Download - Das Österreichische Schwarze Kreuz
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Kriegsgräberanlage<br />
Liesing im Lesachtal/Kärnten<br />
135 2/2012
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
SEKRETARIATE UND SPENDENKONTEN<br />
Generalsekretariat, 1010 Wien, Wollzeile 9<br />
Tel.: (01) 51 23 769, Fax: 51 20 556;<br />
E-Mail: gensekr@osk.at, Homepage: www.osk.at<br />
Raika Wien, BLZ 32 000, Konto Nr. 2.019.073<br />
IBAN: AT093200 000002019073; BIC: RLNWATWW<br />
Landesgeschäftsstelle Burgenland, 1010 Wien, Wollzeile 9<br />
Tel.: (01) 51 23 115; E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at<br />
PSK Wien, BLZ 60 000, Konto Nr. 1820.935<br />
IBAN: AT16000000001820935, BIC: OPSKATWW<br />
Landesgeschäftsstelle Kärnten, 9024 Klagenfurt,<br />
Rosenegger Straße 20<br />
Tel.: (0463) 54 0 83, Fax: 50 26 16; E-Mail: landesstelle.ktn@osk.at<br />
Kärntner Sparkasse, BLZ 20 706, Konto Nr. 1900000744<br />
IBAN: AT082070601900000744; BIC: KSPKAT2KXXX<br />
Bank f. Kärnten, BLZ 17 000, Konto Nr. 113/121793;<br />
PSK, BLZ 60 000, Konto Nr. 1902.499<br />
Landesgeschäftsstelle Niederösterreich, 1010 Wien, Wollzeile 9<br />
Tel.: (01) 51 23 115, Fax: 51 20 556; E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at<br />
PSK Wien, BLZ 60 000, Konto Nr. 1855.498<br />
IBAN: AT206000000001855498; BIC: OPSKATWW<br />
Landesgeschäftsstelle Oberösterreich, 4020 Linz, Gürtelstraße 27<br />
Tel.: (0732) 65 60 36, Fax: 65 60 36 - 14;<br />
E-Mail: landesstelle.ooe@osk.at;<br />
Allgemeine Sparkasse Linz, BLZ 20 320, Konto Nr. 0900-902843<br />
IBAN: AT 042032000900902843; BIC: ASPKAT2L;<br />
Landesgeschäftsstelle Salzburg,<br />
5093 Weißbach, Oberweißbach 9<br />
Tel: 0664 45 55 441, Fax: 06582 82 83 15; E-Mail: lgst.salzburg@osk.at<br />
Salzburger Sparkasse, BLZ 20 404, Konto Nr. 01500152405<br />
IBAN: AT642040401500152405; BIC: SBGSAT2S<br />
Landesgeschäftsstelle Steiermark, 8010 Graz, Leonhardstr. 82 a<br />
Tel.: (0316) 32 16 01, Fax: 38 62 82; E-Mail: landesstelle.stmk@osk.at<br />
Landeshypothekenbank Graz, BLZ 56 000, Konto Nr. 201 410 19318<br />
IBAN: AT885600020141019318; BIC: HYSTAT2G<br />
Landesgeschäftsstelle Tirol, 6020 Innsbruck, Salurner Straße 4/II<br />
Tel.: (0512) 57 61 28, Fax: (0512) 58 27 73;<br />
E-Mail: landesstelle.tirol@osk.at<br />
Raiffeisen Landesbank Tirol AG/Amras,<br />
BLZ: 36000 Konto Nr. 1506 211<br />
IBAN: AT47 3600000001506211, BIC: RZTIAT 22<br />
Landesgeschäftsstelle Vorarlberg, 6900 Bregenz, Rheinstraße 62<br />
Tel.: 05 / 0201 / 90 41 010; Fax: 05 / 0201 / 90 17 411;<br />
E-Mail: landesstelle.vbg@osk.at<br />
Hypo-Bank Bregenz, BLZ 58 000, Konto Nr. 11 435 114<br />
IBAN: AT645800000011435114; BIC: HYPVAT2B<br />
Landesgeschäftsstelle Wien, 1010 Wien, Wollzeile 9<br />
Tel.: (01) 51 23 115, Fax: 51 20 556; E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at<br />
PSK Wien, BLZ 60 000, Konto Nr. 1749.047<br />
IBAN: AT876000000001749047; BIC: OPSKATWW<br />
Aus dem Inhalt<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 2<br />
Kriegsgräberfahrt nach Westgalizien ..............................................4<br />
Zehn Jahre deutsch-ungarische Kriegsgräberstätte Budaörs .....7<br />
33 exhumierte Soldaten bei Krakau beigesetzt ..............................8<br />
Neu errichtetes Ossarium im Friedhof<br />
„Staglieno“ in Genua ............................................................................9<br />
Bundespräsident empfängt Vorstand des ÖSK ............................10<br />
Przemyśl und das ÖSK - Tradition und Moderne ......................11<br />
Internationales Gedenken an die KZ-Opfer in Mauthausen ... 12<br />
KFOR-Truppen retten österr.-ung. Soldatenfriedhof ............... 13<br />
Preußen-Grabstein vom ÖKB Horn saniert ................................ 15<br />
Zentralfriedhof: Jugendliche pflegen Kriegsgräber ...................16<br />
Hochwechsel: Über 2.000 Gäste besuchten Gedenkmesse .......16<br />
Abordnung des Tschechischen Verteidigungsministeriums<br />
auf Besuch beim ÖSK ........................................................................18<br />
Internationale wissenschaftliche Konferenz ................................21<br />
Gründung des Vereins „Amici della Croce Nera - Freunde des<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es“ ..........................................................................21<br />
Feierliche Segnung des Soldatenfriedhofes<br />
Wolfsberg-St. Johann ........................................................................ 23<br />
Aktuelles von den Kärntner Soldatenfriedhöfen ........................ 25<br />
Altes Braunauer Kriegerdenkmal renoviert ................................. 27<br />
„Friedenswächter“ am Kriegerfriedhof<br />
St. Florian bei Helpfau gesegnet ..................................................... 29<br />
Gedenkfeiern in Italien ..................................................................... 33<br />
Püttlinger Reservisten sanieren Soldatenfriedhof Lavarone.... 35<br />
Friedenswallfahrt Oberkaibling ..................................................... 36<br />
Von Gedenkfeierlichkeiten zu neuen Erkenntnissen ................. 36<br />
Reise zum Gedenken auf dem „heiligen Berg“ der Italiener ..... 39<br />
Arbeitseinsatz auf dem Monte Grappa/Italien ........................... 42<br />
Stadtpräsident Choma von Przemyśl zu Besuch ......................... 43<br />
Prominente Steirer gedenken der Kriegsopfer ............................ 44<br />
Am Grab des Großvaters in Verona - Forte Procolo ................. 44<br />
Gedenkfeier für sowjetische Gefallene am Amraser Friedhof 45<br />
Schlachtfeldarchäologie und ÖSK.................................................. 46<br />
Aktion für orthodoxe Kapelle ......................................................... 47<br />
Gedenktafel zur Erinnerung an Lananer Soldaten .................... 47<br />
Im Scheine der Mitternachtssonne sind sie geblieben .............. 48<br />
Landesgedenkfeier am Friedhof<br />
St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters ...................................................51<br />
Gedenkfeier für Tote des Ersten Weltkrieges in Pejo .................53<br />
Internationale Konferenz zum Ersten Weltkrieg ........................ 54<br />
Adressänderungen<br />
Wir bitten unbedingt um sofortige Mitteilungen bei Adressänderungen,<br />
um unnötige Mehrkosten bei Rücksendungen zu<br />
vermeiden und die weitere Zustellung sicherzustellen!
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
Die Tage werden kürzer ...,<br />
Zeit für das Erinnern und Gedenken<br />
Die Tage werden nunmehr kürzer, Laub bedeckt die Gärten und<br />
die früh hereinbrechende Dämmerung lässt Erinnerungen wach<br />
werden. In erster Linie gelten diese unseren verstorbenen Verwandten<br />
und Freunden – und oftmals damit verbunden sind Gedanken<br />
an vergangene Zeiten und den Krieg. An Bangen, Hoffen<br />
und Warten auf ein Lebenszeichen der Liebsten und an das<br />
niederschmetternde Erlebnis der Nachricht über deren Tod oder<br />
Vermisstsein. Die Tragödie jedes Einzelnen wird uns auch heute<br />
noch bewusst, wenn wir durch die endlos langen Reihen eines<br />
Soldatenfriedhofes gehen oder an einem Kriegerdenkmal stehenbleiben<br />
und die dort eingemeißelten Namen der gefallenen<br />
Soldaten lesen. War es am Anfang des Ersten Weltkrieges der<br />
Glaube für Gott, Kaiser, Vaterland und in Folge für eine gerechte<br />
Sache zu kämpfen, so war es im Zweiten Weltkrieg der ideologische<br />
Zeitgeist, der die Soldaten „befehlsgemäß“ ausharren hat<br />
lassen. Anno 2014 werden es 100 Jahre her sein, dass der Erste<br />
Weltkrieg begonnen hat. In diesem vierjährigen Ringen waren<br />
nahezu 300.000 Österreicher als Opfer zu beklagen. 75 Jahre<br />
werden dann vergangen sein, dass der Zweite Weltkrieg seinen<br />
Anfang genommen hat – und wiederum waren an die 200.000<br />
Opfer in Österreich zu beklagen! An diesen Zahlen lässt sich am<br />
eindrucksvollsten das „Nie wieder Krieg!“ demonstrieren. Eine<br />
Aufforderung an alle, die nunmehr in einem gemeinsamen Europa<br />
leben und nunmehr erstmals die Chance und historische<br />
Gelegenheit für einen Frieden in Freiheit nützen können. Über<br />
Jahrhunderte hinweg verfeindete europäische Staaten unterhalten<br />
heute partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehungen<br />
untereinander. <strong>Das</strong> ist umso wichtiger, da wir aktuell mit gewaltigen<br />
Herausforderungen im Zuge von Finanz- und Wirtschaftskrisen<br />
konfrontiert sind. Eine intakte Gesellschaft braucht aber<br />
in allen Bereichen zuverlässige Menschen, die bereit sind, sich<br />
gemeinsam Ziele zu stecken und diese auch umzusetzen.<br />
Der Weltfriede kann nicht durch utopische Pläne gesichert<br />
werden. Durch die Wahrung und Pflege des Andenkens an<br />
die Kriegstoten, das uns die Gräueltaten und Sinnlosigkeit des<br />
Krieges vor Augen hält, leistet das ÖSK aber einen wesentlichen<br />
und greifbaren Beitrag zur Friedenserhaltung im gemeinsamen<br />
Haus Europa.<br />
Mit dem Totengedenken wird auch eine geschichtliche Basis geschaffen,<br />
die zum Verständnis der historischen Ereignisse führt.<br />
Diese Basis darf nie vergessen werden, sie bildet quasi neben der<br />
Ehrerbietung gegenüber den Verstorbenen auch eine Verpflichtung.<br />
Nach 100 Jahren, so sagt man, ist alles Geschichte! Die Antiquitäten<br />
genauso wie die Kunst und die Ereignisse der Politik.<br />
Mit einem gewissen Abstand gehen die Erinnerungen verloren<br />
oder werden stark verzerrt. Denken wir nur an die ägyptischen<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 3<br />
ÖkRat Peter Rieser, Präsident<br />
Gräber aus der Pharaonenzeit, also die berühmten Pyramiden,<br />
heute Fremdenverkehrsobjekte erster Güte. <strong>Das</strong> sind aber auch<br />
Grabstätten, die über die damalige Zeit und Kultur Auskunft geben.<br />
So ähnlich verläuft es auch mit der Kriegsgräberfürsorge,<br />
die in allen Ländern neben dem Totengedenken und dem dauernden<br />
Ruherecht der Opfer auch das Geschichtsbewusstsein<br />
wach halten soll, um damit Lehren aus der Vergangenheit ziehen<br />
zu können.<br />
Abschließend noch ein Wort zu unseren Kriegsgräbern. Welche<br />
Schlüsse können wir aus der Kriegsgräberfürsorge ziehen?<br />
Doch vor allem jene, dass diese Denkmäler und Gräber eine<br />
Würdigung und Respekt vor den Opfern und zugleich auch einen<br />
Ort der Geschichte und Kultur darstellen. Somit beinhalten<br />
sie historische Aussagekraft über das Geschehen seinerzeit, das<br />
wir durch Gedenktage, wie Allerheiligen/Allerseelen in unser<br />
Bewusstsein zurückholen und damit würdigen und bewahren<br />
können.<br />
Gerade Kriegsgräber sind, wie Albert Schweizer einmal gesagt<br />
hat, „Prediger für den Frieden“. <strong>Das</strong>s Sie für diesen Frieden arbeiten,<br />
dafür möchte ich Ihnen auch im Namen des <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es ein herzliches Danke sagen.<br />
Sehr geschätzte Unterstützer und Freunde des ÖSK: Diese meine<br />
Gedanken sollen wie jedes Jahr meine Bitte an Sie herantragen,<br />
unsere gemeinsame Friedensarbeit als Sammler oder Spender<br />
weiterhin zu unterstützen. Es kann nicht oft genug gesagt<br />
werden: Ohne Sie gibt es keine Kriegsgräberfürsorge auf diesem<br />
derzeit gepflegtem hohen Niveau! Erst Sie machen es möglich,<br />
dass mit Ihrem Einsatz und Ihrer Spende an die tausend Kriegerfriedhöfe<br />
in Österreich und unzählige Friedhöfe mit österreichischen<br />
Soldaten im Ausland würdig betreut und erhalten werden<br />
können. Ein Herz für die Opfer und Verstand für die Notwendigkeit<br />
an deren Erinnerung – so auch zu den Gedenktagen im<br />
November 2012.<br />
Ihr
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 4<br />
Kriegsgräberfahrt nach Westg<br />
In der Zeit von 23. bis 27. Mai 2012 unternahmen Präsident LAbg. a. D. ÖkRat Peter<br />
Rieser sowie die Landesgeschäftsführer von Oberösterreich Bgm. a. D. Obstlt Prof. Friedrich<br />
Schuster und von Vorarlberg Oberst Prof. Erwin Fitz eine Kriegsgräberfahrt nach<br />
Westgalizien in Polen. <strong>Das</strong> Schwergewicht lag diesmal auf Besprechungen mit Vertretern<br />
aus der Politik und von Behörden und erst in zweiter Linie bei Lokalaugenscheinen auf<br />
Kriegerfriedhöfen. Durch seine Sprachkenntnisse unverzichtbarer Begleiter war wieder<br />
Mag. Krzysztof Gardula aus Krakau.<br />
Am 23. Mai 2012 fuhren<br />
der Präsident und die beiden<br />
Landesgeschäftsführer nach<br />
Krakau. Gleich nach der Ankunft<br />
fand ein erstes Sondierungstreffen<br />
mit dem Vizemarschall<br />
von Kleinpolen<br />
Dr. Stanisław Sorys und dem<br />
österreichischen Generalkonsul<br />
in Krakau statt.<br />
Am nächsten Tag stand eine<br />
Besprechung mit dem Marschall<br />
von Kleinpolen Marek<br />
Sowa im Marschallamt in<br />
Krakau auf dem Programm.<br />
Nach der Begrüßung betonte<br />
der Marschall, dass der<br />
Zeitpunkt der Besprechung<br />
ideal sei. Es hätten gerade<br />
Gespräche mit dem Wojewoden<br />
Jerzy Miller sowie den<br />
Bürgermeistern von Tarnów<br />
und Gorlice bezüglich der<br />
Gedenkfeiern „100 Jahre<br />
Schlacht bei Gorlice-Tarnów“<br />
im Jahr 2015 stattgefunden. Es<br />
sei Ziel, die noch ausständigen<br />
Sanierungen der Kriegerfriedhöfe<br />
bis zu diesem Zeitpunkt<br />
durchzuführen. In diesen<br />
beiden Landkreisen befinden<br />
sich 199 Kriegerfriedhöfe. Einige<br />
davon wurden auch bereits<br />
mit Unterstützung durch<br />
das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />
<strong>Kreuz</strong> saniert. Dafür bedank-<br />
te sich der Marschall bei den<br />
Vertretern des <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es ganz besonders. Der<br />
Aufwand für die weiteren Sanierungen<br />
ist allerdings enorm.<br />
Die Gedenkfeiern zur Erinnerung<br />
an die Schlacht bei<br />
Gorlice-Tarnów sollen internationalisiert<br />
werden. Der<br />
Erste Weltkrieg fand ja nicht<br />
nur in Kleinpolen, sondern in<br />
ganz Europa statt. Es besteht<br />
die Absicht, die Kriegsschauplätze<br />
zu vernetzen. Derzeit<br />
läuft die Organisation zur<br />
Finanzierung. <strong>Das</strong> Schwergewicht<br />
der Arbeit liegt dabei<br />
auf der Konstruktion der<br />
finanziellen Bedeckung der<br />
geplanten Vorhaben. Es gibt<br />
auch ein EU-Projekt zur Sanierung<br />
von zwei großen<br />
Kriegerfriedhöfen und eines<br />
historischen Wanderweges.<br />
Der österreichische Generalkonsul<br />
Mag. Christophe<br />
Ceska bedankte sich beim<br />
Marschall für die Möglichkeit<br />
dieses Informationsaustausches.<br />
LGF Bgm. a. D. Friedrich<br />
Schuster schloss sich<br />
diesem Dank an und bedankte<br />
sich gleichzeitig auch bei<br />
Vizemarschall Dr. Stanisław<br />
Sorys, einem langjährigen<br />
Besuch bei Vizemarschall Sejm, Marek Kuchciński (2. v. li.)<br />
Freund des ÖSK, sowie beim<br />
österreichischen Generalkonsul.<br />
Präsident ÖkRat LAbg. a.<br />
D. Peter Rieser bedankte sich<br />
ebenfalls und betonte, dass er<br />
in seiner vorherigen Funktion<br />
als Landesgeschäftsführer<br />
der Steiermark seit 22 Jahren<br />
in Polen im Bereich von<br />
Jasło bis Przemyśl tätig war<br />
und daher die Verhältnisse in<br />
Polen kennt. Er bezeichnete<br />
es als eine der wesentlichen<br />
Aufgaben, das Gedenken<br />
an die Großväter durch die<br />
Nachkriegsgeneration wach<br />
zu halten. Er wies auf die geplante<br />
offizielle Veranstaltung<br />
im alten Reichsratssaal des<br />
Parlaments in Wien im Jahr<br />
2014 hin. Dazu werden auch<br />
die Botschafter der Nachfolgestaaten<br />
der Monarchie eingeladen.<br />
Nach Gesprächen mit<br />
dem Bundesministerium für<br />
auswärtige Angelegenheiten<br />
und jenem für Inneres können<br />
Historiker aus verschiedenen<br />
Teilen Polens im Kriegsarchiv<br />
in Wien forschen.<br />
Durch das ÖSK wird im Zuge<br />
eines angestrebten EU-Projekts<br />
die Digitalisierung aller<br />
Gefallenendaten angestrebt.<br />
Die Erfassung dieser Millionen<br />
von Personaldaten kostet<br />
natürlich Zeit und Geld.<br />
Da dies außerdem ein großes<br />
Anliegen in den Nachfolgestaaten<br />
der ehemaligen k.u.k.<br />
Monarchie ist, war der stellvertretende<br />
Generalsekretär<br />
des ÖSK zu Gesprächen vor<br />
kurzem in Sofia. <strong>Das</strong> Projekt<br />
muss jetzt und nicht erst in<br />
zehn Jahren abgewickelt werden.<br />
Jetzt sind noch Angehörige<br />
interessiert. Im Rahmen<br />
der Möglichkeiten wird das<br />
ÖSK selbstverständlich auch
Im Marschallamt in Krakau - v. li.: Mag. Krzysztof Gardula, LGF OÖ Prof.<br />
Friedrich Schuster, ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser, Marschall von<br />
Kleinpolen Marek Sowa, Generalkonsul Mag. Christophe Ceska, Vizemarschall<br />
Dr. Stanisław Sorys, LGF Vbg. Oberst Prof. Erwin Fitz<br />
künftig Sanierungsarbeiten<br />
auf Kriegerfriedhöfen unterstützen.<br />
Die österreichische<br />
Delegation bedankte sich bei<br />
Marschall Sowa für das äußerst<br />
gute und konstruktive<br />
Gespräch.<br />
Anschließend erläuterte der<br />
Vizemarschall, wie bereits am<br />
Vortag angerissen, die eingereichten<br />
Projekte im Gesamtumfang<br />
von rund eineinhalb<br />
Millionen Euro. Von den Bürgermeistern<br />
eingereichte Projekte,<br />
welche nicht unmittelbar<br />
mit den Kriegerfriedhöfen<br />
zu tun hatten, wurden durch<br />
den Vizemarschall zurückgewiesen.<br />
Es wurden folgende Vorhaben<br />
vorgestellt:<br />
1. Sanierungsvorhaben der<br />
Kriegerfriedhöfe Nr. 47 Konieczna<br />
(Gemeinde Uście<br />
Gorlickie) und Rekonstruktion<br />
der Kapelle am Kriegerfriedhof<br />
Nr. 123 Pustki-<br />
Höhe (Gemeinde Łużna)<br />
2. Es wird einen historischen<br />
Gedenkweg des Ersten<br />
Weltkrieges in Kleinpolen<br />
geben. Dazu werden 33.000<br />
Exemplare einer Wanderkarte<br />
in verschiedenen<br />
Sprachen aufgelegt. Ebenso<br />
kommt in 25.000 Exemplaren<br />
ein Wanderführer<br />
in verschiedenen Sprachen<br />
heraus.<br />
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
3. Realisierung einer mobilen<br />
Ausstellung zum Ersten<br />
Weltkrieg in Kleinpolen<br />
4. Straßenschilder und Beschilderung<br />
der Objekte<br />
5. Anschaffung und Aufstellung<br />
von 86 mehrsprachigen<br />
metallenen Informationstafeln<br />
(61 cm x 91<br />
cm) bei den Kriegerfriedhöfen<br />
6. Besonderes Augenmerk<br />
genießt der Kriegerfriedhof<br />
Krzywopłoty-Bydlin<br />
(Gemeinde Klucze) mit den<br />
polnischen Legionären aus<br />
den Novemberkämpfen<br />
1914.<br />
7. Im Bereich der Stadt Gorlice<br />
wird ein touristischer<br />
und kriegshistorischer<br />
Rad- und Wanderweg mit<br />
einer Länge von 6,5 Kilometern<br />
errichtet.<br />
8. Errichtung eines touristischen<br />
und kriegshistorischen<br />
Rad- und Wanderweges<br />
mit einer Länge von<br />
7 Kilometern in der Gemeinde<br />
Gorlice.<br />
Ebenfalls vorgesehen war ein<br />
Besuch beim Wojewoden von<br />
Kleinpolen Jerzy Miller. Der<br />
Wojewode bedankte sich für<br />
die Gelegenheit dieser Besprechung.<br />
Er betonte, dass<br />
er die Arbeit des <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es,<br />
besonders in Kleinpolen, sehr<br />
schätze. Die Hauptgesprächspunkte<br />
waren der aktuelle<br />
Stand der Kriegsgräberfürsorge<br />
in Kleinpolen sowie die<br />
Vorbereitungen zu den Gedenkveranstaltungen<br />
in den<br />
Jahren 2014 (100 Jahre Kriegsausbruch)<br />
und 2015 (100 Jahre<br />
Durchbruchschlacht Gorlice-<br />
Tarnów).<br />
Er hat für die nächste Zukunft<br />
drei Schwerpunkte:<br />
• Gedenken an den Ausbruch<br />
des Ersten Weltkrieges<br />
(1914 – 2014)<br />
• Fürsorge um die Kriegerfriedhöfe<br />
• Bildungsarbeit für die junge<br />
Generation in diesem<br />
Zusammenhang<br />
Durch den Wojewoden wurde<br />
auch darauf hingewiesen, dass<br />
in Kleinpolen bereits 700 historische<br />
Anlagen, davon 388<br />
aus dem Ersten Weltkrieg, erfasst<br />
sind.<br />
Oberst Prof. Erwin Fitz meldete<br />
sich zum Thema Digitalisierung<br />
der Gefallenendaten<br />
zu Wort. Es erscheint ihm unzweckmäßig,<br />
die Gefallenen<br />
nach Nationalitäten gegliedert<br />
separat zu erfassen. Ausreichend<br />
ist es, die damalige<br />
Nationalitäten österreichisch,<br />
ungarisch, deutsch, osmanisch<br />
und russisch anzumerken.<br />
Für die Westgalizischen<br />
Heldengräber Nr. 1 bis 400<br />
sind bereits alle derzeit archivmäßig<br />
erfassbaren rund<br />
60.000 Kriegstoten festgehalten.<br />
Jerzy Drogomir hat in<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 5<br />
alizien mit vielen Besprechungen<br />
jahrzehntelanger Arbeit im<br />
Archiv in Krakau diese Daten<br />
erfasst. <strong>Das</strong> Ergebnis ist<br />
in den drei Bänden „Westgalizische<br />
Heldengräber“ veröffentlicht.<br />
Diese Veröffentlichung<br />
wurde durch das ÖSK<br />
angeregt und auch finanziell<br />
unterstützt. Die Namen und<br />
Daten der Gefallenen oder<br />
in Lazaretten an ihren Wunden<br />
Verstorbenen sind also<br />
bereits elektronisch erfasst<br />
und verarbeitet. Es wird noch<br />
Jahre dauern, bis die anderen<br />
Bereiche, falls überhaupt,<br />
nachgezogen haben. Oberst<br />
Prof. Fitz schlug daher vor,<br />
diese Daten möglichst rasch<br />
in das Internet zu stellen und<br />
die Möglichkeit von Rückmeldungen<br />
zum Zwecke von<br />
Korrekturen oder/und Ergänzungen<br />
zu schaffen. Vielleicht<br />
könnte dies auch ein Ansporn<br />
für die anderen Bereiche sein.<br />
Der Wojewode stellte fest,<br />
dass die Festlegung, ob die<br />
Daten der Gefallenen für den<br />
Bereich Kleinpolen sofort ins<br />
Internet gestellt würden oder<br />
ob auf die anderen gewartet<br />
wird, bis September 2012 getroffen<br />
werde.<br />
LGF Bgm. a. D. Prof. Fritz<br />
Schuster erläuterte die Situation<br />
des ÖSK und führte<br />
an, dass nur geringe finanzielle<br />
Mittel zur Verfügung<br />
stünden. Er übergab dem<br />
Wojewoden eine Aufstellung<br />
über die Investitionen in den<br />
vergangenen Jahren sowie<br />
ÖSK-Delegation beim Kdt des Strafvollzuges in Krakau, Oberst Krzysztof<br />
Trela
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
ÖSK-Abordnung mit Abg. Michał Wojkiewicz im polnischen Parlament<br />
über die Planungen. Ferner<br />
sprach er nochmals das Problem<br />
der mangelnden Pflege<br />
nach erfolgten aufwendigen<br />
Generalsanierungen an. Er<br />
wiederholte beim Wojewoden<br />
das Angebot des ÖSK mit der<br />
Einladung der zwei Historiker<br />
nach Österreich in das Kriegsarchiv.<br />
Direktorin Joanna Florkiewicz-Kamieniarczyk<br />
gab Auskunft<br />
über den Stand der<br />
Sanierung am Kriegerfriedhof<br />
Nr. 46 Konieczna. <strong>Das</strong><br />
Schwergewicht liege 2012 bei<br />
der Sanierung des Turmes.<br />
Sie erwarte mit den zur Verfügung<br />
stehenden € 10.000,–<br />
den Abschluss dieses Abschnittes.<br />
Der Einsatz von Häftlingen<br />
zur Pflege der Kriegerfriedhöfe<br />
würde anlaufen. Es bestünde<br />
die Hoffnung, dass<br />
sich das ganze nach dem<br />
Schneeballprinzip ausweiten<br />
würde. Für diese Einsätze kämen<br />
allerdings nur Kriegerfriedhöfe<br />
in Gemeinden mit<br />
Gefängnissen in der Nähe in<br />
Frage. <strong>Das</strong> Ganze würde als<br />
gute Resozialisierungsmaßnahme<br />
angesehen.<br />
Über Vermittlung des langjährigen<br />
Freundes des ÖSK<br />
des Abgeordneten zum polnischen<br />
Parlament in Warschau<br />
Michał Wojkiewicz<br />
besuchte die Delegation des<br />
ÖSK verstärkt durch Mag.<br />
Krzysztof Garduła dieses Mal<br />
das polnische Parlament. Zu<br />
Beginn wurde die Delegation<br />
vom stellvertretenden<br />
Parlamentspräsidenten Marek<br />
Kuchciński empfangen.<br />
Der Präsident kommt aus<br />
Przemyśl und wusste über die<br />
Arbeit des ÖSK bestens Bescheid.<br />
Vor 28 Jahren wurden<br />
durch das ÖSK die Kriegerfriedhöfe<br />
in Przemyśl saniert.<br />
Im Anschluss an das sehr<br />
interessante Gespräch folgte<br />
eine Führung durch das polnische<br />
Parlament.<br />
Staatsekretär Dr. Kunert vom<br />
Rat zum Schutz der Erinnerung<br />
an Krieg und Martyrium<br />
empfing ebenfalls die Delegation<br />
des ÖSK zu einem Gespräch.<br />
Einleitend informierte<br />
Präsident ÖkRat LAbg. a. D.<br />
Peter Rieser über die Arbeit<br />
des ÖSK sowie die im Jahr<br />
2014 im Parlament in Wien<br />
geplante Gedenkveranstaltung.<br />
Dr. Kunert erläuterte die<br />
Aufgaben und Ziele des Rates<br />
zum Schutz der Erinnerung<br />
an Krieg und Martyrium. Auf<br />
etwa 1.500 Kriegerfriedhöfen<br />
befinden sich ca. 340.000<br />
Kriegsgräber aus dem Ersten<br />
Weltkrieg. In 572 Kriegerfriedhöfen<br />
ruhen cirka 84.000<br />
Soldaten der österreichischungarischen<br />
Armee. Dr. Kunert<br />
äußerte abschließend<br />
seinen dringenden Wunsch<br />
nach einem Kriegsgräberabkommen<br />
bis zum Jahr 2014<br />
mit Österreich. Abschließend<br />
wurde an Dr. Kunert die neue<br />
Dokumentation des ÖSK<br />
überreicht.<br />
Nach dem Aufenthalt in Warschau<br />
kehrte die Delegation<br />
nach Krakau und später in den<br />
Landkreis Tarnów zurück.<br />
Es fanden noch Besprechungen<br />
mit dem Bürgermeister<br />
von Tuchów, Mariusz Rys,<br />
mit dem Landrat von Tarnów,<br />
Mieczysław Kras, dem Bürgermeister<br />
von Ciężkowice,<br />
dem Direktor des Gefängnisses<br />
in Tarnów, Grzegorz<br />
Koziara, Chef der staatlichen<br />
Forstverwaltung von Gromnik<br />
sowie Ryszard Żądło und<br />
Wacław Prażuch aus Tarnów<br />
statt.<br />
Neben der Besprechung mit<br />
dem Landrat wurde besonders<br />
der Chef des Strafvollzuges<br />
in Tarnów mit Fragen<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 6<br />
Der Soldatenfriedhof Nr. 186 Lichwin ist gepflegt, bedarf jedoch einer<br />
Generalsanierung.<br />
konfrontiert. In Tarnów stehen<br />
rund 1.100 Häftlinge im<br />
Strafvollzug. Arbeiten wie<br />
Streichen von Holzelementen,<br />
Anfertigung von Holzkreuzen<br />
und Blechdächern etc. sind<br />
bei Materialbeistellung kein<br />
Problem.<br />
Vor der Heimreise wurden<br />
noch 17 Soldatenfriedhöfe<br />
besichtigt. Ein ausführlicher<br />
Bericht darüber wird an die<br />
Wojewodschaft Kleinpolen in<br />
Krakau übermittelt.<br />
Der Soldatenfriedhof Nr. 158 Garbek befindet sich in einem guten<br />
Pflegezustand.
