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Ausgabe 01/2013 des Fränzi-Forums - Franziskanergymnasium Bozen

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Sommerjob<br />

Franziskanerschüler<br />

und<br />

Ferialarbeit<br />

Seite 2<br />

Bosnien<br />

Schüler<br />

besuchen unser<br />

Gymnasium<br />

Seite 4<br />

Porträt<br />

Musikkarriere<br />

eines <strong>Fränzi</strong>-<br />

Schülers<br />

Seite 6<br />

Europaquiz<br />

Teilnahme<br />

am Bun<strong>des</strong>wettbewerb<br />

Seite 8<br />

Essay<br />

Über den Sinn<br />

von Klassenfahrten<br />

Seite 10<br />

Impressum<br />

Seite 9<br />

Spedizione in A.P. - 70% DCI BZ - quadrimestrale - in caso di mancato recapito, restituiere al CPO - Bolzano I.R.<br />

Die Debatte über die Fünf- oder Sechs-Tage-<br />

Woche hat in diesem Schuljahr auch unsere<br />

Schule erreicht. Nachdem die Lan<strong>des</strong>regierung<br />

das Gesetz über den neuen Schulkalender<br />

beschlossen hatte, musste sich auch das<br />

<strong>Franziskanergymnasium</strong> für eines der beiden<br />

Modelle entscheiden. An unserer Schule gab<br />

es Anhänger beider Seiten. Die Anhänger der<br />

Fünf-Tage-Woche brachten als Argumente vor,<br />

dadurch könnten Schüler mehr Zeit mit ihren<br />

Familien verbringen und hätten mehr Zeit, das<br />

Wochenende zu genießen. Die Anhänger der<br />

Sechs-Tage-Woche meinten hingegen, dass die<br />

Fünf-Tage-Woche die Schüler überfordere, weil<br />

sie, die bereits fast den ganzen Tag über mit<br />

Hausaufgaben und Lernstoff beschäftigt sind,<br />

die Arbeit, die sie jetzt in sechs Tagen erledigen,<br />

nunmehr auf fünf Tage aufteilen müssten. Um die<br />

Wünsche der Eltern, Schüler und Professoren zu<br />

erfahren, wurde schon im November eine erste<br />

Umfrage durchgeführt. Diese durften sich für die<br />

Fünf-Tage- oder für die Sechs-Tage-Woche entscheiden.<br />

Das sogenannte alternierende Modell,<br />

das Unterricht an jedem zweiten Samstag vorsieht,<br />

war in der im November durchgeführten<br />

Umfrage noch nicht als Möglichkeit vorgesehen.<br />

Fast 60% der Befragten entschieden sich für die<br />

Sechs-Tage-Woche. Doch die Diskussion war<br />

nicht beendet. Nach und nach forderten immer<br />

mehr Professoren, Schüler und Eltern die Ein-<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1/2<strong>01</strong>3<br />

