wörgl am 13. Mai 1809". (München<br />

1909).<br />

Viktor Schemfil, Der Tiroler Freiheitskrieg 1809. Eine militärhistorische<br />

Darstellung (Hrsg. Bernhard Mertelseder) Schlern-Schriften 335 (Innsbruck<br />

2007).<br />

Alexander Zanesco, Pfons. Körpergräber eines neuzeitlichen Sonderfriedhofes<br />

an der Sill, Flur Gipser Geschwöle. In: Kulturberichte aus Tirol.<br />

63. Denkmalbericht Innsbruck 2012, 215-217.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL<br />

<strong>Das</strong> Kosakenensemble „Der Orthodoxe Don“ bei seinem Benefizkonzert<br />

in der Stadtpfarrkirche Wörgl<br />

Aktion für orthodoxe Kapelle<br />

Sechs Benefizkonzerte legten den Grundstein für die Realisierung<br />

des Baus einer Kapelle zur Erinnerung an die<br />

Kosakentragödie.<br />

Die Erinnerung an die Tragödie<br />

auf dem Lienzer Talboden,<br />

bei der 1945 unzählige Kosaken<br />

ihr Leben ließen, ist immer<br />

noch wach. Viel besucht<br />

ist der Friedhof im Ortsteil<br />

Peggetz, in dem rund 300 von<br />

ihnen ihre letzte Ruhe fanden.<br />

Nachkommen der Kosaken<br />

aus aller Welt kommen hier<br />

her, um ihrer Angehörigen zu<br />

gedenken.<br />

Bereits in den 1960er Jahren<br />

gab es Bemühungen, eine Kapelle<br />

zu errichten. 1970 wurde<br />

ein konkretes Ansuchen an<br />

die Stadt Lienz gestellt, sieben<br />

Jahre später ein Komitee für<br />

den Bau der Gedächtniskapelle<br />

gegründet.<br />

Zur Umsetzung des Vorhabens<br />

kam es allerdings nie. Im<br />

Juni des Vorjahres kam erneut<br />

Bewegung in die Sache.<br />

Nachdem das <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong><br />

als Friedhofsbetreuer mit dem<br />

Gedenkverein mit diesem Anliegen<br />

an die Gemeinde Lienz<br />

herangetreten ist, wurde die<br />

Causa im Stadtrat behandelt.<br />

Es gab einen Beschluss,<br />

dass die Stadt bereit ist, unter<br />

bestimmten Vorgaben, ein<br />

Grundstück zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

Im Dezember 2011 kam die<br />

Zusage der Stadt. „Für die Gedenkkapelle<br />

im russisch-orthodoxen<br />

Stil, mit deren Umsetzung<br />

man noch am Anfang<br />

steht, wird auch in Russland<br />

gesammelt“, berichtete Erika<br />

Pätzold, die sich für die Realisierung<br />

des lang gehegten<br />

Traums vieler stark macht.<br />

Der Grundstock war eine Reihe<br />

von Benefizkonzerten des<br />

Kosakenensembles „Der Orthodoxe<br />

Don“. Veranstalter<br />

war das Institut für Geschichte<br />

in Rostow, Organisator ein<br />

russischer Fernsehsender. Am<br />

Gedenktag, dem 9. Juni, wurde<br />

ein digitaler Themenweg<br />

mit acht Stationen in englischer,<br />

russischer und deutscher<br />

Sprache präsentiert. Initiator<br />

dieses neuen Zugangs<br />

zur Geschichte war der Historiker<br />

und Kurator Universitätsprofessor<br />

Harald Stadler.<br />

Claudia Funder<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 47<br />

Die Gedenktafeln für die drei gefallenen Standschützen<br />

Gedenktafel zur Erinnerung an<br />

Lananer Soldaten<br />

Bereits im Herbst 2009 wurde auf Initiative des Kleinen<br />

Museum-Lana vom Heimatschutzverein Lana eine Gedenktafel<br />

an drei im Ledrotal gefallene Standschützen<br />

des k.k. Standschützen - Bataillon Lana finanziert und<br />

auf dem Gipfel der 1.208 Meter hohen Cima D´Oro angebracht.<br />

Im Laufe weiterer Recherchen stieß der Betreiber des Kleinen<br />

Museums, Alexander Schwabl, auf noch sechs Standschützen<br />

des Bataillon Lana und einem aus Lana stammenden Kaiserjäger,<br />

welche an diesem Frontabschnitt des Ersten Weltkrieges<br />

ihr Leben verloren.<br />

Der Standschütze Josef Margesin vom Weberhof in Tisens wurde<br />

bereits zwei Tage nach dem Ausbruch des Krieges gegen Italien,<br />

am 26. Mai 1915, auf Malga Grassi von einer feindlichen<br />

Kugel tödlich getroffen. Johann Alois Pfattner vom Talgruberhof<br />

im Sarntal zog mit dem Sarner Standschützen an die Front,<br />

wurde aus nicht geklärten Gründen zum Bataillon Lana überstellt<br />

und stürzte am 26. Mai 1915 auf Malga Grassi an einer<br />

Felswand in den Tod. Der aus Nals stammende Josef Vogelsberger<br />

verstarb am 17.7.1915 in Riva am Gardasee (vermutlich im<br />

Feldspital Riva). Die aus Lana stammenden Standschützen Dominikus<br />

Josef Schwienbacher vom Greitwieshof und Alois Terzer<br />

erlagen am 20.9.1918 im Feldspital von Folgaria,<br />

bzw. am 24.10.1918 in Lana der „Spanischen Grippe“.<br />

Der Kaiserjäger im 2. Regiment TKJ, Franz Margesin,<br />

vom Oberhammerhof in Lana fiel bei einem Sturmangriff<br />

auf die 1.206 Meter hohe Rocchettaspitze am<br />

21.8.1917. Für diese, schon in Vergessenheit geratenen<br />

Männer, spendierte der Heimatschutzverein Lana<br />

eine weitere Gedenktafel. Diese wurde am 30. Juni<br />

2012 vom aus dem Ledrotal stammenden Historiker<br />

und Präsidenten des Geschichtevereines “Comitato<br />

storico Ludwig Riccabona“ Marco Ischia, Alexander<br />

Schwabl vom Kleinen Museum - Lana und zwei seiner<br />

Freunde am Sockel des Gipfelkreuzes der Cima´Doro<br />

montiert und mahnt nun jeden Wanderer zur Erinnerung<br />

an die Opfer des Krieges und zur Wahrung des<br />

Friedens. Alexander Schwabl<br />

<strong>Das</strong> Anbringen der Tafeln


LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 48<br />

Im Scheine der Mitternach<br />

In der Zeit von 18. bis 25. August 2012 nahmen sieben<br />

Teilnehmer aus Vorarlberg, Kärnten und Südtirol an der<br />

Vorbereitungs- und Erkundungsfahrt für die Jubiläumsveranstaltung<br />

„20 Jahre Gefallenengedenkstätte Parkkina-<br />

Petschenga“ im Jahr 2014 zur ehemaligen „Eismeerfront“<br />

teil.<br />

Organisiert wurde diese Fahrt<br />

vom Obmann des „Kuratoriums<br />

Gefallenen-Gedenkstätte<br />

am ehemaligen Soldatenfriedhof<br />

Parkkina-Petschenga“<br />

ÖSK-Kurator Oberstleutnant<br />

Alwin Denz. Die militärhistorischen<br />

Erläuterungen führte<br />

Oberst Prof. Erwin Fitz durch.<br />

Michael Lipburger als profunder<br />

Flugorganisator sowie<br />

der bereits bewährte „Dokumentarfilmer“<br />

Andreas Kuchler<br />

waren wieder mit von der<br />

Partie. An der „Eismeerfront“<br />

waren in den Jahren 1941 bis<br />

1944 mehr als 12.000 Soldaten<br />

der Deutschen Wehrmacht<br />

gefallen oder vermisst. Ein<br />

großer Teil davon stammte<br />

aus den Alpenländern.<br />

Anreise<br />

Von Wien-Schwechat ging<br />

es mit dem Flugzeug über<br />

Helsinki nach Ivalo in Nordfinnland.<br />

Nördlich von Ivalo<br />

wurden an der Eismeerstraße<br />

im Gebiet von Rautaportti<br />

Stellungen aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg besichtigt. Beim<br />

