Zeitung-06-2011 - WordPress – www.wordpress.com
Zeitung-06-2011 - WordPress – www.wordpress.com
Zeitung-06-2011 - WordPress – www.wordpress.com
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
14 I Pressbaumer mItteIlungen Juni <strong>2011</strong><br />
WIrtsChaFt, VerKehr, umWeLt, arbeItsWeLt<br />
Initiative aktionskomitee/Wienerwaldgemeinden<br />
Neuer reGIONaL- u. NahVerKehrsFahrPLaN<br />
Der derzeitige Öbb-Fahrplan Wien - st.Pölten für die bürger<br />
der Gemeinden zwischen Purkersdorf und böheimkirchen<br />
ist mehr schlecht als recht. Das wussten sogar die Öbbmanager<br />
als sie ihn am 12.12.2010 in betrieb setzten. Weniger<br />
Züge überhaupt, unregelmäßige Zugintervalle untertags, zu<br />
wenig Züge am abend. Kein Wunder, dass die menschen<br />
statt mit dem Zug lieber mit dem auto fahren. trotz der hohen<br />
spritpreise. aber es ging nicht anders, sagten uns die Öbbmanager,<br />
da die derzeitige streckenkapazität hoffnungslos<br />
überlastet ist. Insbesondere gilt dies für den streckenbereich<br />
zwischen Wien und rekawinkel bis Neulengbach. Nun wird<br />
aber im Dezember 2012 die neue schnellfahrstrecke zwischen<br />
Wien und st. Pölten durch den Wienerwaldtunnel und über das tullnerfeld in betrieb genommen. alle<br />
schnellzüge, ob railjet, ICe, euro- oder Intercity-Züge werden mit 200 km/h über die Neubaustrecke<br />
brausen und auf der alten strecke über den rekawinkler berg wird Platz frei. Das war der anlass,<br />
einen völlig neuen Fahrplan für den regional- und Nahverkehr zu konzipieren.<br />
Im überparteilichen Aktionskomitee „unsere Westbahn,<br />
unsere Busse“, dem neben privaten Bahnexperten und<br />
Vertreter einiger gemeinden so wie auch ich als ehemaliger<br />
leiter des ÖBB-Personenverkehrs angehören, wurde<br />
bereits seit monaten an einem neuen, kundengerechten<br />
und attraktiven Fahrplan gearbeitet. Der nun fertig gestellte<br />
Fahrplanentwurf kann zwar noch gewisse Änderungen<br />
erfahren, soll aber im Wesentlichen so bleiben wie er<br />
konzipiert wurde. Dabei wurde auch der Wagenumlauf so<br />
weit wie möglich berücksichtigt, so dass keine zusätzlichen<br />
Fahrzeugkosten anfallen sollten. Allerdings ergeben sich<br />
durch die zusätzlich eingeplanten Züge mehrkosten, die<br />
zwischen Wien und St. Pölten derzeit mit rund 6 mio. €<br />
geschätzt werden.<br />
Was bedeutet das nun für unsere gemeinde, wie soll der<br />
neue Fahrplan aussehen!.<br />
In aller Kürze: Das Rückgrat des neuen Fahrplans für<br />
unseren Bereich bildet ein exakter Halbstundentakt für die<br />
Schnellbahnzüge der S 50 zwischen Wien Westbahnhof<br />
und Rekawinkel. Das heißt, dass die Schnellbahnzüge<br />
sowohl in Rekawinkel als auch vom Westbahnhof immer<br />
zur minute 25 und zur minute 55 abfahren und zur minute<br />
03/04 bzw. 33/34 am Westbahnhof bzw. in Rekawinkel<br />
ankommen sollen. und das von 04:55 bis 22:55 Durch die<br />
Verlängerung der S 15 nach tullnerbach Pressbaum soll in<br />
den Spitzenzeiten am morgen, am nachmittag und frühen<br />
Abend der Halbstundentakt zu einem Viertelstundentakt<br />
verdichtet werden. Darüber hinaus sind am morgen<br />
Richtung Wien auch Halte von Regionalexpresszügen<br />
in Rekawinkel und Pressbaum bzw. nur in tullnerbach<br />
Pressbaum vorgesehen. ebenso wird es in der<br />
nachmittags- und Abendspitze einige beschleunigte Züge<br />
mit Halten in Pressbaum bzw. Rekawinkel geben. Der<br />
einzige Wermutstropfen im neuen Fahrplan ist, dass<br />
die derzeitigen Halte der Regionalexpresszüge in<br />
Pressbaum nur mehr teilweise am morgen und Abend<br />
erfolgen. Dafür halten sie in Rekawinkel und bieten dort<br />
umstiegsmöglichkeit Richtung Wien und St.Pölten.<br />
Außerdem gibt es mehr Züge und die seit langem<br />
geforderten Abendzüge im Halbstundentakt.<br />
Der neu für den Fahrplanwechsel 2012/2013 konzipierte<br />
Fahrplan ist wie jeder Fahrplan ein Kompromiss,<br />
aber ein guter. Allen alles Recht zu machen, ist ja<br />
bekanntlich eine Kunst, die niemand kann. Das gilt auch<br />
für den neuen Fahrplan. er wird von allen gemeinden<br />
zwischen Purkersdorf und Böheimkirchen begrüßt und<br />
als Wunschfahrplan gefordert. Da es sich dabei um eine<br />
gemeinwirtschaftliche, nicht kostendeckende leistung der<br />
ÖBB handelt, bedarf es aber einer Bestellung und Bezahlung<br />
durch das land niederösterreich, geregelt in einem<br />
Verkehrsdienstevertrag mit den ÖBB. Hier wird sich zeigen,<br />
wieweit das Bekenntnis des landes für den öffentlichen<br />
Verkehr und damit verbunden für den<br />
niederösterreichischen Klimaschutz<br />
nur politisches lippenbekenntnis ist<br />
oder Wille zur tat.<br />
mag. Peter grosskopf<br />
peter.grosskopf@tele2.at