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) hatte<br />
zum Jahrestag der Einweihung des Soldatenfriedhofes<br />
in Budaörs/Ungarn für Samstag, 23. Juni 2012, eingeladen.<br />
<strong>Das</strong> ÖSK war bei diesem Anlass durch seinen Ehrenpräsidenten<br />
Dr. Heinrich Schöll vertreten.<br />
„Ich hatte die Ehre, am 19.<br />
Oktober 2002, an der Einweihung<br />
des Soldatenfriedhofes<br />
in Budaörs (dt. Bezeichnung<br />
Wudersch) teilzunehmen,<br />
die für mich mit einer ganz<br />
wesentlichen Erinnerung<br />
verbunden ist: Ich hatte am<br />
Vorabend der Einweihung die<br />
Gräberstätte besucht und dabei<br />
eine ältere Dame getroffen,<br />
die nach der Grabstätte ihres<br />
Vaters suchte – und diese<br />
auch fand. <strong>Das</strong> folgende Gespräch<br />
an Ort und Stelle, auf<br />
dem in der Abenddämmerung<br />
liegenden Friedhof, war ein<br />
Erlebnis, das mir nach zehn<br />
Jahren noch in lebhafter und<br />
wohl bleibender Erinnerung<br />
ist. Ich konnte anhand dieser<br />
Begegnung am folgenden Tag<br />
meine Grußworte zur Eröffnung<br />
dieses Friedhofes gestalten<br />
und fand damit bei allen,<br />
die dem Geschehen aufmerksam<br />
gefolgt waren, größtes<br />
Verständnis!<br />
Zur Orientierung für die Leser<br />
dieser Zeilen: die kleine Stadt<br />
Budaörs befindet sich am<br />
westlichen Rand von Budapest.<br />
Der Friedhof selbst liegt<br />
außerhalb des Stadtgebietes,<br />
direkt an der Landstraße, unweit<br />
der Autobahnverbindung<br />
Wien-Budapest. Er ist also<br />
insbesondere von Wien heute<br />
schnell und problemlos zu erreichen.<br />
Dieser Hinweis sollte<br />
all jene zum Friedhofsbesuch<br />
anregen, die einen Aufenthalt<br />
in Budapest planen.<br />
Dieser größte Soldatenfriedhof<br />
für deutsche und ungarische<br />
Kriegstote des Zweiten<br />
Weltkrieges stellt sich als<br />
Sammelfriedhof dar. Naheliegend<br />
ist, dass auch gefallene<br />
Soldaten, darunter viele<br />
heutige Österreicher, im Zuge<br />
Zehn Jahre deutsch-ungarische<br />
Kriegsgräberstätte Budaörs<br />
der Kämpfe auf dem Rückzug<br />
der Deutschen Wehrmacht<br />
aus dem Raum Budapest in<br />
Richtung Wien Opfer dieser<br />
Endphase des Zweiten Weltkrieges<br />
wurden.<br />
Die letzte deutsche Offensive<br />
unter dem Namen „Frühlingserwachen“<br />
war nach<br />
rund neun Tagen gescheitert,<br />
die Rote Armee drang nach<br />
Westen vor und erreichte<br />
später Wien. Eine planmäßige<br />
Absetzung der deutschen<br />
Truppen war nach Art der<br />
Kriegsführung auch in diesem<br />
Stadium nicht mehr möglich.<br />
So erreichte die 3. ukrainische<br />
Front (die Bezeichnung der<br />
entsprechenden Sowjetrussischen<br />
Armee) über den Plattensee,<br />
nordwestlich über den<br />
Neusiedlersee und entlang<br />
der Donau den für Tage hart<br />
umkämpften Raum Wien, vor<br />
allem nördlich der Donau.<br />
Der Soldatenfriedhof bei<br />
Budaörs beherbergt auch eine<br />
große Zahl ungarischer<br />
Kriegsopfer und ist in diesem<br />
Sinne ein wahrhaft gemeinsames<br />
Abbild einer tragischen<br />
Zeit vor nunmehr 67<br />
Jahren. Die Ereignisse werden<br />
allmählich zur Geschichte,<br />
sollten aber nicht vergessen<br />
werden. Es ist der Sinn solcher<br />
Erinnerungsfeiern, dass<br />
sie bleibenden Eindruck für<br />
nachfolgende Generationen<br />
bedeuten und damit auf ein<br />
tragisches und in Zukunft<br />
hoffentlich zumindest in Europa<br />
vermeidbares Kapitel<br />
menschlicher Auseinandersetzung<br />
verweisen.<br />
Ein Wort des Bürgermeisters<br />
von Budaörs bleibt mir in diesem<br />
Zusammenhang in Erinnerung:<br />
„Ich bin stolz, dass<br />
sich diese Kriegsgräberstätte<br />
in meiner Gemeinde befindet!“<br />
Für die Pflege und würdige Er-<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 7<br />
Gedenkfeier am Soldatenfriedhof Budaörs in Ungarn anlässlich des<br />
zehnten Jahrestages der Einweihung<br />
Kranzniederlegung am Soldatenfriedhof Budaörs mit anschließend<br />
folgendem ehrfürchtigen Gruß für die dort beerdigten Kameraden<br />
ÖSK-Ehrenpräsident Dr. Heinrich Schöll beim Besuch der Festveranstaltung<br />
in Begleitung seines Enkels.<br />
haltung des Kriegerfriedhofes<br />
in Budaörs ist somit allseits<br />
gesorgt.“
Gedenkfeier anlässlich der Bestattung von 33 exhumierten Soldaten<br />
aus dem Ersten Weltkrieg nahe Krakau<br />
Bild: Österr. Generalkonsulat Krakau<br />
33 exhumierte Soldaten bei<br />
Krakau beigesetzt<br />
In einer feierlichen Zeremonie fand am 22. Juni 2012 unter<br />
Anwesenheit von hohen polnischen und österreichischen<br />
Repräsentanten und regem Anteil der Bevölkerung<br />
im Friedhof von Igolomnia-Wawrzenczyce (30 km östlich<br />
von Krakau) die Beisetzung der sterblichen Überreste von<br />
33 österreichischen und russischen Soldaten aus dem Ersten<br />
Weltkrieg statt.<br />
Die Soldaten hatten in den<br />
Kämpfen in Galizien im Dezember<br />
1914, als die russische<br />
Armee bis kurz vor die Tore<br />
Krakaus gelangt war, ihr Leben<br />
gelassen. Sie sind damals<br />
in einem Sammelgrab bestattet<br />
worden.<br />
Im Zuge von Straßenarbeiten<br />
wurde diese Grabstätte entdeckt<br />
und von der Polnischen<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
aufgearbeitet. In Kleinpolen,<br />
dem ehemaligen Westgalizien<br />
befinden sich über 400<br />
Kriegerfriedhöfe aus der Zeit<br />
des Ersten Weltkrieges. Gemeinsam<br />
werden diese von<br />
den örtlichen Gemeinden und<br />
Behörden mit Unterstützung<br />
des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es betreut und mög-<br />
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
lichst originalgetreu renoviert.<br />
Seit Jahren werden mit Hilfe<br />
des <strong>Österreichische</strong>n Außenministeriums<br />
und des in Krakau<br />
ansässigen Generalkonsulates<br />
Gedenkfeiern für die<br />
gefallenen Soldaten des Ersten<br />
Weltkrieges veranstaltet und<br />
die Erinnerung an die Opfer<br />
aufrecht erhalten. Gerade die<br />
2014 hundertjährige Wiederkehr<br />
des Ausbruchs des Ersten<br />
Weltkrieges rückt diesen<br />
ehemaligen Kriegsschauplatz<br />
in Galizien wieder in den Mittelpunkt<br />
des Interesses. Über<br />
100.000 Österreicher haben<br />
im ersten Kriegsjahr dort ihr<br />
Leben gelassen und ihre letzte<br />
Ruhestätte gefunden.<br />
Oberst i. R.<br />
Alexander Barthou<br />
Vor der italienische Gedenkstätte in Cremona mit dem<br />
Vizebürgermeister: LGF Prof. Fritz Schuster (2. v. li.),<br />
Präsident LAbg. a. D. ÖkR Peter Rieser (2. v. re.)<br />
und Comm. Mario Eichta (3. v. re.)<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 8<br />
Grabanlage der in Kriegsgefangenschaft verstorbenen österr.-ung.<br />
Soldaten im Stadtfriedhof von Cremona<br />
Cremona: Stadt verspricht<br />
Gedenktafel für 34 Gefallene<br />
Im Stadtfriedhof von Cremona fanden 34 k. u. k. Soldaten<br />
in einem Sammelgrab ihre letzte Ruhe. Durch Nachforschungen<br />
in Archiven konnten die Namen der Verstorbenen<br />
ermittelt werden.<br />
ÖSK-Präsident LAbg. a. D.<br />
ÖkRat Peter Rieser und LGF<br />
Prof. Friedrich Schuster besuchten<br />
in Begleitung von<br />
Comm. Mario Eichta die<br />
letzte Ruhestätte der österr.ung.<br />
Soldaten im Friedhof<br />
und konnten sich vom guten<br />
Pflegezustand der Anlage<br />
überzeugen. Um den bis dato<br />
unbekannten Soldaten wieder<br />
ihre Namen zu geben, wurde<br />
der anwesende Vizebürger-<br />
meister der Stadt Cremona<br />
ersucht, eine Namenstafel mit<br />
Kostenbeteiligung des ÖSK<br />
anbringen zu lassen. Er sagte<br />
zu, dieser Bitte gerne Folge zu<br />
leisten und versicherte, dass<br />
sich die Stadtgemeinde auch<br />
weiterhin um das Soldatengrab<br />
kümmern werde. Nach<br />
Fertigstellung und Anbringung<br />
der Namenstafel soll eine<br />
Gedenkfeier unter Beteiligung<br />
des ÖSK stattfinden.
Neu errichtetes Ossarium im Friedhof<br />
„Staglieno“ in Genua<br />
Während des Ersten Weltkrieges wurden viele österr.-<br />
ung. Soldaten als Gefangene in den Raum Genua gebracht.<br />
Sie wurden dort u. a. auch als Zwangsarbeiter in Betrieben<br />
von umliegenden Gemeinden eingesetzt. Die in Gefangenschaft<br />
verstorbenen Soldaten wurden in den Gemeindefriedhöfen<br />
begraben. Durch den Einsatz des Landeskonservators<br />
für die Region Ligurien, Dr. Giorgio Rossini,<br />
wurde im Friedhof „Staglieno“ in Genua ein eigenes Ossarium<br />
errichtet, in dem 1.128 verstorbene k. u. k. Soldaten<br />
ihre letzte Ruhestätte fanden.<br />
Nach Fertigstellung des Ossariums<br />
wurde das <strong>Österreichische</strong><br />
<strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> zur<br />
Einweihungsfeier am 16. Juni<br />
2012 eingeladen.<br />
ÖSK-Präsident LAbg. a. D.<br />
ÖkRat Peter Rieser leistete<br />
persönlich dieser besonderen<br />
Einladung Folge. Begleitet<br />
wurde er vom für diese Gegend<br />
zuständigen ÖSK LGF<br />
Prof. Friedrich Schuster und<br />
Comm. Mario Eichta, der die<br />
Verbindungen zu Genua hergestellt<br />
hatte.<br />
Die würdige Feier begann<br />
mit den Klängen der Marinemusikkapelle,<br />
die die Bundeshymnen<br />
von Italien und<br />
Österreich intonierte, vor der<br />
großen Gedenkstätte für italienische<br />
Gefallene im Staglienofriedhof,<br />
wo auch die Ansprachen<br />
stattfanden.<br />
Der Vizebürgermeister von<br />
Genua, Dr. Stefano Bernini,<br />
AbtDir. Maurizio Galletti,<br />
Oberst Francesco Fiore vom<br />
Verteidigungsministerium<br />
in Rom und die Honorarkonsuln<br />
von Österreich und Un-<br />
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
garn wiesen in ihren Ansprachen<br />
auf die Wichtigkeit der<br />
Kriegsgräberfürsorge gerade<br />
auch in der heutigen Zeit als<br />
Mahnung und Beitrag zur Erhaltung<br />
des Friedens hin. Dr.<br />
Rossini schilderte ausführlich,<br />
wie es zum Bau des Ossariums<br />
und dessen Finanzierung<br />
gekommen ist und welche<br />
Schwierigkeiten überwunden<br />
werden mussten.<br />
Präsident ÖkRat Peter Rieser<br />
bedankte sich für die Einladung<br />
zur Gedenkfeier und<br />
ganz besonders bei Dipl.Arch.<br />
Dr. Giorgio Rossini für seinen<br />
selbstlosen Einsatz zur<br />
Realisierung des österr.-ung.<br />
Ossariums. Ebenfalls galt<br />
sein Dank der Stadt Genua,<br />
die diese Aktion unterstützte.<br />
Auch er wies auf die Wichtigkeit<br />
zur Erhaltung des Friedens<br />
hin und dass Initiativen<br />
wie sie in Genua stattfanden,<br />
die Beziehungen und Freundschaft<br />
ehemalig verfeindeter<br />
Nationen, die schon seit vielen<br />
Jahren in der EU vereinigt<br />
sind, noch verbessern.<br />
Präs. LAbg. a. D. ÖkRat Peter Rieser hält die Festansprache.<br />
Hinweistafel am österr.ung.<br />
Ossarium (oben)<br />
Namenstafeln im Inneren<br />
des Ossariums (rechts)<br />
ÖSK-Präs. ÖkRat Peter Rieser<br />
(re.) mit dem Vizebgm.<br />
von Genua, Dr. Stefano<br />
Bernini, Prof. Fritz Schuster,<br />
Dipl.Arch Dr. Giorgio Rossini<br />
und AbtDir. Maurizio<br />
Galletti (Bild unten v. re.)<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 9
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
Übergabe der ÖSK Dokumentation, v.li. ÖSK-Generalsekretär Oberst<br />
i. R. Alexander Barthou, ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser, Bundespräsident<br />
Dr. Heinz Fischer, ÖSK-Vizepräsident Dr. Heinz Derfler<br />
Bild: HBF, Dragan Tatic<br />
Bundespräsident empfängt<br />
Vorstand des ÖSK<br />
Am 11. Juli 2012 empfing Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />
den Vorstand des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es, Kriegsgräberfürsorge<br />
(ÖSK), in seinen Diensträumen in der Wiener<br />
Hofburg zu einem Vorstellungsgespräch. Präsident Ökonomierat<br />
Peter Rieser nutzte die Gelegenheit um an „höchster Stelle“<br />
die soeben erschienene Dokumentation über Ziele und Zweck<br />
des ÖSK an das Staatsoberhaupt zu überreichen.<br />
Der Bundespräsident bekundete sein Interesse an der völkerverbindenden<br />
Arbeit des ÖSK und an den geplanten Projekten, die<br />
an die 100-jährige Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges<br />
im Jahre 2014 erinnern sollen.<br />
Mit der Zusage, auch weiterhin allen Kriegsopfern ein ehrendes<br />
Andenken zu bewahren, verabschiedete sich der Vorstand beim<br />
Präsidenten.<br />
ÖSK-Dokumentation für<br />
Präsident Mag. Hameseder<br />
Im Beisein von ÖSK-Kurator RA Dr. Hans Kaser überreichte<br />
ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser dem Präsidenten der Raiffeisen-Holding<br />
Mag. Erwin Hameseder die neue Dokumentation<br />
des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es. Dieser zeigte sich äußerst<br />
interessiert an den Arbeiten und Aufgaben der Kriegsgräberfürsorge<br />
und versprach, die Agenden des <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es auch künftig wohlwollend zu unterstützen.<br />
Dokumentationsübergabe an Präsident Mag. Erwin Hameseder<br />
(Raiffeisen-Holding) durch ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser (li.)<br />
und Kurator RA Dr. Hans Kaser (re.)<br />
Bild: Raiffeisen<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 10<br />
In der Botschaft von Belarus: v.li.: ÖSK-Generalsekretär Oberst i. R.<br />
Alexander Barthou, ÖSK-Vizepräsident Dr. Heinz Derfler, S.E. Botschafter<br />
Valery Voronetzky und ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser<br />
Bild: ÖSK<br />
Besuch beim Botschafter von Belarus<br />
ÖSK-Vorstand stellt<br />
Organisation und Ziele vor<br />
Einer Einladung zur Vorstellung des Vorstandes des<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es beim Botschafter<br />
der Republik Belarus in Wien S.E. Valery Voronetzky leistete<br />
Präsident ÖkRat Peter Rieser am 29. Mai 2012 mit<br />
einer kleinen Delegation des ÖSK Folge.<br />
Hierbei wurden neben den<br />
höflichen Besuchsformalitäten<br />
auch konkrete Projekte<br />
der Zusammenarbeit besprochen.<br />
So konnte der Botschafter<br />
u. a. dafür gewonnen werden,<br />
die jüngst erschienene<br />
Dokumentation “Soldatengräber<br />
aus dem 1. Weltkrieg<br />
in Weißrussland”, gemeinsam<br />
mit dem Mitherausgeber des<br />
Buches, dem Grazer Lud-<br />
wig Boltzmann-Institut für<br />
Kriegsfolgenforschung und<br />
dem ÖSK in der Wiener Residenz<br />
der Öffentlichkeit zu<br />
präsentieren. Unterstützung<br />
der Anliegen der Besucher<br />
leistete hierbei durch perfekte<br />
Betreuung Botschaftsrat Andrei<br />
Yaroshkin, der sich den<br />
Zielen und Aufgaben des ÖSK<br />
gegenüber sehr aufgeschlossen<br />
zeigte.
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
Przemyśl und das ÖSK -<br />
Tradition und Moderne<br />
Seit Jahren verbindet das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong><br />
eine solide Freund- und Partnerschaft mit der ehemaligen<br />
Festungsstadt der österr.-ung. Monarchie Przemyśl.<br />
So hat bereits in den 80er Jahren<br />
des vorigen Jahrhunderts<br />
zuerst die Wiener, dann die<br />
Steiermärkische Landesgeschäftsstelle<br />
des ÖSK, die<br />
dortigen Kriegerfriedhöfe aus<br />
der Zeit der beiden Weltkriege<br />
saniert und mit Unterstützung<br />
der Behörden vor Ort einen<br />
vorzeigbaren Zustand der<br />
Erinnerung an die Gefallenen<br />
geschaffen.<br />
Einen besonderen Stellenwert<br />
nimmt hierbei der Stadtpräsident<br />
(Bürgermeister) von<br />
Przemyśl Dr. Robert Choma<br />
ein. Ihm ist es ein persönliches<br />
Anliegen, den sanierten<br />
Zustand der Friedhöfe zu erhalten<br />
und die finanziell notwendigen<br />
Mittel dafür bereitzustellen.<br />
Auf Einladung von ÖSK-<br />
Präsident ÖkRat Peter Rieser<br />
besuchte Choma mit Begleitung<br />
am 8. Mai 2012 nun-<br />
mehr die Stadt Wien und die<br />
Steiermark. Nach einer ausführlichen<br />
Information über<br />
die Arbeit des ÖSK begleitete<br />
Vizepräsident Abgeordneter<br />
zum Nationalrat a. D. Walter<br />
Murauer die Gäste durch die<br />
Räumlichkeiten des Parlaments<br />
und danach im Streifzug<br />
durch das moderne und<br />
historische Wien.<br />
In Graz wiederum führte<br />
Choma Wirtschaftsgespräche<br />
mit steiermärkischen Politikern<br />
und ließ sich vor Ort<br />
in das Management der bekannten<br />
Thermenlandschaft<br />
einweisen.<br />
Während der gesamten Besuchsdauer<br />
stand aber die Erinnerung<br />
an die Kriegsopfer<br />
stets mit auf der Tagesordnung.<br />
Oberst i. R.<br />
Alexander Barthou, GS<br />
Vor dem Parlament in Wien: ÖSK-Vizepräsident NR a. D. Walter Murauer,<br />
Stadtpräsident Dr. Robert Choma, ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser,<br />
Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou<br />
Gedenken an die Opfer des Krieges:<br />
Russische Föderation ehrt ihre Soldaten<br />
Diplomaten, Militärs und Angehörige der russischen<br />
Vertretungen in Wien gedachten am 8. Mai 2012 im<br />
Rahmen eines Festaktes ihrer in Österreich gefallenen<br />
Soldaten am Tag der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht<br />
1945 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Aus<br />
diesem Anlass wurden im Wiener Zentralfriedhof und<br />
beim Ehrendenkmal am <strong>Schwarze</strong>nbergplatz Kränze<br />
niedergelegt.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> war mit einer Abordnung<br />
vertreten und erwies mit dem Kranz des ÖSK<br />
auch den Opfern aller Kriege eine respektvolle Ehrerbietung.<br />
Oberst i. R. Alexander Barthou, GS<br />
Die Abordnung des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />
beim Denkmal am <strong>Schwarze</strong>nbergplatz in Wien<br />
mit den Kuratoren (v. li.) Brigadier Dr. Hans Kaser und<br />
Prof. Dieter Winkler<br />
Bild: Ing. Sixl<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 11
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH<br />
Im Bild oben: Die Teilnehmer des Jugendcamps vor der Kulisse des ehemaligen<br />
KZ Mauthausen; links außen VDK-Jugendbetreuer Sebastian<br />
Fehnl, rechts außen ÖSK-Generalsekretär Alexander Barthou<br />
Bild: VDK / Fehnl<br />
Internationales VDK-Jugendcamp:<br />
Kriegsopfergedenken<br />
26 Schüler und Studenten aus ganz Europa nahmen am<br />
4. Internationalen Jugendcamp des Volksbundes Deutsche<br />
Kriegsgräberfürsorge e. V. (VDK) vom 22.08. bis<br />
05.09.2012 in Österreich teil.<br />
Mit Hilfe des <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />
und des Geschäftsführers<br />
Ing. Otto Jaus sowie dank<br />
der Unterstützung des <strong>Österreichische</strong>n<br />
Bundesheeres<br />
konnten die deutsch/englisch<br />
und spanisch sprechenden<br />
Jugendlichen in der Kaserne<br />
Zwölfaxing (NÖ) und in der<br />
Linzer Jugendherberge untergebracht<br />
werden.<br />
Neben dem Kennenlernen<br />
österreichischer Kultur, Tradition<br />
und Gastfreundschaft<br />
stand auch die Gedenkarbeit<br />
am Wiener Zentralfriedhof<br />
und im ehemaligen NS-<br />
Konzentrationslager Mauthausen<br />
im Mittelpunkt des<br />
Betreuungsprogramms. Die<br />
Einstimmung hierzu erfolgte<br />
durch den deutschen Jugendbetreuer<br />
Sebastian Fehnl vom<br />
VDK Landesverband Thüringen.<br />
An mehreren Halbtagen<br />
wurden im Gräberfeld der<br />
Weltkriegsopfer am Zentralfriedhof<br />
unter sachkundiger<br />
Anleitung Inschriften auf den<br />
Grabsteinen der Kriegsopfer<br />
mit Farbe und Pinsel nachgezogen.<br />
Der 28. August war<br />
dem Besuch des ehemaligen<br />
KZ Mauthausen gewidmet.<br />
Die Jugendlichen erlebten dabei<br />
visuell hautnah die Schrecken<br />
eines Konzentrationslagers<br />
aus nächster Nähe und<br />
deren dokumentarische Aufbereitung<br />
durch Historiker<br />
vor Ort.<br />
Bei der abschließenden Jause,<br />
auf Einladung von Landeshauptmann<br />
Dr. Josef Pühringer,<br />
gab dieser Besuch weiten<br />
Raum für Diskussion und<br />
dem Versprechen, sich durch<br />
die Erinnerungsarbeit auch<br />
künftighin für ein tolerantes<br />
und offenes Europa und gegen<br />
Rechtsextremismus einzusetzen.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 12<br />
Einmarsch zum ehemaligen Appellplatz des KZ Mauthausen<br />
Bild: ÖBH / Simader<br />
Internationales Gedenken an<br />
die KZ-Opfer in Mauthausen<br />
Am 13. Mai 2012 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers<br />
Mauthausen die alljährliche Befreiungskundgebung<br />
abgehalten. Dabei wurde eindrucksvoll der Befreiung<br />
der KZ-Häftlinge durch die Amerikaner am 5. Mai 1945 gedacht.<br />
Rund 10.000 Teilnehmer aus mehr als 30 Ländern und eine repräsentative<br />
Vertretung des offiziellen Österreich unter Bundespräsident<br />
Dr. Heinz Fischer nahmen an dieser Kundgebung<br />
und Demonstration für Frieden und Freiheit teil. Die Veranstaltung<br />
selbst hatte als diesjähriges Leitthema den Kampf gegen<br />
Rassismus und Verfolgung von Minderheiten zum Inhalt.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> Bundesheer stellte Kranzträger, Ehrenposten<br />
und die Militärmusik für die Zeremonie ab.<br />
Besonders starke Abordnungen kamen aus den Regionen und<br />
Kommunen Italiens, die mit ihren Jugendlichen und den bunten<br />
Fahnen beeindruckten. Auch das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />
<strong>Kreuz</strong> erwies mit einer Delegation unter Führung von Vizepräsident<br />
Nationalrat a. D. Walter Murauer den Opfern ihre Ehrerbietung.
GENERALSEKRETARIAT / LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />
Präsident ÖkRat Peter Rieser (li.) und LGF Prof. Friedrich Schuster (re.)<br />
übergaben die neue Dokumentation an Verteidigungsattaché Brigadier<br />
Helmut Fellner<br />
Präsident Rieser in Moskau<br />
Die österreichische Botschaft in Moskau übermittelte an<br />
das ÖSK Ansuchen von russischen Bürgern um Unterstützung<br />
bei der Renovierung von Lagerfriedhöfen, in denen<br />
verstorbene Kriegsgefangene von der k. u. k. Armee ihre<br />
letzte Ruhe gefunden haben. Es war daher notwendig mit<br />
der österreichischen Botschaft in Russland und der russischen<br />
Kriegsgräberorganisation „Woenny Memorialy“<br />
Verbindung auf zu nehmen.<br />
Die notwendigen Gespräche<br />
über die weitere Vorgangsweise<br />
wurden von Präs. LAbg.<br />
a. D. ÖkRat Peter Rieser und<br />
LGF Prof. Friedrich Schuster<br />
geführt.<br />
Leider war die österr. Botschafterin<br />
in Moskau, SE Dr.<br />
Margot Klestil nicht anwesend,<br />
ersuchte aber den Verteidigungsataché<br />
Brigadier<br />
Helmut Fellner die Gespräche<br />
mit der ÖSK Delegation zu<br />
führen. Er zeigte sich sehr<br />
interessiert an der Arbeit des<br />
ÖSK in Russland und sagte<br />
seine Unterstützung und die<br />
der österreichischen Bot-<br />
schaft zu.<br />
Sehr freundschaftlich war<br />
auch der Empfang beim Generaldirektor<br />
der russischen<br />
Kriegsgräberorganisation, Evgeny<br />
A. Pilyaev, der ebenfalls<br />
seine Unterstützung für die<br />
geplanten Arbeiten des ÖSK<br />
in Russland zusagte.<br />
Die angesprochenen Lagerfriedhöfe<br />
befinden sich im<br />
Gebiet von Irkutsk und Tschita.<br />
Präs. ÖkRat Peter Rieser<br />
beauftragte den LGF von<br />
OÖ, Prof F. Schuster mit der<br />
Durchführung und Planung<br />
der weiteren, notwendigen<br />
Arbeiten.<br />
Die österreichische Delegation mit dem Generaldirektor des „Woenny Memorialy“<br />
Evgeny Pilyaev (2. v. li.) und seinem Stellvertreter Vasily Tolochko<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 13<br />
Besuch der Kriegsgräberanlage Peja, v. li.: Obstlt Reinhardt, Bgdr Luif,<br />
Obstlt Gyorei, Dr. Brieger mit Gattin, LGF Ing. Jaus, Dr. Sipos, Obstlt<br />
Pellegrino<br />
Kosovo: KFOR-Truppen retten<br />
österr.-ung. Soldatenfriedhof<br />
Im Winter 2011 wurde durch Soldaten der ungarischen<br />
und österreichischen KFOR-Truppe in Peja (Peć, Ipek), einer<br />
Stadt im westlichen Kosovo, ein verwahrloster österr.ung.<br />
Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt.<br />
Recherchen im <strong>Österreichische</strong>n<br />
Kriegsarchiv ergaben,<br />
dass in dieser Kriegsgräberanlage<br />
206 Soldaten ihre letzte<br />
Ruhestätte gefunden haben<br />
(173 österr.-ung., 3 serbische<br />
und 30 russische Kriegsgefangene).<br />
Am 22. Mai 2012 besuchten<br />
der stv. Kommandant der<br />
KFOR-Truppen Bgdr Johann<br />
Luif, der österr. Botschafter<br />
im Kosovo Dr. Johann Brieger,<br />
Botschaftsrat Dr. István Sipos<br />
von der ung. Botschaft und<br />
ÖSK-Landesgeschäftsführer<br />
Ing. Otto Jaus die Kriegsgräberanlage.<br />
Der Friedhof liegt zentral,<br />
inmitten der Stadt Peja und<br />
sollte nach Plan der Stadt-<br />
Vzlt Maier bei der Kranzniederlegung<br />
gemeinde mit einer Wohnhausanlage<br />
überbaut werden.<br />
Durch rechtzeitige Intervention<br />
der ungarischen und österreichischen<br />
Botschaft bei der<br />
Stadtverwaltung in Peja wurde<br />
dies nunmehr verhindert.<br />
Die Delegation besprach mit<br />
den anwesenden Architekten<br />
die Neugestaltung des Friedhofes.<br />
Nach dem Totengedenken<br />
und einer Kranzniederlegung<br />
fand in der Stadtverwaltung<br />
eine Besprechung<br />
mit dem Bürgermeister von<br />
Peja, Ali Berisha, und seinen<br />
Mitarbeitern statt. Es wurden<br />
die Pläne zur Renovierung<br />
des Soldatenfriedhofes vorgestellt.<br />
Die Anlage soll im Zuge eines<br />
internationalen Projektes<br />
umgestaltet<br />
werden. Die Finanzierung<br />
soll von den<br />
Staaten der hier begrabenen<br />
Soldaten<br />
erfolgen.<br />
Bei einer anschließendenPressekonferenz<br />
wurde durch<br />
die österreichische<br />
und ungarische Seite<br />
das Projekt der<br />
Öffentlichkeit präsentiert.<br />
Ing. Otto Jaus
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />
Gedenkfeier am rumänischen Lagerfriedhof in Zwentendorf, v. li.: Dr.<br />
Nicolae Durain, I.E. Botschafterin Silvia Davidoiu, Oberst i. G. DI Catalin<br />
Tudor, Prof. Dieter Winkler, Pfarrer Mag. Kazimierz Sanocki<br />
Totengedenken zum<br />
rumänischen Nationalfeiertag<br />
Es ist schon eine lange Tradition, dass anlässlich des rumänischen<br />
Heldentages die Angehörigen der Rumänischen<br />
Botschaft in Wien zusammen mit dem <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> auf den Lagerfriedhöfen des Ersten<br />
Weltkrieges in Tulln und Zwentendorf an der Donau der<br />
Toten gedenken.<br />
Am 22. Mai 2012 versammelten<br />
sich die Teilnehmer dieser<br />
Feier auf dem Tullner Friedhof,<br />
um durch Kranzniederlegungen<br />
und einer Heiligen<br />
Messe der rumänischen Helden<br />
zu gedenken. Die Messe<br />
wurde vom Erzpriester der<br />
rumänisch-orthodoxen Kirche<br />
in Österreich Dr. Nicolae<br />
Durain mit dem örtlichen<br />
Priester in Konzelebration gefeiert.<br />
Anwesend waren die rumänische<br />
Gemeinde und an<br />
deren Spitze I.E. Botschafterin<br />
Silvia Davidoiu und der<br />
Verteidigungs-, Militär- und<br />
Luftattaché Oberst i. G. DI<br />
Catalin Tudor sowie Vertreter<br />
der Stadt Tulln. Seitens des<br />
ÖSK nahm Präsidialmitglied<br />
Prof. Dieter Winkler an der<br />
Feierstunde teil.<br />
Anschließend wurde der rumänische<br />
Lagerfriedhof in<br />
Zwentendorf aufgesucht, um<br />
auch hier in ähnlicher Weise<br />
der Toten zu gedenken. Besonders<br />
eindrucksvoll war,<br />
dass eine große Abordnung<br />
seitens der Gemeinde Zwentendorf<br />
sowie Pfarrer Mag.<br />
Kazimierz Sanocki mit einer<br />
großen Ministrantenschar an<br />
der Zeremonie teilnahm. Dadurch<br />
war neben den Erwachsenen<br />
auch die Jugend in das<br />
Todengedenken eingebunden,<br />
eine Tatsache die von den Anwesenden<br />
besonders gut aufgenommen<br />
wurde.<br />
Den Abschluss bildete bei beiden<br />
Zeremonien nach orthodoxem<br />
Ritus eine Agape mit<br />
Verabreichung von Brot und<br />
Wein auf den Friedhöfen.<br />
Prof. Dieter Winkler<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 14<br />
Besuch aus Italien im Lage<br />
der Gemeinde Si<br />
Wie alle Jahre, hauptsächlich in den Sommermonaten, ist<br />
die Gemeinde Sigmundsherberg mit seinem Kriegsgefangenenfriedhof<br />
in der Katastralgemeinde Rodingersdorf,<br />
in dem 2.379 italienische Soldaten beerdigt wurden, ein<br />
beliebtes Ausflugsziel unserer südlichen Nachbarn. Auch<br />
heuer besuchte eine italienische Familie, aus Rom kommend,<br />
auf der Suche nach der letzten Ruhestätte ihres<br />
Großvaters Carmine Nastasi den Friedhof.<br />
Nach kurzer Organisation –<br />
Kooperation Maria Heinisch<br />
vom ÖSK mit Gemeindesekretär<br />
Stefan Kratzer vom Gemeindeamt<br />
Sigmundsherberg<br />
– konnten die Reisenden am<br />
17. August 2012 im Bahnhof<br />
Sigmundsherberg durch den<br />
Gemeindesekretär begrüßt<br />
werden.<br />
Anschließend fand eine Besichtigungstour<br />
durch Sigmundsherberg<br />
statt. Als erste<br />
Station der Rundfahrt stand<br />
der Besuch der Kriegsräberanlage<br />
auf dem Programm. Da<br />
genaue Einbettungspläne über<br />
die letzte Ruhestätte der einzelnen<br />
Gefallenen vorliegen,<br />
konnte schnell die Grabstelle<br />
des Gesuchten eruiert werden.<br />
Sichtlich ergriffen, wurde<br />
diese Grabstelle dann mit dem<br />
mitgebrachten Jesuskreuz-<br />
Anhänger sowie mit einigen<br />
Wiesenblumen geschmückt.<br />
Gemeinsam konnte dann auch<br />
der Name des Großvaters, eingeprägt<br />
in eine der Bronzetafeln<br />
in der Friedhofskapelle,<br />
gefunden werden. Da sich<br />
viele der italienischen Nachbarn<br />
nicht vorstellen können,<br />
wie groß eigentlich das ehe-
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />
rfriedhof Rodingersdorf in<br />
gmundsherberg<br />
<strong>Das</strong> von den Angehörigen mitgebrachte <strong>Kreuz</strong> am Grabstein des<br />
Gefallenen<br />
malige Kriegsgefangenenlager<br />
war, nämlich 290 Hektar, war<br />
das nächste Ausflugsziel das<br />
Waldviertler Eisenbahnmuseum<br />
in Sigmundsherberg.<br />
Im Museum findet man neben<br />
Einblicken in die Kriegsgeschichte<br />
ein Modell dieses<br />
Lagers. Unter den zahlreichen<br />
Exponaten wurde auch ein<br />
Fotoalbum mit Fotos vom damaligen<br />
Lagerleben entdeckt.<br />
Auf einem Gruppenbild,<br />
welches einige Lagerinsassen<br />
zeigt, konnte anhand einer<br />
Nummer auf der Mütze eines<br />
Gefangenen Carmine Nasta-<br />
Inschrift<br />
„NASTASI<br />
Carmine“<br />
auf einer der<br />
Bronzetafeln<br />
am LagerfriedhofSigmundsherberg<br />
si identifiziert werden. Von<br />
diesem Foto wurden Ablichtungen<br />
gemacht, welche den<br />
Verwandten überreicht wurden.<br />
An dieser Stelle auch ein Dank<br />
an den Kurator des Museums<br />
Rupert Öhlknecht.<br />
„Ich hoffe, unsere italienischen<br />
Besucher haben viele positive<br />
Eindrücke mit nach Hause genommen,<br />
und stehe, wie auch<br />
schon die Jahre zuvor, den<br />
Nachforschenden, Suchenden<br />
und Touristen immer wieder<br />
gerne zur Verfügung“, so<br />
Stefan Kratzer.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 15<br />
Lokalaugenschein nach der Sanierung: ÖKB-Kassier Manfred Trischler,<br />
LPR Martin Pfleger, Gerhard Steindl und Kurator SR Josef Pfleger vor<br />
dem sanierten Grabstein<br />
Preußen-Grabstein vom<br />
ÖKB Horn saniert<br />
Auf dem Horner Preußenfriedhof, der sich am Waldrand<br />
zwischen der Doberndorfer Straße und dem Agrarweg<br />
nach Breiteneich befindet, ruhen sechs preußische Soldaten,<br />
die 1866 kurz nach Ende des „Preußenkrieges“ in<br />
Horn der Cholera zum Opfer gefallen sind.<br />
Die Gedenktafel auf dem<br />
Grabstein lautet:<br />
„Ruhestätte der nach dem<br />
Feldzug 1866 in Horn von der<br />
Cholera dahingerafften preußischen<br />
Krieger.<br />
Gewidmet von A. Fischer u. A.<br />
Mann.<br />
Ren. 1986 ÖKB StV Horn.“<br />
Der Grabstein wurde 1986<br />
vom Horner Kameradschaftsbund<br />
generalsaniert.<br />
Gemeinderat Dr. Heinrich<br />
Nagl war nun kürzlich bei<br />
einem Spaziergang aufgefallen,<br />
dass das <strong>Kreuz</strong> des Grabsteines<br />
zu Boden gestürzt war<br />
und Teile der Einfassung ausgebrochen<br />
waren. Die Ursache<br />
war nicht wie zuerst vermutet<br />
ein Vandalenakt, sondern<br />
ganz einfach der Zahn der<br />
Zeit: Die Eisenhalterung des<br />
Gusseisenkreuzes war durchgerostet<br />
und dürfte den Sandstein<br />
ausgebrochen haben.<br />
Er bat ÖSK-Kurator SR Josef<br />
Pfleger und den Horner Kameradschaftsbund<br />
sich der<br />
Sache anzunehmen.<br />
Die Kameraden handelten<br />
rasch: Binnen zwei Wochen<br />
wurde das <strong>Kreuz</strong> – im Einvernehmen<br />
mit der Stadtgemeinde<br />
und LGF Ing. Otto Jaus –<br />
von Kamerad Gerhard Steindl<br />
geschweißt und in das wieder<br />
aufgebaute Gesims eingesetzt.<br />
Im Zuge dieser Arbeiten wurde<br />
der Grabstein von NÖKB-<br />
Pressechef Martin Pfleger<br />
gleich auch vom Moos befreit<br />
und gesäubert, sodass er in<br />
neuem Glanz erstrahlt.<br />
Die relativ geringen Kosten<br />
wurden von Gerhard Steindl<br />
und dem Horner Stadtverband<br />
übernommen.<br />
Was sogar viele Horner vielleicht<br />
nicht wissen: An der<br />
Mauer der Stephanskirche im<br />
Horner Friedhof befindet sich<br />
ein Gedenkkreuz, das von den<br />
Kameraden dieser Choleraopfer<br />
stammt. Sie ließen folgenden<br />
Text in den Gedenkstein<br />
meißeln: „Den treuen<br />
Brüdern, die verschont von der<br />
Schlacht, der mörderischen<br />
Seuche zum Opfer fielen im<br />
August 1866. Die preuß. Soldaten.“<br />
JKP
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />
Die Schüler des evangelischen Gymnasiums mit Prof. Norbert Waldek<br />
Zentralfriedhof: Jugendliche<br />
pflegen Kriegsgräber<br />
Am 25. und 27. Juni 2012 arbeiteten 20 Jugendliche des<br />
Evangelischen Gymnasiums Wien-Simmering unter der<br />
Leitung ihres Geschichtsprofessors Norbert Waldek auf<br />
der Kriegsgräberanlage aus dem Ersten Weltkrieg im Wiener<br />
Zentralfriedhof.<br />
In dem 35.500 m² großen<br />
Gräberfeld haben über 23.000<br />
Soldaten, die an den Folgen<br />
des Ersten Weltkrieges verstorben<br />
sind, ihre letzte Ruhestätte<br />
gefunden.<br />
Im Zuge einer Projektarbeit<br />
über den Ersten Weltkrieg<br />
führte Prof. Waldek die Schüler<br />
auf den Soldatenfriedhof<br />
und erklärte im praktischen<br />
Geschichtsunterricht die historischen<br />
Geschehnisse des<br />
Ersten Weltkrieges.<br />
Die Jugendlichen führten<br />
diverse Arbeiten, wie Grabzeichen<br />
reinigen, bereits vergilbte<br />
Schriften neu ausmalen<br />
etc. durch.<br />
Dieser Einsatz unterstützt die<br />
humanitäre Aufgabe des ÖSK<br />
zur Erhaltung der Kriegsgräber<br />
und ist beispielhaft für die<br />
Zukunft.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />
<strong>Kreuz</strong> bedankt sich bei den<br />
Schülern des Gymnasiums<br />
und bei seinen Professoren.<br />
Aufstellung der Fahnen vor der<br />
Gedächniskapelle (oben)<br />
Die hl. Messe las Mil.Sup. MMag.<br />
Alexander Wessely<br />
Bilder: NÖKB / Wukovits<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 16<br />
Hochwechsel: Über 2.000 Gäste<br />
besuchten die Gedenkmesse<br />
Bei herrlichem Bergwetter besuchten am 15. August über<br />
2.000 Kameraden und Gäste die Gedenkmesse auf dem<br />
Hochwechsel. Bereits vor der hl. Messe hielt der Gf. Präsident<br />
des NÖKB und ÖSK-Kurator SR Josef Pfleger eine<br />
beeindruckende Gedenkrede.<br />
Er ging dabei genauso auf die<br />
Schrecken der Kriege - speziell<br />
in der Region um den Hochwechsel<br />
- wie auf die zum<br />
Frieden mahnenden Kriegerdenkmäler<br />
und Kriegsgräberstätten<br />
ein. Er verwies auch<br />
auf die neue Dokumentation<br />
des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es, in der die Gedenkstätten<br />
auf dem Wechsel<br />
und den angrenzenden Gemeinden<br />
aufgelistet sind.<br />
HBO Mathias Fuchs konnte<br />
auch sehr viele hochrangige<br />
Vertreter des steirischen Kameradschaftsbundes<br />
- unter<br />
ihnen Vizepräsident Franz<br />
Schabereiter (Kindberg) und<br />
der Hartberger Bezirksobmann<br />
Josef Zingl - begrüßen.<br />
Zum 29. Mal war auch Gottfried<br />
Hauser aus Rosenheim<br />
(Deutschland), der 1945 noch<br />
am Hochwechsel gekämpft<br />
hat, anwesend. JKP<br />
NÖKB-Landeswallfahrt Maria Taferl: Würdiges Totengedenken<br />
Mit einem würdigen Totengedenken beim Landesehrenmal<br />
des Kameradschaftsbundes NÖ in Maria Taferl endete<br />
die diesjährige Landeswallfahrt in Maria Taferl.<br />
Die hl. Messe, zelebriert von<br />
Landesseelsorger Mag. P.<br />
Josef Grünstäudl, dem evangelischenLandessseelsorger<br />
DDr. Reinhard Trauner,<br />
dem neuen Pfarrer von Maria<br />
Taferl P. Andreas Petith,<br />
Mil.Sup. MMag. Alexander<br />
Wessely sowie Militärdiakon<br />
Oberst Wilhelm Hold, fand<br />
heuer aufgrund des Regenwetters<br />
in der - überfüllten<br />
- Basilika statt.<br />
Landesrätin Mag. Barbara<br />
Schwarz hielt dem Motto<br />
entsprechend eine inhaltlich<br />
hervorragende Festrede, die<br />
ganz im Zeichen der christlichen<br />
Werte und der Werte<br />
des ÖSK und des Kameradschaftsbundes<br />
stand. Sie ging<br />
dabei auch auf die Predigt<br />
von Landesseelsorger P. Josef<br />
Grünstäudl ein, bei dem ebenfalls<br />
Familie und die in der Familie<br />
weitergegebenen Werte<br />
im Mittelpunkt standen.<br />
Im Anschluss erfolgte das Totengedenken<br />
beim Landesehrenmal<br />
in der Krypta.<br />
Totengedenken in der Krypta mit ÖKB-Präs. Bgm. Ludwig Bieringer, LR<br />
Mag. Barbara Schwarz, NÖKB-Präs. Bgdr i. R. Franz Teszar und Militärkommandant<br />
Bgdr Mag. Rudolf Striedinger Bild: NÖKB / M. Pfleger
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />
Pfarrer Wislaw Fracz bei der Segnung der wunderschön renovierten<br />
Kriegsgräberanlage Altlengbach<br />
Altlengbach: Segnung der<br />
renovierten Kriegsgräberanlage<br />
Am Sonntag, dem 10. Juni 2012, feierte der Ortsverband<br />
Altlengbach sein 50-jähriges Bestandsjubiläum. Heimkehrer<br />
des Zweiten Weltkrieges und das Begräbnis eines Kameraden<br />
aus dem Ortsverband St. Christophen waren seinerzeit<br />
der Auslöser für die Gründung des Ortsverbandes.<br />
Im Zuge der Feier wurde<br />
auch die vom ÖSK renovierte<br />
Kriegsgräberanlage, welche<br />
sich in unmittelbarer Nähe<br />
der Ortskirche befindet, gesegnet.<br />
Fünfzig Soldaten der<br />
ehemaligen Deutschen Wehrmacht<br />
haben hier ihre letzte<br />
Ruhestätte gefunden.<br />
Bei einer Gedenkminute und<br />
einer Kranzniederlegung beim<br />
Kriegerdenkmal gedachten<br />
die zahlreichen Kameraden<br />
der im Krieg gefallenen und<br />
der inzwischen verstorbenen<br />
Mitglieder. Einem kräftigen<br />
Regenguss ausweichend fand<br />
der Gottesdienst in der bis<br />
auf den letzten Platz gefüllten<br />
Kirche statt.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 17<br />
Fahnenweihe des ÖKB-Ortsverbandes Furth bei Göttweig, v. li.: FFKdt<br />
Gerhard Erber, Gerhard Wimmer, Frau Durstmüller, Konrad Edlinger,<br />
Günther Laz, Alois Stoll, LFR Brigitta Wiesinger, Peter Juster, Herta Zottl,<br />
LAbg. Bgm. Inge Rinke, Bgdr Mag. Kurt Wagner, Patin OSR Christine<br />
Ramoser, Karl Pfiel, ÖKB-Obm. Leopold Koller, Erika Pfiel, Stefan Leitgeb,<br />
Brigitte Müller, Altbgm. Josef Ramoser, HBO Johann Müller, ÖKB-Vizepräs.<br />
Leopold Wiesinger, Martha Schörgmayer, Hofrat Dr. Gerhard Artl,<br />
Alfred Forstner Bild: Walter Aigner<br />
Fahnenweihe in Furth: Gemeinsame<br />
Feier von ÖKB und ÖSK<br />
Am Sonntag, dem 24. Juni 2012, fand nach der Feldmesse<br />
im Rahmen des Pfarrfestes erstmalig im 54. Gründungsjahr<br />
eine Fahnenweihe des ÖKB-Ortsverbandes Furth bei<br />
Göttweig statt. Als Fahnenpatin fungierte OSR Christine<br />
Ramoser.<br />
Die Feier wurde mit dem Ertönen<br />
der Heimkehrerglocke<br />
eingeleitet. ÖKB-Obmann<br />
Leopold Koller konnte eine<br />
große Anzahl an Ehren- und<br />
Festgästen begrüßen: Pater<br />
Dr. Josef Lackstätter, Patin<br />
OSR Christine Ramoser, den<br />
Militärkommandanten von<br />
Wien Bgdr Mag. Kurt Wagner<br />
mit Gattin, dessen Stellvertreter<br />
Oberst Gerhard Skalvy<br />
MSD, NÖKB-Vizepräs.<br />
Leopold Wiesinger, NÖKB-<br />
Landesfrauenreferentin Brigitta<br />
Wiesinger, HBO Johann<br />
Müller mit Gattin, den stv.<br />
ÖSK-Generalsekretär Hofrat<br />
Dr. Gerhard Artl, LAbg. Bgm.<br />
Inge Rinke, für die Marktge-<br />
Des starken Regen wegens<br />
wurde von den Priestern Wislaw<br />
Tracz, Pfarrer Grzegorz Ragan<br />
und Martin Schmidt (v. li.) die<br />
Messe in der Kirche gefeiert.<br />
meinde Furth/Göttweig Vizebgm.<br />
Eduard Leitner und GR<br />
Markus Teufner sowie vom<br />
Kriegsopferverband Herta<br />
Zottl.<br />
Weiters nahmen Abordnungen<br />
des ÖKB Bergern im<br />
Dunkelsteinerwald, Krems-<br />
Stein, Egelsee und Senftenberg,<br />
des Hessenbundes und<br />
des Pionierbundes Krems-<br />
Mautern an der Veranstaltung<br />
teil. Ebenfalls waren<br />
Abordnungen der Freiwilligen<br />
Feuerwehren Furth, Palt und<br />
Oberfucha anwesend.<br />
Von Brunnkirchen nahmen<br />
zwei Bergknappen mit der historischen<br />
Bergfahne teil. Pater<br />
Josef segnete die Standarte<br />
und das Fahnenerinnerungsband.<br />
Im Zuge der Feier wurde<br />
Ortsverbandsobmann Leopold<br />
Koller mit der Landesmedaille<br />
in Silber des NÖ<br />
Kameradschaftsbundes ausgezeichnet.<br />
Die Veranstaltung wurde von<br />
der Musikkapelle Furth musikalisch<br />
umrahmt.
