Anwaltsblatt 2000/11 - Österreichischer Rechtsanwaltskammertag
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Literaturbericht<br />
brauchers normieren. Das KSchG ist der<br />
geeignete Ort für diese dem Verbraucherschutz<br />
dienende Regelung, allerdings hilft<br />
die Einfügung der neuen §§ 5a bis 5i<br />
(sowie des nur mittelbar zusammenhängenden<br />
neuen § 5j) nicht gerade der<br />
Übersichtlichkeit; es scheint an der Zeit zu<br />
sein, das KSchG neu zu fassen.<br />
Aber nicht nur in formaler Hinsicht, auch<br />
materiell lässt die Umsetzung der Fernabsatz-Richtlinie<br />
einige Fragen offen. Die<br />
Transformierung europäischer Normen in<br />
den innerstaatlichen Normenbestand erfolgt<br />
– so die ErläutRV zum FernabsatzG –<br />
„ohne nennenswerten Spielraum“ des nationalen<br />
Gesetzgebers. War es aber dennoch<br />
notwendig innerhalb der wenigen<br />
Paragraphen des KSchG die den Verbrauchern<br />
zustehenden Rücktrittsrechte einmal<br />
an eine Wochenfrist (§§ 3, 3a KSchG) ein<br />
anderes Mal an eine Frist von sieben<br />
Werktagen, noch dazu mit der Besonderheit,<br />
dass ein Samstag nicht als Werktag<br />
zu behandeln ist (§ 5e KSchG), zu binden?<br />
Das SignaturG wird zweifellos eine zentrale<br />
Stellung bei Errichtung und Absicherung<br />
von virtuellen Handelsplätzen einnehmen.<br />
Durch das SignaturG übernimmt<br />
Österreich – wie auch die ErläutRV zum<br />
SignaturG ausführen – eine Vorreiterrolle<br />
in Europa. Die verschiedenen Regelungsbereiche<br />
– seien es die Rechtserheblichkeit<br />
der elektronischen Signaturen, die Bestimmungen<br />
betreffend die Zertifizierungsstellen<br />
oder die Regelungen über die Anerkennung<br />
ausländischer Zertifikate – waren,<br />
wie auch Kresbach anmerkt, bereits<br />
Gegenstand zahlreicher Untersuchungen.<br />
Durch das umfassende Literaturverzeichnis<br />
werden die diesbezüglichen Stellungnahmen<br />
leicht auffindbar.<br />
Zusammenfassend kann die vorliegende<br />
Arbeit den Rechtsanwendern sowohl als<br />
Einstiegshilfe zum besseren Verständnis<br />
der mit dem E-Commerce verbundenen<br />
Problematik als auch als Referenzwerk<br />
empfohlen werden.<br />
Ferdinand Graf<br />
■ ABC – Kompaktes Wissen für die<br />
Praxis – Ausländerbeschäftigung. Von<br />
Hans Trattner. Verlag Linde, Wien<br />
<strong>2000</strong>. 152 Seiten, kart, S 291,–.<br />
Das vorliegende Buch stellt eine auf alphabetischen<br />
Stichworten aufbauende Darstellung<br />
des Ausländerbeschäftigungsgesetzes<br />
dar. Bereits das Inhaltsverzeichnis ist alphabetisch<br />
aufgebaut, welchem dann die<br />
Themen in alphabetischer Ordnung folgen.<br />
Sofern zwei oder mehrere Stichworte aufscheinen,<br />
erfolgt im Textteil ein Verweis,<br />
unter welchem Begriff die Darstellung zu<br />
finden ist. So finden sich unter dem Stichwort<br />
Antrag ein Kurzkapitel über die zuständige<br />
Stelle, die über Anträge auf Ausstellung<br />
einer Sicherungsbescheinigung,<br />
einer Arbeitserlaubnis, eines Befreiungsscheins,<br />
einer Beschäftigungsbewilligung<br />
oder einer Entsendebewilligung, zu entscheiden<br />
hat, ein Kurzkapitel über die Antragslegitimation,<br />
sofern kein Arbeitgeber<br />
im Bundesgebiet vorhanden ist, ein Kurzkapitel<br />