Soldatenfriedhof Parkkina<br />

finnisch-russischen Übergang<br />

„Raja-Jooseppi - Lotta"<br />

erfolgte der Grenzübertritt.<br />

Die Fahrt ging über zum Teil<br />

abenteuerliche Straßen via<br />

Nickel nach Zapolyarny. Diese<br />

Bergbaustadt bildete für zwei<br />

Tage die Ausgangsbasis für<br />

die Erkundungsgruppe.<br />

Gefallenengedenken und<br />

Gefallene<br />

„Am 29. Juni 1941, 00:00 Uhr,<br />

traten deutsche Gebirgsjäger<br />

im Scheine der Mitternachtssonne<br />

über noch schneebedeckte<br />

Tundren zum Angriff<br />

Richtung Murmansk an“.<br />

Mit diesem Satz begann die<br />

Tagesmeldung des Armeeoberkommandos<br />

Norwegen<br />

an das Oberkommando der<br />

Wehrmacht. Ein mehr als<br />

dreijähriger Kampf in einem<br />

öden, felsigen, wege- und<br />

siedlungslosen, von Sümpfen,<br />

Seen, Bächen und Flüssen<br />

durchzogenen Land nahm<br />

damit seinen Ausgang. Viele<br />

junge Männer sahen ihre Heimat<br />

sowie die Angehörigen<br />

Gefallenengedenkstätte Parkkina-Petschenga<br />

Von Oberst Profe<br />

Gedenkansprache des Obmannes bei der Gefallenengedenkstätte -<br />

v. li.: Erika Oberhofer, Oberst Prof. Erwin Fitz, Hauptmann a. D. Hansjörg<br />

Gressel, Oberstleutnant Alwin Denz Bild: Andreas Kuchler, Villach<br />

nie wieder. <strong>Das</strong> „Kuratorium<br />

Gefallenengedenkstätte Parkkina-Petschenga“<br />

konnte im<br />

Jahr 1994, benachbart dem<br />

russischen Denkmal, eine<br />

kleinere Gedenkstätte für die<br />

Gefallenen des XIX. Gebirgsarmeekorps<br />

errichten. Eine<br />

Werte- und Gedenkkultur<br />

im Sinne der Völkerverständigung<br />

ist angesichts des geschichtsträchtigen<br />

Ortes ein<br />

Gebot der Zeit. An den beiden<br />

Gefallenengedenkstätten der<br />

ehemaligen Kriegsparteien<br />

sowie am Soldatenfriedhof<br />

Parkkina-Petschenga wurde<br />

der Kriegstoten gedacht und<br />

durch Oberstleutnant Denz,<br />

Oberst Prof. Fitz und Oberst<br />

Dulitsch Blumengebinde niedergelegt.<br />

Auf dem ab dem<br />

Jahre 2000 in neuer Form wieder<br />

erstellten Soldatenfriedhof<br />

ruhen gegenwärtig rund<br />

6.000 Gefallene.<br />

Besonders hoch ist dabei der<br />

Anteil aus den Alpenländern<br />

Vorarlberg, Tirol, Südtirol,<br />

Salzburg, Steiermark und<br />

Kärnten. Diese Länder stellten<br />

die größten Anteile der 2.,<br />

3. und 6. Gebirgsdivision. Von<br />

den rund 6.000 bekannten<br />

Namen wurden beispielhaft<br />

rund 290 bisher ermittelte<br />

hier ruhende Vorarlberger<br />

herausgenommen, um dem


LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />

tssonne sind sie geblieben<br />

ssor Erwin Fitz<br />

„Massensterben“ ein Gesicht<br />

zu geben.<br />

Diese Gefallenen stammten<br />

aus 78 von 96 Gemeinden des<br />

Landes, von Alberschwende<br />

bis Zwischenwasser. Kleinstgemeinden<br />

wie Lorüns oder<br />

Viktorsberg hatten bei zwei-<br />

bzw. dreihundert Einwohnern<br />

allein an der „Eismeerfront“<br />

drei bzw. vier Gefallene zu<br />

beklagen. In diesem Frontabschnitt<br />

begannen die Kampfhandlungen<br />

am 29. Juni 1941.<br />

Bereits am ersten Tag fielen<br />

aus Vorarlberg die Gefreiten<br />

Theodor Geser, geboren am 3.<br />

März 1915 in Dornbirn und<br />

Edmund Humpeler, geboren<br />

am 1. August 1919 in Höchst<br />

bei Kuosmoaivi sowie Otto<br />

Ludwig Sinz, geboren am 12.<br />

Oktober 1913 in Rankweil auf<br />

der Höhe 204.<br />

Als letzte Vorarlberger fielen<br />

im Petsamogebiet am Tag<br />

der russischen Einnahme von<br />

Parkkina am 14. Oktober 1944<br />

am Petsamojoki die in Parkkina<br />

bestatteten Obergefreiten<br />

Heinrich Fiel, geboren am 20.<br />

März 1920 in Feldkirch und<br />

Heinrich Walser, geboren am<br />

18. März 1912 in Schruns.<br />

Vom Geburtsjahrgang war<br />

der älteste Gefallene aus Vorarlberg<br />

der am 9. Juli 1893 in<br />

Bludenz geborene und am 2.<br />

Mai 1942 während der „Winterschlacht<br />

im Mai“ auf der<br />

Obersteinerhöhe gefallene<br />

Kommandeur einer Gebirgs-<br />

Artillerie-Abteilung Major<br />

Arnold Bargehr. Dem jüngsten<br />

Geburtsjahrgang gehörte<br />

der am 11. Jänner 1925 in<br />

Röthis geborene und am 8.<br />

Oktober 1944 am Stützpunkt<br />

„Katschberg“ gefallene Josef<br />

Kopf an. <strong>Das</strong> Durchschnittsalter<br />

der Gefallenen lag bei rund<br />

25 Jahren. Die meisten der<br />

Gefallenen hinterließen eine<br />

Mutter, einen Vater, Geschwister,<br />

andere eine Gattin oder<br />

Braut sowie Kinder, welche<br />

Auf einer der schwarzen Granittafeln<br />

am Gebirgsjäger-Ehrenmal<br />

heißt es: „Unvergessen<br />

ist das Leid der Mütter und<br />

Frauen, für deren Tränen kein<br />

Gefäß auf Erden kostbar genug<br />

ist!“<br />

Dokumentation des<br />

Kriegsgeschehens<br />

Während der gesamten Reise<br />

kommentierte und erläuterte<br />

Oberst Prof. Erwin Fitz aus<br />

militärgeschichtlicher Sicht<br />

das Kriegsgeschehen an der<br />

„Eismeerfront“ in den Jahren<br />

1941 bis 1944. Die lokalen und<br />

regionalen Geschehnisse wurden<br />

dabei auch in einen größeren<br />

Zusammenhang gestellt.<br />

Oberst Dimitri Dulitsch, Mitglied<br />

der militärgeschichtlichen<br />

Forschungsgruppe der<br />

Murmansk-Region, präsentierte<br />