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />
Kranzniederlegung auf dem Wiener Zentralfriedhof, im Bild von links:<br />
Mag. Tomáš Kykal, Ing. Iveta Hlásecká, LGF Ing. Otto Jaus, Major<br />
Ing. Pavel Filipek<br />
Abordnung des Tschechischen<br />
Verteidigungsministeriums auf<br />
Besuch beim ÖSK<br />
Auf Einladung der ÖSK-Landesgeschäftsstelle Wien besuchte<br />
eine hochrangige Delegation des Tschechischen<br />
Verteidigungsministeriums aus Prag, Abteilung Kriegsgräberfürsorge,<br />
(www.valecnehroby.army.cz) von 29. bis 31.<br />
Mai 2012 Wien.<br />
Die Leiterin der Abteilung Ing.<br />
Iveta Hlásecká, der zuständige<br />
Referent für die Kriegsgräberfürsorge<br />
im Ausland Mjr Ing.<br />
Pavel Filipek und der Abteilungsleiter<br />
Mag. Tomáš Kykal<br />
vom Militärhistorischen<br />
Institut in Prag konnten sich<br />
während ihres Aufenthaltes<br />
über die Arbeit des ÖSK informieren.<br />
Ing. Filipek erklärte, dass die<br />
Kriegsgräber- und Denkmalpflege<br />
in der Republik<br />
Tschechien durch das Gesetz<br />
122/2004, in Abänderung des<br />
Gesetzes 256/2001 geregelt ist<br />
und die Kriegsgräberfürsorge<br />
dem Verteidigungsministerium<br />
zugeordnet ist.<br />
LGF Ing. Otto Jaus gab einen<br />
kurzen Überblick über die Arbeit<br />
des ÖSK.<br />
Anschließend begleitete der<br />
Stv. Generalsekretär HR Dr.<br />
Artl die Delegation durch das<br />
<strong>Österreichische</strong> Kriegsarchiv<br />
und konnte die vielen anfallenden<br />
Fragen fachkundig<br />
beantworten. Mag. Kykal und<br />
Dr. Gerhard Artl werden in<br />
Zukunft mit ihren Instituten<br />
aktiv zusammenarbeiten.<br />
Am nächsten Tag führte ÖSK-<br />
Kurator Dr. Thomas Reichl die<br />
Delegation durch das Heeresgeschichtliche<br />
Museum und<br />
erklärte versiert die verschiedenen<br />
Exponate.<br />
Anschließend fand die gemeinsame<br />
Kranzniederlegung<br />
auf der Kriegsgräberanlage<br />
des Ersten Weltkrieges im<br />
Wiener Zentralfriedhof statt.<br />
Zum Abschluss der Reise<br />
übernahm Prof. Winkler die<br />
Delegation und führte sie<br />
durch das<br />
historische<br />
Wien.<br />
Die TschechischeKriegsgräberfürsorge<br />
wird in<br />
den nächsten<br />
Jahren<br />
intensivst<br />
mit dem<br />
ÖSK zusammenarbeiten.<br />
Wildschaden auf dem Soldatenfriedhof Allentsteig<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 18<br />
Wildschaden im<br />
Soldatenfriedhof Allentsteig<br />
Im Frühjahr 2012 drang eine Rotte Wildschweine in den<br />
sich auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Allentsteig<br />
befindlichen Soldatenfriedhof ein.<br />
Der den Friedhof umgebende<br />
Maschendrahtzaun wurde<br />
zerstört und zwischen den<br />
Gräbern, in denen die sterblichen<br />
Überreste von über<br />
3.000 Soldaten des Zweiten<br />
Weltkrieges ruhen, wurde ein<br />
beträchtlicher Schaden angerichtet.<br />
Die Wildschweine durchpflügten<br />
an mehreren Stellen<br />
mit ihren Rüsseln die Grasnarben.<br />
Nach Vorsprache von<br />
LGF Ing. Otto Jaus beim Kom-<br />
ÖSK-Shop<br />
mandanten des TÜPL Obst<br />
Josef Fritz und Oberst Johann<br />
Zach wurde umgehend Hilfe<br />
bei der Behebung des Wildschaden<br />
zugesagt.<br />
Major Julius Schlapschy vom<br />
Truppenübungsplatz Allentsteig<br />
behob mit seinen Männern<br />
den Schaden.<br />
<strong>Das</strong> ÖSK bedankt sich bei<br />
den zuständigen Soldaten des<br />
<strong>Österreichische</strong>n Bundesheeres<br />
für die unkomplizierte<br />
Lösung des Problems.<br />
ÖSK-Krawatte (reine Seide) € 20,00<br />
Elektronik-Feuerzeug (weiß mit Aufdruck) € 1,50<br />
ÖSK-Baumwolltasche (beige mit Aufdruck) € 2,50<br />
Bestellung bei Frau Heinisch, Landesgeschäftsstelle Niederösterreich,<br />
1010 Wien, Wollzeile 9<br />
Tel.: +43/1/512 31 15, Fax: +43/1/512 05 56<br />
E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at<br />
Mit dem Kauf dieser Artikel unterstützen Sie<br />
die Arbeit des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es.<br />
Die neue umfangreiche Dokumentation des<br />
ÖSK mit rund 1.800 Bildern (Bild links) kann<br />
um € 28,00 zzgl. Portokosten bei der Landesgeschäftsstelle<br />
bezogen werden.
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />
REISEVORSCHAU 2013<br />
Im Bild der Mamajew-Hügel<br />
Leserbrief zu Artikel „Kriegsgefangenschaft in Niederösterreich“,<br />
ÖSK-Mitteilungen und Berichte 1/2012, Seite 24<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 19<br />
Moskau-Wolgograd (Stalingrad)<br />
7. bis 11. Mai 2013<br />
Programm: Wolgograd (Stadtbesichtigung), Mamajew Hügel,<br />
Schlachtfelder, Panoramamuseum, Rossoschka (Deutscher Soldatenfriedhof),<br />
Treffen mit Veteranen, Besuch des österreichischen<br />
Mahnmals in Pestschanka und der vom ÖSK humanitär<br />
betreuten Dorfschule.<br />
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– Unterbringung in guten ***Hotels auf Basis Halbpension, alle<br />
Transfers und Flughafengebühren, alle im Programm angeführten<br />
Ausflüge, qualifizierte deutschsprachige Reiseführer<br />
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Exklusive: Visum (€ 40,–), Reiseschutzversicherung (mindestens<br />
€ 39,–)<br />
Die Reise setzt eine Mindestteilnehmerzahl voraus.<br />
Busreise Westpolen - Ostslowakei<br />
13. bis 17. April 2013<br />
Reiseverlauf: Wien, Olmütz, der Krönungsstadt Kaiser Franz<br />
Josef I., (Stadtbesichtigung), Besuch des Klosters Hradisko,<br />
Krakau (Stadtbesichtigung), Auschwitz (Besichtigung der Gedenkstätte<br />
und des Konzentrationslagers), Dukla-Pass (hart<br />
umkämpfte Passhöhe im Ersten und Zweiten Weltkrieg), Presŏv<br />
(Stadtbesichtigung), Svidnik (Besuch des Militärmuseums), Bar-<br />
dejov (Bartfeld) mit seiner Altstadt, die zum<br />
Weltkulturerbe zählt, Bratislava, Wien.<br />
Besichtigung folgender Soldatenfriedhöfe:<br />
Černovír, Svidnik, Presŏv, Vazec, Zborov<br />
Leistungen: Reise in komfortablem, modernen<br />
Reisebus, Unterbringung in guten ***<br />
und ****Hotels auf Basis Halbpension, alle<br />
Ausflüge, qualifizierte deutschsprachige<br />
Reiseleitung<br />
Reiseleitung: LGF Ing. Otto Jaus<br />
Preis: € 355,– DZ<br />
Der Soldatenfriedhof Svidnik in der Slowakei<br />
Auskünfte und Anmeldungen: <strong>Österreichische</strong>s<br />
<strong>Schwarze</strong>s <strong>Kreuz</strong>, Landesgeschäftsstelle<br />
Niederösterreich, Wollzeile 9, 1010<br />
Wien, Tel.: 01/512 31 15, Fax 01/512 05 56,<br />
E-Mail: landesstelle.wnoeb@osk.at
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />
Ministerialrat Oliver Henhapel und Chefredakteur ADir. i. R. RegRat Ilan<br />
Beresin<br />
Goldenes Ehrenzeichen<br />
für Ilan Beresin<br />
Dem langjährigen Kuratoriumsmitglied des ÖSK, Amtsdirektor<br />
i. R. Regierungsrat Ilan Beresin, Gründer und Präsident<br />
des jüdischen Kulturvereins David und der gleichnamigen,<br />
quartalsweise erscheinenden Kulturzeitschrift,<br />
wurde von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer mit Entschließung<br />
vom 24. Oktober 2011 das Goldene Ehrenzeichen<br />
für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.<br />
Die feierliche Ehrung fand<br />
am 27. April 2012 im Festsaal<br />
des Bundesministeriums<br />
für Unterricht und Kunst in<br />
Wien statt. In seiner Laudatio<br />
betonte Dr. Alfred Gerstl,<br />
langjähriges Redaktionsmitglied<br />
des „David“, dass Ilan<br />
Beresin bereits 1989 den jüdischen<br />
Kulturverein „David“<br />
gegründet und gleichzeitig die<br />
gleichnamige Zeitschrift konzipiert<br />
und ins Leben gerufen<br />
hat.<br />
Analyse der österreichischisraelischen<br />
Beziehungen<br />
Seine besonderen Anliegen<br />
sind, unter anderem, die Aufarbeitung<br />
der österreichischen<br />
Vergangenheit und die<br />
Analyse der österreichischisraelischen<br />
Beziehungen.<br />
Ein weiteres Anliegen ist die<br />
schriftliche und fotografische<br />
Dokumentation von noch<br />
existierenden und zerstörten<br />
Synagogen sowie jüdischen<br />
Friedhöfen in Österreich und<br />
im Gebiet der ehemaligen Donaumonarchie,<br />
um sie so dem<br />
Vergessen zu entreißen. Angesichts<br />
der vielen Verdienste<br />
von RegRat Beresin um die<br />
Förderung des christlichjüdischen<br />
Dialoges und die<br />
Aufarbeitung der jüdischen<br />
Geschichte Österreichs wurde<br />
ihm die oben genannte Auszeichnung<br />
verliehen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />
<strong>Kreuz</strong> möchte zu dieser<br />
Ehrung herzlichst gratulieren.<br />
Übergabe der neuen<br />
ÖSK-Dokumentation an<br />
Hauptbezirksobmann<br />
Ing. Reinhard Graf<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 20<br />
Auszeichnungsverleihung an verdiente Funktionäre des ÖKB Korneuburg,<br />
v. li.: Amtsleiter Günter Haschka, Zgf Richard Leeb, GR Leopold<br />
Volnhals, HBO Ing. Reinhard Graf, Ing. Otto Jaus und NÖKB-Vizepräsident<br />
Kurator Mag. Wolfgang Heuer<br />
Hohe Auszeichnung des ÖSK<br />
für HBO Ing. Reinhard Graf<br />
Im Zuge der Hauptbezirkssitzung des ÖKB Korneuburg<br />
wurden in Anwesenheit der dreizehn Obmänner der<br />
Stadt- und Ortsverbände von LGF Ing. Otto Jaus an verdiente<br />
Kameraden sichtbare Auszeichnungen vergeben.<br />
Dem Hauptbezirksobmann<br />
des Bezirkes Korneuburg, Ing.<br />
Reinhard Graf, wurde das<br />
Große Goldene Ehrenzeichen<br />
für besondere Verdienste um<br />
das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />
<strong>Kreuz</strong> verliehen.<br />
Weiteres wurde Kamerad<br />
Günter Haschka das Goldene<br />
Ehrenzeichen, Kamerad GR<br />
Leopold Volnhals das Große<br />
Ehrenkreuz und Kamerad Zgf<br />
Richard Leeb das Ehrenkreuz<br />
des ÖSK überreicht.<br />
Die Ausgezeichneten setzen<br />
sich seit Jahren für die humanitäre<br />
Arbeit des ÖSK ein<br />
und organisieren die Allerheiligensammlungen<br />
im Bezirk<br />
Korneuburg.
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND<br />
Kranzniederlegung in Melk-Winden, v.l i.: Dr. Elena Kotova, LGF Ing.<br />
Otto Jaus, Botschaftsrat Valery Sidorov, Prof. Dr. Alexander Tschubarjan,<br />
Prof. Dr. Leonid Gorisontor, Prof. Dr. Vadim Roginskij, Elena<br />
Semenischtschewa, Dr. Fjodor Petrow<br />
Internationale<br />
wissenschaftliche Konferenz<br />
Die Botschaft der Russischen Föderation in Österreich und<br />
das Russische Kulturinstitut veranstalteten am 26. Juni<br />
2012 in wissenschaftlicher Kooperation mit dem Ludwig<br />
Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung, dem Institut<br />
für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie<br />
der Wissenschaften und der Österreichisch-Russischen<br />
Historikerkommission die Internationale Tagung „1812:<br />
Napoleons Krieg. Die Folgen für Russland, Österreich und<br />
die Neugestaltung Europas“.<br />
Vom ÖSK nahmen an dieser<br />
Veranstaltung Ehrenpräsident<br />
Dr. Heinrich Schöll und<br />
Präsidialmitglied Prof. Dieter<br />
Winkler teil.<br />
Am Vortag der Veranstaltung<br />
führte der LGF von NÖ Ing.<br />
Jaus die russische Delegation,<br />
bestehend aus dem Co-Vorsitzendem<br />
der Österreichisch-<br />
Russischen Historikerkommission<br />
Prof. Dr. Alexander<br />
Tschubarjan, Dr. Elena Kotova,<br />
Alexander Gorbunow,<br />
stv. Direktor des Staatlichen<br />
Militärhistorischen Museums<br />
„Borodino“ Moskau, Prof.<br />
Dr. Vadim Roginskij, Elena<br />
Semenischtschewa, Prof.<br />
Dr. Leonid Gorisontor und<br />
Dr. Fjodor Petrow, Direktor<br />
des Staatlichen Militärhistorischen<br />
Museums Moskau zu<br />
den Schauplätzen der Kämpfe<br />
von 1805 in Niederösterreich.<br />
Von der Russischen Botschaft<br />
begleitete die Delegation Botschaftsrat<br />
Valery Sidorov.<br />
In Melk, Katastralgemeinde<br />
Winden, liegt direkt an der<br />
Bundesstraße 1, eine Gedenkstätte<br />
für jene 300 russische<br />
Soldaten, die 1805 an den Folgen<br />
des Brandes im Lazarett<br />
des Stiftes Melk verstorben<br />
sind. Anschließend besuchte<br />
die Delegation das Monument<br />
der „Schlacht bei Dürnstein“ in<br />
Unterloiben. Am 11. November<br />
1805 kämpften die Armeen<br />
Österreichs (Befehlshaber<br />
Feldmarschalleutnant Heinrich<br />
von Schmitt) gemeinsam<br />
mit der Armee Russlands (Befehlshaber<br />
General Michail<br />
Illarionowitsch Kutusow-Smolenski)<br />
gegen die Armee Napoleons<br />
(Befehlshaber Marschall<br />
Casimir Joseph Mortier), wobei<br />
die Alliierten, Österreich<br />
und Russland als Sieger hervorgingen<br />
- menschliche Verluste<br />
über 7.000 Gefallene.<br />
Bei beiden Gedenkstätten<br />
legten die Delegationen Kränze<br />
und Blumen nieder.<br />
Friaul-Julisch Venetien<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 21<br />
Vorstandsmitglieder des Vereins „Amici della Croce Nera“, v. li.: Cav.<br />
Vinicio Tomadin, Generalsekretär M. Ivaldi Calligaris, Präsident Comm.<br />
Col. Franco Stacul, Kassier Cav. Bruno Stepancich, Vize-Präsident Cav.<br />
Giorgio Stabon<br />
Gründung des Vereins „Amici<br />
della Croce Nera - Freunde des<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es“<br />
Nach langen Verhandlungen und Ausfertigung der von<br />
der Republik Italien genehmigten Statuten wurde im Rathaus<br />
von Gradisca d´Isonzio am 21. Juni 2012 die erste<br />
Vorstandssitzung des neugegründeten Vereins „Amici<br />
della Croce Nera“ - (Freunde des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es) abgehalten.<br />
In der konstituierenden Sitzung<br />
wurden für die Legislaturperiode<br />
von drei Jahren<br />
folgende Personen gewählt:<br />
Präsident Comm. Col. Franco<br />
Stacul, Vice-Präsident Cav.<br />
Giorgio Stabon, Generalsekretär<br />
M. Ivaldi Calligaris,<br />
Kassier Cav. Bruno Stepancich<br />
und Berater Cav. Vinicio Tomadin,<br />
Rechnungsprüfer Rag.<br />
Roberto Cosma und Querci<br />
della Rovere.<br />
Des Weiteren wurde beschlossen,<br />
LGF Ing. Otto Jaus<br />
als Vertreter des ÖSK in den<br />
Vorstand aufzunehmen. Der<br />
Verein steht in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong><br />
– Kriegsgräberfürsorge, er<br />
trägt dafür Sorge, dass sich die<br />
tragischen Ereignisse, welche<br />
Italien und Österreich im letzen<br />
Jahrhundert erlebt haben,<br />
nicht wiederholen. Im Glauben<br />
und in ewiger Erinnerung<br />
an die Gefallenen, möchte der<br />
Verein dieser Opfer gedenken.<br />
Viele Friulaner haben im Ersten<br />
Weltkrieg in österreichischer<br />
Uniform gekämpft und<br />
sind für Österreich gefallen.<br />
Die Freunde des <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es wollen die Erinnerung<br />
an alle Gefallenen<br />
aufrecht erhalten und ihre<br />
Friedhöfe pflegen, denn diese<br />
sind Teil unserer Geschichte.<br />
Die Aktivitäten erstrecken<br />
sich auch auf die Organisation<br />
von Veranstaltungen zum<br />
kommenden 100stenJahrestag<br />
des Beginns des Ersten Weltkrieges.<br />
Motto des Vereines ist „die<br />
Erhaltung des Friedens unter<br />
den einzelnen Nationen“.<br />
Comm. Col.<br />
Franco Stacul
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN<br />
K.u.k.Soldatengräber/Friedhöfe im Kanaltal<br />
Soldatenfriedhof Pontebba<br />
(Pontafel)<br />
Der heutige Beitrag über Soldatengräber im Kanaltal befasst<br />
sich mit dem Friedhof der Kirche St. Antonius in<br />
Pontebba (ehemals Pontafel). Bis 1918 war in der heutigen<br />
Gemeinde Pontebba die Ortschaft Pontafel der Grenzort<br />
der österreichisch-ungarischen Monarchie, Pontebba der<br />
italienische Grenzort.<br />
Der Soldatenfriedhof liegt<br />
als Teilfriedhof des Ortsfriedhofes<br />
nächst der Kirche<br />
St. Antonius im Nordteil über<br />
der ehemaligen Ortschaft<br />
Pontafel an der Straße zum<br />
Nassfeld.<br />
Eine Gräberreihe an der nordwestlichen<br />
Friedhofsmauer<br />
ist die letzte Ruhestätte von<br />
6 Angehörigen des IR 7 (Khevenhüller),<br />
3 Angehörigen<br />
des LStB 153, 1 Salzburger<br />
Freiwilligen Schützen, 4 Angehörigen<br />
eines unbekannten<br />
Verbandes (Kärntner Freiwillige<br />
Schützen) sowie 14 unbe-<br />
Kirche und Friedhof St. Antonius<br />
kannten k.u.k. Soldaten.<br />
Der Friedhof wurde 1996 vom<br />
ÖSK, Landesgeschäftsstelle<br />
Kärnten, generalsaniert und<br />
am 29. Juni 1996 unter Anwesenheit<br />
von politischen<br />
sowie Vertretern der Kameradschaftsverbände(Kameradschaftsbund<br />
und Alpinikameraden)<br />
gesegnet.<br />
Heute betreuen Kameraden<br />
der Alpini-Veteranen den<br />
Friedhof, wie auch die anderen<br />
k.u.k. Kriegsgräber im<br />
Kanaltal. Dafür sei ihnen mit<br />
einem aufrichtigen „Vergelt´s<br />
Gott!“ gedankt.<br />
Die Soldatengräber liegen an der Nordostmauer des Ortsfriedhofes.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 22<br />
Feierliche Segnung d<br />
Nach fast zweijähriger Arbeit mit einem Kostenaufwand<br />
von ca. € 50.000,– fand am 14. Juni 2012 in Wolfsberg-St.<br />
Johann die feierliche Neusegnung und Einweihung des generalsanierten<br />
Soldatenfriedhofes (Russenfriedhof) statt.<br />
An der Feierstunde nahmen die Vertreter des Bundesheeres<br />
und der Exekutive, die Abordnungen von 16 ÖKB<br />
Orts- und Stadtverbänden, die FF St. Johann, die Volksschule<br />
St. Johann mit dem Lehrkörper und den 3. u. 4.<br />
Klassen, die Vertreter der an der Instandsetzung beteiligten<br />
Institutionen und Firmen sowie zahlreiche zivile Gäste<br />
teil.<br />
LGF GenMjr i. R. Mag. Gerd<br />
Ebner konnte zahlreiche Ehrengäste<br />
wie den Präsidenten<br />
des Kärntner Landtages, Josef<br />
Lobnig, den Bürgermeister<br />
der Stadt Wolfsberg, Hans<br />
Peter Schlagholz, den Präsidenten<br />
des ÖSK LAbg. ÖkRat<br />
Peter Rieser, LAbg. Reinhart<br />
Rohr, die Militärgeistlichen<br />
Militärdekan MMag. Dr. Longin,<br />
Mag. Matiasek sowie viele<br />
weitere Festgäste begrüßen.<br />
Hervorzuheben ist die Anwesenheit<br />
der offiziellen Vertreter<br />
der Russischen Föderation,<br />
Polens, Weissrussland und der<br />
Ukraine. Allen beteiligten Institutionen(Militärkommando<br />
Kärnten, Landesberufsschule<br />
Völkermarkt, FF St.<br />
Johann) und Firmen (Durchner-Kötschach<br />
Mauthen, Zarfl-Wolfsberg,<br />
Ruthhofer-St.<br />
Andrä) wurde für ihre Mitarbeit<br />
und ihren Arbeitseinsatz<br />
gedankt.<br />
Die Vertreter Russlands und<br />
Polens erinnerten an die<br />
grausamen Kriegsgeschehnisse<br />
und mahnten, dass solch<br />
spezielle Orte wie Soldatenfriedhöfe<br />
immer zu pflegen<br />
seien, weil sie eine Warnung<br />
für alle Lebenden darstellen.<br />
Beide dankten dabei allen an<br />
der Sanierung Beteiligten und<br />
zeigten auf, dass dies nun wieder<br />
eine ausgesprochen würdevolle<br />
Stätte des Gedenkens<br />
sei.<br />
Seitens der christlichen Kirchen<br />
übernahmen die beiden<br />
Kärntner Militärpfarrer die<br />
Segnung. Ihr Grundtenor war,<br />
die Menschen verschiedener<br />
Nationen sind durch Hass und<br />
Tod in den Abgrund gelangt.<br />
Dabei war vor allem das tragische<br />
Schicksal des einzelnen<br />
Menschen, seine Angst<br />
und Furcht, im Mittelpunkt<br />
des Geschehens. Die Verwüstungen<br />
und das menschliche<br />
Leid der Kriege soll den heutigen<br />
Lebenden eine Mah-<br />
Bei der Kranzniederlegung - v. li.: ÖSK-Präsident ÖkRat Rieser, Präsident<br />
Kärntner Landtag Lobnig, LGF GenMjr i. R. Mag. Ebner, Bürgermeister<br />
Schlagholz, polnischer Generalkonsul Oliwinski
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 23<br />
es Soldatenfriedhofes Wolfsberg-St. Johann<br />
nung sein.<br />
In ihren Ansprachen unterstrichen<br />
Landtagspräsident<br />
Lobnig, ÖSK-Präsident ÖkRat<br />
Rieser und Bgm. Schlagholz,<br />
dass die Sanierung des Friedhofes<br />
eine Wertschätzung<br />
gegenüber den Kriegsgefallenen<br />
darstelle, die unbedingt<br />
notwendig sei. Der Gesamttenor<br />
war: „<strong>Das</strong> Schicksal al-<br />
Der generalsanierteSoldatenfriedhofWolfsberg-St.<br />
Johann in<br />
Kärnten (oben)<br />
Ehrenwache am<br />
Obelisk der 43 russischenKriegstoten<br />
(links)<br />
Grabstätte der<br />
polnischen<br />
Soldaten nach<br />
der Kranzniederlegung<br />
(unten)<br />
ler Kriegstoten sollte uns vor<br />
Augen führen, wie wertvoll<br />
der Friede ist, in dem wir heute<br />
leben. Friede ist aber kein<br />
Gut, das ohne Anstrengungen<br />
erhalten werden kann. Die<br />
Menschen in Europa müssen<br />
aufmerksam gemacht werden,<br />
dass auch viele Jahrzehnte<br />
nach Ende des Zweiten Weltkrieges<br />
die heutigen Friedens-<br />
Die Militärgeistlichen Militärdekan MMag. Dr. Longin und Mag. Matiasek<br />
bei der Segnung der generalsanierten Friedhofsanlage<br />
Fahnenabordnungen des Kameradschaftsbundes bei der feierlichen<br />
Segnung des Friedhofes<br />
bedingungen ohne persönlichen<br />
Einsatz nicht erhalten<br />
werden können. Des Weiteren<br />
hat ein Kulturvolk mit Achtung<br />
gegenüber den Mitmenschen<br />
und dem menschlichen<br />
Leben einen respektvollen<br />
Umgang mit den Toten zu<br />
pflegen.“<br />
Die Veranstaltung wurde<br />
durch die Militärmusik<br />
Kärnten musikalisch umrahmt.<br />
Höhepunkt der Veranstaltung<br />
waren die feierlichen Kranzniederlegungen<br />
am Obelisk<br />
der 43 russischen Kriegstoten<br />
sowie am Grabmal der 4 polnischen<br />
Soldaten. Diese erfolgten<br />
unter Intonierung des<br />
Liedes „Der gute Kamerad“.<br />
Mit dem Kärntner Heimatlied<br />
endete die Feierstunde.<br />
Im Anschluss waren alle Gäste<br />
zu einem Imbiss in der<br />
Volksschule St. Johann geladen,<br />
dem rege zugesprochen<br />
wurde.