FRÄNZI – FORUM<br />

Franziskaner Gymnasium<br />

Fünf- und Sechs-Tage-Woche zugleich<br />

Der neue Schulkalender am <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

Im nächsten Schuljahr wird es nur an jedem<br />

zweiten Samstag Unterricht geben.<br />

führung <strong>des</strong> alternierenden Modells. Nachdem<br />

die Direktion beim Schulamt nachgefragt hatte,<br />

ob es möglich sei, das alternierende Modell einzuführen,<br />

wurde klar, dass auch diese Möglichkeit<br />

bestünde. Die Direktion beschloss also, eine<br />

zweite, nicht bindende, Umfrage durchzuführen,<br />

bei der sich 2/3 der Eltern, Schüler und Professoren<br />

für das alternierende Modell aussprachen.<br />

Dieses Modell wurde auch <strong>des</strong>halb bevorzugt,<br />

weil auch im Falle einer Beibehaltung der Sechs-<br />

Tage-Woche an der Oberschule die Mittelschule<br />

ihren Schulkalender in jedem Fall auf die Fünf-<br />

Tage-Woche umstellen hätte müssen. Dies ist<br />

nämlich im neuen Lan<strong>des</strong>gesetz festgelegt.<br />

Der alternierende Samstagunterricht ist für die<br />

Mehrheit der Schulgemeinschaft der ideale Kompromiss<br />

zwischen der Fünf- und der Sechs-Tage-<br />

Woche, weil er die Bedürfnisse und Wünsche<br />

beider Seiten berücksichtigt. Die an jedem Samstag<br />

in der kurzen Woche entfallenden Stunden<br />

holen die Mittelschüler, die künftig von Montag<br />

bis Samstag am Vormittag sechs Unterrichtsstunden<br />

haben, durch die Wahlpflichtfächer nach.<br />

An den Samstagen, die nicht schulfrei sind, endet<br />

der Unterricht wie bisher um 12.10 Uhr. Im<br />

Gymnasium und im Lyzeum gibt es ab dem kommenden<br />

Schuljahr keine Wahlpflichtfächer mehr,<br />

die Wahlfächer und die Stützkurse bleiben aber<br />

weiterhin bestehen. Für alle Oberschüler gibt es<br />

Nachmittagsunterricht in Form von regulären<br />

Schulstunden, wobei die 1., 2. und 3. Klasse nur in<br />

den kurzen Wochen und die 4. und 5. Klasse jede<br />

Woche nachmittags zur Schule gehen müssen.<br />

Den freien Samstag als Zeit für die Familie, wie<br />

ihn die Anhänger der Fünf-Tage-Woche gefordert<br />

haben, gibt es zwar, aber ohne die Schüler<br />

von Montag bis Freitag allzu sehr unter Druck<br />

zu setzen, weil nur wenige Schulstunden am<br />

Nachmittag ablaufen. Der neue Schulkalender<br />

ermöglicht also Familien, ein langes Wochenende<br />

gemeinsam zu verbringen, zugleich hat er aber<br />

auch viele Vorteile der langen Schulwoche.<br />

Philipp Rossi (2. Klasse Gymnasium)<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 1


Schuljahr<br />

2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4<br />

Das Schuljahr 2<strong>01</strong>3-<br />

2<strong>01</strong>4 beginnt am Donnerstag,<br />

den 5. September<br />

2<strong>01</strong>3 mit dem<br />

Eröffnungsgottesdienst<br />

um 18.00 Uhr in der<br />

Franziskanerkirche.<br />

Die Schüler treffen sich<br />

um 17.45 Uhr (die der<br />

ersten Mittelschulklassen<br />

um 17.30 Uhr) in<br />

den Klassen.<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 2<br />

Sommerjob – Ja oder Nein?<br />

Franziskanerschüler und Ferialarbeit<br />

49 % der Schüler <strong>des</strong> Lyzeums haben im vergangenen<br />

Sommer gearbeitet, während die restlichen<br />

51 % keiner Beschäftigung nachgingen.<br />

Dies ergab eine Umfrage in den Lyzealklassen<br />

Maximal 11 Distinktionen in fünf Bereichen kann<br />

ein Schüler in jedem Jahr, während seiner Zeit<br />

im Lyzeum, also in der 3., 4. und 5. Klasse der<br />

Oberschule, bekommen. Unter Distinktionen<br />

versteht man Bewertungen, die in Form von 1, 2<br />

oder 3 Punkten für gewisse Leistungen während<br />

<strong>des</strong> Schuljahres innerhalb und außerhalb der<br />

Schule vergeben werden. So wird beispielsweise<br />

für einen pünktlichen und regelmäßigen Schulbesuch<br />

eine Distinktion vergeben, für Interesse am<br />

Unterricht und Einsatz in der Schule werden bis<br />

zu zwei Distinktionen vergeben und für allfällige<br />

Bildungsguthaben bis zu vier Distinktionen.<br />

Unter allfälligen Bildungsguthaben versteht man<br />

den erfolgreichen Besuch von Kursen während<br />

<strong>des</strong> Schuljahrs, aber auch Praktika im Sommer<br />

oder ehrenamtliche Tätigkeit. Würde ein Schüler<br />

allerdings im Sommer zwei Monate arbeiten, drei<br />

Wochen einen Auslandsaufenthalt mit Sprachkurs<br />

machen, unter dem Jahr aktiv an Schwimmwettkämpfen<br />

teilnehmen und wöchentlich drei<br />

Mal trainieren, zusätzlich noch Klavier spielen<br />

und Leiter einer Ministrantengruppe sein, erhält<br />

dieser trotzdem nur die vier Distinktionen.<br />

Diese vier Distinktionen hätte der Schüler auch<br />

allein für seine Arbeit im Sommer und den Aus-<br />

<strong>des</strong> <strong>Franziskanergymnasium</strong>s. Von den 49 %, die<br />