über den Zeitpunkt der Antragstellung<br />
sowie über die Berufung, wobei im<br />
Rahmen dieses Kapitels der Verweis enthalten<br />
ist, dass Details über die Berufung unter<br />
dem Stichwort „Berufung“ als Hauptkapitel<br />
zu finden sind. Selbstverständlich führen<br />
die Stichworte „Sicherungsbescheinigung“,<br />
„Arbeitserlaubnis“, „Befreiungsschein“,„Beschäftigungsbewilligung“<br />
und „Entsendebewilligung“<br />
wieder zu eigenen Hauptkapiteln<br />
und ausführlichen Darstellungen<br />
im Textteil. Die Ausführungen sind juristisch<br />
exakt gefasst und folgen den Termini des<br />
Gesetzes, sind aber ungeachtet dessen<br />
auch für Nichtjuristen verständlich.<br />
Dem Textteil sind Anhänge über die einschlägigen<br />
Rechtsvorschriften, wie AuslBG,<br />
Auszug aus dem FrG, Bundeshöchstzahlverordnung,<br />
Landeshöchstzahlverordnung<br />
ua sowie über Formblätter zum Ausfüllen<br />
der Anträge auf Erteilung der jeweiligen<br />
Arbeitsbewilligung (Beschäftigungsbewilligung,<br />
Arbeitserlaubnis etc) und über wichtige<br />
Adressen betreffend Arbeitsmarktservice,<br />
Landesregierungen und Arbeitsinspektorate<br />
angeschlossen.<br />
Das ABC der Ausländerbeschäftigung ermöglicht<br />
sowohl eine rasche Orientierung<br />
als auch eine profunde Information über<br />
das Rechtsgebiet der Ausländerbeschäftigung<br />
in Österreich und kann daher als<br />
wertvolle Hilfe für den Praktiker angesehen<br />
werden.<br />
Erich Heliczer<br />
■ Aktuelle Rechtsfragen des Fußballsports.<br />
Von Michael Friedrich / Franz<br />
Marhold / Helmut Moritz / Eduard<br />
Saxinger / Walter Schrammel. Herausgegeben<br />
von Markus Achatz / Peter<br />
Jabornegg / Martin Karollus. Linde<br />
Verlag, Wien <strong>2000</strong>. <strong>11</strong>0 Seiten, kart,<br />
S 245,–.<br />
Bei dem am 8. <strong>11</strong>. 1999 an der Universität<br />
Linz abgehaltenen „3. Linzer Symposium<br />
für Arbeits- und Unternehmensrecht“<br />
wurden unter dem Titel „Aktuelle Rechtsfragen<br />
des Fußballsports“ wichtige einschlägige<br />
Problembereiche erörtert. Der vorliegende<br />
Sammelband enthält vier Referate<br />
in überarbeiteter und teilweise auch erweiterter<br />
Fassung, wobei die namhaften Autoren<br />
für Qualität bürgen.<br />
Helmut Moritz gibt einen ausführlichen<br />
Überblick über die Rechtsfragen der Besteuerung<br />
von Profisportvereinen. Gerade<br />
seine Analysen sind nicht nur für die mit<br />
(allen) Fußballvereinen befassten Personenkreise<br />
interessant, sie behandeln insbesondere<br />
die steuerlichen Folgen der Varianten<br />
der Mittelaufbringung, wie sie typischerweise<br />
wohl in den meisten Vereinen<br />
(auch den kleineren) grundsätzlich vorkommen.<br />
Franz Marhold und Michael Friedrich untersuchen<br />
die Zulässigkeit eines zwischen<br />
Sportvereinen und einer Verwertungsgesellschaft<br />
geschlossenen vertraglichen Gesamtwerkes<br />
(betreffend die Etablierung<br />
eines Wettkanals im Fernsehen) und gehen<br />
dabei insbesondere auf die einschlägigen<br />
kartell- und europarechtlichen Vorschriften<br />
ein, welche einer solchen Vereinbarung<br />
entgegen stehen. Die Autoren<br />
legen auch dar, weshalb ein „Wettrecht“<br />
696 AnwBl <strong>2000</strong>/<strong>11</strong>