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN KÄRNTEN<br />
Kranzniederlegung am Friedhof Log pod Mangartom, v. li.: Vzlt Manfred<br />
Gratzer, LGF GenMjr i. R. Mag. Gerd Ebner und der Kommandant<br />
des JgB 26 Oberst Eder<br />
Militärhistorische Reise der<br />
Kameradschaft JgB 26<br />
Im Rahmen ihrer Jahresreise besuchten ca. 50 Mitglieder<br />
der Kameradschaft des „Hochgebirgsbataillons“ JgB<br />
26 aus Spittal an der Drau das Kanal- und Isonzotal. Die<br />
Schwergewichte der Exkursion waren die Kampfhandlungen<br />
in den Napoleonischen Kriegen 1809 und am oberen<br />
Isonzo von 1915-1918.<br />
Im Raum Predil wurden beim<br />
Sperrfort die Kampfhandlungen<br />
von 1809 vor Augen<br />
geführt. Die Geschehnisse des<br />
Ersten Weltkrieges (im Mittelpunkt<br />
standen die Abläufe in<br />
den Julischen Alpen und der<br />
Isonzofront, sowie die Lebens-<br />
und Kampfbedingungen der<br />
k.u.k. Soldaten) wurden den<br />
Teilnehmern während der<br />
Fahrt nach Karfreit durch LGF<br />
GenMjr i. R. Mag. Gerd Ebner<br />
nähergebracht. Nach dem Be-<br />
such des Soldatenfriedhofes<br />
Log pod Mangartom mit einer<br />
eindrucksvollen Kranzniederlegung<br />
war der Besuch des<br />
Museums Erster Weltkrieg in<br />
Karfreit der Höhepunkt der<br />
Reise. Mit starken Eindrücken<br />
einer hervorragenden<br />
Führung über das Leben und<br />
Sterben der k.u.k. und italienischen<br />
Soldaten im Ersten<br />
Weltkrieg am oberen Isonzo<br />
wurde die Rückreise über Italien<br />
angetreten.<br />
Ehrungen der<br />
Landesgeschäftsstelle Kärnten<br />
Ehrenkreuz<br />
Moitzi Erich, Wolfsberg; Schuster Martin, St. Andrä;<br />
Sramsitschnig Robert, St. Andrä<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 24<br />
Aktuelles von den Kärn<br />
Klagenfurt/Annabichl<br />
Der Gedenkstein für die drei Angehörigen des Bundesheeres der<br />
1. Republik, die im Verlauf des Juliputsches 1934 gefallen sind,<br />
erstrahlt gesamtheitlich in neuem Glanz. Restaurator Tomasi<br />
und Soldaten der StbKp/Milkdo Kärnten haben die Arbeiten<br />
durchgeführt.<br />
Der Gedenkstein mit neuer Schrift und saniertem Fundament<br />
Angerbachtal<br />
Dank der Pflege durch die Soldaten des JgB 26 sind die Bergfriedhöfe<br />
nach den Schlägerungsarbeiten 2011 in ausgezeichnetem<br />
Zustand.<br />
Der restaurierte Herrgott wacht wieder über den Gräbern des IR 7.<br />
Friedhof IR 21
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN<br />
tner Soldatenfriedhöfen<br />
St.Veit/Glan<br />
Auslandsarbeit<br />
Die Inschriften auf den Granitgrabkreuzen<br />
wurden nachgezogen.<br />
Seit 2012 sind die Auslandsverantwortungen der LGST des ÖSK<br />
neu zugeordnet. Von Kärnten aus wird in Zusammenwirken mit<br />
anderen Landesgeschäftsstellen federführend die Isonzofront in<br />
Slowenien betreut. Eine Vorstellung der wesentlichen Friedhöfe<br />
wird nun laufend erfolgen.<br />
Gorjansko (auf dem Karsthochplateau in Slowenien)<br />
Hier ruhen Soldaten der k.u.k. Armee verschiedener Nationalitäten,<br />
die in den Jahren 1915-1917 in den Kämpfen an der Isonzofront<br />
gefallen sind. Der Friedhof ist in seiner authentischen<br />
Konzeption erhalten, die den typischen Bodenmerkmalen der<br />
Karstlandschaft angepasst ist.<br />
Gorjansko ist der größte Friedhof der k.u.k. Armee im Gebiet<br />
der Isonzofront, da hier mehr als 10.000 Soldaten bestattet sind.<br />
Dieser<br />
Friedhof hat den<br />
Stellenwert eines<br />
Kulturdenkmales.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 25<br />
Vor den Vorhang<br />
Die Landesgeschäftsstelle Kärnten des ÖSK zeichnet mit<br />
„Vor den Vorhang“ Menschen aus, die sich in besonderem<br />
Maße um das ÖSK verdient machen.<br />
Vzlt Manfred Gratzer, JgB 26, Spittal an der Drau, ist seit vielen<br />
Jahren der Verantwortliche für die Pflege und Instandhaltung<br />
der Bergfriedhöfe im Angerbachtal im Plöckengebiet. Er führt<br />
selbstständig und intensiv mit<br />
den Kameraden des Hochgebirgsbataillons<br />
die Erhaltung<br />
(Mäharbeiten, Holzarbeiten,<br />
Reinigung, etc.) durch. Darüber<br />
hinaus hat er auch bei<br />
weiteren Instandsetzungen<br />
und Renovierungen in Kärnten<br />
und Slowenien mitgearbeitet<br />
und mit seinem praktischen,<br />
handwerklichen Geschick die<br />
Vzlt Manfred Gratzer, JgB 26,<br />
Spittal an der Drau<br />
rasche Erledigung aller anfallenden<br />
Arbeiten ermöglicht.<br />
Geschätzter Vzlt Manfred Gratzer, herzlichen Dank für Deine<br />
Arbeit für das ÖSK in Kärnten.<br />
Übergabe der neuen Dokumentation<br />
an die Landesregierung<br />
Am Dienstag, dem 19. Juni 2012, empfingen der Landeshauptmann<br />
von Kärnten Gerhard Dörfler und seine Regierungskollegen<br />
in der turnusmäßigen Regierungssitzung eine Delegation<br />
des ÖSK, Landesgeschäftsstelle Kärnten. Im Beisein der Kuratoren<br />
Dr. Stickler und Obstlt Bergner konnte LGF GenMjr i. R.<br />
Mag. Gerd Ebner dem Kärntner Regierungskollegium in einem<br />
Kurzreferat Zweck, Ziele, Struktur und Tätigkeiten des ÖSK näherbringen.<br />
Des Weiteren überreichte die Delegation jedem Regierungsmitglied<br />
die neue Dokumentation des ÖSK. Landeshauptmann<br />
Gerhard Dörfler dankte für die Übergabe der ÖSK-Dokumentationen<br />
und betonte die positive Einstellung der Landesregierung<br />
zur Tätigkeit des ÖSK sowie die auch zukünftig erfolgende Unterstützung.<br />
Die Information über das ÖSK wird im Herbst mit<br />
Veranstaltungen im Landtag und den Gemeinden fortgesetzt.<br />
Reges Interesse am Kurzreferat über das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><br />
<strong>Kreuz</strong> in der Kärntner Landesregierung
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 26<br />
Vorstellung der neuen ÖSK-Dokumentation<br />
Dokumentation für Landeshauptmann<br />
Dr. Josef Pühringer<br />
Druckfrisch und brandneu, so wurde durch den Landesgeschäftsführer<br />
des OÖSK Prof. Friedrich Schuster und durch Generalsekretär<br />
Oberst i. R. Alexander Barthou am 21. Mai 2012<br />
im Linzer Landhaus die Gesamtdokumentation über die Arbeit<br />
des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es an Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer<br />
überreicht. Dieser zeigte sich vom umfangreichen Werk äußerst<br />
beeindruckt und sicherte dem ÖSK einen Druckkostenbeitrag<br />
zu. Er versprach weiters, die Arbeit des ÖSK auch weiterhin,<br />
so wie bisher, zu unterstützen.<br />
Im Linzer Landhaus v. li.: Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou,<br />
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, LGF Prof. Friedrich Schuster<br />
Die neue Dokumentation des<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es zeigt auf 440 Seiten<br />
und rund 1.800 Fotos die<br />
Kriegsgräberarbeit des Generalsekretariats<br />
und der Landesgeschäftsstellen.<br />
Sie kann bei<br />
allen Landesgeschäftsstellen<br />
um 28,– Euro zuzügl. Versandkosten<br />
bezogen werden -<br />
Adressen siehe Seite 2.<br />
Dokumentation für Bezirkshauptmann<br />
HR Dr. Dieter Goppold<br />
Im Beisein von ÖSK-Bezirksobmann Stadtrat a. D. Wolfgang<br />
Weixlbaumer überreichte Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich<br />
Schuster dem Bezirkshauptmann seines Heimatbezirkes<br />
Hofrat Dr. Dieter Goppold in den Amtsräumen der Bezirkshauptmannschaft<br />
Kirchdorf an der Krems die neue Dokumentation<br />
des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es. Der Bezirkshauptmann<br />
zeigte sich sehr interessiert am Aufgabenbereich<br />
der Kriegsgräberfürsorge und versprach, die Arbeit des ÖSK<br />
auch weiterhin zu unterstützen.<br />
LGF Prof. Friedrich Schuster überreicht die neue ÖSK-Dokumentation an<br />
den Bezirkshauptmann seines Heimatbezirkes, v. li.: LGF Prof. Friedrich<br />
Schuster, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Dieter Goppold, ÖSK-BO<br />
Stadtrat a. D. Wolfgang Weixlbaumer<br />
Dem Militärkommandanten von Oberösterreich wird die neue ÖSK-<br />
Dokumentation übergeben, v. li.: Brigadier RA Dr. Hans Kaser, LGF<br />
Prof. Friedrich Schuster, MilKdt Generalmajor Mag. Kurt Raffetseder,<br />
Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou<br />
Dokumentation für Generalmajor Mag. Kurt<br />
Raffetseder und Oberst Erwin Spenlingwimmer<br />
Weiters wurde die Dokumentation persönlich an den Leiter des<br />
Bildungszentrums der Sicherheitsexekutive (SIAK) in Oberösterreich,<br />
Oberst Erwin Spenlingwimmer sowie an den Militärkommandanten<br />
von OÖ, Generalmajor Mag. Kurt Raffetseder,<br />
überreicht.<br />
Übergabe der neuen Dokumentation - v. li.: Brigadier RA Dr. Hans<br />
Kaser, LGF Prof. Friedrich Schuster, Oberst Erwin Spenlingwimmer,<br />
Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 27<br />
Altes Braunauer Kriegerdenkmal renoviert<br />
Am Ende des Ersten Weltkrieges<br />
gab es in Braunau<br />
drei Begräbnisstätten für<br />
Opfer des Krieges: ein<br />
kleines „Kameradengrab“<br />
am Stadtfriedhof, den<br />
Friedhof für die im Kriegsgefangenenlagerverstorbenen<br />
Soldaten, den heutigen<br />
Soldatenfriedhof<br />
Braunau-Haselbach, und<br />
einen weiteren Friedhof für<br />
die im Flüchtlingslager in<br />
Laab verstorbenen Internierten<br />
aus dem Trentino.<br />
Dieser Friedhof wurde 1941<br />
aufgelassen, an ihn erinnern<br />
in der Cornelius-Flir-<br />
Straße ein kleines Denkmal<br />
neben einer Trauerweide<br />
und einige Hinweistafeln.<br />
Zahlreiche Männer aus Braunau<br />
hatten als Soldaten im<br />
Ersten Weltkrieg gedient,<br />
viele waren gefallen oder<br />
vermisst. So ist es nicht verwunderlich,<br />
dass kurz nach<br />
Kriegsende, als sich die Verhältnisse<br />
stabilisiert hatten,<br />
die Errichtung eines Kriegerdenkmals<br />
angeregt wurde.<br />
Ein Komitee wurde gegründet,<br />
eine breite Diskussion<br />
über Standort und Gestaltung<br />
setzte ein. Schließlich folgte<br />
man einem Vorschlag des<br />
Heimatvereins und seines Obmanns<br />
Hugo von Preen - im<br />
Turm der Stadtpfarrkirche<br />
sollte eine neue „Kriegerglocke“<br />
aufgezogen werden, die<br />
am jeweiligen Todestag eines<br />
Gefallenen geläutet werden<br />
sollte, dazu sollten in einer<br />
Nische am Fuß des Turmes<br />
Marmorplatten mit den<br />
Namen der Toten und Vermissten<br />
angebracht werden.<br />
Der Entwurf des Denkmals<br />
stammte vom Architekten<br />
Richard Puchner aus St. Pantaleon,<br />
die Arbeiten führten<br />
der Bildhauer Leo von Moos<br />
aus Salzburg, der Steinmetzmeister<br />
Hans Heinrich aus<br />
Braunau, der Baumeister Max<br />
von ÖSK-Kuratoriumsmitglied OStR Dir. Mag. Florian Kotanko<br />
<strong>Das</strong> renovierte Kriegerdenkmal in Braunau am Inn<br />
Meißl aus Braunau sowie der<br />
Kunstschlossermeister Wittmaier<br />
aus Burghausen aus.<br />
Vier Marmortafeln tragen die<br />
Namen von 57 gefallenen, 6<br />
vermissten und 12 an den Folgen<br />
des Krieges verstorbenen<br />
Braunauern. Säulen aus grauem<br />
Muschelkalk bilden den<br />
Abschluss nach außen und<br />
trennen die einzelnen Tafeln<br />
voneinander. Über den Tafeln<br />
befindet sich ein Fries, der<br />
neben Ornamenten einen Totenkopf<br />
mit Stahlhelm zeigt.<br />
Die seitliche Umrahmung<br />
und Abgrenzung nach unten<br />
wird aus Tuffsteinen, die auch<br />
das Baumaterial des Turmes<br />
bilden, hergestellt. Zur feierlichen<br />
Einweihung des Denkmals<br />
am 14. September 1924,<br />
über die die „Neue Warte am<br />
Inn“ vom 19. September 1924<br />
ausführlich berichtete, strömten<br />
derartig viele Menschen<br />
zusammen, dass der Festzug<br />
in Doppelreihe fast einen Kilometer<br />
lang war.<br />
Die alten Kirchenglocken waren<br />
bis auf eine Ausnahme im<br />
Laufe des Ersten Weltkrieges<br />
abgenommen und eingeschmolzen<br />
worden. Erst 1925<br />
konnte man an die Beschaffung<br />
neuer Glocken denken:<br />
Am 20. Juli beauftragte die<br />
Stadtgemeinde die Glockengießerei<br />
St. Florian mit dem<br />
Guss eines neuen Geläutes.<br />
Die Arbeiten standen unter<br />
Leitung des alten Braunauers<br />
Anton Gugg und fanden im<br />
mehrtägigen Fest der Glockenweihe<br />
(15. - 18. Oktober<br />
1925) ihren Abschluss, bei<br />
dem die Glocken im Turm<br />
aufgezogen wurden. <strong>Das</strong><br />
neue Geläut besteht aus fünf<br />
Glocken mit einem Gesamtgewicht<br />
von 5.150 kg. Die<br />
schwerste der neuen Glocken<br />
ist die „Kriegerglocke“. Sie ist<br />
dem Erzengel Michael geweiht<br />
und wiegt 2.400 kg. Die Hälfte<br />
des Kaufpreises von 12.000,–<br />
Schilling brachten die Krieger-<br />
und Veteranenvereine<br />
der Stadt durch Spenden auf.<br />
Die Kriegerglocke trägt eine<br />
Inschrift, die der Diktion der<br />
Zeit entspricht:<br />
Die Helden ruf‘ ich aus der Erd<br />
Die schützten Heimat uns und<br />
Herd;<br />
Wenn auch der Aar ihr Grab<br />
umkreist<br />
sie leben fort in unserm Geist.<br />
1914 + 1918<br />
Bestimmungsgemäß wurde<br />
die Glocke an jedem Sterbetag<br />
eines Gefallenen der Stadt<br />
geläutet, zum ersten Mal am<br />
19. Oktober 1925, dem Sterbetag<br />
des Kaiserjägers Max<br />
Schoßböck, der 1915 am Col<br />
di Lana gefallen war.<br />
<strong>Das</strong> Kriegerdenkmal geriet -<br />
trotz des markanten Platzes<br />
am Fuß des Turms der Stadtpfarrkirche<br />
- nach der Errichtung<br />
der neuen Kriegergedächtnisstätte<br />
in der Krypta<br />
der ehemaligen Martinskirche<br />
1957 etwas aus dem Blickfeld.<br />
So ist es nicht verwunderlich,<br />
dass die Namen auf<br />
den Schrifttafeln allmählich<br />
verblassten und schließlich<br />
unlesbar wurden.<br />
Einer privaten Initiative ist es<br />
zu verdanken, dass mit Unterstützung<br />
der Stadtgemeinde,<br />
der Stadtpfarre und des OÖ<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es den Toten<br />
und Vermissten des Ersten<br />
Weltkrieges ihre Namen wieder<br />
gegeben wurden und eine<br />
lange Zeit leere Nische ihre<br />
frühere Bestimmung wieder<br />
erhielt: eine Stätte der Erinnerung<br />
an Mitbürger zu sein, die<br />
durch die „Urkatastrophe des<br />
20. Jahrhunderts“ ihr Leben<br />
verloren hatten.
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
ÖSK-Bezirkskonferenzen 2012<br />
Zur Klärung diverser Ortsgruppenangelegenheiten wurden<br />
im Jahr 2012 zwei Bezirkskonferenzen des ÖSK und<br />
zwar für die Bezirke Braunau am Inn und Vöcklabruck abgehalten.<br />
Der Eröffnung und Begrüßung beider Konferenzen folgte ein<br />
kurzes Totengedenken. Im Anschluss informierte Landesgeschäftsführer<br />
Prof. Friedrich Schuster in einer umfangreichen<br />
Power Point Präsentation über die Arbeiten des Oberösterreichischen<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es.<br />
Nach Klärung offener Ortsgruppenangelegenheiten betreffend<br />
Sammlung zu Allerheiligen, Mitgliederverwaltung, Grabnachforschungswünschen,<br />
Betreuungsangelegenheiten der örtlichen<br />
Kriegsgräberanlagen etc. erfolgten Ehrungen an verdiente Funktionäre<br />
in den jeweiligen Bezirken.<br />
Für den Bezirk Rohrbach konnte bis dato kein ÖSK-Bezirksobmann<br />
gefunden werden. Sollte jemand Interesse an dieser Funktion<br />
haben, ersucht das OÖSK um Verbindungsaufnahme mit<br />
dem Landesgeschäftsführer oder dem Sekretariat in Linz.<br />
Anlässlich der Bezirkskonferenz Vöcklabruck am 11. Mai<br />
2012 wurden geehrt:<br />
Großes Ehrenzeichen<br />
ÖSK-Obm. Franz HUBER, Frankenmarkt; ÖSK-Obm. Hubert<br />
Stöckl, Atzbach<br />
Goldenes Ehrenzeichen<br />
BO des ÖSK u. ÖKB Rudolf HINTERLECHNER, Schwanenstadt;<br />
Helmut HUMMER, Seewalchen am Attersee; Franz VO-<br />
GELHUBER, Seewalchen am Attersee<br />
Großes Ehrenkreuz<br />
ÖSK-Obm. Herbert AUINGER, Nußdorf am Attersee; ÖSK- u.<br />
ÖKB-Obm. Sepp EICHRIDLER, Mondsee; Wolfgang HAAS,<br />
Atzbach; ÖSK-Obm. Rudolf HEMETSBERGER, Weyregg am<br />
Attersee; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Franz HUFNAGL, Zell am Moos;<br />
Paul KINBERGER, Schwanenstadt; BO-Stv. des ÖSK und ÖKB-<br />
Obm. Josef W. Langthaler, Attnang-Puchheim; ÖSK- u. ÖKB-<br />
Obm. Franz MÖSLINGER, Ungenach; ÖSK-Obm. Josef NEU-<br />
HOFER, Vöcklamarkt; ÖSK-Obm. Siegfried REISENBERGER,<br />
Rüstorf; ÖSK-Obm. Ernst SEYRINGER, Gampern; Franz ZEI-<br />
NINGER, Schwanenstadt<br />
Ehrenkreuz<br />
Josef BERGER, Schwanenstadt; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Johann<br />
FISCHINGER, Weißenkirchen i. A.; Johann HAAS, Atzbach;<br />
ÖKB-Obm. Franz HASLINGER, Neukirchen a. d. Vöckla;<br />
Franz HOCHREITER, Oberndorf bei Schwanenstadt; ÖSK- u.<br />
ÖKB-Obm. Ernst HÖLLNSTEINER, Oberwang; ÖSK-Obm.<br />
Gottlieb KALTENBRUNNER, Ottnang; Hubert KINBERGER,<br />
Atzbach; Ing. Wolfgang LEHNER, Seewalchen am Attersee;<br />
ÖSK- u. ÖKB-Obm. Franz LOIDOLT, Wolfsegg am Hausruck;<br />
Karl LUGHOFER, Oberndorf bei Schwanenstadt; ÖSK- u. ÖKB-<br />
Obm. Martin MIERL, Unterach am Attersee; ÖKB-Obm. Johann<br />
MOSER, Seewalchen am Attersee; ÖSK-Obm. Matthias<br />
MUCKENHAMMER, Oberhofen am Irrsee; Johann OBERN-<br />
DORFER, Stadl-Paura; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Ing. Karl PURER,<br />
Puchkirchen am Trattberg; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Ferdinand RO-<br />
ITHER, Steinbach am Attersee; Dr. Georg ROTH, Seewalchen<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 28<br />
Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster und BO Rudolf Hinterlechner<br />
(3. v. li. )mit den Ausgezeichneten des Bezirkes Vöcklabruck<br />
am Attersee; Johann SCHILLER, Schlatt; ÖSK- u. ÖKB-Obm.<br />
Karl SCHREIBER, Aurach am Hongar; ÖSK-Obm. Maximilian<br />
STÜGER, Timelkam; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Peter THALHAM-<br />
MER, Zell am Pettenfirst; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Franz ZECH-<br />
MEISTER, Frankenburg<br />
Ehrennadel in Gold<br />
Josef VORHAUER, Atzbach<br />
Folgende ÖSK-Auszeichnungen gelangten anlässlich der<br />
Bezirkskonferenz Rohrbach am 1. August zur Verleihung:<br />
Goldenes Ehrenzeichen<br />
ÖSK-Obm. Georg MAYRHOFER, Hofkirchen i. Mkr.; ÖSK-<br />
Obm.-Stv. Heinrich ENSINGER, Hofkirchen i. Mkr.; ÖSK-Obm.<br />
Ing. Christoph STADT, Lembach<br />
Großes Ehrenkreuz<br />
ÖSK-Obm. Altbgm. Johann FALKINGER, Kleinzell; ÖSK-Obm.<br />
Johann PÜHRINGER, St. Martin i. Mkr.; ÖSK-Obm. Franz REI-<br />
TER, Pfarrkirchen<br />
Ehrenkreuz Dame<br />
Berta HINTRINGER, Hofkirchen i. Mkr.<br />
Ehrenkreuz<br />
ÖSK- u. ÖKB-Obm. Robert EGGINGER, Klaffer; ÖSK-Obm.<br />
Josef KAPFER, Niederwaldkirchen; ÖSK-Obm. Josef LEIBETSE-<br />
DER, Arnreit; ÖSK-Obm. Adolf PETER, Haslach an der Mühl;<br />
ÖSK-Obm. Rupert PETER, Sarleinsbach; ÖSK-Obm. Adalbert<br />
SCHLAGNITWEIT, Kirchberg ob der Donau<br />
Ehrennadel in Gold<br />
ÖSK-Obm. Franz HAIDER, Niederkappel; ÖKB-Obm. Gustav<br />
Wöß, Rohrbach<br />
Die anlässlich der Bezirkskonferenz Rohrbach Geehrten mit LGF Prof.<br />
Friedrich Schuster (4. v. re.)
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 29<br />
„Friedenswächter“ am Kriegerfriedhof<br />
St. Florian bei Helpfau gesegnet<br />
Eine vom Bildhauer Hermann Gschaider geschaffene<br />
Granit-Skulptur ist der Beitrag der<br />
Marktgemeinde Helpfau-Uttendorf zu dem von<br />
Bezirkshauptmann Dr. Georg Wojak initiierten<br />
„Friedensbezirk Braunau“. Sie befindet sich im<br />
Kriegerfriedhof von St. Florian und wurde am<br />
2. April 2012 gesegnet.<br />
Die Bezirks-Florianifeier der<br />
Feuerwehren mit über hundert<br />
Teilnehmern bot den<br />
würdigen Rahmen, um den<br />
„Friedenswächter“ zu segnen<br />
und offiziell der Öffentlichkeit<br />
vorzustellen. Bürgermeister<br />
Josef Leimer hob nach der<br />
Begrüßung der Gäste hervor,<br />
dass die Skulptur darüber<br />
wachen soll, dass ein Kriegerfriedhof<br />
wie jener hier in<br />
St. Florian, nie wieder angelegt<br />
werden muss. Bezirkshauptmann<br />
Dr. Georg Wojak<br />
dankte der Marktgemeinde<br />
Helpfau-Uttendorf für ihren<br />
Beitrag zum Friedensbezirk.<br />
Nachdem der Bezirkshauptmann<br />
die Geschichte des<br />
Kriegerfriedhofes in kurzen<br />
Worten umrissen hatte, segnete<br />
Bezirks-Feuerwehrkurat<br />
Alfred Gattringer den „Friedenswächter“.<br />
Im Anschluss daran feierten<br />
die Teilnehmer eine Messe zu<br />
Ehren des Hl. Florian in der<br />
Wallfahrtskirche.<br />
Als Ehrengäste hatten sich u.<br />
a. auch Bezirksfeuerwehrkommandant<br />
OBR Alois Wengler,<br />
Kapitular-Kanonikus Mons.<br />
Leo Sireisky, Kameradschaftsbund-Vizepräsident<br />
und<br />
ÖSK-Bezirksobmann-Stv.<br />
Konsulent Franz Renzl sowie<br />
der Bildhauer Hermann<br />
Gschaider eingefunden.<br />
Friedenswächter aus Granit<br />
„mir“, „peace“, „pax“, „pace“,<br />
„frieden“, ist in die vom<br />
Schalchner Bildhauer Hermann<br />
Gschaider geschaffene<br />
Stele eingemeißelt.<br />
Schwer und leicht zugleich<br />
wirkt sie, hart und dennoch<br />
filigran. Sie erhebt sich von<br />
einem runden Plateau,<br />
von dem sich<br />
das „Peace-Zeichen“<br />
in hellen Granitwürfeln<br />
abhebt. Die<br />
Skulptur aus Schärdinger<br />
Granit soll alle<br />
Menschen ermahnen,<br />
selbst ein Friedenswächter<br />
zu sein.<br />
Bezirks-Kriegerfriedhof<br />
St. Florian<br />
Der ursprüngliche Pestfriedhof<br />
von St. Florian erhielt<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
eine neue Funktion. 1945 bestattete<br />
man hier die 18 im<br />
Entlassungslager Mauerkirchen<br />
verstorbenen deutschen<br />
Wehrmachtsangehörigen.<br />
1951 erfolgte die Segnung einer<br />
gotisch nachempfundenen<br />
Friedhofsleuchte aus Kunststein<br />
zu Ehren der Gefallenen<br />
der 6. Armee.<br />
In der Folge exhumierte man<br />
die Kriegstoten beider Weltkriege<br />
aus den Friedhöfen der<br />
Umgebung und sie fanden in<br />
St. Florian eine neue Ruhestätte.<br />
1966 wurde die neu gestaltete<br />
Ruhestätte feierlich eröffnet<br />
und geweiht. Insgesamt ruhen<br />
hier 115 Tote. Sie stammen<br />
aus elf Nationen, die Nationalität<br />
von zehn Toten ist unbekannt.<br />
Der Kriegerfriedhof steht unter<br />
der Obhut des ÖSK-FriedhofsbetreuerÖSK-Bezirksobmann<br />
Vizebgm. Walter Haid<br />
kümmert sich mit großer Umsicht<br />
um die Ruhestätte.<br />
Konsulent<br />
Herbert Brandstetter<br />
Bezirksobmann-Stv. des ÖSK<br />
Bezirks-Feuerwehrkurat Alfred Gattringer segnet den Friedenswächter.<br />
Bezirkshauptmann Dr. Georg Wojak (in Feuerwehruniform) dankt der<br />
Gemeinde für ihren Beitrag zum Friedensbezirk.<br />
Bilder: Kons. Brandstetter<br />
Parteienverkehr der Landesgeschäftsstelle<br />
Oberösterreich des ÖSK<br />
Der Parteienverkehr erfolgt Montag bis Freitag jeweils 08.00<br />
Uhr bis 12.00 Uhr, außerhalb dieser Dienstzeiten nach telefonischer<br />
Vereinbarung.<br />
Mitteilung an ÖSK-Mitglieder und Spender<br />
Immer wieder erhalten wir Überweisungsbelege ohne exakter<br />
Namens- und Adressangabe. Diese können wir leider in unserer<br />
Datei nicht zuordnen, was ein neuerliches Anschreiben<br />
zur Folge hat.<br />
Aus angeführtem Grund ersuchen wir höflichst um genaue<br />
Absenderangaben.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
Ehrungen der Landes-<br />
geschäftsstelle Oberösterreich<br />
Ehrennadel in Silber<br />
Christian FINSTERER, Mühlheim am Inn; Franz GATTRIN-<br />
GER, Mühlheim am Inn; Hermann GRADINGER, Mühlheim<br />
am Inn; Georg KREIL, Mühlheim am Inn<br />
Ehrennadel in Gold<br />
Johann ESTERBAUER, Ostermiething; Johann MAIRINGER,<br />
Mühlheim am Inn; Josef PÖTTINGER, Mühlheim am Inn<br />
Ehrenkreuz für Damen<br />
Dr. Rosa Natalia BANDIERA, Thiene<br />
Ehrenkreuz<br />
Friedrich BICHLER, Ostermiething; S. E. Dr. Luigi Bressan,<br />
Erzbischof von Trient; Dr. Giovanni COVIELLO, Vicenza; Dr.<br />
Ario GERVASUTTI, Vicenza; Josef GRAHAMER, Mühlheim<br />
am Inn; AL Johann LOCHNER, Pöndorf; Grand Ufficial Pietro<br />
PIOTTO, Bassano del Grappa; Bgm. Johann STRASSER, Mühlheim<br />
am Inn<br />
Großes Ehrenkreuz<br />
ÖSK-Obm.-Stv. Anton EBERHERR, St. Pantaleon; Karl GRA-<br />
DINGER, Mühlheim am Inn; Josef STRANZINGER, Mühlheim<br />
am Inn<br />
Goldenes Ehrenzeichen<br />
Präs. Comm. Armido COGO, Breganze; Dott. Giorgio ROSSI-<br />
NI, Genova; ÖSK-Obm. Friedrich SCHÖFFAUER, Ostermiething<br />
Großes Ehrenzeichen<br />
Präs. Carlo BALESTRA, Feltre; ÖSK- u. ÖKB-Obm. Kons. Karl<br />
SCHWANDTNER, Mühlheim am Inn; ÖSK-Obm. Hubert<br />
STÖCKL, Atzbach<br />
<strong>Das</strong> Ehrenkreuz des ÖSK<br />
wird an den Erzbischof von<br />
Trient S. E. Dr. Luigi Bressan<br />
verliehen.<br />
Ehrungen in der<br />
ÖSK-Ortsgruppe<br />
Ostermiething, v. li.:<br />
Johann Esterbauer,<br />
Bgm. Gerhard<br />
Holzner, ÖSK-Obm.<br />
Friedrich Schöffauer,<br />
Anton Eberherr<br />
Soldatenfriedhof St. Florian bei<br />
Helpfau-Uttendorf<br />
Massengrab in St. Florian bei Linz<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 30<br />
Arbeiten auf<br />
Auf dem Soldatenfriedhof St. Florian bei Helpfau-Uttendorf<br />
wurden alle 108 Namenstafeln erneuert. ÖSK-Bezirksobmann<br />
Vizebürgermeister Walter Haid erklärte sich dankenswerterweise<br />
bereit, vor der Neumontage der Tafeln alle <strong>Kreuz</strong>e abzuschleifen,<br />
neu zu grundieren, sowie mit neuem Anstrich zu versehen.<br />
Ein durch Frosteinwirkung abgebrochener Fundamentstein<br />
musste durch einen neuen ersetzt werden.<br />
Auf dem Soldatenfriedhof St. Florian<br />
bei Helpfau-Uttendorf wurden<br />
alle 108 Namenstafeln erneuert.<br />
Der abgebrochene Fundamenstein<br />
wird ausgetauscht.<br />
Im Massengrab in St. Florian bei Linz ruhen 99 KZ-Häftlinge<br />
aus dem sogenannten „Leidensweg“ zwischen Mauthausen und<br />
Gunskirchen. Im Juni des heurigen Jahres musste aus der Anlage<br />
ein dürr gewordener Baum entfernt werden. Die diesbezüglichen<br />
Arbeiten konnten Dank der hervorragenden Unterstützung<br />
durch den Betreuer der Anlage Josef Puchner sen. rasch erledigt<br />
werden. Ein besonderer Dank gilt weiters dem Marktgemeindeamt<br />
St. Florian bei Linz für die Beistellung der neu gepflanzten<br />
Eberesche.<br />
<strong>Das</strong> Massengrab in St. Florian bei Linz, rechts im Bild die seitens des<br />
Marktgemeindeamtes St. Florian bei Linz gespendete Eberesche
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
Soldatenfriedhöfen in Oberösterreich<br />
Soldatenfriedhof Wegscheid<br />
Auf dem Soldatenfriedhof in Wegscheid erfolgten die Generalsanierung<br />
des Russendenkmals und die Reinigung der Mariensäule<br />
sowie einzelner Grabkreuze. 15 Eisenkreuze mussten<br />
sandgestrahlt, grundiert und neu lackiert werden. Die durch<br />
einen Sturm beschädigte Tür sowie fünf kaputte Fenster der<br />
Friedhofskapelle wurden erneuert.<br />
Ein ebenfalls durch den Sturm beschädigter Baum wurde aus der<br />
Anlage entfernt. Weiters war es erforderlich, bei den <strong>Kreuz</strong>gruppen<br />
einige einzelne schief gewordene <strong>Kreuz</strong>e neu auszurichten.<br />
Für die Durchführung der angeführten Arbeiten gilt unserem<br />
Friedhofsbetreuer, Erich Lausecker, der besondere Dank des<br />
OÖSK.<br />
Die Mariensäule<br />
am Soldatenfriedhof<br />
Wegscheid<br />
erstrahlt nach<br />
fachmännischer<br />
Reinigung in<br />
neuem Glanz.<br />
Friedhofsbetreuer Erich Lausecker bei der Entfernung des durch den<br />
Sturm beschädigten Baumes<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 31<br />
<strong>Das</strong> Russendenkmal vor und nach der gelungenen Generalsanierung
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
Ehrungen für LGF<br />
Prof. Fritz Schuster in Polen<br />
Durch die langjährige Arbeit von LGF Bgm. a. D. Prof. Friedrich<br />
Schuster für das <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> in Polen entwickelte sich auch<br />
eine Partnerschaft mit der Stadtgemeinde Tuchόw im Bezirk<br />
Tarnόw/Kleinpolen und seiner Heimatgemeinde Pettenbach.<br />
Anlässlich des Partnerschaftstreffens der acht Partnergemeinden<br />
der Stadt Tuchόw im August wurde Prof. Schuster für seine<br />
Arbeit für die Kriegsgräberfürsorge und den Aufbau der guten<br />
Beziehungen zwischen österreichischen und polnischen Behörden<br />
durch die Stadt Tuchόw, dem Landkreis Tarnόw und die<br />
Wojewodschaft Kleinpolen geehrt.<br />
Auszeichnung<br />
durch die Stadt<br />
und Gemeinde<br />
Tuchόw: LGF<br />
Schuster wurde<br />
die Melanius-<br />
Statuette für die<br />
Kriegsgräberpflege<br />
und die<br />
Partnerschaft mit<br />
Pettenbach von<br />
Bgm. Mariusz Rys<br />
überreicht.<br />
Ehrung durch<br />
Starost (= Bezirkshauptmann)<br />
Mieczyslaw Kras:<br />
Prof. Schuster mit<br />