gearbeitet haben, beabsichtigen 86 % auch im<br />

nächsten Sommer wieder zu arbeiten. Ein Grund<br />

hierfür könnte die Anerkennung einer min<strong>des</strong>tens<br />

vierwöchigen Arbeitserfahrung bei der<br />

Vergabe der Maturapunkte sein. Aufgeteilt nach<br />

Sektoren ergibt sich unter den 49 % folgen<strong>des</strong><br />

Bild: 32 % gingen im Gastgewerbe einer Beschäftigung<br />

nach, 22 % waren in der Landwirtschaft<br />

tätig, 18 % im Jugend- oder Sozialbereich und<br />

die restlichen 28 % waren im Tertiärsektor wie<br />

z.B. Büroarbeit, Telefondienst usw. tätig. Es gab<br />

aber auch Schüler, die als Zahnarzthelfer oder<br />

als Verkäufer in einem Feinkostladen gearbeitet<br />

haben. Die Palette der verschiedenen Arbeiten<br />

ist also ziemlich breitgefächert. Unter den 51 %,<br />

die nicht einem Sommerjob nachgingen, haben<br />

sich einige für einen Auslandsaufenthalt zum Verbessern<br />

von Fremdsprachen entschlossen (das<br />

<strong>Fränzi</strong>-Forum hat darüber berichtet).<br />

Was ist das Schulguthaben?<br />

Belohnung für engagierte Schüler<br />

landsaufenthalt bekommen, weil man grundsätzlich<br />

für außerschulische Tätigkeiten nicht mehr<br />

als vier Distinktionen bekommen kann. Die<br />

zusätzlichen Tätigkeiten unter dem Jahr würden<br />

also nicht mit in die Distinktionen einfließen.<br />

Erreicht ein Schüler mit seinen Tätigkeiten mehr<br />

als die Hälfte aller Distinktionen, also sechs, wird<br />

ihm die jeweils höhere Zahl an Maturapunkten<br />

zugesprochen, die er für seinen Notendurchschnitt<br />

bekommen kann. Das heißt, dass ein<br />

Schüler, der einen Notendurchschnitt von 7,3<br />

hat, zunächst die Möglichkeit hat, fünf oder sechs<br />

Maturapunkte zu bekommen. Erreicht er min<strong>des</strong>tens<br />

sechs der elf Distinktionen bekommt er<br />

sechs Maturapunkte, sind es weniger, bekommt<br />

er nur fünf Distinktionen. Am Ende <strong>des</strong> Lyzeums<br />

kann ein Schüler ein Schulguthaben von 25<br />

Punkten gesammelt haben, wobei acht Punkte im<br />

1. und 2. Lyzeum und neun Punkte im 3. Lyzeum<br />

erreicht werden können. Dieses Schulguthaben<br />

macht einen großen Teil, nämlich 1/4 der endgültigen<br />

Punkte bei der Matura aus. Ganz gute<br />

Schüler - mit einer Durchschnittsnote ab 9,<strong>01</strong><br />

- bekommen die maximalen Maturapunkte auch<br />

ohne außerschulisches Guthaben, nämlich nur<br />

durch ihre rein schulische Leistung.


Franziskanische Schätze<br />

Grundschüler entdecken das <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

