Hausarbeit aufwerten - SAH Zürich
Hausarbeit aufwerten - SAH Zürich
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Verein "<strong>Hausarbeit</strong> <strong>aufwerten</strong> - Sans-Papiers regularisieren"<br />
Association "Reconnaître le travail domestique –<br />
régulariser les sans-papiers"<br />
Birmensdorferstr. 200<br />
8003 <strong>Zürich</strong><br />
079 260 89 22<br />
PC/CP: 85 - 278410 – 5<br />
www.khii.ch, www.aemni.ch, www.ncdei.ch<br />
Pressemitteilung Bern, den 13. März 2013<br />
Lösungen für eine boomende Branche im Schatten<br />
Über dreissig Organisationen haben am Mittwoch die Kampagne „Keine<br />
<strong>Hausarbeit</strong>erin ist illegal“ lanciert. Mittels einer Petition will das Bündnis<br />
Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen von <strong>Hausarbeit</strong>erinnen<br />
ohne geregelten Aufenthaltsstatus erreichen. Zu diesem Zweck hat es sich<br />
bereits mit ParlamentarierInnen verschiedener Fraktionen in Kontakt gesetzt,<br />
um Eingaben auf dem politischen Parkett einzubringen, die mehrheitsfähig<br />
sind.<br />
„Sans-Papiers sind nun einmal da. Wir brauchen sie, sonst wären sie nicht hier“,<br />
meinte Frau Marianne Bloch, ehemalige langjährige Arbeitgeberin einer<br />
<strong>Hausarbeit</strong>erin ohne geregelten Aufenthaltsstatus, die unlängst bei einer<br />
Verkehrskontrolle verhaftet und ausgeschafft wurde. Schätzungen gehen von etwa<br />
40‘000 bis 100‘000 Betroffenen aus, grossmehrheitlich Frauen. Im Kanton <strong>Zürich</strong><br />
konnte zum Beispiel nachgewiesen werden, dass jeder 17. Haushalt eine solche<br />
Person beschäftigt, Tendenz steigend. „Diese Frauen“, ergänzte Frau Liselotte<br />
Fueter, Präsidentin der Evangelischen Frauen Schweiz EFS, „können sich gegen<br />
Gewalt und sexuelle Belästigung nicht wehren. Darum tragen wir die Kampagne mit<br />
und unterstützen ihre Forderungen“.<br />
Der Verein „<strong>Hausarbeit</strong> <strong>aufwerten</strong> – Sans-Papiers regularisieren“ wird von folgenden Organisationen<br />
getragen: Anlaufstelle für Sans-Papiers Basel, augenauf Bern, CCSI Centre de Contact Suisses-<br />
Immigrés Genève, C.E.D.R.I./Europäisches Bürgerforum, CSP Centre Social Protestant Vaud - La<br />
Fraternité, Collectif de soutien aux sans-papiers de Genève, Collectif de soutien et de défense des<br />
sans-papiers de la Côte, Collectif vaudois de soutien aux sans-papiers, EFS Evangelische Frauen<br />
Schweiz, FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Gewerkschaft Unia, IGA<br />
Interprofessionelle Gewerkschaft der ArbeiterInnen, Katholische Kirchen Region Bern,<br />
Kommunikationsgewerkschaft syndicom, Movimento dei senza voce, <strong>SAH</strong>-Netzwerk Schweizerisches<br />
ArbeiterInnen-Hilfswerk, SIT Syndicat Interprofessionel de Travailleuses et travailleurs de Genève,<br />
SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund, Solidarité sans frontières, SOS Asile Vaud, SPAZ<br />
Sans-Papiers Anlaufstelle <strong>Zürich</strong>, SPAGAT Sans-Papiers-Anlaufstelle für die Kantone Aargau und<br />
Solothurn, terre des femmes Schweiz, Terre des Hommes Schweiz, terre des hommes suisse, Union<br />
der ArbeiterInnen ohne geregelten Aufenthalt, Verein Berner Beratungsstelle für Sans-Papiers, Verein<br />
Kontakt- und Beratungsstelle für Sans-Papiers Luzern, VPOD Verband des Personals der öffentlichen<br />
Dienste.
Ziel der Kampagne „Keine <strong>Hausarbeit</strong>erin ist illegal“ ist die Verbesserung ihrer<br />
Lebens- und Arbeitsbedingungen auf verschiedenen Ebenen, namentlich den<br />
garantierten Zugang zu Arbeitsgerichten ohne das Risiko einer Ausweisung, den<br />
garantierten sozialen Schutz ohne Risiko einer Ausweisung sowie eine Lockerung<br />
der ausländerrechtlichen Bestimmungen für Arbeitnehmende ohne geregelten<br />
Aufenthaltsstatus insbesondere im Sektor Privathaushalt. Elisabeth Joris, Präsidentin<br />
des Vereins „<strong>Hausarbeit</strong> <strong>aufwerten</strong> – Sans-Papiers regularisieren“ betonte an der<br />
Medienkonferenz vom Mittwoch, 13. März 2013: „Die heutige Gesetzgebung,<br />
inklusive sogenannter Härtefallregelung, löst das dringende Problem der<br />
<strong>Hausarbeit</strong>enden ohne geregelten Aufenthaltsstatus nicht.“<br />
Nationalrat Balthasar Glättli, Grüne <strong>Zürich</strong>, unterstrich die präsentierten Lösungen:<br />
„Wir stellen damit nicht nur sicher, dass Arbeitnehmende, die eine wichtige Funktion<br />
in unserer Gesellschaft und Wirtschaft einnehmen, menschenwürdige<br />
Arbeitsbedingungen vorfinden können. Wir stellen auch sicher, dass Bund, Kantone,<br />
Gemeinden und Sozialversicherungen von dieser Arbeit profitieren können, und zwar<br />
mit mehreren hundert Millionen jährlich.“ Nationalrätin Cesla Amarelle, SP Vaud,<br />
Vize-Präsidentin der SP-Frauen, betonte ihrerseits: „Indem das Gesetz nur Kader,<br />
Spezialistinnen und andere qualifizierte Arbeitnehmende die Möglichkeit gibt, eine<br />
Aufenthaltsbewilligung zu erhalten (Art. 23 AuG), bietet es der weiblichen Arbeitskraft<br />
keinem legalen Weg zu einer solchen.“<br />
„Wir geben viel, die Leute brauchen uns. Aber wir leben immer mit Angst. Geben Sie<br />
uns eine Lebensinhalt, eine Zukunft eine Hilfe“, fasste Frau Nelly Valencia die<br />
Erwartungen des Bündnisses zusammen. Sie hat nach mehreren Jahren Arbeit als<br />
<strong>Hausarbeit</strong>erin in Lausanne Ende 2010 eine Aufenthaltsbewilligung erhalten.<br />
Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie ab sofort auf der Homepage der<br />
Kampagne: www.khii.ch. Für weitere Fragen und Anregungen steht Ihnen gerne<br />
Salvatore Pittà, Kampagnen-Koordinator, jederzeit zur Verfügung: 079 260 89 22,<br />
hausarbeit@khii.ch.