dem Ehrenschild<br />
der Wojewodschaft<br />
Tarnόw<br />
Auch vom Landesrat der Region<br />
Malopolska Dr. Stanislaw Sorys<br />
wurd LGF Prof. Schuster für seine<br />
Verdienste um den Aufbau der<br />
Partnerschaft zwischen Polen<br />
und Österreich geehrt.<br />
Arsiero, Laghi<br />
und Tonezza<br />
Die diesjährigen Gedenkfeiern<br />
in Arsiero, Laghi und Tonezza<br />
fanden am 14. und 15. Juli 2012<br />
statt. Sie wurden von der Vereinigung<br />
der Fanti di Vicenza in<br />
Zusammenarbeit mit dem ÖSK,<br />
Landesgeschäftsstelle Oberösterreich,<br />
mit Unterstützung des<br />
emeritierten Vizehonorarkonsuls<br />
Comm. Mario Eichta organisiert<br />
und abgehalten.<br />
Nach der Feier in Laghi erfolgte<br />
ein Gedenken in Forni/Valdastico<br />
und anschließend eine Feier mit<br />
Kranzniederlegung unter Teilnahme<br />
der Vizebürgermeisterin<br />
der Gemeinde am Friedhof in Arsiero.<br />
Am folgenden Tag fand unter großer<br />
Beteiligung der Bevölkerung<br />
und der Bürgermeister der benachbarten<br />
Gemeinden am ehemaligen<br />
Friedhof in Crosati, Gemeinde<br />
Tonezza, beim Monument<br />
des Friedens und der Eintracht<br />
zwischen den Völkern eine beeindruckende<br />
Gedenkfeier statt,<br />
die durch die schlechten Witterungsverhältnisse<br />
abgekürzt<br />
werden musste. Die Gedenkstätte,<br />
die durch die Fanti di Vicenza<br />
vorbildlich restauriert wurde, ist<br />
ein eindrucksvolles Monument<br />
der Erhaltung eines ehemaligen<br />
österr.-ung. Soldatenfriedhofes<br />
und ein lebendiges Zeugnis unheilvoller<br />
kriegerischer Geschehnisse.<br />
Die Feier fand mit der Zelebrierung<br />
der Heiligen Messe<br />
einen würdigen Abschluss.<br />
Bei der Gedenkfeier im Friedhof von<br />
Arsiero, v. li.: Ivan Vesely (Tschechien),<br />
Vizepräs. der Infanteristen der Provinz<br />
Vicenza Raffaele Cecchin und Präs. Cav.<br />
Attilio Gomitolo, UO der Carabinieri Enrico<br />
Tononi, Praesident der Infanteristen<br />
der Sektion Arsiero Lucio Mazzucco ,<br />
Nationalpräsident der Infanteristen M. d.<br />
L. Geom. Antonio Beretta, die Vizebgm.<br />
von Arsiero Prof. Cristina Meneghini,<br />
ÖSK-Kurator WHR Dr. Walter Strnad,<br />
Comm. Mario Eichta, Infanterist Cav.<br />
Lucio Bonfadini, Honved-Major Bela<br />
Kaplar, Bgm. von Valdastico Alberto Toldo<br />
sowie Bgm. von Laghi Angelo Ferrulio<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 32<br />
Gedenkfeie<br />
Kranzniederlegung<br />
am<br />
Soldatenfriedhof<br />
Tonezza<br />
ÖSK-Kurator<br />
WHR Mag. Dr.<br />
Walter Strnad<br />
bei seinen<br />
Grußworten
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
rn in Italien<br />
Rivoli<br />
Alljährlich am ital. Staatsfeiertag<br />
am 2. Juni findet in<br />
Rivoli/Veronese das Totengedenken<br />
für die Gefallenen der<br />
Weltkriege statt. Bevor sich<br />
der Festzug zur ehemaligen<br />
österr.-ung. Festung Wohlgemuth,<br />
in der auch ein kleines<br />
Kriegsmuseum eingerichtet<br />
ist, begab, wurde im Ortszentrum<br />
beim italienischen<br />
Kriegerdenkmal, auch im Gedenken<br />
an den im Ortsfriedhof<br />
begrabenen österr.-ung.<br />
Hauptmann Wenzel Laiml,<br />
ein Kranz niedergelegt. Die<br />
Gedenkveranstaltung mit<br />
Feldmesse wurde dann im<br />
Innenhof der Festung abgehalten.<br />
Der Bgm. von Rivoli,<br />
Mirco Campagnari und eine<br />
große Anzahl an Ehrengästen<br />
sowie über 30 Abordnungen<br />
von ital. Traditionsvereinen<br />
nahmen an der Gedenkfeier<br />
teil. <strong>Das</strong> ÖSK war durch den<br />
LGF v. OÖ, Cav. Prof. Friedrich<br />
Schuster und Comm.<br />
Mario Eichta vertreten.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 33<br />
Nach der Kranzniederlegung beim italienischen Kriegerdenkmal in<br />
Rivoli, v. li.: Hptm Engelbert Raffeiner (TKj Kufstein), Hptm Peter Gasser<br />
(TKj Villanders), Hptm Hans Pixner (TKj Jenbach), Comm. Mario Eichta,<br />
Geom. Flavio Melotti (Vertreter der Sektion Alpini-ANA-Verona), Bgm.<br />
Mirco Campagnari, LGF Prof. Friedrich Schuster, Generale di Brigata a.<br />
D. Mario Castellani<br />
Posina<br />
Am 29. Juli 2012 wurde die jährliche Gedenkfeier in Posina abgehalten.<br />
Von Seiten Österreichs war eine Delegation der Kaiserjäger<br />
und des ÖSK vertreten. Diesmal war der Wettergott<br />
gnädig, sodass die Feier ungestört durch Witterungseinflüsse in<br />
würdigem Rahmen stattfinden konnte.<br />
In diesem Zusammenhang muss man den beteiligten Gemeinden,<br />
den Behördenvertretern und den unentgeltlich mitwirkenden<br />
Freiwilligen besonders danken, ohne die diese Feiern<br />
in dieser Form nicht abgehalten werden könnten. Gemäß des<br />
Wahlspruches auf der Einladung der Gemeinde Posina liegt der<br />
Sinn der Gedenkfeiern darin, dass ein einziges friedliches Europäisches<br />
Vaterland mit brüderlichem Zusammentreffen von unterschiedlichen<br />
Völkern und Kulturen an jenen Orten, die in der<br />
Vergangenheit Zeugen harter Konflikte gewesen sind, aufrecht<br />
erhalten wird und für alle Zukunft Leitgedanke für ein Zusammenstehen<br />
Europas bleibt.<br />
Vertreten wurde LGF Prof. Friedrich Schuster bei diesen Veranstaltungen<br />
durch den OÖ Kurator WHR Mag. Dr. Walter<br />
Strnad, der Grußworte des ÖSK überbrachte und bei allen Feierlichkeiten<br />
einen Kranz für das ÖSK niederlegte.<br />
Kranzniederlegung beim Monument für die Gefallenen in der Gemeinde<br />
Posina, v. li.: Sr. Anna Appiani (Schio), Bgm. Andrea Cecchellero, TKj<br />
Hptm Hans Pixner (Jenbach), Comm. Mario Eichta, WHR Dr. Walter<br />
Strnad, TKj, Sr. Tiziana Dalbalcon (Schio), TKj mit Gruppenfahne
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
Besuch des Soldatenfriedhofes<br />
Narvik in Norwegen<br />
Anlässlich einer 15-tägigen Nordkapreise des Kameradschaftsbundes<br />
Kirchham wurde am 14. Juli 2012 der Soldatenfriedhof<br />
Narvik in Norwegen besucht.<br />
ÖSK- u. ÖKB-Obmann Alois<br />
Hartleitner und ÖSK-Mitglied<br />
Josef Klinglmair legten<br />
beim Zentralen Gedenkkreuz<br />
einen Kranz des <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />
nieder. Aufgrund der schlechten<br />
Witterung hielt ÖSK-<br />
Obmann Alois Hartleitner<br />
nach der Eintragung im aufliegenden<br />
Gedenkbuch seine<br />
Gedenkansprache für die in<br />
Narvik bestatteten Gefallenen<br />
im Autobus.<br />
Zusätzlich gab es für die<br />
Reiseteilnehmer eine Erklärung<br />
für die Verwendung der<br />
Spendengelder aus den Friedhofssammlungen<br />
des ÖSK zu<br />
Die Reiseteilnehmer aus<br />
Kirchham beim Besuch des<br />
Soldatenfriedhofes Narvik<br />
in Norwegen<br />
ÖSK- u. ÖKB-Obmann Alois Hartleitner<br />
vor dem Gedenkkreuz<br />
Allerheiligen und der Sinnhaftigkeit<br />
der Arbeit in der<br />
Kriegsgräberfürsorge.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 34<br />
ÖSK-Ortsgruppe Kleinzell beim Besuch des Soldatenfriedhofes Braunau-<br />
Haselbach, v. li.: Oberamtswalter Rupert Schürz, Ehrenkommandant<br />
Ludwig Pühringer, Oberbrandmeister Hermann Hofer, ÖSK-Obmann<br />
Altbgm. Johann Falkinger<br />
ÖSK-Ortsgruppe Kleinzell<br />
besucht OÖ-Soldatenfriedhöfe<br />
Im Mai d. J. unternahm die ÖSK-Ortsgruppe Kleinzell unter<br />
Leitung von ÖSK-Obmann Altbürgermeister Johann<br />
Falkinger eine Besichtigungsfahrt zu den Soldatenfriedhöfen<br />
Braunau-Haselbach und St. Florian bei Helpfau-<br />
Uttendorf.<br />
In Braunau-Haselbach wurde<br />
die Delegation von Friedhofsbetreuer<br />
Erwin Forsthofer<br />
begrüßt und bestens über die<br />
Friedhofsanlage informiert.<br />
Die Gruppe aus Kleinzell war<br />
über den ausgezeichneten<br />
Pflegezustand der 12.000 m²<br />
großen Anlage begeistert.<br />
Ein besonderes Dankeschön<br />
gilt der Feuerwehr Kleinzell,<br />
welche der ÖSK-Ortsgruppe<br />
das Kommandofahrzeug zur<br />
Durchführung dieser Besichtigungsfahrt<br />
zur Verfügung<br />
gestellt hat.<br />
Reisevorschau 2013<br />
Ukraine – Russland – Halbinsel Krim<br />
2. bis 16. Juni 2013<br />
Der Kameradschaftsbund Kirchham veranstaltet eine 15-tägige<br />
Russlandreise unter dem Motto „Faszination Osten“. Die historische<br />
Reise beinhaltet neben zahlreichen Stadtbesichtigungen<br />
wie z. B. Wolgograd, Kiew und Charkow auch einen Besuch des<br />
Soldatenfriedhofes Rossoschka.<br />
Reisepreis: € 2.470,–/Person im DZ<br />
Ein genaues Reiseprogramm liegt beim OÖSK in Linz auf. Bei<br />
Interesse bitte um umgehende Anmeldung zwecks rechtzeitigen<br />
Abschluss der Reiseversicherung und Visabeantragung!<br />
Reiseleitung und genauere Auskünfte auch bei:<br />
Reisen Fröch, Matzingthalstraße 7, 4663 Laakirchen, E-Mail:<br />
office@froech-reisen.at, Tel.: 07613/3130 oder bei ÖSK-Obm.<br />
Alois Hartleitner, Wahl 1, 4656 Kirchham, Tel.: 07619/2224
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH<br />
Püttlinger Reservisten im Einsatz<br />
auf dem Soldatenfriedhof Lavarone<br />
Elf Mitglieder der Reservistenkameradschaft Püttlingen<br />
(Saarland) unter der Leitung ihres Vorsitzenden Bernd<br />
Längler sind der Bitte von Prof. Friedrich Schuster, Landesgeschäftsführer<br />
des Oberösterreichischen <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es, gefolgt und haben während eines einwöchigen<br />
Arbeitseinsatzes die Holzkreuze auf dem österreichischungarischen<br />
Soldatenfriedhof in Lavarone, Provinz Trient<br />
aufgearbeitet.<br />
Im Anschluss an die vorangegangene<br />
Ortsbesichtigung<br />
im November 2011 durch<br />
Landesgeschäftsführer Prof.<br />
Friedrich Schuster, Hauptfeldwebel<br />
d. R. Bernd Längler<br />
(Vorsitzender Reservistenkameradschaft<br />
Püttlingen),<br />
Bernhard Schmidt (THW<br />
Illingen) und Carlo Marchesi<br />
(ehem. Bürgermeister der<br />
Gemeinde Lavarone) wurde<br />
festgelegt, dass die Instandsetzung<br />
durch die Reservisten<br />
im Juni 2012 erfolgen soll.<br />
Nach einer dreizehnstündigen<br />
Fahrt trafen die Püttlinger<br />
Reservisten zwar müde aber<br />
dennoch wohlbehalten in Lavarone<br />
ein. Carlo Marchesi<br />
begrüßte sie recht herzlich<br />
und wies sie in die vom Pfarrer<br />
bereitgestellte Unterkunft<br />
ein. Bereits am nächsten Tag<br />
konnte mit den Arbeiten an<br />
den ca. 630 Holzkreuzen begonnen<br />
werden. Dabei wurden<br />
alle <strong>Kreuz</strong>e aus ihren<br />
Bodenverankerungen gelöst,<br />
von Hand geschliffen, zweimal<br />
mit Holzschutzlasur gestrichen<br />
und abschließend<br />
wieder in die Halterungen<br />
eingeschraubt. Um den Gesamteindruck<br />
abzurunden,<br />
wurden die Namenstafeln<br />
aus Aluminium und die Kupferdächer<br />
der <strong>Kreuz</strong>e einer<br />
intensiven Reinigung unterzogen.<br />
Nach Abschluss aller<br />
Arbeiten an den Holzkreuzen<br />
nutzten die Reservisten<br />
die verbleibende Zeit um den<br />
Holzzaun und das Tor im<br />
Eingangsbereich teilweise<br />
instand zu setzen und ebenfalls<br />
zu streichen. Nach fünf<br />
Tagen intensiver Arbeit, z. T.<br />
bis zu 12 Stunden täglich, war<br />
die Arbeit vollbracht und die<br />
Kriegsgräberstätte erstrahlte<br />
wieder im gewohnten Glanz.<br />
Zum Abschluss fand eine bewegendeGedenkveranstaltung<br />
mit Kranzniederlegung<br />
auf dem Friedhof statt. Bei<br />
einem Empfang im Rathaus<br />
bedankten sich sowohl Bürgermeister<br />
Mauro Lanzini als<br />
auch Prof. Friedrich Schuster<br />
für die geleistete Arbeit und<br />
beide betonten die Bedeutung,<br />
welche die Arbeit und das Engagement<br />
gegen das Vergessen<br />
in der heutigen Zeit darstellt.<br />
Ein besonderer Dank gilt auch<br />
der Gemeinde Lavarone, welche<br />
die Materialkosten für die<br />
Sanierung des Soldatenfriedhofes<br />
übernahm.<br />
Frei nach dem Motto „Gute<br />
Arbeit soll belohnt werden“<br />
nutzten die Reservisten den<br />
noch verbleibenden Tag ihres<br />
Aufenthaltes zu einem Ausflug<br />
nach Venedig. Die sehr<br />
imposanten Eindrücke, die<br />
während dieses Exkurses gesammelt<br />
werden konnten,<br />
dürften bei allen noch lange in<br />
Erinnerung bleiben.<br />
Die Reservistenkameradschaft<br />
Püttlingen wird auch in<br />
den kommenden Jahren gerne<br />
bereit sein, im Rahmen ihrer<br />
Möglichkeiten, bei Bedarf<br />
Arbeitsaufträge des OÖSK zu<br />
übernehmen.<br />
Hauptfeldwebel d. R.<br />
Bernd Längler,<br />
Vorsitzender der Reservistenkameradschaft<br />
Püttlingen<br />
Nach dem Abschluss der Arbeiten<br />
wurde eine kurze Gedenkfeier<br />
abgehalten.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 35<br />
Die <strong>Kreuz</strong>e auf dem Soldatenfriedhof Lavarone vor und nach den<br />
Sanierungsarbeiten<br />
Die Mitglieder der Reservistenkameradschaft Püttlingen bei ihrer Arbeit
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH / SALZBURG<br />
LGF Prof. Friedrich Schuster überreicht die neue Dokumentation an<br />
Pfarrer KonsR P. Markus Mittermayr und ÖSK-Obm. Josef Sperl<br />
Friedenswallfahrt Oberkaibling<br />
Durch die aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrten<br />
Kameraden des Bezirkes Kirchdorf a. d. Krems wurde in<br />
den Sechzigerjahren aus Dankbarkeit und als Mahnmal<br />
für den Frieden am Oberkaibling in der Gemeinde Pettenbach<br />
ein Friedenskreuz errichtet. Schon seit vielen Jahren<br />
findet jeweils im Mai eine Friedenswallfahrt zu dieser Gedenkstätte<br />
statt.<br />
Bei dieser vom Kameradschaftsbund<br />
veranstalteten<br />
Feier nahmen wieder Abordnungen<br />
von Kameradschaftsverbänden<br />
aus dem<br />
Bezirk und darüber hinaus<br />
das Schützenkorps Magdalenaberg<br />
teil. Der OÖKB war<br />
durch Vizepräs. Christian Engertsberger<br />
und Landessekretär<br />
Benno Schinagl,<br />
sowie den ÖKB-<br />
Bezirksobmännern<br />
von Kirchdorf und<br />
Wels vertreten. Die<br />
Gedenkfeier und der<br />
Maisegen wurden<br />
in bewährter Weise<br />
vom Pettenbacher<br />
Pfarrer, KonsR Pater<br />
Markus Mittermayr<br />
durchgeführt.<br />
LGF Bgm. a. D. Prof.<br />
Friedrich Schuster<br />
wurde ersucht, die<br />
Festansprache zu<br />
Friedenswallfahrt und<br />
Gefallenengedenken<br />
beim Friedenskreuz<br />
am Oberkaibling in<br />
Pettenbach<br />
halten. Er nahm dabei gleich<br />
die Gelegenheit wahr, um<br />
ÖSK-Obmann Josef Sperl<br />
und Pfarrer KonsR P. Markus<br />
Mittermayr als kleines<br />
Dankeschön für ihren unermüdlichen<br />
Einsatz für die<br />
Kriegsgräberfürsorge die neue<br />
Dokumentation des ÖSK zu<br />
überreichen.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 36<br />
Von Gedenkfeie<br />
Am 12. August 2012 fand in der kleinen zimbrischen Gemeinde<br />
Lusern eine bemerkenswerte Veranstaltung mit<br />
dem Titel „Der Erste Weltkrieg - Von den Gedenkfeierlichkeiten<br />
zu den neuen Erkenntnissen der Nachforschungen“<br />
statt. Veranstalter waren die Abteilung Europäische<br />
Beziehungen und Zusammenarbeit der Provinz Trient<br />
und das Dokumentationszentrum Lusern. Die Gemeinde<br />
Lusern hatte sich mit Beschluss vom 24. Juli 1993 zur<br />
„Gemeinde für den Frieden und die Freundschaft zwischen<br />
den Völkern“ erklärt. Im August des gleichen Jahres<br />
nahmen 1.500 Besucher am „italienisch-österreichischen<br />
Friedenstreffen“ in Lusern teil.<br />
Der erste Teil der Veranstaltung<br />
fand im Kulturinstitut<br />
Lusern sowie im Dokumentationszentrum<br />
Lusern statt.<br />
Der Landesrat für Kultur, Europäische<br />
Beziehungen und<br />
Zusammenarbeit, Dr. Franco<br />
Panizza, war leider am Kommen<br />
verhindert.<br />
Die einführenden Worte<br />
sprach daher der Präsident des<br />
Dokumentationszentrums,<br />
Altbürgermeister Luigi Nicolussi<br />
Castellan. Er begrüßte<br />
vor vollem Saal den Vertreter<br />
der Berggemeinschaft - das<br />
sind die Gemeinden Folgaria,<br />
Lavarone und Lusern - Michael<br />
Rech, den Direktor des<br />
Büros für sprachliche Minderheiten<br />
in der Provinz, Sieghart<br />
Gamper, Dr. Franz Schnitzer<br />
aus Innsbruck sowie die Referenten.<br />
Ein besonderer Gruß<br />
galt dem <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>.<br />
Ferner überbrachte er die<br />
Grüße von Friederika Rauch-<br />
Hanusch, der Witwe von<br />
Conrad Rauch, welcher durch<br />
einen Unfall an der Teilnahme<br />
verhindert war.<br />
Grußworte für das ÖSK<br />
Oberst Prof. Erwin Fitz überbrachte<br />
die Grüße des Präsidenten<br />
des <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es und entschuldigte<br />
gleichzeitig den<br />
verhinderten gebietszuständigen<br />
Landesgeschäftsführer<br />
von Salzburg, Bürgermeister<br />
Josef Hohenwarter.<br />
Erwin Fitz betonte, dass dieser<br />
Landstrich, in dem damals gerade<br />
der Fremdenverkehr im<br />
Entstehen begriffen war, vor<br />
nicht einmal hundert Jahren<br />
zum Schauplatz des Krieges<br />
der Groß- und Urgroßväter<br />
wurde. Der Bereich der Hochflächen<br />
mit seinen neuen Festungswerken<br />
war davon als<br />
Schlüsselgelände besonders<br />
betroffen. Diese Veranstaltung,<br />
so Oberst Fitz, sehe er<br />
als „Beitrag im Sinne des gemeinsamen<br />
Zieles, der Völkerverständigung<br />
an einem vom<br />
Krieg geprägten Landstrich<br />
und seiner Bevölkerung“.<br />
Dem Dokumentationszentrum<br />
Lusern unter seinem<br />
Präsidenten Luigi Nicolussi<br />
Castellan gratulierte er zu den<br />
bereits jahrzehntelangen erfolgreichen<br />
Aktivitäten in der<br />
Aufarbeitung der regionalen<br />
Geschichte des Ersten Weltkrieges<br />
und wünschte weiterhin<br />
viel Erfolg.<br />
Referate und<br />
Buchvorstellungen<br />
Der Historiker Dr. Lorenzo<br />
Baratter hielt ein mit Bildern<br />
und Texten unterstütztes Referat<br />
zum Thema: „Die Kriegerfriedhöfe<br />
im Trentino“.<br />
Dabei stellte er die aktualisierte<br />
Neuausgabe des Buches<br />
„Die Geschichte des österreichischen<br />
Soldatenfriedhofes<br />
auf Cost´ Alta“ von Conrad<br />
Rauch vor. Darüber hinaus<br />
wurde von Dr. Baratter das<br />
Buch „Archäologie des Ersten<br />
Weltkrieges“ vorgestellt, wo-
LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 37<br />
rlichkeiten zu neuen Erkenntnissen<br />
Von Oberst Professor Erwin Fitz<br />
Gedenkmesse am ehemaligen Soldatenfriedhof Cost´ Alta<br />
ran sich Kurzreferate der Herausgeber,<br />
Dr. Franco Nicolis,<br />
Dr. Gianni Ciurletti und Univ.<br />
Prof. Dr. Armando de Guio<br />
anschlossen.<br />
Den Abschluss des Vormittagsprogramms<br />
bildete die<br />
Vorstellung des gerade fertig<br />
gestellten multimedialen Modells<br />
der Hochebenen durch<br />
Prof. Armando de Guio von<br />
der Universität Padua.<br />
Gedenkfeier am ehemaligen<br />
Soldatenfriedhof Cost´ Alta<br />
Der Nachmittag stand ganz<br />
im Zeichen der Gedenkfeier<br />
am ehemaligen Soldatenfried-<br />
hof von Cost´ Alta. Es wurde<br />
dabei besonders der Aufstellung<br />
des <strong>Kreuz</strong>es auf dem im<br />
Jahre 1921 aufgelassenen Soldatenfriedhof<br />
durch den ehemaligen<br />
Oberösterreichischen<br />
Freiwilligen Schützen Conrad<br />
Rauch (Jahrgang 1897) vor 50<br />
Jahren gedacht.<br />
1986 wurde das Areal des Soldatenfriedhofs<br />
in etwas kleinerer<br />
Form abgegrenzt und<br />
mit Grabkreuzen versehen.<br />
Bei der Exhumierung im Jahre<br />
1921 wurden viele Gebeine in<br />
der Erde belassen und nicht<br />
umgebettet.<br />
Präsident Luigi Nicolussi Ca-<br />
Präsident Luigi Nicolussi Castellan bei der Ansprache, daneben Pfarrer<br />
Enrico Pret Bilder: Ing. Claudio Fabbro<br />
stellan konnte am Friedhof<br />
neben zahlreichen Abordnungen<br />
der Alpini, der Vereine<br />
sowie den Teilnehmern,<br />
den Zelebranten des Gedenkgottesdienstes<br />
Pfarrer Don<br />
Enrico Pret, Vizebürgermeister<br />
Giorgio Nicolussi Neff,<br />
den Vizepräsidenten der Alpini<br />
Sektion Trient Attilio<br />
Martini, den Präsidenten der<br />
Alpinigruppe Lusern Donato<br />
Nicolussi Castellan, die Abordnung<br />
der Kaiserjägergruppe<br />
Lafraun unter Hauptmann<br />
i. Tr. Giampiero Bertoldi, die<br />
Abordnung der Oberösterreichischen<br />
Freiwilligen Schützen<br />
unter Major i. Tr. Klaus<br />
Neulinger begrüßen.<br />
Ein besonderer Gruß galt<br />
wiederum Oberst Professor<br />
Erwin Fitz als Vertreter des<br />
ÖSK.<br />
Vor dem Gedenkgottesdienst,<br />
welcher musikalisch vom Kirchenchor<br />
Z i m b a r<br />
Kantör umrahmtwurde,<br />
legten<br />
die Alpinivereingung,<br />
das ÖSK und die Oberösterreichischen<br />
Freiwilligen<br />
Schützen Kränze beim Altar<br />
vor dem Hochkreuz nieder.<br />
Oberst Prof. Fitz führte in<br />
seiner Gedenkansprache Folgendes<br />
aus: „Auf Kriegerfriedhöfen<br />
sind nicht die Kriege,<br />
sondern deren Opfer begraben.<br />
Friedhöfe sind Orte, wo die<br />
Trauer einen Platz zur Bewältigung<br />
findet. Es ist wichtig, die<br />
Toten soweit wie nur möglich<br />
der Anonymität zu entreißen.<br />
Einer der ersten, am 27.<br />
Mai 1915, wenige Tage nach<br />
Kriegsausbruch mit Italien,<br />
ganz in der Nähe von Lusern<br />
auf einem freiwillig übernommenen<br />
Patrouillengang bei<br />
Casotto im Asticotal, Gefallenen,<br />
stammte aus Bregenz.<br />
Es war dies Oberleutnant Dr.<br />
jur. Franz Braun vom Land-<br />
sturmbataillon Nr. 1 Innsbruck<br />
des Tiroler Landsturmregiment<br />
Nr. I. Anfänglich<br />
gab es hier noch keine eigenen<br />
Kriegerfriedhöfe. Braun wurde<br />
am Friedhof bei der Kirche von<br />
Carbonari, gleich neben dem<br />
Friedhofseingang, bestattet.<br />
Auf diesem Friedhof wurde<br />
auch Brauns Landsmann, der<br />
am 6. Oktober 1915 von einer<br />
Granate tödlich verwundete<br />
Assistenzarzt Dr. Leo Kegele<br />
aus Brand, beigesetzt.<br />
Einer völlig anderen Altersgruppe<br />
gehörten die hier auf<br />
dem Soldatenfriedhof in Cost´<br />
Alta bestatteten Kriegstoten<br />
der k.k. Oberösterreichischen<br />
Freiwilligen Schützen an. Viele<br />
davon waren erst 16, manche<br />
17 oder 18 Jahre alt. Kaum<br />
einer war älter als 20. Falls<br />
man den einen 42 Jahre alten<br />
Kriegstoten nicht mit einbezieht,<br />
ergibt das einen Altersdurchschnitt<br />
„Auf Kriegerfriedhöfen<br />
sind nicht die Kriege,<br />
sondern deren<br />
Opfer begraben.“<br />
von 16,71<br />
Jahren! - Eine<br />
verlorene<br />
Generation.<br />
Unter<br />
friedlichen<br />
Bedingungen hatten die meisten<br />
von ihnen ihr Leben erst<br />
vor sich. Im Umfeld von Lusern<br />
waren Kaiserjäger meist<br />
aus Tirol und Vorarlberg, die<br />
Salzburger „Rainer“, die Linzer<br />
„Hessen“, Landschützen,<br />
Standschützen und freiwillige<br />
Schützen sowie Landstürmer<br />
eingesetzt“.<br />
Oberst Fitz bedankte sich im<br />
Namen des <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es bei den<br />
Verantwortlichen für die Erhaltung<br />
dieses - wenn auch<br />
aufgelassenen Soldatenfriedhofes<br />
- den Veranstaltern der<br />
Gedenkfeier, den Traditionsverbänden<br />
und bei allen,<br />
welche an dieser Gedenkfeier<br />
mitgewirkt und teilgenommen<br />
haben.<br />
„Kriegsgräberarbeit ist Friedensarbeit“,<br />
betonte er.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 38<br />
Reise einer Delegation des Wehrgeschichtlichen<br />
Museums zu den Soldatenfriedhöfen in Tatarstan<br />
Nach dem Besuch einer russischen Delegation auf dem<br />
Soldatenfriedhof Grödig fand im Juni der vereinbarte Gegenbesuch<br />
einer österreichischen Delegation des Wehrgeschichtlichen<br />
Museums Salzburg in Tatarstan statt.<br />
Die Delegation bestand aus<br />
dem Reiseleiter Oberst i. R.<br />
Dr. Bruno Koppensteiner, Brigadier<br />
Dr. Gerhard Fasching<br />
und dem Obmann der Kameradschaft<br />
Grödig Sepp Haslauer.<br />
Die Autonome Republik<br />
Tatarstan ist ca. 68.000 km²<br />
Gedenkfeier und Kranzniederlegung für verstorbenen LGF Oberst i. R.<br />
Adolf Hoheneder am Friedhof Aigen<br />
Kranzniederlegung für LGF<br />
Oberst i. R. Adolf Hoheneder<br />
Am Samstag, dem 12. Mai fand um 11.00 Uhr am Friedhof<br />
Aigen im Beisein von Familie Hoheneder, Landesgeschäftsführer<br />
von Salzburg Bgm. Josef Hohenwarter,<br />
einer Fahnenabordnung in Uniform der Kaiserschützen<br />
Salzburg, einer Abordnung aus dem italienischen Folgaria<br />
- wo sich ein von der Landesgeschäftsstelle Salzburg<br />
betreuter Soldatenfriedhof befindet - eine Gedenkfeier<br />
für den verstorbenen ehemaligen Landesgeschäftsführer<br />
(2000-2011) der LGST Salzburg, Oberst i. R. Adolf Hoheneder,<br />
statt.<br />
Nach einer Ansprache des Landesgeschäftsführers und Präsidenten<br />
des Salzburger Kameradschaftsbundes Bgm. Josef Hohenwarter<br />
würdigte Aldo Forrer, Leiter der italienischen Abordnung<br />
und Betreuer des Soldatenfriedhofes von Folgaria die<br />
Verdienste des Verstorbenen. Zu den Kranzniederlegungen der<br />
Schützen von Folgaria und der Alpini-Veteranen und der Referenz<br />
der Kaiserschützen unter dem Kommando des Obmannes<br />
Johann Dick erklangen die Musikstücke „Zum Gebet“ und anschließend<br />
„Der gute Kamerad“.<br />
Die Familie Hoheneder bedankte sich herzlich bei allen Teilnehmern,<br />
die trotz des schlechten Wetters gekommen waren,<br />
für die stimmungsvolle Feier.<br />
Im Anschluss daran wurden der italienischen Delegation bei<br />
einem gemeinsamen Mittagessen einige Exemplare der neuen<br />
Dokumentation des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es übergeben.<br />
Am Abend erfolgte nach einer kleinen Feier im Stüberl der Marinekameradschaft<br />
Salzburg des Salzburger Kameradschaftsbundes,<br />
organisiert von Kaiserschützenleutnant Peter Kornbichler,<br />
mit der Delegation aus Folgaria noch ein Stadtrundgang<br />
durch die Altstadt von Salzburg.<br />
Grabbesuch am Soldatenfriedhof Tatarstan<br />
groß und hat 3,8 Mill. Einwohner,<br />
die Hauptstadt Kazan<br />
liegt etwa 800 km östlich von<br />
Moskau, offizielle Sprachen<br />
sind Tatarisch und Russisch.<br />
Die österreichische Delegation<br />
wurde mit russischer<br />
Gastfreundschaft herzlich<br />
empfangen und konnte unter<br />
anderem einige Sehenswürdigkeiten<br />
in und um Jebaluga<br />
bewundern. In Jebaluga<br />
befinden sich zwei Soldatenfriedhöfe,<br />
auf denen auch viele<br />
Soldaten aus dem damaligen<br />
Kriegsgefangenenlager Jebaluga<br />
97 bestattet sind. <strong>Das</strong> Lager<br />
wurde 1942 aus einem ehemaligen<br />
Kloster errichtet, vorerst<br />
für deutsche und rumänische<br />
Soldaten, später wurden auch<br />
Japaner zugebettet. Die deutschen<br />
und österreichischen<br />
Soldaten wurden bei den<br />
Schlachten um Smolensk und<br />
Kiew gefangengenommen, im<br />
März kamen auch 1.095 Offiziere<br />
der sechsten Armee aus<br />
Stalingrad in dieses Lager. Die<br />
Lagerinsassen litten vor allem<br />
an Entkräftung, Diphtherie,<br />
Tuberkulose und Ruhr. Mit<br />
dabei war auch der Schöpfer<br />
der „Madonna von Stalingrad“,<br />
Dr. Kurt Räuber, der am<br />
20. Jänner 1944 verstarb. Viele<br />
Soldaten verloren bereits in<br />
den Jahren 1943 bis 1945 ihr<br />
Leben, im Jahr 1948 wurde<br />
das Lager aufgelöst.<br />
Soldatenfriedhof der<br />
österr.-ung. Armee<br />
Nachdem die russische Delegation<br />
in Grödig einen sehr<br />
gepflegten Soldatenfriedhof<br />
vorgefunden hatte, wurde<br />
auch damit begonnen, den<br />
Friedhof in Jebaluga zu sanieren.<br />
Auf Privatinitiative wurden<br />
Bäume, Sträucher und<br />
Unkraut entfernt sowie eine<br />
Hinweistafel und ein schöner<br />
Treppenaufgang angebracht.<br />
Im Friedhofsgelände steht<br />
derzeit nur noch ein Obelisk<br />
mit zwei eingravierten Namen.<br />
Eine Generalsanierung<br />
ist dringend notwendig und<br />
sollte, wenn möglich, bis zum<br />
Gedenkjahr 2014 erfolgen.<br />
Soldatenfriedhof des<br />
Zweiten Weltkrieges<br />
Auf diesem Friedhof befinden<br />
sich Massengräber mit Steineinfassungen<br />
und Grabnummern,<br />
in der Mitte mit Blumen<br />
bepflanzt. Von der deutschen<br />
Kriegsgräberfürsorge wurden<br />
Granitsteine mit allen Namen<br />
der Verstorbenen aufgestellt.<br />
Der Zustand dieses Soldatenfriedhofes<br />
ist zufriedenstellend.<br />
Besonders berührend<br />
für die Delegation war der<br />
Besuch eines Deutschen, der<br />
mit seinem Enkel zum ersten<br />
Mal das Grab seines Vaters<br />
besuchte und „Heimaterde“<br />
auf dem Grab verteilte.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />
Reise zum gemeinsamen Gedenken<br />
auf dem „heiligen Berg“ der Italiener<br />
Wie alle Jahre haben unsere Freunde aus den Gemeinden<br />
Crespano, Borso del Grappa und Bassano del Grappa auch<br />
heuer wieder zum traditionellen Festakt im August auf<br />