„Ist das wirklich möglich? Unglaublich!“, staunen<br />

die Grundschüler, die gerade im Labor erfahren<br />

haben, dass sich Metalle bei großer Hitze dehnen.<br />

Sie führen vorsichtig den Versuch durch,<br />

da ich sie vorher daran erinnert habe, dass das<br />

Experimentieren mitunter auch sehr gefährlich<br />

sein kann. Die Neugierde der jungen Forscher<br />

ist nicht aufzuhalten. Die Jungen und Mädchen<br />

von der Grundschule Bozner Boden sind neben<br />

vielen anderen Grundschulklassen der Einladung<br />

<strong>des</strong> Gymnasiums gefolgt, die „Franziskanischen<br />

Schätze“ zu erkunden. Mit ihren Lehrerinnen<br />

hatten sie an drei Nachmittagen die Möglichkeit,<br />

das <strong>Franziskanergymnasium</strong> kennen zu lernen.<br />

Ich selbst half mit einigen Mitschülern im Workshop<br />

von Prof. Christoph Meraner und Prof.<br />

Leonhard Walder mit: Unter dem Motto „Laboratoriumsschätze“<br />

gab es interessante Versuche<br />

für die jungen Besucher.<br />

Beim Experimentieren merkt man, dass die<br />

Grundschüler bereits über einige Vorkenntnisse<br />

verfügen und vorsichtig mit den glühenden<br />

Laborgeräten umgehen. Im Labor sind vier Stationen<br />

aufgebaut. Bei mir dürfen sie Experimente<br />

zur hitzebedingten Ausdehnung von Metallen<br />

durchführen, mit meinen Mitschülern experimentieren<br />

sie mit verschiedenen Chemikalien,<br />

einer „3D-Brille“ aus dem frühen 20. Jahrhundert<br />

und mit einer Waage, die ungefähr 100<br />

Jahre alt ist. Die Dreiviertelstunde, die uns zur<br />

Verfügung steht, ist rasch vorbei, und die Schüler<br />

machen sich auf den Weg zum Workshop<br />

„Naturhistorische Schätze“. Die Schüler werden<br />

von Prof. Lorenz ins Kabinett begleitet, wo<br />

er ihnen die ausgestellten Gesteine und ausgestopften<br />

Tiere zeigt. „Archäologie ist wirklich<br />

gruselig“, sagt ein Volksschüler, der gerade einen<br />

menschlichen Schädel in der Hand hält. Nach<br />

dem Besuch <strong>des</strong> Kabinetts dürfen die Schüler<br />

noch einen Workshop besuchen. Die Auswahl<br />

ist groß. Bei Prof. Hertscheg dürfen sie sich in<br />

einem englischsprachigen Theaterstück selbst<br />

als Schauspieler versuchen. Bei Prof. Pichler wird<br />

ihnen angeboten, wie die Römer zu schreiben<br />

und eine Kugelspirale im Werkraum herzustellen.<br />

Prof. Niederseer berichtet ihnen über seine<br />

Erfahrung in Thailand, mit Pater Roland können<br />

sie im Kloster die „Schätze <strong>des</strong> Glaubens“ entdecken.<br />

Und da etwas Bewegung immer gesund<br />

ist, hat Prof. Mair die „Schatzsuche im Blindenland“,<br />

einen Minotaurus-Parcour, in der Turnhalle<br />

aufgebaut. Am Ende <strong>des</strong> Nachmittags sind<br />

die Grundschüler und ihre Lehrpersonen sehr<br />

zufrieden: „So viel Spaß möchten wir jeden Tag<br />

haben.“. Auch ich habe mich in meiner Rolle als<br />

Betreuer unterhalten und bin mir sicher, dass<br />

den Grundschülern dieser Nachmittag lange in<br />

Erinnerung bleiben wird.<br />

Philipp Rossi (2. Klasse Gymnasium)<br />

Das Naturhistorische Kabinett am <strong>Franziskanergymnasium</strong> war eine besondere Attraktion für die<br />