im Bereich Titowka<br />

einen kurzen, rekonstruierten<br />

Teil der<br />

ehemals 28 Kilometer<br />

langen Seilbahn „Parkkina-Titowka“<br />

zum<br />

Versorgungsstab Nord<br />

an der Titowkabucht.<br />

Ferner wurden im Gelände<br />

verschiedene<br />

Punkte aufgesucht, um<br />

einen Eindruck vom<br />

damaligen Kriegsgeschehen<br />

zu bekommen.<br />

bildete die Stadt Murmansk,<br />

welche den einzigen eisfreien<br />

Hafen Russlands besitzt und<br />

wo der weltweit erste nukleargetriebene<br />

Eisbrecher „Lenin“<br />

von der Reisegruppe besichtigt<br />

wurde.<br />

Humanitäre Hilfe<br />

Den russischen Veteranen<br />

wurden in den letzten Jahren<br />

jeweils nach dem Willen<br />

der ehemaligen Gebirgsjäger,<br />

Geldzuwendungen übergeben.<br />

Diesmal soll der Betrag<br />

nach dem Wunsch der Veteranen<br />

einem Altersheim zu<br />

Gute kommen.<br />

Der ehemalige Militärarzt an<br />

der Eismeerfront Univ. Prof.<br />

Dr. med. Wolfgang Köle aus<br />

der Steiermark organisierte<br />

Medikamente für die Pirogoff-Klinik<br />

in Murmansk.<br />

Kloster in Holz<br />

In der Nähe der Gedenkstätten<br />

und des<br />

Friedhofes wird gerade<br />

das zerstörte Kloster<br />

Petschenga, eine riesige<br />

Anlage, wieder wie<br />

einst in Holzbauweise<br />

rekonstruiert. <strong>Das</strong> im<br />

Jahre 1533 vom Heiligen<br />

Tryphon gegründete<br />

Kloster ist das<br />

nördlichste orthodoxe<br />

Kloster der Welt. Die<br />

Großzügigkeit dieser<br />

Anlage überraschte die<br />

Reiseteilnehmer.<br />

um sie weinten und trauerten. Die nächste Station Russisches Kriegerdenkmal auf der Höhe 206<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 49<br />

Diese konnten, sehr zur Freude<br />

der Ärzteschaft, durch den<br />

Obmann des Kuratoriums,<br />

Oberstleutnant Alwin Denz,<br />

übergeben werden. Ihm gebührt<br />

ein großer Dank für<br />

seinen steten Einsatz im Dienste<br />

der Kriegsgräberarbeit als<br />

Friedensarbeit.<br />

Ausblick<br />

„Die Toten mahnen die Lebenden:<br />

Vergesst uns nicht!<br />

Behütet die Heimat! Haltet<br />

Frieden!“ Im Jahr 2014 ist<br />

der zwanzigste Jahrestag der<br />

Errichtung der GefallenengedenkstätteParkkina-Petschenga.<br />

<strong>Das</strong> Kuratorium plant dazu<br />

eine Eismeer-Fahrt mit einer<br />

größeren Reisegruppe. Nähere<br />

Informationen dazu ergehen<br />

noch zeitgerecht.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />

Besuchergruppe des Kameradschaftsbundes Kirchham mit dem Friedhofsbetreuer<br />

Norbert Khüny und dem Obmann Alois Hartleitner (12.<br />

bzw. 14. von links) Bild: KB Kirchham<br />

Besuch aus Oberösterreich<br />

Eine etwa 25 Personen starke Gruppe des Kameradschaftsbundes<br />

aus Kirchham in Oberösterreich besuchte<br />

am 22. Juni 20121 mit ihrem Obmann Alois Hartleitner im<br />

Rahmen eines Ausfluges den Soldatenfriedhof St. Wolfgang<br />

in Feldkirch-Tosters. Im Namen des dienstlich im<br />

Ausland weilenden Landesgeschäftsführers Oberst Prof.<br />

Erwin Fitz wurden die Kameraden und Kameradenfrauen<br />

vom Betreuer des Friedhofes Norbert Khüny in Empfang<br />

genommen und in die Geschichte dieses größten Vorarlberger<br />

Soldatenfriedhofes eingewiesen.<br />

Dieser Friedhof wird übrigens<br />

seit mehr als einem halben<br />

Jahrhundert von der Familie<br />

Khüny betreut. Die Kirchhamer<br />

waren voll des Lobes<br />

über den vorbildlich gepflegten<br />

Soldatenfriedhof. Dieses<br />

Lob hat besonderes Gewicht<br />

da es den Kameraden aus<br />

Oberösterreich nicht an Vergleichen<br />

mangelt, weil sie<br />

seit Jahren im Rahmen ihrer<br />

Ausflüge jeweils Soldatenfriedhöfe<br />

im In- und Ausland<br />

besuchen.<br />

Aber nicht nur die mustergültige<br />

Pflege macht diese<br />

Kriegsgräberanlage bemerkenswert.<br />

An kaum einem<br />

anderen Friedhof spannt sich<br />

ein so weiter Bogen über die<br />

Kriegsgeschichte eines Landstriches.<br />

Unter Einbeziehung<br />

der St. Wolfgangskapelle<br />

ruhen hier Kriegstote vom<br />

ausgehenden 15. Jahrhundert<br />

bis Mitte des 20. Jahrhunderts.<br />

Der Besucher wird<br />

hier mit der Erinnerung, an<br />

gefallene Vorarlberger in der<br />

Schlacht bei Bad Ragaz 1446,<br />

im Schweizerkrieg 1499 in der<br />

Schlacht bei Frastanz Gefallene,<br />

im Zweiten Koalitionskrieg<br />

bei Feldkirch gefallene<br />

Franzosen, im Zweiten Weltkrieg<br />

bei der Bombardierung<br />

bzw. in Lazaretten verstorbene<br />

Soldaten und Zivilpersonen<br />

sowie verstorbene<br />

französische Kolonialsoldaten,<br />

konfrontiert.<br />

Ein herzliches „Vergelt´s Gott“<br />

allen, welche zur Pflege und<br />

Erhaltung dieses Soldatenfriedhofes<br />

beitragen und an<br />

all jene, welche die Gedenkfeiern<br />

auf diesem Friedhof<br />

durch ihre aktive Teilnahme<br />

unterstützen.<br />

Landesgedenkfeier<br />

Am Sonntag, dem 4. November<br />

2012, 14:00 Uhr, findet<br />

am Soldatenfriedhof St. Wolfgang<br />

in Feldkirch-Tosters<br />

die Landesgedenkfeier des<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es statt. Dazu sind alle<br />

herzlich eingeladen.<br />

LGF<br />

Oberst Prof. Erwin Fitz<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 50<br />