dem Monte Grappa eingeladen. Für die Landesgeschäftsstelle<br />
Steiermark war es wichtig, mit einer starken Abordnung<br />
an dieser Großveranstaltung teilzunehmen. Deshalb<br />
wurde eine Gemeinschaftsreise ausgeschrieben.<br />
Diese besondere Zeremonie,<br />
die in Österreich ihresgleichen<br />
sucht, ist eine ungeheuer<br />
eindrucksvolle und patriotische<br />
Veranstaltung mit internationaler<br />
Beteiligung.<br />
Jedes Mal nehmen 3.000 bis<br />
4.000 Menschen daran teil.<br />
Hunderte Abordnungen mit<br />
den Fahnen ihrer Traditionsverbände,<br />
unzählige hohe<br />
Würdenträger aus Politik, zivilen<br />
Behörden und des Militärs<br />
sowie viele Menschen aus<br />
der Umgebung versammeln<br />
sich auf den Terrassen dieses<br />
gigantischen Monumentes,<br />
welches am Gipfel des Monte<br />
Grappa oberhalb von Bassano<br />
für die Gefallenen des Ersten<br />
Weltkrieges errichtet wurde.<br />
Die Tatsache, dass dieser heiß<br />
umkämpfte Gipfel nie von der<br />
k.u.k. Armee eingenommen<br />
werden konnte, führte dazu,<br />
dass man ihn im Volksmund<br />
auch als „heiligen Berg“ bezeichnet.<br />
Die blutigen Zahlen<br />
der bei den Kämpfen um diesen<br />
Berg Gefallenen 12.600<br />
Italiener und 10.400 Österreicher<br />
werden immer wieder als<br />
mahnendes Beispiel zitiert.<br />
Für viele Teilnehmer unserer<br />
Reisegruppe war es nicht<br />
die erste Fahrt zu dieser eindrucksvollen<br />
Veranstaltung.<br />
Erfreulicherweise gab es auch<br />
einige „Neulinge“, so zum<br />
Beispiel eine junge Studentin<br />
und einen MilAk-Fähnrich,<br />
die diese Zeremonie sichtlich<br />
beeindruckt zum ersten Mal<br />
erlebten.<br />
Österreich war einerseits<br />
durch eine 50 Personen umfassende<br />
hochrangige Delegation<br />
des ÖSK vertreten<br />
- an der Spitze der Präsident<br />
LAbg. a. D. ÖkRat Peter Rieser<br />
und der steirische Landesgeschäftsführer<br />
Oberst i. R.<br />
Dieter Allesch. Weiters nahmen,<br />
wie seit vielen Jahren,<br />
auch wieder Kameraden des<br />
ÖKB Salzburg teil. Dieses Mal<br />
kam eine starke Abordnung<br />
des OV Köstendorf mit Bürgermeister<br />
Wolfgang Wagner<br />
und der örtlichen Musikkapelle.<br />
Festakt am Kriegerdenkmal<br />
in Crespano<br />
Die Feierlichkeiten begannen<br />
mit dem vorabendlichen<br />
Festakt am Kriegerdenkmal<br />
in Crespano, bei dem LGF<br />
Oberst i. R. Allesch, Bgm.<br />
Wagner und Vertreter des<br />
Kameradschaftsbundes Gedenkansprachen<br />
hielten.<br />
Im Anschluss daran konzertierte<br />
die Musikkapelle Köstendorf<br />
unter großem Beifall<br />
der zahlreich erschienenen<br />
Zivilbevölkerung im Festzelt.<br />
Am Sonntag, dem 5. August,<br />
traten wir bereits in aller Früh<br />
die für den Busfahrer äußerst<br />
fordernde Anfahrt (27 km<br />
sehr kurvenreiche und enge<br />
Bergstraße) auf den Monte<br />
Grappa an. Bei strahlendem<br />
und auch auf über 1.800 m<br />
sehr heißem Hochsommerwetter<br />
erlebten wir drei Stunden<br />
lang eine imposante und<br />
sehr würdige Zeremonie.<br />
Die hochrangigen Redner so<br />
wie auch unser Präsident Rieser,<br />
dessen Großvater selbst an<br />
den Kämpfen um den Monte<br />
Grappa teilgenommen hatte,<br />
hoben in ihren Ansprachen<br />
hervor, dass man niemals<br />
vergessen darf, welch fürchterliche<br />
Ereignisse vor knapp<br />
Etwa 4.000 Personen nehmen<br />
an der beeindruckenden Gedenkveranstaltung<br />
am Monte<br />
Grappa teil.<br />
Im Bild rechts: LGF Oberst i. R.<br />
Diete Allesch und Präsident<br />
ÖkRat Peter Rieser<br />
hundert Jahren geschehen<br />
konnten, welch großes Leid<br />
man sich zugefügt hat und<br />
dass man die entsprechenden<br />
Lehren daraus ziehen muss,<br />
um Europa eine friedliche Zukunft<br />
ermöglichen zu können.<br />
Auch der Bischof von Venedig,<br />
der die feierliche Messe zelebrierte,<br />
ging in seiner Predigt<br />
auf die positive Versöhnung<br />
und die heutige Freundschaft<br />
zwischen Österreich und Italien<br />
ein.<br />
Nach dem Festakt am italienischen<br />
„Sacrario“ marschierten<br />
wir Österreicher, begleitet<br />
von vielen Alpini und italienischen<br />
Würdenträgern,<br />
unter klingendem Spiel der<br />
Musikkapelle Köstendorf zur<br />
österreichisch-ungarischen<br />
Gedenkstätte, wo auch in feierlicher<br />
Form, so wie am Sacrario,<br />
der Gefallenen gedacht<br />
und Kränze niedergelegt wurden.<br />
Im Anschluss wurden von<br />
Präsident Rieser und LGF<br />
Allesch Persönlichkeiten, vor<br />
allem aus den Reihen der Alpini,<br />
für ihre Verdienste um<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 39<br />
die Pflege von k.u.k. Kriegsgräberanlagen<br />
in der Region<br />
mit Auszeichnungen des ÖSK<br />
geehrt.<br />
Vor der Abreise wurden wir<br />
Österreicher noch von unseren<br />
italienischen Freunden<br />
großzügig mit örtlichen Köstlichkeiten<br />
gelabt. Mit vielen<br />
„Saluti“ und Dankesworten<br />
für unsere Freundschaft und<br />
Verbundenheit, die neuerlich<br />
vertieft und gefestigt wurde,<br />
traten wir die Heimreise an.<br />
Abschließend möchte ich dem<br />
Organisator dieser Reise der<br />
LGSt Steiermark, Kurator,<br />
Kdt des Traditionszuges FJB<br />
9 Vzlt i. R. Peter Bärnthaler,<br />
Anerkennung und herzlichen<br />
Dank für seine Bemühungen<br />
aussprechen.<br />
Sehr wichtig war es, bei dieser<br />
für die Italiener so wichtigen<br />
Gedenkveranstaltung von österreichischer<br />
Seite Flagge zu<br />
zeigen, und so bin ich allen<br />
Teilnehmern, vor allem jenen,<br />
die in der „Einteilung“ mitmarschiert<br />
sind, sehr dankbar<br />
für ihre Teilnahme.<br />
Oberst i. R. Dieter Allesch
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />
Niemals vergessen! Der im Juni 1916 im Kampf um den Monte Meletta<br />
Gefallenen wird traditionell auf dem k.u.k. Soldatenfriedhof in Lebring<br />
gedacht.<br />
Melettagedenken 2012:<br />
Multinational und multireligiös<br />
Friede, Toleranz, Versöhnung und Völkerverständigung -<br />
unter dieser Devise stand das traditionelle Melettagedenken<br />
am Militärfriedhof in Lebring im Süden von Graz.<br />
Der Monte Meletta, 1.824 Meter<br />
hoch, wurde im Juni 1916<br />
vom bosnischen Infanterieregiment<br />
Nr. 2 erstürmt. 208<br />
Bosniaken und mehr als 2.000<br />
Italiener starben während<br />
des zehn Minuten dauernden<br />
Gefechtes. Alljährlich wird<br />
der Opfer dieses Gefechtes<br />
gedacht. Ort des Gedenkens<br />
ist der k.u.k. Soldatenfriedhof<br />
in Lebring, wo im Jahr 1915<br />
für bosnische Rekruten ein<br />
Ausbildungslager errichtet<br />
worden ist, dem ein Militärspital<br />
angeschlossen war. Bald<br />
wurden dort auch Kriegsgefangene<br />
und Verwundete<br />
behandelt, auch Hunger und<br />
Krankheit forderten viele<br />
Opfer. Insgesamt haben auf<br />
diesem Soldatenfriedhof<br />
1.670 Kriegstote aus Bosnien,<br />
Serbien, Rumänien, Russland<br />
und Italien ihre letzte Ruhestätte<br />
gefunden.<br />
Zur Gedenkstunde im Juni -<br />
vorbereitet vom ÖSK unter<br />
Federführung von Kurator Dr.<br />
Herwig Brandstetter - waren<br />
auch Delegationen aus Bosnien-Herzegowina<br />
und Italien<br />
angereist. Abordnungen des<br />
Bundesheeres, der Unteroffiziersgesellschaft,<br />
des Kameradschaftsbundes<br />
aus den<br />
Bezirken Graz, Leibnitz und<br />
Deutschlandsberg sowie der<br />
Traditionsverbände Feldjägerbataillon<br />
Nr. 9 und des Grazer<br />
Bürgerkorps prägten das Bild<br />
dieser würdevollen Zeremonie.<br />
Unter den zahlreichen Ehrengästen<br />
waren Generalmajor<br />
Heinrich Winkelmayer,<br />
Stabs-Chef beim Streitkräfteführungskommando,<br />
der Landesgeschäftsführer<br />
der Steiermark<br />
des ÖSK Oberst i. R.<br />
Dieter Allesch und der Präsident<br />
des ÖKB Steiermark Karl<br />
Petrowitz. Auch ein Mitglied<br />
des ehemaligen Herrscherhauses<br />
Habsburg, Mag. Markus<br />
Habsburg-Lothringen, erwies<br />
den Toten die Ehre.<br />
Ganz multinational und -religiös<br />
wurde dieses Gedenken<br />
zelebriert. Alle Reden wurden<br />
in Deutsch, Italienisch<br />
und Serbokroatisch gehalten.<br />
Neben den katholischen und<br />
evangelischen Militärgeistlichen<br />
sprach auch ein muslimischer<br />
Imam Gebete für die<br />
Kriegstoten. In den Ansprachen<br />
standen die Aussöhnung<br />
und der Appell gegen das Vergessen<br />
im Mittelpunkt, damit<br />
sich solche Tragödien wie vor<br />
96 Jahren am Monte Meletta<br />
nicht wiederholen.<br />
Vzlt i. R. Ignaz Unterasinger<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 40<br />
Sanierung des<br />
„Kleine“<br />
Die Freiwillige Feuerwehr und speziell die Feuerwehrjugend<br />
war schon immer ein hilfreicher und verlässlicher<br />
Partner des ÖSK, der den Hilferuf und die Bitte, Renovierungsarbeiten<br />
an Kriegsgräberanlagen durchzuführen,<br />
stets erhörte. Da schon einige Jahre seit dem letzten Einsatz<br />
der Feuerwehrjugend auf einem Soldatenfriedhof verstrichen<br />
waren, ersuchte unser Präsident LAbg. a. D. Peter<br />
Rieser den Feuerwehrkommandanten der Steiermark, für<br />
2012 einen neuerlichen Arbeitseinsatz auszuschreiben.<br />
Ein leider sehr renovierungsbedürftigerSoldatenfriedhof<br />
am Stadtrand von Triest<br />
(Partnerstadt von Graz), auf<br />
dem über 5.000 k.u.k. Soldaten<br />
begraben liegen, erschien<br />
uns in jeder Beziehung als optimaler<br />
Austragungsort für so<br />
ein „Sommercamp“.<br />
Einerseits war es höchst an<br />
der Zeit, diese Kriegsgräberanlage<br />
in Prosecco zu sanieren,<br />
andererseits hat sich die<br />
Umgebung mit dem Strand<br />
von Sistiana und Triest bestens<br />
für das nachmittägliche<br />
Freizeitprogramm angeboten.<br />
Nach einer Erkundungsfahrt<br />
im März, an der LGF Obst i. R.<br />
Dieter Allesch, der Jugendbeauftragte<br />
des FF-Kommandos<br />
Steiermark ABI d. F. Peter Kirchengast<br />
und weitere erfahrene<br />
Feuerwehr-Kameraden<br />
teilgenommen hatten, begann<br />
Peter Kirchengast sehr umsichtig<br />
und engagiert, diesen<br />
Einsatz für den August zu planen<br />
und vorzubereiten.<br />
Ein aus folgenden Personen<br />
bestehendes Kernteam wurde<br />
gebildet: Gesamtkoordinator<br />
Peter Kirchengast, EHBI Johann<br />
Bäck (FF Stiwoll), HBI a.<br />
D. Heinz Hacker (FF Stiwoll),<br />
BI d. F. Florian Wetzelhütter<br />
(BFV-WZ) und Hermine Zirngast<br />
(ZS Graz-Umgebung). Bei<br />
der Vorbesprechung vor Ort<br />
mit hochrangigen Vertretern<br />
der zuständigen Behörden<br />
und dem für diesen Friedhof<br />
Verantwortlichen LGF von<br />
OÖ Prof. Friedrich Schuster<br />
wurde von italienischer Seite<br />
bestmögliche Unterstützung<br />
für die dringend erforderlichen<br />
Renovierungsarbeiten<br />
und Adaptionen zugesichert.<br />
Tatsächlich war dann leider<br />
nur die großartige Bereitschaft<br />
der Zivilschutzstelle<br />
von Santa Croce gegeben, die<br />
die kostenlose, perfekte Unterbringung<br />
in ihrem Stützpunkt<br />
ermöglichte, aber auch<br />
den Einsatz mit Geräten wie<br />
Notstromgenerator, Wassertransporter,<br />
Klein-LKW und<br />
Mini-Bagger sowie finanziellen<br />
Mitteln für Baumaterialien<br />
unterstützte. Diesen<br />
Herren, an der Spitze dem Leiter<br />
der Zivilschutzstelle Bruno<br />
Tribuson, gilt unser besonderer<br />
Dank. Die seit Jahren und<br />
bei der Vorbesprechung neuerlich<br />
versprochene Errichtung<br />
eines Parkplatzes und<br />
einer Zufahrt zum Friedhof<br />
ist leider bis dato nicht erfolgt!<br />
Folgender Tagesablauf war in<br />
den beiden Wochendienstplänen<br />
vorgesehen: Von 7.00 Uhr<br />
bis 11.00 Uhr Arbeitseinsatz<br />
am Friedhof, am Nachmittag<br />
an drei Tagen Italienischunterricht<br />
mit einer örtlichen<br />
Sprachstudentin sowie täglich<br />
Freizeitprogramm mit<br />
Schwimmen am Strand von<br />
Sistiana, u. a. Besuch des<br />
Schlosses Miramare, der Altstadt<br />
von Triest und örtlicher<br />
Zivilschutz- und Feuerwehreinrichtungen.<br />
Am Ende des<br />
zweiwöchigen Sommercamps<br />
der Feuerwehrjugend (1. Woche<br />
Gössendorf, Leitung: Jugendbeauftragte<br />
OLM d. F.<br />
Sabina Schönberger, 2. Woche<br />
Möderbrugg, Leitung: Be-
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />
Soldatenfriedhofes Prosecco in Italien:<br />
Feuerwehrleute leisteten Großes!<br />
Der Soldatenfriedhof nach den Sanierungsarbeiten. Großartig, was die<br />
Jugendlichen in zwei Wochen zustande gebracht haben.<br />
reichsfeuerwehrkommandant<br />
OBR Fritz Quinz und Jugendbeauftragter<br />
LM Josef Pöllinger)<br />
mit insgesamt 30 Teilnehmern,<br />
war für den 17. August<br />
eine Abschlussfeier festgesetzt,<br />
zu der Würdenträger,<br />
aber auch die Bevölkerung aus<br />
Triest und Umgebung eingeladen<br />
worden waren.<br />
LGF Obst i. R. Allesch war gespannt,<br />
in welchem Zustand<br />
sich der sanierte Soldatenfriedhof<br />
bei der gemeinsamen<br />
Besichtigung mit dem LGF<br />
von OÖ am 17. August präsentieren<br />
würde. Beide glaubten,<br />
ihren Augen nicht zu trauen,<br />
in welch Superzustand, beim<br />
Militär würde man sagen „besenrein“,<br />
diese Kriegsgräberanlage<br />
von den Jugendlichen<br />
und ihren Betreuern versetzt<br />
worden war.<br />
<strong>Das</strong> meterhohe dürre Gras,<br />
das den ganzen Friedhof überwuchert<br />
hatte, war entfernt,<br />
die teilweise eingestürzte<br />
Friedhofsmauer wieder aufgemauert,<br />
das durchgerostete,<br />
herausgebrochene Eingangstor<br />
geschweißt und neu gestrichen,<br />
die fast 600 Grabsteine<br />
waren gesäubert und auf jedem<br />
ein neues Namensschild<br />
angebracht. Auch die Massengräber<br />
waren neu zugemauert<br />
und verfugt. Alle weiteren<br />
Details aufzuzählen, würde zu<br />
weit führen. Es ist eine großartige<br />
Leistung, die da von<br />
den beiden unter der Leitung<br />
von Peter Kirchengast gestandenen<br />
Teams vollbracht wurde.<br />
Respekt! Erwähnt werden<br />
muss auch noch die höchst<br />
engagierte und umsichtige<br />
Unterstützung dieses Einsatzes<br />
durch Roberto Todero<br />
vom Verein „F. Zenobi“, der<br />
so manchen „Stein“ aus dem<br />
Weg räumen konnte und in<br />
allen Belangen hilfreich war.<br />
Beim Abschlussfestakt wurde<br />
von allen Rednern, darunter<br />
der Vizepräsident der Provinz<br />
Triest, Igor Dolenz, und LGF<br />
So präsentierte sich die Kriegsgräberanlage<br />
bei der Besichtigung<br />
im Frühjahr (oben)<br />
Ein von Roberto Todero am<br />
Soldatenfriedhof Prosecco aufgefundener<br />
Gedenkstein der Familie<br />
Hartl aus Oberösterreich<br />
Obstlt Prof. Schuster, sehr viel<br />
Lob und Dank für den großartigen,<br />
hervorhebenswerten<br />
Kriegsgräbereinsatz ausgesprochen.<br />
Beim abschließenden Grillabend<br />
schwärmten die Jugendlichen<br />
von den Erlebnissen<br />
der vergangenen Woche<br />
und bedauerten, dass es am<br />
nächsten Tag schon wieder<br />
nach Hause gehen sollte. Die<br />
Bereitschaft, an einem neuerlichen<br />
derartigen Einsatz<br />
teilzunehmen, war an die-<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 41<br />
sem Abend groß. Mit diesem<br />
Sommercamp wurde nicht<br />
nur hervorragende Renovierungsarbeit,<br />
sondern auch ein<br />
sehr wertvoller Beitrag für<br />
das Verständnis dieser jungen<br />
Menschen für die Kriegsgräberfürsorge<br />
geleistet. Es ist zu<br />
hoffen, dass durch die Berichterstattung<br />
auch in den Medien<br />
bei vielen das Interesse für<br />
die Teilnahme an derartigen<br />
Einsätzen wächst.<br />
Oberst i. R. Dieter Allesch<br />
<strong>Das</strong> Einsatzteam der FF und die Honoratioren bei der Abschlussveranstaltung am 17. August 2012
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />
Arbeitseinsatz für den Frieden<br />
auf dem Monte Grappa/Italien<br />
<strong>Das</strong> Grappa-Massiv, welches sich vom Tal der Brenta/Val<br />
Sugana steil emporhebt, ist eine beeindruckende Gebirgslandschaft<br />
und zweifellos einer der militärgeschichtlich<br />
genauestens dokumentierten Kriegsschauplätze des Ersten<br />
Weltkrieges.<br />
Auf der Suche nach Verständnis<br />
für die damaligen<br />
Geschehnisse ist es an den<br />
Orten entlang dieser ehemaligen<br />
Kampflinien heute noch<br />
vorstellbar, welche Mühen<br />
die Soldaten auf sich nehmen<br />
mussten. Die Anzahl der bei<br />
den Kämpfen Gefallenen lassen<br />
jeden erschaudern: In der<br />
imposanten Kriegsgräberanlage<br />
„Cima Grappa“ auf dem<br />
Gipfel des Monte Grappa wurden<br />
12.615 gefallene Italiener<br />
bestattet. 10.295, großteils namentlich<br />
unbekannte österreichisch-ungarische<br />
Soldaten<br />
haben dort ebenfalls ihre letzte<br />
Ruhestätte gefunden.<br />
Um den heute lebenden und<br />
den nachkommenden Generationen<br />
das Ausmaß dieser<br />
Tragödie vor Augen zu führen,<br />
junge Menschen zum Denken<br />
anzuregen, um ein Gefühl für<br />
die eigene Geschichte und<br />
somit auch für die Zukunft<br />
entwickeln zu können, dürfen<br />
derartige Soldatenfriedhöfe,<br />
Gedenkstätten und Kriegerdenkmäler<br />
nie dem Verfall<br />
preisgegeben werden. Sie<br />
müssen als Mahner für den<br />
Frieden erhalten werden. Und<br />
das werden sie vielfach durch<br />
den Einsatz Freiwilliger - zu-<br />
letzt am Monte Grappa.<br />
In Absprache mit den italienischen<br />
Verantwortlichen der<br />
Associazione Musei all’aperto<br />
Monte Grappa (Präsident Cav.<br />
Alberto Calsamiglia, Col.<br />
Gianni Bellò und Mar. Diego<br />
d’ Agostino) entsandte das<br />
ÖSK Steiermark sechs Freiwillige<br />
aus den Reihen des<br />
ÖSK und des ÖKB Steiermark<br />
in das Einsatzgebiet, wo sie<br />
von Col. Gianni Bellò begrüßt<br />
wurden. In seiner Begrüßungsansprache<br />
im Zuge der<br />
Fahnenrepräsentanz betonte<br />
dieser, dass derartige freiwillige<br />
Arbeitseinsätze zur Erhaltung<br />
solcher Mahnmale im<br />
In- und Ausland ein besonderer<br />
Beitrag zur Vertiefung der<br />
Völkerverständigung seien<br />
und zudem auch der Kameradschaftspflege<br />
dienen.<br />
Schutz- und Munitionsbunker<br />
wiederhergestellt<br />
<strong>Das</strong> Einsatzteam unter Leitung<br />
von Vzlt i. R. Franz<br />
Hofer wurde in den Hügeln<br />
des Grappa-Massivs in alten,<br />
schön renovierten Steinhäusern<br />
einquartiert und dort<br />
auch versorgt. Aufgabe der<br />
sechs Freiwilligen war es, zwei<br />
an dem öffentlich zugäng-<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 42<br />
Schwerstarbeit: die Wiederherstellung eines zerfallenen Bunkers Maßarbeit: Gedenkpodest für einen gefallenen k.u.k Soldaten<br />
<strong>Das</strong> Team aus der Steiermark mit Col. Gianni Bellò - v. li.: Peter Hörl , Johannes<br />
Zeliska, Alois Zinser, Manfred Kropf, Peter Tripp und Franz Hofer<br />
lichen Lehrpfad „Auf den Wegen<br />
der Soldaten des Grappa“<br />
liegende Objekte zu restaurieren.<br />
Um eine zerfallene Artilleriestellung<br />
samt Schutz- und<br />
Munitionsbunker in ihrer ursprünglichen<br />
Form wiederherzustellen,<br />
mussten schwere<br />
Steine manuell angehoben<br />
und in ihre ursprüngliche<br />
Position gebracht und Steine<br />
unterschiedlicher Größe zu<br />
Mauern geschlichtet werden.<br />
An einer anderen Stelle wurde<br />
ein Gedenkpodest für einen<br />
gefallenen k.u.k. Soldaten neben<br />
jenem eines italienischen<br />
Soldaten in Stein gemauert<br />
und die darunter liegende<br />
Steinmauer erneuert.<br />
Um aller Gefallenen des Ersten<br />
Weltkrieges zu gedenken,<br />
legte das Arbeitsteam bei einer<br />
Exkursion auf dem Soldatenfriedhof<br />
in Cittadella, auf<br />
welchem neben italienischen<br />
Gefallenen auch österreichisch-ungarischeGebirgssoldaten<br />
bestattet wurden,<br />
Blumen nieder.<br />
Der Lehrpfad führt an den beiden restaurierten Objekten vorbei.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />
Stadtpräsident Choma von Przemyśl<br />
zu Besuch in Wien und Graz<br />
Przemyśl ist diejenige<br />
Stadt, in deren Gebiet<br />
nach drei Schlachten um<br />
die Festung die meisten<br />
Gefallenen der österreichisch-ungarischen<br />
Armee<br />
bestattet sind. Um Gedenkfeiern<br />
im Jahre 2014 - 100<br />
Jahre nach Beginn des Ersten<br />
Weltkrieges - und Fragen<br />
der Erhaltung von Soldatenfriedhöfen<br />
mit dem<br />
Generalsekretariat und<br />
der Landesgeschäftsstelle<br />
Steiermark zu besprechen,<br />
besuchte Präsident Robert<br />
Choma Wien und Graz.<br />
In Graz gab Zweiter Landtagspräsident<br />
Franz Majcen zu Ehren<br />
des hohen Gastes ein Mittagessen<br />
und dankte gemeinsam<br />
mit Vizepräsident Stefan<br />
Karner dafür, dass Przemyśl<br />
die Soldatenfriedhöfe mustergültig<br />
betreut. Auch LandeshauptmannstellvertreterSiegfried<br />
Schrittwieser begrüßte<br />
den polnischen Gast. Namens<br />
des Bürgermeisters der Landeshauptstadt<br />
Graz Siegfried<br />
Nagl empfing Klubobmann<br />
Peter Piffl-Percevic, dessen<br />
Großvater als Generalstabsoffizier<br />
in Przemyśl gedient hat,<br />
den Stadtpräsidenten im Grazer<br />
Rathaus.<br />
In den Gesprächen, die seitens<br />
der Landesgeschäftsstelle von<br />
Landesgeschäftsführer Dieter<br />
Allesch, Kurator Peter Sixl<br />
und Honorarkonsul Gerold<br />
Ortner geführt wurden, wurde<br />
immer wieder betont, dass<br />
die Erhaltung von Soldatenfriedhöfen<br />
als Mahnung für<br />
kommende Generationen besonders<br />
wichtig ist.<br />
Eingehend beraten wurde<br />
auch über die notwendig gewordene<br />
Sanierung des Soldatenfriedhofes<br />
Zasanie.<br />
Dieser Soldatenfriedhof ist<br />
besonders sinnvoll gestaltet.<br />
Auf einem Steinsockel steht<br />
ein hohes Stahlkreuz, das aus<br />
dem Material einer bei den<br />
Zweiter Landtagspräsident Franz Majcen (links) und Vizepräsident<br />
Stefan Karner (rechts) begrüßen den Stadtpräsidenten von Przemyśl<br />
Robert Choma (Mitte).<br />
Kämpfen gesprengten Brücke<br />
über der San hergestellt wurde.<br />
Es diente dazu, den bei den<br />
Kämpfen gefallenen Soldaten<br />
mit der Inschrift „MORTUIS<br />
PRO PATRIA“ die letzte Ehre<br />
zu erweisen. Als Gebetsstätte<br />
wurde neben dem hohen Monument<br />
eine Kapelle aus Steinen<br />
der gesprengten Festung<br />
errichtet. Stadtpräsident Choma<br />
sicherte zu, dass es für<br />
Przemyśl eine Ehre sei, die<br />
erforderlichen Sanierungskosten<br />
zu tragen.<br />
Christa Eisner von der Europaabteilung<br />
des Landes Steiermark<br />
besprach mit dem Stadtpräsidenten<br />
die weitere Zusammenarbeit<br />
mit Przemyśl.<br />
Konsul Gerold Ortner verwies<br />
darauf, dass das „Comenius<br />
REGIO-Projekt zum Thema<br />
Leseerziehung und Leseförderung“,<br />
das zwischen der<br />
Steiermark und Przemyśl<br />
abgewickelt wird, von besonderem<br />
Interesse ist, da es im<br />
Schulbereich zu einer Zusammenarbeit<br />
auf vielen Ebenen<br />
kommt. Wie Christa Eisner<br />
mitteilte, ist das Interesse der<br />
Europäischen Union an diesem<br />
Projekt so groß, dass insgesamt<br />
€ 100.000,– zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
In Wien führte Vizepräsident<br />
NR a. D. Walter Murauer den<br />
polnischen Gast durch das<br />
Parlament und zeigte insbesondere<br />
den Reichsratssitzungssaal,<br />
wo seinerzeit viele<br />
polnische Abgeordnete tätig<br />
waren.<br />
Beim Mittagessen zu Ehren<br />
des polnischen Gastes betonte<br />
Präsident Peter Rieser<br />
in Anwesenheit der Vizepräsidenten<br />
Heinz Derfler und<br />
Walter Murauer, dass die Betreuung<br />
von Soldatenfriedhöfen<br />
in Polen immer wieder<br />
zu einer Identifikation führt.<br />
Polnische Bürgermeister betonen<br />
immer wieder, dass in<br />
Soldatenfriedhöfen die Vorfahren<br />
begraben liegen, die im<br />
Ersten Weltkrieg in der österreichisch-ungarischen<br />
Armee<br />
gemeinsam gegen Russland<br />
gekämpft haben.<br />
Generalsekretär Alexander<br />
Barthou gab eine umfassende<br />
Information über die Tätigkeit<br />
des ÖSK. Generalsekretär-Stv.<br />
Gerhard Artl führte durch<br />
das <strong>Österreichische</strong> Kriegsarchiv.<br />
Diese fachkundigen<br />
Führungen sind für polnische<br />
Historiker und Museumsfachleute<br />
deshalb von besonderem<br />
Interesse, weil derzeit<br />
im Hinblick auf das Jahr 2014<br />
die regionalen Geschehnisse<br />
aufgearbeitet werden. So bekam<br />
eine Delegation von<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 43<br />
Ing. Thomas Gebell (li.) mit Kurator<br />
Dr. Herwig Brandstetter<br />
Dank und Anerkennung<br />
für Ing.<br />
Thomas Gebell<br />
Die Alpenländische Schilderfabrik<br />
in Feldkirchen bei<br />
Graz unterstützt die Kriegsgräberarbeit<br />
des ÖSK Steiermark<br />
schon seit vielen Jahren.<br />
Sie stellte beispielsweise in<br />
großzügiger Weise Namenstafeln<br />
für die Grablagen von<br />
im September 1944 im Banater<br />
Bergland/Rumänien gefallenen<br />
Soldaten zur Verfügung.<br />
So war es möglich, diesen<br />
bis dahin ohne Grabzeichen<br />
bestatteten Gefallenen<br />
ihre Namen wiederzugeben.<br />
Derzeit fertigt die Schilderfabrik<br />
zum Selbstkostenpreis<br />
Namenstafeln für die<br />
im Zwangsdeportiertenlager<br />
Thalerhof in den Jahren 1914<br />
bis 1917 umgekommenen<br />
1.767 „russophilen“ Ruthener<br />
(Ukrainer) an.<br />
Als Dank dafür erhielt Ing.<br />
Thomas Gebell am 6. August<br />
2012 das ihm vom Präsidium<br />
des ÖSK in Anerkennung<br />
seiner Verdienste um die<br />
Kriegsgräberfürsorge verliehene<br />
Ehrenkreuz.<br />
Museumsfachleuten aus der<br />
Wojewodschaft Lublin wertvolle<br />
Anregungen für die im<br />
Jahre 2014 geplante Ausstellung<br />
„Große Zeugnisse aus<br />
den Jahren 1914 – 1918“, die<br />
auch in Graz gezeigt werden<br />
soll. Dort fanden über Initiative<br />
der Landesgeschäftsstelle<br />
Steiermark bereits Informationsgespräche<br />
mit dem Universalmuseum<br />
Joanneum und<br />
dem Landesarchiv statt.<br />
WHR Dr. Gerold Ortner
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK<br />
Kranzniederlegung in Zywiec: Vizebürgermeister Czar, Landtagspräsident<br />
Purr, Generalkonsul Ceska, Konsul Ortner, General Plienegger und<br />
Landkreisvorstand Kuniec<br />
Prominente Steirer gedenken<br />
der Kriegsopfer<br />
Schon fast zur Tradition geworden sind die vom polnischen<br />
Honorarkonsul und ÖSK-Kurator Gerold Ortner<br />
veranstalteten Fahrten steirischer Delegationen in<br />
die alte Habsburgerstadt Zywiec. Fixpunkt jeder Reise ist<br />
eine Gedenkfeier auf dem Friedhof der Stadt, wo 92 Soldaten<br />
der österr.-ung. Armee bestattet sind.<br />
Zywiec, zur Zeit der Monarchie Saybusch genannt, liegt zwischen<br />
den Gebirgsketten der Beskiden. Die Stadt und den<br />
Landkreis verbinden enge Partnerschaften mit dem steirischen<br />
Vulkanland und dem Bezirk Feldbach. Die freundschaftliche<br />
Zusammenarbeit ging so weit, dass nach den Überschwemmungen<br />
und Hangrutschungen vor zwei Jahren Feuerwehreinheiten<br />
nach Feldbach fuhren, um dort bei der Beseitigung der<br />
Schäden mitzuhelfen.<br />
Mitten in Zywiec steht in einem großen Park das alte Habsburgerschloss,<br />
in dem die fast 90-jährige Erzherzogin Maria<br />
Krystyna von Habsburg lebt. Immer, wenn es ihr Gesundheitszustand<br />
zulässt, begrüßt sie in ihrem Rollstuhl die Steirerinnen<br />
und Steirer. Im Foyer der Brauerei Zywiec sieht man ein großes<br />
Bild von Kaiser Franz Joseph.<br />
Zur Gedenkfeier auf dem Friedhof waren nicht nur die Verantwortungsträger<br />
des Landkreises und der Gemeinde Zywiec - an<br />
der Spitze Starost Andrzej Zieliński und Bürgermeister Antoni<br />
Szlagor - gekommen, sondern auch der österreichische Generalkonsul<br />
Christophe Ceska aus Krakau. In der steirischen<br />
Delegation befanden sich Mandatare, Rektoren, Offiziere des<br />
Bundesheeres und Vertreter des kulturellen und wirtschaftlichen<br />
Lebens. Besonders beachtet wurde die Gedenkrede von<br />
Landtagspräsident a. D. Reinhold Purr, der u. a. ausführte: „Wir<br />
kennen die Zahlen der Kriegsopfer. Im Ersten Weltkrieg gab<br />
es 16 Millionen Tote, im Zweiten Weltkrieg sogar 60 Millionen<br />
Tote. Entsetzliche Kriege wurden in Europa geführt. Soldaten<br />
kämpften guten Glaubens für ihre Heimat. Undenkbare<br />
Ereignisse für die Generationen von heute. Menschen, welche<br />
die Bitternisse der Kriege miterlebten, haben dann zusammengefunden,<br />
um die Zukunft in Europa ohne kriegerische Auseinandersetzungen<br />
zu gestalten. Konrad Adenauer, Robert Schumann,<br />
Alcide de Gasperi haben gemeinsam das Fundament für<br />
das neue Europa, eine Friedensgemeinschaft, geschaffen. Heute<br />