Grundschüler (Foto: Max Pattis).<br />

Franziskanische<br />

Schätze<br />

Im Rahmen der Veranstaltung„Franziskanische<br />

Schätze“ sind<br />

verschiedene Grundschulklassen<br />

aus <strong>Bozen</strong><br />

am 4., 11. und 18.<br />

Dezember 2<strong>01</strong>3 einen<br />

Nachmittag lang ins<br />

<strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

eingeladen worden,<br />

um die Schule näher<br />

kennenzulernen und<br />

um an den verschiedenen<br />

Workshops teilzunehmen.<br />

Das Angebot<br />

an Workshops war<br />

sehr groß, so konnten<br />

die jungen Besucher<br />

einen umfassenden Einblick<br />

in das Bildungsangebot<br />

unserer Schule<br />

erhalten. Da die „Franziskanischen<br />

Schätze“<br />

bei Professoren und<br />

Grundschülern großen<br />

Beifall erhalten haben,<br />

wird die Veranstaltung<br />

voraussichtlich<br />

im nächsten Schuljahr<br />

wiederholt.<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 3


Laufwunder<br />

Unter dem Motto<br />

„Aller Anfang ist Wasser“<br />

beteiligte sich die<br />

1. Klasse Lyzeum am<br />

3.Mai 2<strong>01</strong>3 am von der<br />

Young Caritas organisierten„Laufwunder<br />

2<strong>01</strong>3“. Bei diesem<br />

Spendenwettbewerb<br />

sucht sich jeder Schüler<br />

einen Sponsor (Eltern,<br />

Großmutter, Unternehmen,...),<br />

der pro<br />

gelaufene Runde einen<br />

bestimmten Betrag<br />

zahlt. Der „erlaufene“<br />

Betrag kommt einem<br />

Wasserprojekt in<br />

Cochabamba, Bolivien,<br />

zugute. Prof. Mair und<br />

Pater Roland, die das<br />

Projekt an der Schule<br />

umsetzten, ging es<br />

vor allem darum, das<br />

Thema Wasser in den<br />

Mittelpunkt zu stellen.<br />

In 90 Minuten<br />

Zeit wurden von den<br />

Schülern knapp 1.400<br />

€ erlaufen, wobei die<br />

sportlichsten Schüler<br />

sogar 15,5 km liefen.<br />

Prof. Mair und die<br />

Organisatoren von<br />

Young Caritas zeigten<br />

sich sehr erfreut über<br />

das Engagement der<br />

Schüler, von denen<br />

einer meinte: „Erstaunlich,<br />

was man leisten<br />

kann, wenn man nur<br />

ein klares Ziel vor<br />

Augen hat. Es ist schön<br />

zu wissen, dass man<br />

etwas Gutes bewirken<br />

kann.“<br />

Florian Felder<br />

(1. Klasse Lyzeum)<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 4<br />

Kulturelle Bereicherung<br />

Schüler aus Bosnien besuchen das <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

"Knödel, das gute Verhältnis von Lehrern und<br />

Schülern und das Kabinett." Das wird den<br />

Jugendlichen aus Bosnien in Erinnerung bleiben.<br />

Am 17. März besuchten die sechs Schüler <strong>des</strong><br />

klassischen <strong>Franziskanergymnasium</strong>s in Visoko<br />

unter der Leitung ihres Lehrers Fra Stipp das<br />

<strong>Franziskanergymnasium</strong> <strong>Bozen</strong>. Diese siebentägige<br />

Reise wurde durch eine Initiative von Prof.<br />

Harald Niederseer ermöglicht. Zusammen mit<br />

einer Gruppe von Schülern <strong>des</strong> <strong>Franziskanergymnasium</strong>s<br />

war er im vergangenen Jahr nach<br />

Bosnien gereist. Dort hatten sie das <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

in Visoko besucht und gleichzeitig<br />

die Schüler dazu eingeladen, nach Südtirol zu<br />

kommen.<br />

Untergebracht waren die bosnischen Gäste bei<br />

den Schülern, die nach Bosnien gereist waren. Im<br />

Laufe der Woche besuchten sie die wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten. "Das Ötzimuseum, Meran<br />