Landesgedenkfeier am<br />

Die Landesgedenkfeier am Soldatenfriedhof St. Wolfgang<br />

in Feldkirch-Tosters am 6. November 2011 war geprägt<br />

vom Gedenken an die Kriegstoten, besonders die des<br />

Zweiten Weltkrieges. Die meisten Kriegstoten auf dem<br />

dortigen Friedhof fielen diesem Krieg zum Opfer.<br />

Teilnehmer, Mitwirkende<br />

Wie in jedem Jahr fanden sich<br />

zahlreiche Persönlichkeiten<br />

des öffentlichen Lebens zum<br />

Gedenken ein und Landesgeschäftsführer<br />

Oberst Prof.<br />

Erwin Fitz konnte wieder<br />

zahlreiche Besucher persönlich<br />

begrüßen. Für das Land<br />

Vorarlberg war Landesrat<br />

Ing. Erich Schwärzler anwesend,<br />

die Abgeordneten zum<br />

Bundesrat sowie zum Vorarlberger<br />

Landtag waren durch<br />

Edgar Mayer, Daniel Allgäuer<br />

und Altclubobmann Günther<br />

Keckeis vertreten. Bürgermeister<br />

Mag. Wilfried Berchtold<br />

vertrat mit den Ortsvorstehern<br />

Dr. Trudi Tiefenthaler,<br />

Doris Wolf, Josef Mähr,<br />

Dieter Preschle und Herbert<br />

Sonderegger die Stadt Feldkirch.<br />

Die Behörden wurden<br />

repräsentiert durch Militärkommandant<br />

Brigadier Ernst<br />

Konzett, Bezirkshauptmann<br />

Dr. Bernd Salomon, Bezirkspolizeikommandantstellvertreter<br />

Gerhard Rauch und<br />

Stadtpolizeikommandant<br />

Chefinspektor Peter Lins.<br />

Als Vertreter befreundeter<br />

Organisationen nahmen für<br />

die Offiziersgesellschaft Vorarlberg<br />

der Ehrenpräsident<br />

Oberst a. D. Veit Loacker und<br />

Oberst Dr. Jörg Frey sowie für<br />

die Blauhelme Chefinspektor<br />

Hans-Peter Nigmann teil. Ein<br />

weiterer Gruß galt den Kuratoren<br />

Präsident Oberstleutnant<br />

Alwin Denz, Vizeleutnant<br />

Siegfried Thaler und BFI<br />

a. D. Werner Schwarz sowie<br />

Manfred Bauer von der Presse.<br />

Nicht zu vergessen ist ein<br />

langjähriger treuer Gast aus<br />

der Schweiz. Darüber hinaus<br />

wirkten die Fahnenabordnungen<br />

der Kameradschaftsbünde,<br />

des Roten <strong>Kreuz</strong>es, der<br />

Traditionsschützen u. a. mit.<br />

Der Musikverein Altenstadt<br />

unter Albert Gau umrahmte<br />

gemeinsam mit dem Männerchor<br />

Gisingen-Altenstadt<br />

unter Eva Braito die Feier<br />

musikalisch. Wie bereits seit<br />

mehr als 50 Jahren wirkte<br />

auch diesmal die Schützenkompanie<br />

Gisingen unter<br />

dem Kommando von Schützenmajor<br />

Harald Locher lautstark<br />

durch das Schießen von<br />

Ehrensaluten mit.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 51<br />

Friedhof St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters<br />

Von Oberst Professor Erwin Fitz<br />

Oberst Prof. Erwin Fitz Bilder: Manfred Bauer, Feldkirch<br />

Gebet für die Gefallenen<br />

Jesuitenpater Dr. Alex Blöchlinger<br />

sprach das folgende Gebet<br />

für die Gefallenen. „Gott,<br />

unser Vater, du Herr über<br />

Leben und Tod: In Ehrfurcht<br />

und Betroffenheit stehen wir<br />

an dieser Grabstätte. Wir gedenken<br />

aller Opfer von Krieg<br />

und Gewalt und der verantwortlichen<br />

Täter. Dieser Ort<br />

ruft uns in Erinnerung, wie<br />

schwer es uns Menschen und<br />

den Völkern fällt, Probleme<br />

und Zwietracht gewaltfrei zu<br />

lösen und versöhnt in Frieden<br />

und gegenseitiger Achtung zu<br />

leben. Wir bitten dich: Schenke<br />

allen Opfern von Krieg,<br />

Hass und Gewalttätigkeit das<br />

ewige Leben und den Frieden<br />

bei dir, den Tätern Vergebung<br />

Ehrengäste bei der Landesgedenkfeier<br />

am Soldatenfriedhof<br />

St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters:<br />

Landesrat Ing. Erich Schwärzler,<br />

Bgm. Mag. Wilfried Berchtold,<br />

Bezirkshauptmann Dr. Bernd<br />

Salomon, Militärkommandant<br />

Bgdr Ernst Konzett, Abg. z. BR<br />

Edgar Mayer, Abg. z. Vbg. LT<br />

Daniel Allgäuer, Oberst a. D. Veit<br />

Loacker, Oberst Dr. Jörg Frey (v.<br />

li.)<br />

ihrer lastenden Schuld, uns<br />

allen aber die Ehrfurcht vor<br />

der Unantastbarkeit des Lebens<br />

und den Willen zu Versöhnung<br />

und Frieden. <strong>Das</strong><br />

gewähre uns der barmherzige<br />

Gott: Der Vater und der Sohn<br />

und der Heilige Geist. Amen.“<br />

Worte eines Zeitzeugen<br />

Die Gedenkansprache hielt<br />

der dreiundneunzigjährige<br />

OSR HS-Dir. i. R. Olt a. D.<br />

Otto Wilhelm. Er ging besonders<br />

auf die Kriegstoten<br />

des Zweiten Weltkrieges aus<br />

Vorarlberg ein. Dabei betonte<br />

er, dass Erinnern und<br />

Gedenken zum Wesen unserer<br />

Gesellschaft gehören.<br />

Weiter führte er aus: „Tot ist<br />

letzlich, wer vergessen, in der<br />

Erinnerung ausgelöscht ist<br />

und in unserem Gedächtnis<br />

keinen Platz mehr hat. Auch<br />

wenn wir den Kriegstoten das<br />

Leben nicht mehr wiedergeben<br />

können, doch die Erinnerung<br />

an sie wollen wir wach halten.<br />

Denn wenn wir uns von ihnen<br />

abwenden, verlieren wir nicht<br />

nur unsere Vergangenheit,<br />

sondern auch die Zukunft.<br />

Obwohl seit dem Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges mehr als<br />

