Freunde der Stoppelzieher seit 1998 - StoppelZieher.at
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eingeholten Auskünften107<br />
kann diese Zahl sehr niedrig<br />
angesetzt werden, wenn nur<br />
Erfindungsprivilegien und<br />
Fabriksprivilegien, die eindeutig<br />
ein Priv<strong>at</strong>ivum einschließen108,<br />
herangezogen werden. Die<br />
Schätzung beträgt unter 100 Stück.<br />
Erfindungsbeschreibungen vom<br />
25. August 1800 bis 1. Februar<br />
1852 sind im Besitz des Archivs <strong>der</strong><br />
Technischen Universität Wien.<br />
Die nach dem 15. August<br />
1852 bis zum Auslaufen<br />
des Privilegienzeitalters<br />
im Jahr 1899 eingelangten<br />
Erfindungsbeschreibungen zu<br />
Privilegienansuchen um Erteilung<br />
o<strong>der</strong> Verlängerung befinden sich im<br />
Österreichischen P<strong>at</strong>entamt.<br />
Die Privilegiensammlung<br />
des Archivs <strong>der</strong> Technischen<br />
Universität<br />
Wien<br />
Die heutige Technische<br />
Universität wurde 1815 als k.k.<br />
polytechnisches Institut von Kaiser<br />
Franz I. gegründet. Beinahe ein<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t lang war das Institut -<br />
das 1872 in „Technische Hochschule“<br />
umbenannt wurde - eng mit dem<br />
österreichischen Privilegienwesen<br />
verknüpft.<br />
Im Organis<strong>at</strong>ionsst<strong>at</strong>ut war eine<br />
Verpflichtung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />
des Lehrkörpers festgelegt,<br />
auf Verlangen Gutachten in<br />
technischen Angelegenheiten zu<br />
erst<strong>at</strong>ten. Was bei Streitigkeiten<br />
über die Neuheit des<br />
Privilegiumsgegenstandes zu tun<br />
war. Zum an<strong>der</strong>en sollte sich<br />
die interessierte Öffentlichkeit<br />
in den Sammlungen über die<br />
neuesten Entwicklungen im<br />
Bereich von Industrie und<br />
Gewerbe informieren können.<br />
Dies war mit ein Grund, dass<br />
die Sammlung von erloschenen<br />
Privilegien in manchen Fällen samt<br />
zugehörigen Modellen im Jahr<br />
1821 dem polytechnischen Institut<br />
zur Aufbewahrung und Führung<br />
des Registers überlassen wurde<br />
Vor 1821 wurden die Privilegien<br />
von <strong>der</strong> Hofkammer verwaltet.<br />
Ab 1822 erhielt das Institut<br />
von <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen<br />
Landesregierung auch die<br />
Verzeichnisse <strong>der</strong> verliehenen<br />
Privilegien übertragen. Im Laufe<br />
<strong>der</strong> Jahre kam es zu einem<br />
ekl<strong>at</strong>anten Anstieg von zu<br />
bearbeitenden Fällen: Waren es<br />
im Jahr 1822 nur 60 Berichte und<br />
technische Gutachten, die von den<br />
Professoren angefertigt wurden,<br />
so stieg die Gesamtzahl bis 1870<br />
auf über 7.500110 an. Schon<br />
1850 bei <strong>der</strong> Ausarbeitung zu<br />
einer Reform des polytechnischen<br />
Instituts gab es Überlegungen,<br />
die Prüfungstätigkeit auszulagern,<br />
für die bis 1870 die Professoren<br />
keine extra Vergütung erhielten.<br />
Da es keine an<strong>der</strong>e Institution gab,<br />
die diese Tätigkeit übernehmen<br />
hätte können, musste sich das<br />
Professorenkollegium noch bis zur<br />
Gründung des Österreichischen<br />
P<strong>at</strong>entamtes im Jahre 1899<br />
gedulden. 1952 wurde <strong>der</strong> Bestand<br />
<strong>der</strong> TU Wien unter Alois Grünner<br />
k<strong>at</strong>alogisiert und erschlossen.<br />
Neben den 5.815<br />
Erfindungsbeschreibungen<br />
(Privilegien), d<strong>at</strong>iert vom 25.<br />
August 1800 bis zum 1. Februar<br />
1852, umfasst die Sammlung<br />
Register und Indizes zur Übergabe<br />
<strong>der</strong> Erfindungsbeschreibungen von<br />
<strong>der</strong> k.k. n.ö. Landesregierung an<br />
das Polytechnische Institut<br />
- Gutachten zu Privilegienansuchen<br />
1816-1899112<br />
- Gutachten zu<br />
Privilegieneinsprüchen 1819-<br />
1899113<br />
36<br />
- Sammlung <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
erteilter Privilegien 1822-1852<br />
- Direktions-Akten<br />
4.2. Der Privilegienbestand des<br />
Technischen Museums Wien<br />
In <strong>der</strong> Sammlung des Technischen<br />
Museums befinden sich ca. 55<br />
Privilegien und P<strong>at</strong>ente. Die<br />
ältesten Privilegien stammen<br />
aus 1572 und betreffen<br />
das Färberhandwerk. Die<br />
österreichische P<strong>at</strong>entschrift<br />
Nr. 131 204 aus dem Jahr 1933<br />
über eine Erfindung mit dem<br />
Titel „Motorboot“ ist das jüngste<br />
Dokument. Bei den aus dem<br />
17. und 18. Jhdt. stammenden<br />
Schriften handelt es sich<br />
vorwiegend um Privilegien, die<br />
mit Handwerk und Gewerbe<br />
in Verbindung zu bringen sind.<br />
Die Privilegien im Archiv des<br />
Technischen Museums, die den<br />
Bearbeitungszeitraum dieser Arbeit<br />
(1852-1899) betreffen und aus<br />
dem damaligen österreichischen<br />
Sta<strong>at</strong>sgebiet stammen sind<br />
die Urkunden,114 d.h. die<br />
den Erfin<strong>der</strong>n ausgehändigte<br />
Bestätigung zu den in <strong>der</strong><br />
Sammlung des<br />
Österreichischen<br />
P<strong>at</strong>entamtes befindlichen<br />
Erfindungsbeschreibungen. Hier<br />
kommt die Mehrfachbedeutung<br />
des Begriffs „Privilegiums“ einmal<br />
mehr zum Ausdruck.