gedenken wir am Friedhof von Zywiec über alle Staatsgrenzen<br />
hinweg aller Kriegstoten. Wir wollen unsere Gefallenen niemals<br />
vergessen.“ WHR Dr. Gerold Ortner<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 44<br />
Almut (li.) und Eva Maria Pölzl am Grab ihres Großvaters auf dem<br />
Soldatenfriedhof Verona - Forte Procolo<br />
Am Grab des Großvaters<br />
in Verona - Forte Procolo<br />
Im April dieses Jahres wandte sich Frau Almut Pölzl aus<br />
Köflach an das Büro des ÖSK Steiermark und bat um Hilfe<br />
bei der Suche nach dem Grab ihres Großvaters Anton<br />
Hohl.<br />
Alles was sie wusste war, dass<br />
dieser 1918 in Odolo, im Raum<br />
Gardasee/Italien an Ruhr gestorben<br />
ist. Glücklicherweise<br />
hatte die für die Kriegsgräberanlagen<br />
in diesem Teil Italiens<br />
zuständige ÖSK-Landesgeschäftsstelle<br />
Oberösterreich<br />
die gewünschte Information:<br />
„Anton Hohl, gefallen am<br />
20.11.1918, ruht auf dem Soldatenfriedhof<br />
Verona - Forte<br />
Procolo, in Sektor A, Reihe 13,<br />
Grab 4.“<br />
Noch im April fuhr Frau Pölzl<br />
gemeinsam mit ihrer Schwester<br />
Eva Maria nach Italien,<br />
um die letzte Ruhestätte ihres<br />
Großvaters aufzusuchen –<br />
„voller Neugierde“, wie Frau<br />
Pölzl berichtet, „aber auch mit<br />
großer Nachdenklichkeit“.<br />
Von der Größe und Ruhe des<br />
Soldatenfriedhofes am Stadtrand<br />
von Verona, auf dem<br />
5.684 Angehörige der k.u.k.<br />
Armee bestattet sind, waren<br />
die beiden beeindruckt. Dank<br />
der konkreten Information,<br />
die sie erhalten hatten, und<br />
der guten Einteilung der Anlage,<br />
haben sie die Grabstätte<br />
mit dem Namen ihres Großvaters<br />
auch sofort gefunden.<br />
Voller Freude, aber auch Traurigkeit,<br />
blieben die beiden<br />
Schwestern lange am Grab<br />
ihres Großvaters. Erst nach<br />
Stunden, in denen sie einem<br />
alten Italiener, der ihnen über<br />
den Soldatenfriedhof erzählte,<br />
aber auch über die vielen<br />
Menschen, die er als Fremdenlegionär<br />
hat sterben sehen,<br />
und dem Betreuer des Friedhofes,<br />
Lugino Mazzi, dem sie<br />
gleich großes Lob für den mustergültig<br />
gepflegten Friedhof<br />
ausgesprochen haben, begegnet<br />
sind, verließen sie den Soldatenfriedhof<br />
Verona - Forte<br />
Procolo.<br />
„In Frieden“, wie Frau Pölzl<br />
sagt, „aber auch mit der Frage:<br />
Warum mussten hier so viel<br />
Menschen sterben?“
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK / TIROL<br />
<strong>Das</strong> neu errichtete würdige Soldatengrab auf dem Friedhof in<br />
Wundschuh<br />
Saniertes Soldatengrab in<br />
Wundschuh gesegnet<br />
Am 26. August 2012 wurde im Rahmen der 130-Jahr-Feier<br />
des ÖKB OV Wundschuh die neu gestaltete Grabstätte auf<br />
dem Ortsfriedhof in Anwesenheit vieler Ehrengäste von<br />
Diakon Wolfgang Gaber gesegnet.<br />
<strong>Das</strong> Soldatengrab wurde für<br />
vier Soldaten, die in den letzten<br />
Tagen des Zweiten Weltkrieges<br />
im Bereich Wundschuh<br />
gefallen sind, errichtet.<br />
Zwei Kameraden, Franz<br />
Schwärtzli und Franz Schober,<br />
haben diese Gedenkstätte<br />
in den vergangenen Monaten<br />
in vielen Arbeitsstunden neu<br />
gestaltet und bestens renoviert.<br />
An der Segnung haben viele<br />
Kameraden aus allen Teilen<br />
des Bezirkes Graz-Süd, die<br />
von ihren Vereinsfahnen begleitet<br />
wurden, sowie viele<br />
Ehrengäste und Kameradenfrauen<br />
teilgenommen.<br />
Kurator Peter Bärnthaler bedankte<br />
sich im Namen des<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es bei den Kameraden<br />
für ihren Einsatz bei der Renovierung<br />
dieser würdigen<br />
Gedenkstätte.<br />
Aktuelle Nachrichten und Berichte<br />
sowie<br />
eine goße Anzahl an Kriegsgräberanlagen mit<br />
Bildern und Beschreibung<br />
finden Sie auf unserer Homepage<br />
www.osk.at<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 45<br />
Teilnehmer an der Gedenkfeier zu Ehren sowjetischer Gefallener<br />
Fotos: Dr. F. Birkfellner<br />
Gedenkfeier für sowjetische<br />
Gefallene am Amraser Friedhof<br />
Am Mittwoch, dem 9. Mai 2012, um 09.00 Uhr, fand an der<br />
Sowjetischen Gedenkstätte des Militärfriedhofs Amras,<br />
der vom <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>, Landesgeschäftsstelle<br />
Tirol, betreut wird, eine Gedenkfeier für die<br />
im Zweiten Weltkrieg gefallenen oder in Gefangenschaft<br />
umgekommenen sowjetischen Soldaten und Soldatinnen<br />
statt.<br />
Die Feier wurde von einem orthodoxen<br />
Priester zelebriert.<br />
Von der Landesgeschäftsstelle<br />
Tirol des <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es nahmen<br />
an dieser Gedenkfeier der<br />
Landesgeschäftsführer Hermann<br />
Hotter und Kurator<br />
Mag. Dr. Franz Birkfellner<br />
teil. Im Namen des <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es,<br />
Landesgeschäftsstelle Tirol,<br />
wurde an der Gedenkstätte<br />
ein Blumengesteck<br />
niedergelegt.<br />
In seiner Rede hob<br />
der LGF die Friedensarbeit<br />
des<br />
<strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />
im In- und Ausland<br />
hervor. Die Teilnahme<br />
von Vertretern<br />
des Österreichi-<br />
LGF Hermann Hotter<br />
(li.) überreicht MMag.<br />
Bernhard Köll die neue<br />
Dokumentation des<br />
ÖSK.<br />
schen <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es,<br />
Landesgeschäftsstelle Tirol,<br />
und die Arbeit dieser Organisation<br />
wurde von den anwesenden<br />
Personen in höchstem<br />
Maße gelobt.<br />
LGF Hermann Hotter überreichte<br />
an MMag. Bernhard<br />
Köll vom Russlandzentrum<br />
der Universität Innsbruck die<br />
neu erschienene Dokumentation<br />
des ÖSK.<br />
Dr. Franz Birkfellner
LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 46<br />
Schlachtfeldarchäologie<br />
und <strong>Österreichische</strong>s <strong>Schwarze</strong>s <strong>Kreuz</strong><br />
In den Statuten des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es steht, dass sich<br />
die Institution um Kriegstote der beiden Weltkriege und<br />
davor kümmert. Damit erhebt sich automatisch die Frage,<br />
wo hört die Verantwortlichkeit des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es auf<br />
und wo beginnt die Archäologie. Ist eine scharfe Kompetenzgrenze<br />
notwendig oder können nicht beide voneinander<br />
profitieren und sich in ihren Aufgaben ergänzen?<br />
Ein im Jahre 2011 bei Bauarbeiten zum Kraftwerk Mühlen Pfons<br />
im Wipptal entdeckter Friedhof mit Kriegstoten aus dem 18. Jh.<br />
stellt einen aktuellen Paradefall für eine mögliche Kooperation<br />
dar. Ein Team bestehend aus Studenten und freiwilligen Helfern<br />
rund um den Archäologen Dr. Alexander Zanesco nahm<br />
sich des Fundes an und barg nach archäologischer Methodik die<br />
Überreste von elf Leichen. Neben den Skeletten haben sich auch<br />
Uniformteile, Knöpfe, Textilreste und persönliche Gegenstände<br />
erhalten. Die Toten waren nicht am regulären Friedhof, sondern<br />
nahe dem Flussufer in einem Sammelgrab in Gruppen z. T. in<br />
Bauchlage bestattet worden. George Mc Glynn, Konservator an<br />
der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie in<br />
München, untersucht die Skelette der in Pfons entdeckten Individuen.<br />
Die Fragestellungen konzentrieren sich vor allem in<br />
Hinblick auf Todesalter und -art. Oft sind nämlich die Soldaten<br />
nicht im Kampf, sondern durch Seuchen, mangelnde Versorgung<br />
oder an den Folgen von Kriegsverletzungen etc. gestorben.<br />
Hinweise auf Verletzungen (Hieb-, Stich oder Schussspuren), die<br />
zum Tod geführt haben könnten, wurden bei den Pfonser Bestatteten<br />
nicht entdeckt.<br />
Bei den meisten Gefallenen handelt es sich nach einem ersten<br />
Augenschein um sehr junge Burschen im Alter zwischen 16 und<br />
20 Jahren. Die Recherchen in den schriftlichen Quellen erbrachten<br />
in den Sterbebüchern der Pfarreien Hinweise auf 23 tote Soldaten.<br />
Diese Aufzeichnungen lassen auf einen Todeszeitpunkt<br />
von 1703 schließen. Im sogenannten „Bayerischen Rummel“<br />
waren damals Soldaten in Tirol eingefallen, aber zurückgeschlagen<br />
worden, wobei Freund und Feind Todesopfer zu beklagen<br />
hatten. Die anthropologische Auswertung der in Pfons gefundenen<br />
Skelette und die wissenschaftliche Untersuchung der Beifunde,<br />
wie Teile von Uniformen - vermutlich von einem bayerischen<br />
Husaren und einem Dragoner - sind der erste Beginn<br />
einer geordneten Schlachtfeldarchäologie in Tirol. Im Gegensatz<br />
zu anderen europäischen Ländern wurde diese archäologische<br />
Disziplin in Deutschland und Österreich Jahrzehnte lang kaum<br />
verfolgt. Gleichzeitig sind Schlachtfelder jedoch außerordentlich<br />
wichtige, gefährdete Denkmäler an deren Rändern oftmals<br />
auch die Gefallenen unter die Erde gebracht wurden. In den<br />
meisten Fällen verlieren sich die Spuren zur genauen Lage der<br />
Einzel- und Massengräber relativ rasch. Fast immer wird diese<br />
Gräberkategorie durch laufende Baumaßnahmen entdeckt, die<br />
dann sowohl den Bauwerber als auch den Archäologen Stress<br />
verursachen. Um diesem Umstand möglichst entgegenzuwirken,<br />
werden seitens der Archäologie und Geschichte möglichst<br />
alle Kampfplätze in Tirol kartiert, quantifiziert und qualifiziert.<br />
Einen ersten Versuch stellt der archäologische Survey dar, der im<br />
März 2012 im Ortsgebiet von Wörgl vom Institut für Archäologien<br />
der Universität Innsbruck in Angriff genommen wurde. Am<br />
13. Mai 1809 trafen bei Wörgl die bayerisch-französischen Truppen<br />
auf ihrem Vormarsch nach Tirol mit den Tiroler Freiheits-<br />
kämpfern zusammen. Nach Überlieferungen wurde die Schlacht<br />
hauptsächlich um das Grattenbergl bzw. im Bereich des Rainer-<br />
Bauern geführt. Zahlreiche Soldaten sollen dort auch begraben<br />
sein. Die Schlacht endete mit der Niederlage der Tiroler. Es gibt<br />
schriftliche Hinweise, dass im Bereich des Egerndorfer Feldes<br />
im Jahre 1909 noch Grabsteine und Einzelgräber oberirdisch<br />
erkennbar waren. Aus dem selben Jahr stammt eine aus Anlass<br />
der Aufstellung des Kriegerdenkmals am 18. Juli 1909, 100 Jahre<br />
nach der Schlacht bei Wörgl, von Prof. Dr. Simon Marian Prem<br />
im Auftrag des Denkmalausschusses verfasste Abhandlung über<br />
das damalige Kriegsgeschehen unter dem Titel „<strong>Das</strong> Treffen bei<br />
Wörgl am 13. Mai 1809". <strong>Das</strong> Buch behandelt auf 24 Seiten detailliert<br />
das historische Umfeld der napoleonischen Zeit, die unmittelbar<br />
vorhergehenden Ereignisse, die letztendlich zur großen<br />
Auseinandersetzung bei Wörgl geführt haben.<br />
Dieses Kriegsereignis wurde von Peter von Heß (1792-1871) auf<br />
einem Gemälde, Öl/Leinwand von 1832, also 23 Jahre nach dem<br />
Geschehen, gemalt. Er vereinigte auf dem Bild phantasiebegabt<br />
die verschieden erzählten Geschehnisse. Nach diesen Vorerhebungen<br />
haben vom 30. bis 31. März 2012 elf Studenten und<br />
Mitarbeiter des Institutes für Archäologien unter der Leitung<br />
von Professor Dr. Harald Stadler im Rahmen einer Lehrveranstaltung<br />
einen archäologischen Survey im Bereich des Egerndorfer<br />
Feldes durchgeführt. Die Fragestellung bestand darin, die<br />
bei diesen Treffen ums Leben gekommenen Soldaten zu orten<br />
und für eine eventuelle Ausgrabung vorzubereiten. Als Methode<br />
wurde der Survey mit Einsatz von Metallsonden mit Vermessung<br />
der Funde mittels Tachymeter gewählt. Die Problematik<br />
in der Versorgung von Kriegstoten ist sehr vielschichtig. Belegt<br />
sind für die Zeit der napoleonischen Kriege Fälle von Bestattungen<br />
gegnerischer Kombattanten im Ortsfriedhof, auf Sonderfriedhöfen,<br />
in Laufgräben sowie in Heuschuppen, die dann<br />
angezündet wurden. Doch bis auf das oben angesprochene Gräberfeld<br />
von Pfons verfügen wir zwar über viele, aber oft zweifelhafte<br />
Informationen von Massengräbern, die aber nur in den<br />
seltensten Fällen untersucht sind. Bei dem archäologischen Survey<br />
im Egerndorfer Feld wurden 94 Funde aus verschiedensten<br />
Materialien, die auch eingemessen wurden, geborgen. Darunter<br />
befinden sich Münzen, Bleikugeln zweierlei Kaliber, die Hälfte<br />
einer kleinen Kanonenkugel aus Eisen, Schnallen, Knöpfe, ein<br />
Fingerhut sowie drei Hufeisen. Ein Achtel der Kleinfunde haben<br />
militärischen Charakter und stammen aus der Zeit der napoleonischen<br />
Kriege. Eine geomagnetische Prospektion zur Ortung<br />
des in den schriftlichen Quellen belegten Massengrabes (300<br />
Tote?) auf dem Egerndorfer Feld ist für den Herbst geplant.<br />
Univ. Prof. Dr. Harald Stadler (Kurator)<br />
Literatur<br />
Harald Meller (Hrsg.) Schlachtfeldarchäologie - Battlefield Archaeology.<br />
1. Mitteldeutscher Archäologentag vom 09. bis 11. Oktober 2008 in<br />
Halle an der Saale - Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte<br />
Halle. (Halle a. d. Saale 2009).<br />
Simon Marian Prem, „<strong>Das</strong> Treffen bei Wörgl am 13. Mai 1809". (München<br />
1909).<br />
Viktor Schemfil, Der Tiroler Freiheitskrieg 1809. Eine militärhistorische<br />
Darstellung (Hrsg. Bernhard Mertelseder) Schlern-Schriften 335 (Innsbruck<br />
2007).<br />
Alexander Zanesco, Pfons. Körpergräber eines neuzeitlichen Sonderfriedhofes<br />
an der Sill, Flur Gipser Geschwöle. In: Kulturberichte aus Tirol.<br />
63. Denkmalbericht Innsbruck 2012, 215-217.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL<br />
<strong>Das</strong> Kosakenensemble „Der Orthodoxe Don“ bei seinem Benefizkonzert<br />
in der Stadtpfarrkirche Wörgl<br />
Aktion für orthodoxe Kapelle<br />
Sechs Benefizkonzerte legten den Grundstein für die Realisierung<br />
des Baus einer Kapelle zur Erinnerung an die<br />
Kosakentragödie.<br />
Die Erinnerung an die Tragödie<br />
auf dem Lienzer Talboden,<br />
bei der 1945 unzählige Kosaken<br />
ihr Leben ließen, ist immer<br />
noch wach. Viel besucht<br />
ist der Friedhof im Ortsteil<br />
Peggetz, in dem rund 300 von<br />
ihnen ihre letzte Ruhe fanden.<br />
Nachkommen der Kosaken<br />
aus aller Welt kommen hier<br />
her, um ihrer Angehörigen zu<br />
gedenken.<br />
Bereits in den 1960er Jahren<br />
gab es Bemühungen, eine Kapelle<br />
zu errichten. 1970 wurde<br />
ein konkretes Ansuchen an<br />
die Stadt Lienz gestellt, sieben<br />
Jahre später ein Komitee für<br />
den Bau der Gedächtniskapelle<br />
gegründet.<br />
Zur Umsetzung des Vorhabens<br />
kam es allerdings nie. Im<br />
Juni des Vorjahres kam erneut<br />
Bewegung in die Sache.<br />
Nachdem das <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong><br />
als Friedhofsbetreuer mit dem<br />
Gedenkverein mit diesem Anliegen<br />
an die Gemeinde Lienz<br />
herangetreten ist, wurde die<br />
Causa im Stadtrat behandelt.<br />
Es gab einen Beschluss,<br />
dass die Stadt bereit ist, unter<br />
bestimmten Vorgaben, ein<br />
Grundstück zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Im Dezember 2011 kam die<br />
Zusage der Stadt. „Für die Gedenkkapelle<br />
im russisch-orthodoxen<br />
Stil, mit deren Umsetzung<br />
man noch am Anfang<br />
steht, wird auch in Russland<br />
gesammelt“, berichtete Erika<br />
Pätzold, die sich für die Realisierung<br />
des lang gehegten<br />
Traums vieler stark macht.<br />
Der Grundstock war eine Reihe<br />
von Benefizkonzerten des<br />
Kosakenensembles „Der Orthodoxe<br />
Don“. Veranstalter<br />
war das Institut für Geschichte<br />
in Rostow, Organisator ein<br />
russischer Fernsehsender. Am<br />
Gedenktag, dem 9. Juni, wurde<br />
ein digitaler Themenweg<br />
mit acht Stationen in englischer,<br />
russischer und deutscher<br />
Sprache präsentiert. Initiator<br />
dieses neuen Zugangs<br />
zur Geschichte war der Historiker<br />
und Kurator Universitätsprofessor<br />
Harald Stadler.<br />
Claudia Funder<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 47<br />
Die Gedenktafeln für die drei gefallenen Standschützen<br />
Gedenktafel zur Erinnerung an<br />
Lananer Soldaten<br />
Bereits im Herbst 2009 wurde auf Initiative des Kleinen<br />
Museum-Lana vom Heimatschutzverein Lana eine Gedenktafel<br />
an drei im Ledrotal gefallene Standschützen<br />
des k.k. Standschützen - Bataillon Lana finanziert und<br />
auf dem Gipfel der 1.208 Meter hohen Cima D´Oro angebracht.<br />
Im Laufe weiterer Recherchen stieß der Betreiber des Kleinen<br />
Museums, Alexander Schwabl, auf noch sechs Standschützen<br />
des Bataillon Lana und einem aus Lana stammenden Kaiserjäger,<br />
welche an diesem Frontabschnitt des Ersten Weltkrieges<br />
ihr Leben verloren.<br />
Der Standschütze Josef Margesin vom Weberhof in Tisens wurde<br />
bereits zwei Tage nach dem Ausbruch des Krieges gegen Italien,<br />
am 26. Mai 1915, auf Malga Grassi von einer feindlichen<br />
Kugel tödlich getroffen. Johann Alois Pfattner vom Talgruberhof<br />
im Sarntal zog mit dem Sarner Standschützen an die Front,<br />
wurde aus nicht geklärten Gründen zum Bataillon Lana überstellt<br />
und stürzte am 26. Mai 1915 auf Malga Grassi an einer<br />
Felswand in den Tod. Der aus Nals stammende Josef Vogelsberger<br />
verstarb am 17.7.1915 in Riva am Gardasee (vermutlich im<br />
Feldspital Riva). Die aus Lana stammenden Standschützen Dominikus<br />
Josef Schwienbacher vom Greitwieshof und Alois Terzer<br />
erlagen am 20.9.1918 im Feldspital von Folgaria,<br />
bzw. am 24.10.1918 in Lana der „Spanischen Grippe“.<br />
Der Kaiserjäger im 2. Regiment TKJ, Franz Margesin,<br />
vom Oberhammerhof in Lana fiel bei einem Sturmangriff<br />
auf die 1.206 Meter hohe Rocchettaspitze am<br />
21.8.1917. Für diese, schon in Vergessenheit geratenen<br />
Männer, spendierte der Heimatschutzverein Lana<br />
eine weitere Gedenktafel. Diese wurde am 30. Juni<br />
2012 vom aus dem Ledrotal stammenden Historiker<br />
und Präsidenten des Geschichtevereines “Comitato<br />
storico Ludwig Riccabona“ Marco Ischia, Alexander<br />
Schwabl vom Kleinen Museum - Lana und zwei seiner<br />
Freunde am Sockel des Gipfelkreuzes der Cima´Doro<br />
montiert und mahnt nun jeden Wanderer zur Erinnerung<br />
an die Opfer des Krieges und zur Wahrung des<br />
Friedens. Alexander Schwabl<br />
<strong>Das</strong> Anbringen der Tafeln
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 48<br />
Im Scheine der Mitternach<br />
In der Zeit von 18. bis 25. August 2012 nahmen sieben<br />
Teilnehmer aus Vorarlberg, Kärnten und Südtirol an der<br />
Vorbereitungs- und Erkundungsfahrt für die Jubiläumsveranstaltung<br />
„20 Jahre Gefallenengedenkstätte Parkkina-<br />
Petschenga“ im Jahr 2014 zur ehemaligen „Eismeerfront“<br />
teil.<br />
Organisiert wurde diese Fahrt<br />
vom Obmann des „Kuratoriums<br />
Gefallenen-Gedenkstätte<br />
am ehemaligen Soldatenfriedhof<br />
Parkkina-Petschenga“<br />
ÖSK-Kurator Oberstleutnant<br />
Alwin Denz. Die militärhistorischen<br />
Erläuterungen führte<br />
Oberst Prof. Erwin Fitz durch.<br />
Michael Lipburger als profunder<br />
Flugorganisator sowie<br />
der bereits bewährte „Dokumentarfilmer“<br />
Andreas Kuchler<br />
waren wieder mit von der<br />
Partie. An der „Eismeerfront“<br />
waren in den Jahren 1941 bis<br />
1944 mehr als 12.000 Soldaten<br />
der Deutschen Wehrmacht<br />
gefallen oder vermisst. Ein<br />
großer Teil davon stammte<br />
aus den Alpenländern.<br />
Anreise<br />
Von Wien-Schwechat ging<br />
es mit dem Flugzeug über<br />
Helsinki nach Ivalo in Nordfinnland.<br />
Nördlich von Ivalo<br />
wurden an der Eismeerstraße<br />
im Gebiet von Rautaportti<br />
Stellungen aus dem Zweiten<br />
Weltkrieg besichtigt. Beim<br />
Soldatenfriedhof Parkkina<br />
finnisch-russischen Übergang<br />
„Raja-Jooseppi - Lotta"<br />
erfolgte der Grenzübertritt.<br />
Die Fahrt ging über zum Teil<br />
abenteuerliche Straßen via<br />
Nickel nach Zapolyarny. Diese<br />
Bergbaustadt bildete für zwei<br />
Tage die Ausgangsbasis für<br />
die Erkundungsgruppe.<br />
Gefallenengedenken und<br />
Gefallene<br />
„Am 29. Juni 1941, 00:00 Uhr,<br />
traten deutsche Gebirgsjäger<br />
im Scheine der Mitternachtssonne<br />
über noch schneebedeckte<br />
Tundren zum Angriff<br />
Richtung Murmansk an“.<br />
Mit diesem Satz begann die<br />
Tagesmeldung des Armeeoberkommandos<br />
Norwegen<br />
an das Oberkommando der<br />
Wehrmacht. Ein mehr als<br />
dreijähriger Kampf in einem<br />
öden, felsigen, wege- und<br />
siedlungslosen, von Sümpfen,<br />
Seen, Bächen und Flüssen<br />
durchzogenen Land nahm<br />
damit seinen Ausgang. Viele<br />
junge Männer sahen ihre Heimat<br />
sowie die Angehörigen<br />
Gefallenengedenkstätte Parkkina-Petschenga<br />
Von Oberst Profe<br />
Gedenkansprache des Obmannes bei der Gefallenengedenkstätte -<br />
v. li.: Erika Oberhofer, Oberst Prof. Erwin Fitz, Hauptmann a. D. Hansjörg<br />
Gressel, Oberstleutnant Alwin Denz Bild: Andreas Kuchler, Villach<br />
nie wieder. <strong>Das</strong> „Kuratorium<br />
Gefallenengedenkstätte Parkkina-Petschenga“<br />
konnte im<br />
Jahr 1994, benachbart dem<br />
russischen Denkmal, eine<br />
kleinere Gedenkstätte für die<br />
Gefallenen des XIX. Gebirgsarmeekorps<br />
errichten. Eine<br />
Werte- und Gedenkkultur<br />
im Sinne der Völkerverständigung<br />
ist angesichts des geschichtsträchtigen<br />
Ortes ein<br />
Gebot der Zeit. An den beiden<br />
Gefallenengedenkstätten der<br />
ehemaligen Kriegsparteien<br />
sowie am Soldatenfriedhof<br />
Parkkina-Petschenga wurde<br />
der Kriegstoten gedacht und<br />
durch Oberstleutnant Denz,<br />
Oberst Prof. Fitz und Oberst<br />
Dulitsch Blumengebinde niedergelegt.<br />
Auf dem ab dem<br />
Jahre 2000 in neuer Form wieder<br />
erstellten Soldatenfriedhof<br />
ruhen gegenwärtig rund<br />
6.000 Gefallene.<br />
Besonders hoch ist dabei der<br />
Anteil aus den Alpenländern<br />
Vorarlberg, Tirol, Südtirol,<br />
Salzburg, Steiermark und<br />
Kärnten. Diese Länder stellten<br />
die größten Anteile der 2.,<br />
3. und 6. Gebirgsdivision. Von<br />
den rund 6.000 bekannten<br />
Namen wurden beispielhaft<br />
rund 290 bisher ermittelte<br />
hier ruhende Vorarlberger<br />
herausgenommen, um dem
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />
tssonne sind sie geblieben<br />
ssor Erwin Fitz<br />
„Massensterben“ ein Gesicht<br />
zu geben.<br />
Diese Gefallenen stammten<br />
aus 78 von 96 Gemeinden des<br />
Landes, von Alberschwende<br />
bis Zwischenwasser. Kleinstgemeinden<br />
wie Lorüns oder<br />
Viktorsberg hatten bei zwei-<br />
bzw. dreihundert Einwohnern<br />
allein an der „Eismeerfront“<br />
drei bzw. vier Gefallene zu<br />
beklagen. In diesem Frontabschnitt<br />
begannen die Kampfhandlungen<br />
am 29. Juni 1941.<br />
Bereits am ersten Tag fielen<br />
aus Vorarlberg die Gefreiten<br />
Theodor Geser, geboren am 3.<br />
März 1915 in Dornbirn und<br />
Edmund Humpeler, geboren<br />
am 1. August 1919 in Höchst<br />
bei Kuosmoaivi sowie Otto<br />
Ludwig Sinz, geboren am 12.<br />
Oktober 1913 in Rankweil auf<br />
der Höhe 204.<br />
Als letzte Vorarlberger fielen<br />
im Petsamogebiet am Tag<br />
der russischen Einnahme von<br />
Parkkina am 14. Oktober 1944<br />
am Petsamojoki die in Parkkina<br />
bestatteten Obergefreiten<br />
Heinrich Fiel, geboren am 20.<br />
März 1920 in Feldkirch und<br />
Heinrich Walser, geboren am<br />
18. März 1912 in Schruns.<br />
Vom Geburtsjahrgang war<br />
der älteste Gefallene aus Vorarlberg<br />
der am 9. Juli 1893 in<br />
Bludenz geborene und am 2.<br />
Mai 1942 während der „Winterschlacht<br />
im Mai“ auf der<br />
Obersteinerhöhe gefallene<br />
Kommandeur einer Gebirgs-<br />
Artillerie-Abteilung Major<br />
Arnold Bargehr. Dem jüngsten<br />
Geburtsjahrgang gehörte<br />
der am 11. Jänner 1925 in<br />
Röthis geborene und am 8.<br />
Oktober 1944 am Stützpunkt<br />
„Katschberg“ gefallene Josef<br />
Kopf an. <strong>Das</strong> Durchschnittsalter<br />
der Gefallenen lag bei rund<br />
25 Jahren. Die meisten der<br />
Gefallenen hinterließen eine<br />
Mutter, einen Vater, Geschwister,<br />
andere eine Gattin oder<br />
Braut sowie Kinder, welche<br />
Auf einer der schwarzen Granittafeln<br />
am Gebirgsjäger-Ehrenmal<br />
heißt es: „Unvergessen<br />
ist das Leid der Mütter und<br />
Frauen, für deren Tränen kein<br />
Gefäß auf Erden kostbar genug<br />
ist!“<br />
Dokumentation des<br />
Kriegsgeschehens<br />
Während der gesamten Reise<br />
kommentierte und erläuterte<br />
Oberst Prof. Erwin Fitz aus<br />
militärgeschichtlicher Sicht<br />
das Kriegsgeschehen an der<br />
„Eismeerfront“ in den Jahren<br />
1941 bis 1944. Die lokalen und<br />
regionalen Geschehnisse wurden<br />
dabei auch in einen größeren<br />
Zusammenhang gestellt.<br />
Oberst Dimitri Dulitsch, Mitglied<br />
der militärgeschichtlichen<br />
Forschungsgruppe der<br />
Murmansk-Region, präsentierte<br />
im Bereich Titowka<br />
einen kurzen, rekonstruierten<br />
Teil der<br />
ehemals 28 Kilometer<br />
langen Seilbahn „Parkkina-Titowka“<br />
zum<br />
Versorgungsstab Nord<br />
an der Titowkabucht.<br />
Ferner wurden im Gelände<br />
verschiedene<br />
Punkte aufgesucht, um<br />
einen Eindruck vom<br />
damaligen Kriegsgeschehen<br />
zu bekommen.<br />
bildete die Stadt Murmansk,<br />
welche den einzigen eisfreien<br />
Hafen Russlands besitzt und<br />
wo der weltweit erste nukleargetriebene<br />
Eisbrecher „Lenin“<br />
von der Reisegruppe besichtigt<br />
wurde.<br />
Humanitäre Hilfe<br />
Den russischen Veteranen<br />
wurden in den letzten Jahren<br />
jeweils nach dem Willen<br />
der ehemaligen Gebirgsjäger,<br />
Geldzuwendungen übergeben.<br />
Diesmal soll der Betrag<br />
nach dem Wunsch der Veteranen<br />
einem Altersheim zu<br />
Gute kommen.<br />
Der ehemalige Militärarzt an<br />
der Eismeerfront Univ. Prof.<br />
Dr. med. Wolfgang Köle aus<br />
der Steiermark organisierte<br />
Medikamente für die Pirogoff-Klinik<br />
in Murmansk.<br />
Kloster in Holz<br />
In der Nähe der Gedenkstätten<br />
und des<br />
Friedhofes wird gerade<br />
das zerstörte Kloster<br />
Petschenga, eine riesige<br />
Anlage, wieder wie<br />
einst in Holzbauweise<br />
rekonstruiert. <strong>Das</strong> im<br />
Jahre 1533 vom Heiligen<br />
Tryphon gegründete<br />
Kloster ist das<br />
nördlichste orthodoxe<br />
Kloster der Welt. Die<br />
Großzügigkeit dieser<br />
Anlage überraschte die<br />
Reiseteilnehmer.<br />
um sie weinten und trauerten. Die nächste Station Russisches Kriegerdenkmal auf der Höhe 206<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 49<br />
Diese konnten, sehr zur Freude<br />
der Ärzteschaft, durch den<br />
Obmann des Kuratoriums,<br />
Oberstleutnant Alwin Denz,<br />
übergeben werden. Ihm gebührt<br />
ein großer Dank für<br />
seinen steten Einsatz im Dienste<br />
der Kriegsgräberarbeit als<br />
Friedensarbeit.<br />
Ausblick<br />
„Die Toten mahnen die Lebenden:<br />
Vergesst uns nicht!<br />
Behütet die Heimat! Haltet<br />
Frieden!“ Im Jahr 2014 ist<br />
der zwanzigste Jahrestag der<br />
Errichtung der GefallenengedenkstätteParkkina-Petschenga.<br />
<strong>Das</strong> Kuratorium plant dazu<br />
eine Eismeer-Fahrt mit einer<br />
größeren Reisegruppe. Nähere<br />
Informationen dazu ergehen<br />
noch zeitgerecht.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />
Besuchergruppe des Kameradschaftsbundes Kirchham mit dem Friedhofsbetreuer<br />
Norbert Khüny und dem Obmann Alois Hartleitner (12.<br />
bzw. 14. von links) Bild: KB Kirchham<br />
Besuch aus Oberösterreich<br />
Eine etwa 25 Personen starke Gruppe des Kameradschaftsbundes<br />
aus Kirchham in Oberösterreich besuchte<br />
am 22. Juni 20121 mit ihrem Obmann Alois Hartleitner im<br />
Rahmen eines Ausfluges den Soldatenfriedhof St. Wolfgang<br />
in Feldkirch-Tosters. Im Namen des dienstlich im<br />
Ausland weilenden Landesgeschäftsführers Oberst Prof.<br />
Erwin Fitz wurden die Kameraden und Kameradenfrauen<br />
vom Betreuer des Friedhofes Norbert Khüny in Empfang<br />
genommen und in die Geschichte dieses größten Vorarlberger<br />
Soldatenfriedhofes eingewiesen.<br />
Dieser Friedhof wird übrigens<br />
seit mehr als einem halben<br />
Jahrhundert von der Familie<br />
Khüny betreut. Die Kirchhamer<br />
waren voll des Lobes<br />
über den vorbildlich gepflegten<br />
Soldatenfriedhof. Dieses<br />
Lob hat besonderes Gewicht<br />
da es den Kameraden aus<br />
Oberösterreich nicht an Vergleichen<br />
mangelt, weil sie<br />
seit Jahren im Rahmen ihrer<br />
Ausflüge jeweils Soldatenfriedhöfe<br />
im In- und Ausland<br />
besuchen.<br />
Aber nicht nur die mustergültige<br />