65 Jahre vergangen sind, darf<br />

dem Soldatentod nicht auch<br />

noch der Erinnerungstod folgen.<br />

Die wahre Kultur eines<br />

Staates zeigt sich darin, was<br />

er für diejenigen tut, die ihm<br />

keinen materiellen Nutzen<br />

mehr bringen, die Alten und<br />

die Toten. Die Achtung vor<br />

dem lebenden Menschen setzt<br />

die vor dem Toten voraus“.<br />

Einen besonderen Dank sprach<br />

er der Kriegsgräberfürsorge im<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong> und seinem Landesgeschäftsführer<br />

Oberst Fitz dafür<br />

aus, dass die Kriegsgräber<br />

in Vorarlberg aber auch jene<br />

der Vorarlberger Kriegstoten<br />

im Ausland erhalten und würdig<br />

gepflegt werden.<br />

Ende der Gedenkfeier<br />

Die Gedenkfeier endete mit<br />

dem Lied „Der gute Kamerad“,<br />

drei Böllerschüssen und<br />

dem Retraité des Trompeters<br />

Pater Dr. Alex Blöchlinger<br />

OSR<br />

Olt a. D.<br />

Otto<br />

Wilhelm<br />

der Militärmusik Vorarlberg,<br />

Rekrut Lukas Willi.<br />

Der Landesgeschäftsführer<br />

betonte in seinem Schlusswort,<br />

dass die Mahnung zum<br />

Frieden wohl niemals unzeitgemäß<br />

sein kann. Er rief die<br />

Menschen auf, den Frieden<br />

zu bewahren und alle Bemühungen<br />

zur Friedenserhaltung<br />

zu unterstützen.<br />

Vergelt´s Gott<br />

Ein Dank gilt den Verantwortlichen<br />

der Stadt Feldkirch<br />

für die jahrzehntelange<br />

tatkräftige Unterstützung.<br />

Ein weiterer Dank gebührt<br />

allen, die zum Gelingen der<br />

Landesgedenkfeier 2011 beigetragen<br />

haben.<br />

Nicht unbedankt soll auch<br />

der Einsatz der Friedhofsbetreuerfamilie<br />

Khüny bleiben,<br />

welche diese Tätigkeit bereits<br />

in der dritten Generation ausübt.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />

Im Bild von links: Oberstleutnant Alwin Denz, Vizeleutnant i. R. Siegfried<br />

Thaler, Landeshauptmann Mag. Markus Wallner, LGF Oberst Prof.<br />

Erwin Fitz Bild: Landesbildstelle<br />

ÖSK-Dokumentation für<br />

Landeshauptmann Mag. Wallner<br />

Der Landesgeschäftsführer Oberst Prof. Erwin Fitz überreichte<br />

am Mittwoch den 4. Juli 2012 im Vorarlberger<br />

Landhaus in Bregenz an Landeshauptmann Mag. Markus<br />

Wallner ein Exemplar der neuen Dokumentation<br />

des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es. Gleichzeitig<br />

bedankte er sich dafür, dass das Land Vorarlberg seit<br />

Anbeginn die Anliegen des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es Kriegsgräberfürsorge in vielfältiger Weise unterstützt.<br />

Landeshauptmann Mag.<br />

Wallner dankte seinerseits<br />

den engagierten ÖSK-Vertretern<br />

– besonders dem Landesgeschäftsführer<br />

Oberst Prof.<br />

Erwin Fitz aber auch den von<br />

der Landesregierung bestellten<br />

Kuratoren Oberstleutnant<br />

Alwin Denz (Präsident des<br />

Vorarlberger Landeskameradschaftsbundes)<br />

und Vizeleutnant<br />

i. R. Siegfried Thaler<br />

– für deren langjährigen ehrenamtlichen<br />

Einsatz für eine<br />

grenzüberschreitende und<br />

völkerverbindende Erinnerungs-<br />

und Gedenkkultur.<br />

„Die Arbeit des ÖSK ist ein<br />

wichtiges Signal und eine klare<br />

Botschaft zur Erhaltung des<br />

Friedens, der Erinnerung an<br />

die Opfer von Krieg und Gewalt<br />

sowie zur Völkerverständigung“,<br />

sagte Mag. Wallner.<br />

Zum Bereich „Geschichte und<br />

Kriegsschauplätze“ hat Oberst<br />

Professor Erwin Fitz die<br />

Schlüsselereignisse des Ersten<br />

und Zweiten Weltkrieges<br />

eindrucksvoll dargestellt. Den<br />

Opfern in besonderer Weise<br />

gedacht haben die Landesgeschäftsführer<br />

in ihren Beiträgen<br />

„Friedhöfe und Grabanlagen“.<br />

Zahlreiche Farbbilder<br />

und Übersichtskarten über<br />

die Standorte der einzelnen<br />

Gedenkstätten bzw. Soldatenfriedhöfe<br />

ergänzen die jeweiligen<br />

Kapitel.<br />

Die neue Dokumentation ist<br />

ein umfassendes Nachschlagewerk<br />

sowohl für Fachinteressierte<br />

als auch für Angehörige<br />

und Nachkommen der<br />

Kriegsopfer. <strong>Das</strong> Buch kann<br />

bei der ÖSK-Landesgeschäftsstelle<br />

Vorarlberg (Bregenz,<br />

Rheinstraße 62) bzw. per E-<br />

Mail landesstelle.vbg@osk.at<br />

zum Preis von 28 Euro zuzgl.<br />

Porto bezogen werden.<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 52<br />

Gedenkfeier für<br />

Von 1. bis 3. September 2012 fanden in Pejo Gedenkveranstaltungen<br />

für die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges<br />

statt. Die Gemeinde Pejo lud zusammen mit dem Museum<br />

„Der Krieg vor der Haustür“, dem Studienzentrum Val<br />

di Sole, der Alpinivereinigung Sektion Trentino und dem<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> zum Gefallenengedenken<br />

