Hypertonie: Gefäße unter Druck - Springer GuP
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T I T E l T H E m A <<br />
Anhaltender Stress lässt bei dafür empfindlichen Personen den Blutdruck steigen<br />
Die wichtigsten kaliumsparenden Diuretika sind Triamteren<br />
und Amilorid, deren diuretischer Effekt relativ gering ist. Doch<br />
da sie die Kaliumausscheidung hemmen, werden sie mit Thiaziden<br />
kombiniert und gleichen so die durch Thiazide verursachten<br />
Kaliumverluste aus.<br />
Kaliumsparend wirkt auch der Aldosteron-Antagonist Spironolacton,<br />
der die Aldosteron-Wirkung mindert: Kaliumionen<br />
werden so zurückgehalten und Natriumionen ausgeschieden,<br />
das Harnvolumen steigt (antihypertensiver Effekt). Seit einigen<br />
Jahren ist der selektive Aldosteron-Antagonist Eplerenon auf<br />
dem Markt. Die derzeitige Zulassung beschränkt sich jedoch<br />
auf die chronische Herzinsuffizienz.<br />
Alpha-1-Antagonisten und Alpha-2-Agonisten<br />
Alpha-1-Antagonisten werden auch Alpha-1-Blocker genannt.<br />
Sie setzen an Alpha-1-Adrenorezeptoren des ZNS an. In Folge<br />
erweitern sich die <strong>Gefäße</strong>, und der Blutdruck sinkt. Sie werden<br />
vor allem bei stark erhöhtem Blutdruck oder einer „Hypertensiven<br />
Krise“ angewandt, wenn Blutdruckwerte von über<br />
230/130 mm Hg auftreten. Da sich die erweiterten <strong>Gefäße</strong><br />
nur verzögert wieder verengen, kann es nach der Gabe eines<br />
Alpha-1-Antagonisten beim Aufstehen zu Schwindel bis hin<br />
zu einer Ohnmacht kommen. Deshalb werden diese Medikamente<br />
einschleichend dosiert und zu Therapiebeginn im<br />
Krankenhaus oder in der Arztpraxis <strong>unter</strong> Aufsicht angewandt.<br />
Aus dieser Gruppe werden die Substanzen Prazosin, Terazosin<br />
und Doxazosin eingesetzt.<br />
Alpha-2-Agonisten Die Antihypertensiva Clonidin und Moxonidin<br />
wirken ebenfalls im ZNS: Dort <strong>unter</strong>drücken sie durch<br />
den Angriff an Alpha-2-Adrenorezeptoren vom Sympathikus<br />
ausgehende aktivierende Impulse. Sie werden auch als indirekte<br />
Sympatholytika oder Antisympathotonika bezeichnet.<br />
Als unerwünschte Arzneimittelwirkungen treten bisweilen<br />
Sedierung und depressive Verstimmungen auf, so dass Alpha-<br />
2-Agonisten eher Reservesubstanzen sind. Auch eine alte Substanz,<br />
das Methyldopa, gehört zu dieser Gruppe von Antihy-<br />
28 > DAS PTA MAGAZIN -- 0 6 / 2 0 1 1 -- Heft 06 <<br />
pertensiva. Sie ist zwar nicht so gut verträglich, kann jedoch<br />
als eine von wenigen Substanzen auch in der Schwangerschaft<br />
eingesetzt werden.<br />
Schneller zum Ziel<br />
Im Allgemeinen wird eine Hochdrucktherapie mit einem Monopräparat<br />
begonnen. Wird damit der <strong>Druck</strong> nicht ausreichend<br />
gesenkt, geht man auf ein anderes Antihypertensivum<br />
über, bis der gewünschte Wert erreicht ist. Allerdings zeigen<br />
neuere Studien, dass zum Erreichen des Zielblutdrucks viele<br />
Patienten eine Kombinationstherapie mit mehr als einem antihypertensiven<br />
Medikament benötigen. Um schneller zum Ziel<br />
zu kommen, weicht man vor allem bei schwerem Hochdruck<br />
gleich auf Zweier- oder Dreierkombinationen aus. Die Blutdrucksenkung<br />
– so sieht es die aktuelle Leitlinie zur Behandlung<br />
der arteriellen <strong>Hypertonie</strong> vor (www.awmf.de/Stichwort<br />
<strong>Hypertonie</strong>) – soll zuverlässig über den ganzen Tag erfolgen.<br />
Bei der Auswahl der Antihypertensiva sind solche zu bevorzugen,<br />
die über 24 Stunden wirken. Patienten können entweder<br />
mehrere Tabletten einnehmen oder eine, die mehrere Wirkstoffe<br />
enthält. Die freie Kombination erlaubt eine individuelle<br />
Dosisanpassung der einzelnen Komponenten. Viele Patienten<br />
empfinden jedoch fixe Wirkstoffkombination als Erleichterung,<br />
weil sie weniger Tabletten benötigen.<br />
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