Pflege macht diese<br />
Kriegsgräberanlage bemerkenswert.<br />
An kaum einem<br />
anderen Friedhof spannt sich<br />
ein so weiter Bogen über die<br />
Kriegsgeschichte eines Landstriches.<br />
Unter Einbeziehung<br />
der St. Wolfgangskapelle<br />
ruhen hier Kriegstote vom<br />
ausgehenden 15. Jahrhundert<br />
bis Mitte des 20. Jahrhunderts.<br />
Der Besucher wird<br />
hier mit der Erinnerung, an<br />
gefallene Vorarlberger in der<br />
Schlacht bei Bad Ragaz 1446,<br />
im Schweizerkrieg 1499 in der<br />
Schlacht bei Frastanz Gefallene,<br />
im Zweiten Koalitionskrieg<br />
bei Feldkirch gefallene<br />
Franzosen, im Zweiten Weltkrieg<br />
bei der Bombardierung<br />
bzw. in Lazaretten verstorbene<br />
Soldaten und Zivilpersonen<br />
sowie verstorbene<br />
französische Kolonialsoldaten,<br />
konfrontiert.<br />
Ein herzliches „Vergelt´s Gott“<br />
allen, welche zur Pflege und<br />
Erhaltung dieses Soldatenfriedhofes<br />
beitragen und an<br />
all jene, welche die Gedenkfeiern<br />
auf diesem Friedhof<br />
durch ihre aktive Teilnahme<br />
unterstützen.<br />
Landesgedenkfeier<br />
Am Sonntag, dem 4. November<br />
2012, 14:00 Uhr, findet<br />
am Soldatenfriedhof St. Wolfgang<br />
in Feldkirch-Tosters<br />
die Landesgedenkfeier des<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es statt. Dazu sind alle<br />
herzlich eingeladen.<br />
LGF<br />
Oberst Prof. Erwin Fitz<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 50<br />
Landesgedenkfeier am<br />
Die Landesgedenkfeier am Soldatenfriedhof St. Wolfgang<br />
in Feldkirch-Tosters am 6. November 2011 war geprägt<br />
vom Gedenken an die Kriegstoten, besonders die des<br />
Zweiten Weltkrieges. Die meisten Kriegstoten auf dem<br />
dortigen Friedhof fielen diesem Krieg zum Opfer.<br />
Teilnehmer, Mitwirkende<br />
Wie in jedem Jahr fanden sich<br />
zahlreiche Persönlichkeiten<br />
des öffentlichen Lebens zum<br />
Gedenken ein und Landesgeschäftsführer<br />
Oberst Prof.<br />
Erwin Fitz konnte wieder<br />
zahlreiche Besucher persönlich<br />
begrüßen. Für das Land<br />
Vorarlberg war Landesrat<br />
Ing. Erich Schwärzler anwesend,<br />
die Abgeordneten zum<br />
Bundesrat sowie zum Vorarlberger<br />
Landtag waren durch<br />
Edgar Mayer, Daniel Allgäuer<br />
und Altclubobmann Günther<br />
Keckeis vertreten. Bürgermeister<br />
Mag. Wilfried Berchtold<br />
vertrat mit den Ortsvorstehern<br />
Dr. Trudi Tiefenthaler,<br />
Doris Wolf, Josef Mähr,<br />
Dieter Preschle und Herbert<br />
Sonderegger die Stadt Feldkirch.<br />
Die Behörden wurden<br />
repräsentiert durch Militärkommandant<br />
Brigadier Ernst<br />
Konzett, Bezirkshauptmann<br />
Dr. Bernd Salomon, Bezirkspolizeikommandantstellvertreter<br />
Gerhard Rauch und<br />
Stadtpolizeikommandant<br />
Chefinspektor Peter Lins.<br />
Als Vertreter befreundeter<br />
Organisationen nahmen für<br />
die Offiziersgesellschaft Vorarlberg<br />
der Ehrenpräsident<br />
Oberst a. D. Veit Loacker und<br />
Oberst Dr. Jörg Frey sowie für<br />
die Blauhelme Chefinspektor<br />
Hans-Peter Nigmann teil. Ein<br />
weiterer Gruß galt den Kuratoren<br />
Präsident Oberstleutnant<br />
Alwin Denz, Vizeleutnant<br />
Siegfried Thaler und BFI<br />
a. D. Werner Schwarz sowie<br />
Manfred Bauer von der Presse.<br />
Nicht zu vergessen ist ein<br />
langjähriger treuer Gast aus<br />
der Schweiz. Darüber hinaus<br />
wirkten die Fahnenabordnungen<br />
der Kameradschaftsbünde,<br />
des Roten <strong>Kreuz</strong>es, der<br />
Traditionsschützen u. a. mit.<br />
Der Musikverein Altenstadt<br />
unter Albert Gau umrahmte<br />
gemeinsam mit dem Männerchor<br />
Gisingen-Altenstadt<br />
unter Eva Braito die Feier<br />
musikalisch. Wie bereits seit<br />
mehr als 50 Jahren wirkte<br />
auch diesmal die Schützenkompanie<br />
Gisingen unter<br />
dem Kommando von Schützenmajor<br />
Harald Locher lautstark<br />
durch das Schießen von<br />
Ehrensaluten mit.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 51<br />
Friedhof St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters<br />
Von Oberst Professor Erwin Fitz<br />
Oberst Prof. Erwin Fitz Bilder: Manfred Bauer, Feldkirch<br />
Gebet für die Gefallenen<br />
Jesuitenpater Dr. Alex Blöchlinger<br />
sprach das folgende Gebet<br />
für die Gefallenen. „Gott,<br />
unser Vater, du Herr über<br />
Leben und Tod: In Ehrfurcht<br />
und Betroffenheit stehen wir<br />
an dieser Grabstätte. Wir gedenken<br />
aller Opfer von Krieg<br />
und Gewalt und der verantwortlichen<br />
Täter. Dieser Ort<br />
ruft uns in Erinnerung, wie<br />
schwer es uns Menschen und<br />
den Völkern fällt, Probleme<br />
und Zwietracht gewaltfrei zu<br />
lösen und versöhnt in Frieden<br />
und gegenseitiger Achtung zu<br />
leben. Wir bitten dich: Schenke<br />
allen Opfern von Krieg,<br />
Hass und Gewalttätigkeit das<br />
ewige Leben und den Frieden<br />
bei dir, den Tätern Vergebung<br />
Ehrengäste bei der Landesgedenkfeier<br />
am Soldatenfriedhof<br />
St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters:<br />
Landesrat Ing. Erich Schwärzler,<br />
Bgm. Mag. Wilfried Berchtold,<br />
Bezirkshauptmann Dr. Bernd<br />
Salomon, Militärkommandant<br />
Bgdr Ernst Konzett, Abg. z. BR<br />
Edgar Mayer, Abg. z. Vbg. LT<br />
Daniel Allgäuer, Oberst a. D. Veit<br />
Loacker, Oberst Dr. Jörg Frey (v.<br />
li.)<br />
ihrer lastenden Schuld, uns<br />
allen aber die Ehrfurcht vor<br />
der Unantastbarkeit des Lebens<br />
und den Willen zu Versöhnung<br />
und Frieden. <strong>Das</strong><br />
gewähre uns der barmherzige<br />
Gott: Der Vater und der Sohn<br />
und der Heilige Geist. Amen.“<br />
Worte eines Zeitzeugen<br />
Die Gedenkansprache hielt<br />
der dreiundneunzigjährige<br />
OSR HS-Dir. i. R. Olt a. D.<br />
Otto Wilhelm. Er ging besonders<br />
auf die Kriegstoten<br />
des Zweiten Weltkrieges aus<br />
Vorarlberg ein. Dabei betonte<br />
er, dass Erinnern und<br />
Gedenken zum Wesen unserer<br />
Gesellschaft gehören.<br />
Weiter führte er aus: „Tot ist<br />
letzlich, wer vergessen, in der<br />
Erinnerung ausgelöscht ist<br />
und in unserem Gedächtnis<br />
keinen Platz mehr hat. Auch<br />
wenn wir den Kriegstoten das<br />
Leben nicht mehr wiedergeben<br />
können, doch die Erinnerung<br />
an sie wollen wir wach halten.<br />
Denn wenn wir uns von ihnen<br />
abwenden, verlieren wir nicht<br />
nur unsere Vergangenheit,<br />
sondern auch die Zukunft.<br />
Obwohl seit dem Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges mehr als<br />
65 Jahre vergangen sind, darf<br />
dem Soldatentod nicht auch<br />
noch der Erinnerungstod folgen.<br />
Die wahre Kultur eines<br />
Staates zeigt sich darin, was<br />
er für diejenigen tut, die ihm<br />
keinen materiellen Nutzen<br />
mehr bringen, die Alten und<br />
die Toten. Die Achtung vor<br />
dem lebenden Menschen setzt<br />
die vor dem Toten voraus“.<br />
Einen besonderen Dank sprach<br />
er der Kriegsgräberfürsorge im<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong> und seinem Landesgeschäftsführer<br />
Oberst Fitz dafür<br />
aus, dass die Kriegsgräber<br />
in Vorarlberg aber auch jene<br />
der Vorarlberger Kriegstoten<br />
im Ausland erhalten und würdig<br />
gepflegt werden.<br />
Ende der Gedenkfeier<br />
Die Gedenkfeier endete mit<br />
dem Lied „Der gute Kamerad“,<br />
drei Böllerschüssen und<br />
dem Retraité des Trompeters<br />
Pater Dr. Alex Blöchlinger<br />
OSR<br />
Olt a. D.<br />
Otto<br />
Wilhelm<br />
der Militärmusik Vorarlberg,<br />
Rekrut Lukas Willi.<br />
Der Landesgeschäftsführer<br />
betonte in seinem Schlusswort,<br />
dass die Mahnung zum<br />
Frieden wohl niemals unzeitgemäß<br />
sein kann. Er rief die<br />
Menschen auf, den Frieden<br />
zu bewahren und alle Bemühungen<br />
zur Friedenserhaltung<br />
zu unterstützen.<br />
Vergelt´s Gott<br />
Ein Dank gilt den Verantwortlichen<br />
der Stadt Feldkirch<br />
für die jahrzehntelange<br />
tatkräftige Unterstützung.<br />
Ein weiterer Dank gebührt<br />
allen, die zum Gelingen der<br />
Landesgedenkfeier 2011 beigetragen<br />
haben.<br />
Nicht unbedankt soll auch<br />
der Einsatz der Friedhofsbetreuerfamilie<br />
Khüny bleiben,<br />
welche diese Tätigkeit bereits<br />
in der dritten Generation ausübt.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />
Im Bild von links: Oberstleutnant Alwin Denz, Vizeleutnant i. R. Siegfried<br />
Thaler, Landeshauptmann Mag. Markus Wallner, LGF Oberst Prof.<br />
Erwin Fitz Bild: Landesbildstelle<br />
ÖSK-Dokumentation für<br />
Landeshauptmann Mag. Wallner<br />
Der Landesgeschäftsführer Oberst Prof. Erwin Fitz überreichte<br />
am Mittwoch den 4. Juli 2012 im Vorarlberger<br />
Landhaus in Bregenz an Landeshauptmann Mag. Markus<br />
Wallner ein Exemplar der neuen Dokumentation<br />
des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es. Gleichzeitig<br />
bedankte er sich dafür, dass das Land Vorarlberg seit<br />
Anbeginn die Anliegen des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es Kriegsgräberfürsorge in vielfältiger Weise unterstützt.<br />
Landeshauptmann Mag.<br />
Wallner dankte seinerseits<br />
den engagierten ÖSK-Vertretern<br />
– besonders dem Landesgeschäftsführer<br />
Oberst Prof.<br />
Erwin Fitz aber auch den von<br />
der Landesregierung bestellten<br />
Kuratoren Oberstleutnant<br />
Alwin Denz (Präsident des<br />
Vorarlberger Landeskameradschaftsbundes)<br />
und Vizeleutnant<br />
i. R. Siegfried Thaler<br />
– für deren langjährigen ehrenamtlichen<br />
Einsatz für eine<br />
grenzüberschreitende und<br />
völkerverbindende Erinnerungs-<br />
und Gedenkkultur.<br />
„Die Arbeit des ÖSK ist ein<br />
wichtiges Signal und eine klare<br />
Botschaft zur Erhaltung des<br />
Friedens, der Erinnerung an<br />
die Opfer von Krieg und Gewalt<br />
sowie zur Völkerverständigung“,<br />
sagte Mag. Wallner.<br />
Zum Bereich „Geschichte und<br />
Kriegsschauplätze“ hat Oberst<br />
Professor Erwin Fitz die<br />
Schlüsselereignisse des Ersten<br />
und Zweiten Weltkrieges<br />
eindrucksvoll dargestellt. Den<br />
Opfern in besonderer Weise<br />
gedacht haben die Landesgeschäftsführer<br />
in ihren Beiträgen<br />
„Friedhöfe und Grabanlagen“.<br />
Zahlreiche Farbbilder<br />
und Übersichtskarten über<br />
die Standorte der einzelnen<br />
Gedenkstätten bzw. Soldatenfriedhöfe<br />
ergänzen die jeweiligen<br />
Kapitel.<br />
Die neue Dokumentation ist<br />
ein umfassendes Nachschlagewerk<br />
sowohl für Fachinteressierte<br />
als auch für Angehörige<br />
und Nachkommen der<br />
Kriegsopfer. <strong>Das</strong> Buch kann<br />
bei der ÖSK-Landesgeschäftsstelle<br />
Vorarlberg (Bregenz,<br />
Rheinstraße 62) bzw. per E-<br />
Mail landesstelle.vbg@osk.at<br />
zum Preis von 28 Euro zuzgl.<br />
Porto bezogen werden.<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 52<br />
Gedenkfeier für<br />
Von 1. bis 3. September 2012 fanden in Pejo Gedenkveranstaltungen<br />
für die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges<br />
statt. Die Gemeinde Pejo lud zusammen mit dem Museum<br />
„Der Krieg vor der Haustür“, dem Studienzentrum Val<br />
di Sole, der Alpinivereinigung Sektion Trentino und dem<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> zum Gefallenengedenken<br />
ein.<br />
Den Auftakt bildete ein Konzert<br />
mit der Schützenkompanie<br />
Kalisberg samt Kommentaren<br />
zum Ersten Weltkrieg.<br />
Am Vorabend des Kriegergedenkens<br />
wurde, ebenfalls im<br />
Thermen-Theater, die Fortsetzung<br />
des Projektes „Linke“<br />
(Punta Linke) im Ortler-Cevedalegebiet<br />
präsentiert. Dies ist<br />
eine gletscherarchäologische<br />
Initiative zur Erforschung<br />
des Ersten Weltkrieges in den<br />
Hochregionen um Pejo. Ferner<br />
präsentierte Pfarrer Fortunato<br />
Turrini unter dem Titel „Der<br />
letzte Gruß, in der Nähe der<br />
Kirche von Sankt Rochus“ ein<br />
vom akademischen Bildhauer<br />
Schrott-Vorst gestaltetes<br />
handgeschriebenes Buch über<br />
einige einst auf dem Kriegerfriedhof<br />
Pejo bestattete Soldaten.<br />
Im Anschluss an die<br />
Referate wurde der Ehrenpräsident<br />
Dr. Heinrich Schöll von<br />
der Gemeinde Pejo mit einer<br />
Ehrenurkunde ausgezeichnet.<br />
Die Gedenkveranstaltung<br />
stand unter dem Motto: „Da-<br />
mit die Erinnerung jener Ereignisse<br />
uns heute hilft, das zu<br />
vereinen, was einst dieselben<br />
versucht haben zu trennen<br />
und damit die Überzeugung<br />
dieses Gedenkens es ermöglicht,<br />
dass die Gefallenen von<br />
einst nicht vergeblich umgekommen<br />
sind.“<br />
Feier mit Tradition<br />
Seit dem Jahr 2005 findet in<br />
Pejo alljährlich Anfang September<br />
ein feierliches Totengedenken<br />
statt. Als Ehrengäste<br />
begrüßte Bürgermeister<br />
Angelo Dalpez besonders<br />
Pfarrer Fortunato Turrini,<br />
Landesrat Dr. Franco Panizza,<br />
Oberst Professor Erwin<br />
Fitz (Vertreter des ÖSK-Präsidenten<br />
und Gebietszuständiger),<br />
den Ehrenpräsidenten<br />
des ÖSK Dr. Heinrich Schöll,<br />
die Bürgermeister von Dimaro<br />
und Male´ Romedio Menghini<br />
bzw. Bruno Pagenini, Oberstleutnant<br />
Riccardo Fogliacco,<br />
Moderator Alberto Penasa<br />
(Präsident der Alpini-Vereini-<br />
Kriegsgräber neben der Kapelle Sankt Rochus in Pejo, Oberst Prof. Erwin<br />
Fitz schreitet zur Kranzniederlegung Bilder: Frau Mederle
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 53<br />
Tote des Ersten Weltkrieges in Pejo<br />
Von Oberst Professor Erwin Fitz<br />
Ehrengäste bei der Messe: Major i. Tr. Christian Haager, Bgm. Bruno Pagenini, Bgm. Romedio Menghini, Bgm.<br />
Angelo Dalpez, Landesrat Dr. Franco Panizza, Oberst Prof. Erwin Fitz (v. li.)<br />
gung des Val di Sole) und Major<br />
i. Tr. Christian Haager vom<br />
Tiroler Kaiserjägerbund.<br />
Für die feierliche Umrahmung<br />
der Gedenkfeier sorgten die<br />
Musikkapelle der Alpini von<br />
Gries (bei Bozen), die Kaiserschützen<br />
aus Welschtirol<br />
unter Leutnant i. Tr. Giovanni<br />
Girardi, die Standschützen<br />
aus dem Trentino unter Leutnant<br />
i. Tr. Garziano Simonini,<br />
die Kaiserjäger aus Innsbruck<br />
und Jenbach unter den Hauptleuten<br />
i. Tr. Romed Giner bzw.<br />
Hans Pixner sowie die Schützenkompanie<br />
Sulzberg unter<br />
ihrem Hauptmann Mario<br />
Zanezin. Die Gedenkmesse<br />
wurde von Pfarrer Fortunato<br />
Turrini zelebriert. Landesrat<br />
Dr. Franco Panizza ging in<br />
seinem Grußwort, nach dem<br />
Dank an die Gemeinde Pejo,<br />
auf das Programm der Provinz<br />
und die Zielsetzungen<br />
zum Gedenken aus Anlass des<br />
hundertsten Jahrestages des<br />
Kriegsausbruches 1914 ein.<br />
Er stellte in seiner Ansprache<br />
das Einigende über das Trennende,<br />
„vom Krieg zum Frieden“.<br />
Oberst Prof. Erwin Fitz ging<br />
in seiner Gedenkansprache<br />
besonders auf das historische<br />
Geschehen, die Kriegstoten<br />
und deren Friedensbotschaft<br />
ein. Er führte unter anderem<br />
aus: „Der auf der Steinpyramide<br />
des Kriegerfriedhofes sitzende<br />
Adler hat seinen Blick auf<br />
Oswald Mederle, Oberstleutnant Riccardo Fogliacco, Bgm. Angelo Dalpez,<br />
Oberst Prof. Erwin Fitz, Ehrenpräsindent Dr. Heinrich Schöll (v. li.)<br />
den höchsten Berg Altösterreichs,<br />
den Ortler, gerichtet.<br />
Als 1914 der Krieg ausbrach,<br />
hatte sich der Tourismus in<br />
dieser Region gerade erst entwickelt.<br />
Die Söhne Welschtirols<br />
standen meist im Rahmen<br />
der k.u.k. Kaiserjäger oder k.k.<br />
Landesschützen in Galizien.<br />
Zum Zeitpunkt der Kriegserklärung<br />
Italiens im Mai 1915<br />
waren zahlreiche davon bereits<br />
gefallen, verwundet oder<br />
in Gefangenschaft geraten.<br />
Der Blick des Steinadlers richtet<br />
sich aber auch auf den<br />
ehemaligen Kriegsschauplatz<br />
Ortler, Cevedale, Vioz, Giumela,<br />
Matteo und andere.<br />
Die teilweise vergletscherte<br />
Hochgebirgsfront im Umfeld<br />
von Pejo war auf beiden Seiten<br />
vorrangig das Einsatzgebiet<br />
der Gebirgstruppen.<br />
Bei den k.k. Landes- bzw. Kaiserschützen<br />
dienten in den<br />
Mannschaftsrängen anfänglich<br />
ausschließlich Tiroler und<br />
Vorarlberger aus allen Landesteilen.<br />
Es standen an dieser<br />
Front aber nicht nur Soldaten<br />
aus den Alpenländern sondern<br />
aus verschiedenen Teilen<br />
des großen alten Österreich.<br />
Aber nicht nur das Kampfgeschehen<br />
sondern auch die<br />
Naturgewalten forderten ihre<br />
Opfer.<br />
Auf dem Kriegerfriedhof Sankt<br />
Rochus waren Soldaten aus<br />
den verschiedenen Teilen des<br />
Reiches sowie gefallene Gegner<br />
und verstorbene Kriegsgefangene<br />
bestattet. Die Erde<br />
bietet allen Kriegstoten eine<br />
gleiche Heimat. Hinter jedem<br />
Toten steckt ein persönliches<br />
Schicksal. Zwei Beispiele sollen<br />
stellvertretend den Toten<br />
ihre Identität bewahren.<br />
Konkrete Beispiele<br />
Der erste Soldat, welcher am<br />
24. Mai 1915 am ehemaligen<br />
Kriegerfriedhof Sankt Rochus<br />
bei Pejo beerdigt wurde, war<br />
der 1884 geborene Landesschütze<br />
Josef Berkmann aus<br />
dem kleinen Vorarlberger<br />
Dorf Riefensberg. Er verstarb<br />
bereits am Tag nach der italienischen<br />
Kriegserklärung.<br />
<strong>Das</strong> letzte Vorarlberger Opfer<br />
war der 1891 geborene Bergführer<br />
Franz Josef Lenz aus<br />
Alberschwende. Er war am 3.<br />
September 1918 bei der österreichischen<br />
Rückeroberung am<br />
Gipfel der Punta San Matteo<br />
gefallen. Er wurde erst am 13.<br />
September 1923 in Pejo beigesetzt.<br />
Heute stehen Alpini<br />
neben den Traditionsverbänden<br />
der alten österreichischen<br />
Armee in Frieden und Freundschaft<br />
hier zum gemeinsamen<br />
Gedenken versammelt. An<br />
diesem Platz ist der Auftrag,<br />
den die Gefallenen hinterlassen<br />
haben, die Mahnung zum<br />
Frieden, erfüllt. Ein herzliches<br />
Vergelt´s Gott an alle, welche<br />
dazu beitragen“.<br />
Nach den persönlichen Gedenkworten<br />
von Ehrenpräsident<br />
Dr. Heinrich Schöll,<br />
welcher noch Teilnehmer<br />
des Zweiten Weltkrieges war,<br />
wurden auf den Gräbern der<br />
am 20. August 2004 am Piz<br />
Giumela und im Jahr 2009 auf<br />
der Punta San Matteo vom<br />
ewigen Eis freigegebenen Soldaten<br />
Kränze niedergelegt.
SÜDTIROLER SCHWARZES KREUZ<br />
Am 21. und 22. Juni 2012 fand in Meran eine internationale<br />
Konferenz zum Thema „Italien, Österreich und Russland<br />
im Ersten Weltkrieg: Tiroler Erinnerung“ statt. Als<br />
Veranstalter fungierten das Russische Zentrum Borodina<br />
- Meran und das Zentrum nationaler Ehre - Moskau.<br />
Unter den russischen Teilnehmern<br />
waren der Geschichtsverein<br />
zur Erinnerung an den<br />
Ersten Weltkrieg, das Institut<br />
für allgemeine Geschichte<br />
der Russischen Akademie der<br />
Wissenschaften sowie der<br />
russische Verband der Historiker<br />
des Ersten Weltkrieges.<br />
Ferner nahmen Vertreter der<br />
Universität Innsbruck, des<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<br />
<strong>Kreuz</strong>es, des Südtiroler<br />
<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es sowie italienischer<br />
Organisationen teil.<br />
Unterstützt wurde das Treffen<br />
von der Stiftung „Russkyj<br />
Mir“ und der Autonomen Region<br />
Trentino - Südtirol. Für<br />
die Organisation zeichneten<br />
Andrey Pruss und Michail Yakushev<br />
verantwortlich.<br />
Zweck<br />
Der Erste Weltkrieg hat alle<br />
europäischen Länder und<br />
den Lauf des 20. Jahrhunderts<br />
maßgeblich geprägt. Doch<br />
während in Westeuropa der<br />
Krieg von Historikern weitgehend<br />
aufgearbeitet wurde,<br />
hat Russland erst vor kurzem<br />
mit einer offenen Diskussion<br />
begonnen, sodass eine globale<br />
Sichtweise zu den Ereignissen<br />
bis dato fehlte. Die Konferenz<br />
verfolgte als eine der<br />
ersten ihrer Art das Ziel, von<br />
russischen, österreichischen<br />
und italienischen Historikern,<br />
Archäologen und weiteren Experten<br />
eine möglichst umfassende<br />
Analyse des Einflusses<br />
des Krieges auf Europa und<br />
Südtirol zu erhalten. Die Konferenz<br />
spannte einen weiten<br />
Bogen, vom Krieg an sich über<br />
das nationale Vermächtnis des<br />
Krieges bis hin zu vergessenen<br />
Aspekten. Um dieser thematischen<br />
Bandbreite gerecht zu<br />
werden, war den Organisa-<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 54<br />
Internationale Konferenz<br />
toren daran gelegen, wissenschaftliche<br />
Aufarbeitung mit<br />
praktischer Feldforschung zu<br />
verbinden.<br />
Eröffnung<br />
Die Eröffnung der Konferenz<br />
fand am 21. Juni 2012 im Pavillon<br />
des Fleurs im Kurhaus<br />
von Meran statt. Grußbotschaften<br />
überbrachten der<br />
Südtiroler Landeshauptmann<br />
Dr. Luis Durnwalder, der Generalkonsul<br />
der Russischen<br />
Föderation in Mailand Alexey<br />
Paramonov, der Bürgermeister<br />
von Meran Dr. Günther<br />
Januth, der Bischof der<br />
Russisch-orthodoxen Kirche<br />
im Ausland für Genf und<br />
Westeuropa Michail Donskov,<br />
der stellvertretende Direktor<br />
des Europainstituts<br />
der Russischen Akademie der<br />
Wissenschaften Prof. Aleksey<br />
Gromyko, Oberst Prof. Erwin<br />
Fitz für das <strong>Österreichische</strong><br />
<strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> und Evgeny<br />
Sergeev, der Direktor des Zentrums<br />
„20. Jahrhundert“ des<br />
Instituts für allgemeine Geschichte<br />
der Russischen Akademie<br />
der Wissenschaften<br />
Von Oberst Professor<br />
Präsident Duffek beim Vortrag in der Kapelle Maria-Hilf am Soldatenfriedhof<br />
in St. Jakob bei Bozen: Hermann Ortler, Franz Kratter, Präsident<br />
Hans Duffek, Andrey Pruss (v. li.)<br />
und Präsident des Russischen<br />
Verbandes der Historiker des<br />
Ersten Weltkrieges.<br />
Vorträge<br />
Der erste Themenblock war<br />
dem Schwerpunkt „Der Erste<br />
Weltkrieg in Europa von 1914<br />
bis 1918: ein Rückblick“ gewidmet.Universitätsprofessoren<br />
aus Deutschland, Österreich<br />
und Russland analysierten<br />
den Krieg wissenschaftlich,<br />
verglichen verschiedene<br />
Sichtweisen und erörterten<br />
strittige Punkte. Abschließend<br />
konnten Bemerkungen<br />
angebracht oder Fragen gestellt<br />
werden. Beim zweiten<br />
Themenblock wurde das Thema<br />
„Der Erste Weltkrieg im<br />
nationalen Gedächtnis der<br />
Bevölkerung Italiens, Öster-<br />
reichs und Russlands“ in Kurzvorträgen<br />
durch Historiker<br />
aus Italien, Österreich, Russland<br />
und Südtirol angerissen<br />
und dann breit diskutiert. Im<br />
Vordergrund stand dabei die<br />
Zivilbevölkerung. Tagebuchaufzeichnungen,<br />
Fotos und<br />
weitere Materialien wurden<br />
mit anderen historischen<br />
Quellen verknüpft, um ein<br />
möglichst objektives Bild zu<br />
erhalten. Oberst Professor Erwin<br />
Fitz hielt ein Referat zum<br />
Thema: „Zaristische russische<br />
Kriegsgefangene im äußersten<br />
Westen des alten Österreich<br />
- in Vorarlberg“. Der fünfzehnminütige<br />
Kurzvortrag<br />
beinhaltete die Ankunft der<br />
russischen Kriegsgefangenen<br />
in Vorarlberg, den Einsatz von<br />
Kriegsgefangenen in Vorarl-<br />
Beim Russengrab im Soldatenfriedhof in St. Jakob bei Bozen, v. li.: Bischof Michail Donskov, Andrey Pruss,<br />
Alexey Paramonov, Mikhail Yakushev, Aleksey Yastrebov, Präsident Hans Duffek, Mikhail Smirnov, Aleksey<br />
Gromyko, Oberst Prof. Erwin Fitz, Franz Kratter Bilder: Giovanni Melillo Kostner
SÜDTIROLER SCHWARZES KREUZ<br />
zum Ersten Weltkrieg<br />
Erwin Fitz<br />
ÖSK - Ausgabe 2/2012 • 55<br />
Beim Denkmal in St. Christina: Oberst Prof. Erwin Fitz, Mikhail Yakushev, Eugen Hofer, Mikhail Smirnov, Alexey Paramonov, Bischof Michail<br />
Donskov, Luis Schenk mit Gattin, Aleksey Gromyko, Andrey Pruss, Denis Sadovnikov (v. li.)<br />
berg, die Kriegsgefangenen<br />
und ihre Umwelt, Verpflegung<br />
und medizinische Versorgung,<br />
Post - Zensur, Entlohnung<br />
und Kriegsgefangenengeld,<br />
Widerstand - Flucht<br />
(Besonderheit Vorarlbergs<br />
auf Grund der Grenzlage zur<br />
neutralen Schweiz) sowie den<br />
Rücktransport ehemaliger<br />
Kriegsgefangener.<br />
Totengedenken<br />
<strong>Das</strong> Tagungsthema am 22.<br />
Juni 2012 war: „Vergessene<br />
Seiten des Ersten Weltkrieges<br />
- <strong>Das</strong> Drama der russischen<br />
Kriegsgefangenen“. Am Soldatenfriedhof<br />
in St. Jakob bei Bozen<br />
wurden die Konferenzteilnehmer<br />
vom Präsidenten des<br />
Südtiroler <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es<br />
Hans Duffek, empfangen.<br />
Bischof Michail sprach das<br />
Gebet für die Gefallenen zur<br />
Kranzniederlegung am Grab<br />
der russischen Kriegsgefangenen.<br />
Die Gedenkfeier wurde<br />
durch eine Fahnenabordnung<br />
des Militär-Veteranen-Vereins<br />
Bozen und dem Chor der russischen<br />
Delegation feierlich<br />
umrahmt. Präsident Hans<br />
Duffek referierte in der Friedhofskapelle<br />
Maria-Hilf über<br />
die Einsätze der russischen<br />
Kriegsgefangenen und deren<br />
Toten in Südtirol. Präsident<br />
Duffek berichtete über den<br />
Einsatz russischer Kriegsgefangener<br />
bei Trägerdiensten<br />
zur Versorgung der Hochgebirgsfront<br />
(Lawinenopfer),<br />
beim Bau der 31 Kilometer<br />
langen Schmalspurbahn von<br />
Klausen ins Grödnertal, beim<br />
Bau der Fleimstalbahn, beim<br />
Bau der Nigerstraße beim Karersee<br />
und beim Geschützzug<br />
auf den Ortler. Andrey Pruss<br />
verlas dabei jeweils beispielhaft<br />
Namen verstorbener russischer<br />
Kriegsgefangener aus<br />
dem großen Namensbuch.<br />
Darüber hinaus wurde über<br />
die Militärspitäler in Innichen<br />
sowie Soldatenfriedhöfe, wo<br />
verstorbene russische Kriegsgefangene<br />
ruhen, referiert.<br />
Russische Kriegsgefangene<br />
im Grödnertal<br />
Im Anschluss an die Gedenkfeier<br />
in Bozen verlegten die<br />
Konferenzteilnehmer nach<br />
St. Christina im Grödnertal.<br />
Unter Teilnahme der Bevölkerung<br />
fand dort die Segnung<br />
des vom Hotelier Luis Schenk<br />
in Auftrag gegebenen und finanzierten<br />
Denkmals für die<br />
russischen Kriegsgefangenen<br />
statt.<br />
Am Nachmittag wurden in<br />
St. Christina Referate zu folgenden<br />
Themenkreisen gehalten:<br />
„Der Erste Weltkrieg in<br />
den Sextener Dolomiten, neue<br />
Archäologische Forschungen<br />
zur österreichischen Front mit<br />
besonderer Berücksichtigung<br />
der Spuren russischer Kriegsgefangener;<br />
Zug im Grödnertal,<br />
erbaut von russischen<br />
Kriegsgefangenen; der Erste<br />
Weltkrieg an der Adamellofront;<br />
Russische Kriegsgefangene<br />
an der österreichischitalienischen<br />
Front“. Auch bei<br />
der interessierten lokalen Bevölkerung<br />
fand die Konferenz<br />
großen Anklang. Vertreter aus<br />
Politik, Kultur und von Historikervereinigungen<br />
betonten<br />
den Wert einer gemeinsamen<br />
Analyse zum Abbau von Vorurteilen<br />
und zur aktiven Völkerverständigung.<br />
Buchvorstellung in Lusern: Dr. Gianni Ciurletti (Amt für Archäologie der Provinz Trient), Dr. Lorenzo Baratter<br />
(Direktor des Dokumentationszentrums Lusern), Prof. Armando De Guio (Universität Padua), Dr. Franco<br />
Nicolis (Direktor des Amtes für Archäologie der Provinz Trient), Oberst Prof. Erwin Fitz (v. li.) Foto: Ing. Fabbro
Unsere Totengedenktage<br />
ALLERHEILIGEN<br />
ALLERSEELEN<br />
stehen vor der Tür.<br />
Bitte spenden auch Sie für die Pflege<br />
und Erhaltung der Kriegsgräber.<br />
Sie mahnen zum Frieden und erinnern<br />
an die toten Kameraden.<br />
<strong>Das</strong><br />
ÖSTERREICHISCHE SCHWARZE KREUZ<br />
führt zum Gedenken an die Opfer der Kriege<br />
ethisch und kulturell hochwertige Aufgaben<br />
auf nationaler und internationaler Ebene<br />
im Sinne der Republik Österreich durch.<br />
<strong>Österreichische</strong> Post AG • Info.Mail • Entgelt bezahlt<br />
IMPRESSUM: Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />
<strong>Österreichische</strong>s <strong>Schwarze</strong>s <strong>Kreuz</strong>/Kriegsgräberfürsorge, Wollzeile 9,<br />
1010 Wien, www.osk.at / DVR 0984736<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Oberst i. R. Alexander Barthou,<br />
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Redaktion: Bgm. a. D. Obstlt Prof. Friedrich Schuster, 4020 Linz,<br />
Gürtelstraße 27<br />
Layout: Pressebüro Josef Pfleger, Hangsiedlung 7, 3580 Horn<br />
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Titelbild: Kriegsgräberanlage Liesing im Lesachtal / ÖSK Kärnten<br />
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