ein.<br />

Den Auftakt bildete ein Konzert<br />

mit der Schützenkompanie<br />

Kalisberg samt Kommentaren<br />

zum Ersten Weltkrieg.<br />

Am Vorabend des Kriegergedenkens<br />

wurde, ebenfalls im<br />

Thermen-Theater, die Fortsetzung<br />

des Projektes „Linke“<br />

(Punta Linke) im Ortler-Cevedalegebiet<br />

präsentiert. Dies ist<br />

eine gletscherarchäologische<br />

Initiative zur Erforschung<br />

des Ersten Weltkrieges in den<br />

Hochregionen um Pejo. Ferner<br />

präsentierte Pfarrer Fortunato<br />

Turrini unter dem Titel „Der<br />

letzte Gruß, in der Nähe der<br />

Kirche von Sankt Rochus“ ein<br />

vom akademischen Bildhauer<br />

Schrott-Vorst gestaltetes<br />

handgeschriebenes Buch über<br />

einige einst auf dem Kriegerfriedhof<br />

Pejo bestattete Soldaten.<br />

Im Anschluss an die<br />

Referate wurde der Ehrenpräsident<br />

Dr. Heinrich Schöll von<br />

der Gemeinde Pejo mit einer<br />

Ehrenurkunde ausgezeichnet.<br />

Die Gedenkveranstaltung<br />

stand unter dem Motto: „Da-<br />

mit die Erinnerung jener Ereignisse<br />

uns heute hilft, das zu<br />

vereinen, was einst dieselben<br />

versucht haben zu trennen<br />

und damit die Überzeugung<br />

dieses Gedenkens es ermöglicht,<br />

dass die Gefallenen von<br />

einst nicht vergeblich umgekommen<br />

sind.“<br />

Feier mit Tradition<br />

Seit dem Jahr 2005 findet in<br />

Pejo alljährlich Anfang September<br />

ein feierliches Totengedenken<br />

statt. Als Ehrengäste<br />

begrüßte Bürgermeister<br />

Angelo Dalpez besonders<br />

Pfarrer Fortunato Turrini,<br />

Landesrat Dr. Franco Panizza,<br />

Oberst Professor Erwin<br />

Fitz (Vertreter des ÖSK-Präsidenten<br />

und Gebietszuständiger),<br />

den Ehrenpräsidenten<br />

des ÖSK Dr. Heinrich Schöll,<br />

die Bürgermeister von Dimaro<br />

und Male´ Romedio Menghini<br />

bzw. Bruno Pagenini, Oberstleutnant<br />

Riccardo Fogliacco,<br />

Moderator Alberto Penasa<br />

(Präsident der Alpini-Vereini-<br />

Kriegsgräber neben der Kapelle Sankt Rochus in Pejo, Oberst Prof. Erwin<br />

Fitz schreitet zur Kranzniederlegung Bilder: Frau Mederle


LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 53<br />

Tote des Ersten Weltkrieges in Pejo<br />

Von Oberst Professor Erwin Fitz<br />

Ehrengäste bei der Messe: Major i. Tr. Christian Haager, Bgm. Bruno Pagenini, Bgm. Romedio Menghini, Bgm.<br />

Angelo Dalpez, Landesrat Dr. Franco Panizza, Oberst Prof. Erwin Fitz (v. li.)<br />

gung des Val di Sole) und Major<br />

i. Tr. Christian Haager vom<br />

Tiroler Kaiserjägerbund.<br />

Für die feierliche Umrahmung<br />

der Gedenkfeier sorgten die<br />

Musikkapelle der Alpini von<br />

Gries (bei Bozen), die Kaiserschützen<br />

aus Welschtirol<br />

unter Leutnant i. Tr. Giovanni<br />

Girardi, die Standschützen<br />

aus dem Trentino unter Leutnant<br />

i. Tr. Garziano Simonini,<br />

die Kaiserjäger aus Innsbruck<br />

und Jenbach unter den Hauptleuten<br />

i. Tr. Romed Giner bzw.<br />

Hans Pixner sowie die Schützenkompanie<br />

Sulzberg unter<br />

ihrem Hauptmann Mario<br />

Zanezin. Die Gedenkmesse<br />

wurde von Pfarrer Fortunato<br />

Turrini zelebriert. Landesrat<br />

Dr. Franco Panizza ging in<br />

seinem Grußwort, nach dem<br />

Dank an die Gemeinde Pejo,<br />

auf das Programm der Provinz<br />

und die Zielsetzungen<br />

zum Gedenken aus Anlass des<br />

hundertsten Jahrestages des<br />

Kriegsausbruches 1914 ein.<br />

Er stellte in seiner Ansprache<br />

das Einigende über das Trennende,<br />

„vom Krieg zum Frieden“.<br />

Oberst Prof. Erwin Fitz ging<br />

in seiner Gedenkansprache<br />

besonders auf das historische<br />

Geschehen, die Kriegstoten<br />

und deren Friedensbotschaft<br />

ein. Er führte unter anderem<br />

aus: „Der auf der Steinpyramide<br />

des Kriegerfriedhofes sitzende<br />

Adler hat seinen Blick auf<br />

Oswald Mederle, Oberstleutnant Riccardo Fogliacco, Bgm. Angelo Dalpez,<br />

Oberst Prof. Erwin Fitz, Ehrenpräsindent Dr. Heinrich Schöll (v. li.)<br />

den höchsten Berg Altösterreichs,<br />

den Ortler, gerichtet.<br />

Als 1914 der Krieg ausbrach,<br />

hatte sich der Tourismus in<br />

dieser Region gerade erst entwickelt.<br />

Die Söhne Welschtirols<br />

standen meist im Rahmen<br />

der k.u.k. Kaiserjäger oder k.k.<br />

Landesschützen in Galizien.<br />

Zum Zeitpunkt der Kriegserklärung<br />

Italiens im Mai 1915<br />

waren zahlreiche davon bereits<br />

gefallen, verwundet oder<br />

in Gefangenschaft geraten.<br />

Der Blick des Steinadlers richtet<br />

sich aber auch auf den<br />

ehemaligen Kriegsschauplatz<br />

Ortler, Cevedale, Vioz, Giumela,<br />

Matteo und andere.<br />

Die teilweise vergletscherte<br />

Hochgebirgsfront im Umfeld<br />

von Pejo war auf beiden Seiten<br />

vorrangig das Einsatzgebiet<br />

der Gebirgstruppen.<br />

Bei den k.k. Landes- bzw. Kaiserschützen<br />

dienten in den<br />

Mannschaftsrängen anfänglich<br />

ausschließlich Tiroler und<br />

Vorarlberger aus allen Landesteilen.<br />

Es standen an dieser<br />

Front aber nicht nur Soldaten<br />

aus den Alpenländern sondern<br />

aus verschiedenen Teilen<br />

des großen alten Österreich.<br />

Aber nicht nur das Kampfgeschehen<br />

sondern auch die<br />

Naturgewalten forderten ihre<br />

Opfer.<br />

Auf dem Kriegerfriedhof Sankt<br />

Rochus waren Soldaten aus<br />

den verschiedenen Teilen des<br />

Reiches sowie gefallene Gegner<br />

und verstorbene Kriegsgefangene<br />

bestattet. Die Erde<br />

bietet allen Kriegstoten eine<br />

gleiche Heimat. Hinter jedem<br />

Toten steckt ein persönliches<br />

Schicksal. Zwei Beispiele sollen<br />

stellvertretend den Toten<br />

ihre Identität bewahren.<br />

Konkrete Beispiele<br />

Der erste Soldat, welcher am<br />

24. Mai 1915 am ehemaligen<br />

Kriegerfriedhof Sankt Rochus<br />

bei Pejo beerdigt wurde, war<br />

der 1884 geborene Landesschütze<br />

Josef Berkmann aus<br />

dem kleinen Vorarlberger<br />

Dorf Riefensberg. Er verstarb<br />

bereits am Tag nach der italienischen<br />

Kriegserklärung.<br />

<strong>Das</strong> letzte Vorarlberger Opfer<br />

war der 1891 geborene Bergführer<br />

Franz Josef Lenz aus<br />

Alberschwende. Er war am 3.<br />

September 1918 bei der österreichischen<br />

Rückeroberung am<br />

Gipfel der Punta San Matteo<br />

gefallen. Er wurde erst am 13.<br />

September 1923 in Pejo beigesetzt.<br />

Heute stehen Alpini<br />

neben den Traditionsverbänden<br />

der alten österreichischen<br />

Armee in Frieden und Freundschaft<br />

hier zum gemeinsamen<br />

Gedenken versammelt. An<br />

diesem Platz ist der Auftrag,<br />

den die Gefallenen hinterlassen<br />

haben, die Mahnung zum<br />

Frieden, erfüllt. Ein herzliches<br />

Vergelt´s Gott an alle, welche<br />

dazu beitragen“.<br />

Nach den persönlichen Gedenkworten<br />

von Ehrenpräsident<br />

Dr. Heinrich Schöll,<br />

welcher noch Teilnehmer<br />

des Zweiten Weltkrieges war,<br />

wurden auf den Gräbern der<br />

am 20. August 2004 am Piz<br />

Giumela und im Jahr 2009 auf<br />

der Punta San Matteo vom<br />

ewigen Eis freigegebenen Soldaten<br />

Kränze niedergelegt.


SÜDTIROLER SCHWARZES KREUZ<br />

Am 21. und 22. Juni 2012 fand in Meran eine internationale<br />

Konferenz zum Thema „Italien, Österreich und Russland<br />

im Ersten Weltkrieg: Tiroler Erinnerung“ statt. Als<br />

Veranstalter fungierten das Russische Zentrum Borodina<br />

- Meran und das Zentrum nationaler Ehre - Moskau.<br />

Unter den russischen Teilnehmern<br />

waren der Geschichtsverein<br />

zur Erinnerung an den<br />

Ersten Weltkrieg, das Institut<br />

für allgemeine Geschichte<br />

der Russischen Akademie der<br />

Wissenschaften sowie der<br />

russische Verband der Historiker<br />

des Ersten Weltkrieges.<br />

Ferner nahmen Vertreter der<br />

Universität Innsbruck, des<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />

<strong>Kreuz</strong>es, des Südtiroler<br />

<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es sowie italienischer<br />

Organisationen teil.<br />

Unterstützt wurde das Treffen<br />

von der Stiftung „Russkyj<br />

Mir“ und der Autonomen Region<br />

Trentino - Südtirol. Für<br />

die Organisation zeichneten<br />

Andrey Pruss und Michail Yakushev<br />

verantwortlich.<br />

Zweck<br />

Der Erste Weltkrieg hat alle<br />

europäischen Länder und<br />

den Lauf des 20. Jahrhunderts<br />

maßgeblich geprägt. Doch<br />

während in Westeuropa der<br />

Krieg von Historikern weitgehend<br />

aufgearbeitet wurde,<br />

hat Russland erst vor kurzem<br />

mit einer offenen Diskussion<br />

begonnen, sodass eine globale<br />

Sichtweise zu den Ereignissen<br />

bis dato fehlte. Die Konferenz<br />

verfolgte als eine der<br />

ersten ihrer Art das Ziel, von<br />

russischen, österreichischen<br />

und italienischen Historikern,<br />

Archäologen und weiteren Experten<br />

eine möglichst umfassende<br />

Analyse des Einflusses<br />

des Krieges auf Europa und<br />

Südtirol zu erhalten. Die Konferenz<br />

spannte einen weiten<br />

Bogen, vom Krieg an sich über<br />

das nationale Vermächtnis des<br />

Krieges bis hin zu vergessenen<br />

Aspekten. Um dieser thematischen<br />

Bandbreite gerecht zu<br />

werden, war den Organisa-<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 54<br />

Internationale Konferenz<br />

toren daran gelegen, wissenschaftliche<br />

Aufarbeitung mit<br />

praktischer Feldforschung zu<br />

verbinden.<br />

Eröffnung<br />

Die Eröffnung der Konferenz<br />

fand am 21. Juni 2012 im Pavillon<br />

des Fleurs im Kurhaus<br />

von Meran statt. Grußbotschaften<br />

überbrachten der<br />

Südtiroler Landeshauptmann<br />

Dr. Luis Durnwalder, der Generalkonsul<br />

der Russischen<br />

Föderation in Mailand Alexey<br />

Paramonov, der Bürgermeister<br />

von Meran Dr. Günther<br />

Januth, der Bischof der<br />

Russisch-orthodoxen Kirche<br />

im Ausland für Genf und<br />

Westeuropa Michail Donskov,<br />

der stellvertretende Direktor<br />

des Europainstituts<br />

der Russischen Akademie der<br />

Wissenschaften Prof. Aleksey<br />

Gromyko, Oberst Prof. Erwin<br />

Fitz für das <strong>Österreichische</strong><br />

<strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> und Evgeny<br />

Sergeev, der Direktor des Zentrums<br />

„20. Jahrhundert“ des<br />

Instituts für allgemeine Geschichte<br />

der Russischen Akademie<br />

der Wissenschaften<br />

Von Oberst Professor<br />

Präsident Duffek beim Vortrag in der Kapelle Maria-Hilf am Soldatenfriedhof<br />

in St. Jakob bei Bozen: Hermann Ortler, Franz Kratter, Präsident<br />

Hans Duffek, Andrey Pruss (v. li.)<br />

und Präsident des Russischen<br />

Verbandes der Historiker des<br />

Ersten Weltkrieges.<br />

Vorträge<br />

Der erste Themenblock war<br />

dem Schwerpunkt „Der Erste<br />

Weltkrieg in Europa von 1914<br />

bis 1918: ein Rückblick“ gewidmet.Universitätsprofessoren<br />

aus Deutschland, Österreich<br />

und Russland analysierten<br />

den Krieg wissenschaftlich,<br />

verglichen verschiedene<br />

Sichtweisen und erörterten<br />

strittige Punkte. Abschließend<br />

konnten Bemerkungen<br />

angebracht oder Fragen gestellt<br />

werden. Beim zweiten<br />

Themenblock wurde das Thema<br />

„Der Erste Weltkrieg im<br />

nationalen Gedächtnis der<br />

Bevölkerung Italiens, Öster-<br />

reichs und Russlands“ in Kurzvorträgen<br />

durch Historiker<br />

aus Italien, Österreich, Russland<br />

und Südtirol angerissen<br />

und dann breit diskutiert. Im<br />

Vordergrund stand dabei die<br />

Zivilbevölkerung. Tagebuchaufzeichnungen,<br />

Fotos und<br />

weitere Materialien wurden<br />

mit anderen historischen<br />

Quellen verknüpft, um ein<br />

möglichst objektives Bild zu<br />

erhalten. Oberst Professor Erwin<br />

Fitz hielt ein Referat zum<br />

Thema: „Zaristische russische<br />

Kriegsgefangene im äußersten<br />

Westen des alten Österreich<br />

- in Vorarlberg“. Der fünfzehnminütige<br />

Kurzvortrag<br />

beinhaltete die Ankunft der<br />

russischen Kriegsgefangenen<br />

in Vorarlberg, den Einsatz von<br />

Kriegsgefangenen in Vorarl-<br />

Beim Russengrab im Soldatenfriedhof in St. Jakob bei Bozen, v. li.: Bischof Michail Donskov, Andrey Pruss,<br />

Alexey Paramonov, Mikhail Yakushev, Aleksey Yastrebov, Präsident Hans Duffek, Mikhail Smirnov, Aleksey<br />

Gromyko, Oberst Prof. Erwin Fitz, Franz Kratter Bilder: Giovanni Melillo Kostner


SÜDTIROLER SCHWARZES KREUZ<br />

zum Ersten Weltkrieg<br />

Erwin Fitz<br />

ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 55<br />

Beim Denkmal in St. Christina: Oberst Prof. Erwin Fitz, Mikhail Yakushev, Eugen Hofer, Mikhail Smirnov, Alexey Paramonov, Bischof Michail<br />

Donskov, Luis Schenk mit Gattin, Aleksey Gromyko, Andrey Pruss, Denis Sadovnikov (v. li.)<br />

berg, die Kriegsgefangenen<br />

und ihre Umwelt, Verpflegung<br />

und medizinische Versorgung,<br />

Post - Zensur, Entlohnung<br />

und Kriegsgefangenengeld,<br />

Widerstand - Flucht<br />

(Besonderheit Vorarlbergs<br />

auf Grund der Grenzlage zur<br />

neutralen Schweiz) sowie den<br />

Rücktransport ehemaliger<br />

Kriegsgefangener.<br />

Totengedenken<br />

<strong>Das</strong> Tagungsthema am 22.<br />

Juni 2012 war: „Vergessene<br />

Seiten des Ersten Weltkrieges<br />

- <strong>Das</strong> Drama der russischen<br />

Kriegsgefangenen“. Am Soldatenfriedhof<br />

in St. Jakob bei Bozen<br />

wurden die Konferenzteilnehmer<br />

vom Präsidenten des<br />

Südtiroler <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />

Hans Duffek, empfangen.<br />

Bischof Michail sprach das<br />

Gebet für die Gefallenen zur<br />

Kranzniederlegung am Grab<br />

der russischen Kriegsgefangenen.<br />

Die Gedenkfeier wurde<br />

durch eine Fahnenabordnung<br />

des Militär-Veteranen-Vereins<br />

Bozen und dem Chor der russischen<br />

Delegation feierlich<br />

umrahmt. Präsident Hans<br />

Duffek referierte in der Friedhofskapelle<br />

Maria-Hilf über<br />

die Einsätze der russischen<br />

Kriegsgefangenen und deren<br />

Toten in Südtirol. Präsident<br />

Duffek berichtete über den<br />

Einsatz russischer Kriegsgefangener<br />

bei Trägerdiensten<br />

zur Versorgung der Hochgebirgsfront<br />

(Lawinenopfer),<br />

beim Bau der 31 Kilometer<br />

langen Schmalspurbahn von<br />

Klausen ins Grödnertal, beim<br />

Bau der Fleimstalbahn, beim<br />

Bau der Nigerstraße beim Karersee<br />

und beim Geschützzug<br />

auf den Ortler. Andrey Pruss<br />

verlas dabei jeweils beispielhaft<br />

Namen verstorbener russischer<br />

Kriegsgefangener aus<br />

dem großen Namensbuch.<br />

Darüber hinaus wurde über<br />

die Militärspitäler in Innichen<br />

sowie Soldatenfriedhöfe, wo<br />

verstorbene russische Kriegsgefangene<br />

ruhen, referiert.<br />

Russische Kriegsgefangene<br />

im Grödnertal<br />

Im Anschluss an die Gedenkfeier<br />

in Bozen verlegten die<br />

Konferenzteilnehmer nach<br />

St. Christina im Grödnertal.<br />

Unter Teilnahme der Bevölkerung<br />

fand dort die Segnung<br />

des vom Hotelier Luis Schenk<br />

in Auftrag gegebenen und finanzierten<br />

Denkmals für die<br />

russischen Kriegsgefangenen<br />

statt.<br />

Am Nachmittag wurden in<br />

St. Christina Referate zu folgenden<br />

Themenkreisen gehalten:<br />

„Der Erste Weltkrieg in<br />

den Sextener Dolomiten, neue<br />

Archäologische Forschungen<br />

zur österreichischen Front mit<br />

besonderer Berücksichtigung<br />

der Spuren russischer Kriegsgefangener;<br />

Zug im Grödnertal,<br />

erbaut von russischen<br />

Kriegsgefangenen; der Erste<br />

Weltkrieg an der Adamellofront;<br />

Russische Kriegsgefangene<br />

an der österreichischitalienischen<br />

Front“. Auch bei<br />

der interessierten lokalen Bevölkerung<br />

fand die Konferenz<br />

großen Anklang. Vertreter aus<br />

Politik, Kultur und von Historikervereinigungen<br />

betonten<br />

den Wert einer gemeinsamen<br />

Analyse zum Abbau von Vorurteilen<br />

und zur aktiven Völkerverständigung.<br />

Buchvorstellung in Lusern: Dr. Gianni Ciurletti (Amt für Archäologie der Provinz Trient), Dr. Lorenzo Baratter<br />

(Direktor des Dokumentationszentrums Lusern), Prof. Armando De Guio (Universität Padua), Dr. Franco<br />

Nicolis (Direktor des Amtes für Archäologie der Provinz Trient), Oberst Prof. Erwin Fitz (v. li.) Foto: Ing. Fabbro


Unsere Totengedenktage<br />

ALLERHEILIGEN<br />

ALLERSEELEN<br />

stehen vor der Tür.<br />

Bitte spenden auch Sie für die Pflege<br />

und Erhaltung der Kriegsgräber.<br />

Sie mahnen zum Frieden und erinnern<br />

an die toten Kameraden.<br />

<strong>Das</strong><br />

ÖSTERREICHISCHE SCHWARZE KREUZ<br />

führt zum Gedenken an die Opfer der Kriege<br />

ethisch und kulturell hochwertige Aufgaben<br />

auf nationaler und internationaler Ebene<br />

im Sinne der Republik Österreich durch.<br />

<strong>Österreichische</strong> Post AG • Info.Mail • Entgelt bezahlt<br />

IMPRESSUM: Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

<strong>Österreichische</strong>s <strong>Schwarze</strong>s <strong>Kreuz</strong>/Kriegsgräberfürsorge, Wollzeile 9,<br />

1010 Wien, www.osk.at / DVR 0984736<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Oberst i. R. Alexander Barthou,<br />

Generalsekretär<br />

Redaktion: Bgm. a. D. Obstlt Prof. Friedrich Schuster, 4020 Linz,<br />

Gürtelstraße 27<br />

Layout: Pressebüro Josef Pfleger, Hangsiedlung 7, 3580 Horn<br />

Tel.: 02982/3965; www.pfleger.at<br />

Titelbild: Kriegsgräberanlage Liesing im Lesachtal / ÖSK Kärnten<br />

Druck: Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn, www.berger.at

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