und die schönen Gassen in <strong>Bozen</strong> fanden wir<br />

toll", sagt Adina, eine der Schülerinnen. An einem<br />

Tag besuchten sie das <strong>Franziskanergymnasium</strong>.<br />

In einem Vortrag erzählten sie den Schülern von<br />

ihrem Land und ihrer Schule. Dabei erfuhren die<br />

Bozner Schüler, dass es in Bosnien viele kulturelle<br />

Unterschiede gibt und dass sich das auch<br />

in ihrer Schulgemeinschaft widerspiegelt. Trotz<br />

dieser Unterschiede würden sich aber alle sehr<br />

gut verstehen: "Wir sollten ein Vorbild für unsere<br />

Politiker sein." In ihrer Schule gebe es außerdem<br />

17 Fächer und an jedem Tag eine Lernzeit<br />

am Nachmittag. Viele in der Klasse interessierte<br />

besonders, wie das Zusammenleben nach der<br />

langen Kriegszeit funktioniere und ob es noch<br />

ethnisch-religiöse Konflikte gebe. Doch diese<br />

Frage wurde von den Schülern und ihrer Begleitperson<br />

nicht beantwortet. Offensichtlich ist also<br />

der Krieg immer noch ein Tabu-Thema.<br />

Auf die Frage, warum sie denn das Gymnasium<br />

in Visoko besuchen würden, das offensichtlich<br />

sehr viel Engagement voraussetzt, antworteten<br />

die Schüler, dass sie mit dieser Schulausbildung<br />

größere Chancen in der Arbeitswelt hätten und<br />

man sich ein gutes Basiswissen aneignen könne.<br />

Den Bozner Schülern ist während dieses Treffens<br />

besonders aufgefallen, wie gut alle Schüler<br />

aus Visoko deutsch sprachen, obwohl sie nach<br />

eigenen Angaben erst seit wenigen Jahren darin<br />

unterrichtet wurden. Am Ende <strong>des</strong> Vortrages<br />

verteilten die jungen Gäste bosnische Süßigkeiten.<br />

"Der Besuch war eine Bereicherung für uns alle",<br />

betont Prof. Niederseer, der den Kontakt mit<br />

dem Gymnasium beibehalten will.<br />

Hannah Facchinelli (2. Klasse Lyzeum)


Ein besonderes Erlebnis<br />

Schüler nehmen an Fremdsprachenwettbewerben teil<br />

Sie nahmen am Fremdsprachenwettbewerb teil: Gunda Fragner-Unterpertinger, Moritz Plattner,<br />

Valentine Pichler, Susanne Atzwanger, Nicola Stringari, Barbara Knoll, Felix Mair, Francesca<br />

Melega (von links)<br />

Es ist eine Sache, in der eigenen Klasse zu sitzen<br />

und mit den Mitschülerinnen und Mitschülern<br />

eine Schularbeit zu schreiben, die vom eigenen<br />

Professor zusammengestellt wurde. Eine<br />

ganz andere Situation bietet sich hingegen beim<br />

Tiroler Fremdsprachenwettbewerb und bei der<br />

Philosophieolympiade. Auch heuer durften ausgewählte<br />

Schülerinnen und Schüler in Begleitung<br />

vom Professor Pichler nach Innsbruck ins<br />

„Haus der Begegnung“ fahren, um sich dort<br />

Konkurrentinnen und Konkurrenten aus ganz<br />

Tirol zu stellen. Es war möglich in den Fächern<br />

Englisch, Latein und Griechisch anzutreten. Die<br />

Kandidaten für Englisch mussten sich Runde für<br />

Runde weiterkämpfen, während diejenigen, die<br />

für Latein und Griechisch antraten, einen Text<br />

eines zuvor bekanntgegebenen Autors übersetzen<br />

mussten. Für Englisch nahmen Barbara<br />

Knoll und Moritz Plattner teil, sie mussten in<br />

der ersten Runde Übungen zum Hör- und Textverständnis<br />

machen und auch eine kurze Einlage<br />

zu einem vorgegebenen Thema vorbereiten. In<br />

der zweiten Runde waren nur mehr 16 Teilnehmer,<br />

darunter auch Barbara Knoll. Sie musste in<br />

einer kleinen Gruppe über ein Thema diskutieren.<br />

In Latein traten Susanne Atzwanger, Gunda<br />

Fragner-Unterpertinger und Valentine Pichler<br />

an. Susanne und Gunda erreichten mit ihren<br />

Tibull-Übersetzungen den 6. Platz. In Griechisch<br />

traten Francesca Melega, Felix Maier und Nicola<br />

Stringari an. Felix und Nicola landeten dabei<br />

gemeinsam auf dem 5. Platz.<br />

An der Philosophieolympiade nahm Louis M. C.<br />

Schropp teil. Über diese Erfahrung erzählt er:<br />

"Die Philosophieolympiade war ein unvergleichliches<br />

Erlebnis für mich. Ich habe beim Vorbereitungskurs<br />

am Vortag sehr viel darüber gelernt,<br />

wie man ein perfektes Essay abliefert. Am nächsten<br />

Tag haben wir dann alle von 9 bis 13.00 Uhr<br />

Zeit gehabt ein Essay zu einem vorgegebenen<br />

Thema zu schreiben. Ich freue mich, den 8. Platz<br />

belegt zu haben."<br />

Für alle Teilnehmer war es eine besondere<br />

Erfahrung, gegen fremde Schülerinnen und Schüler<br />

anzutreten und von fremden Professoren<br />

bewertet zu werden. Auch wenn heuer beim<br />

Fremdsprachenwettbewerb nicht wie in den<br />

letzten Jahren die ersten Plätze besetzt wurden,<br />

sind alle stolz auf ihre Leistung.<br />

Valentine Pichler (3. Klasse Lyzeum)<br />

Matura-Fach<br />

Latein<br />

Am 29. Jänner hat<br />

das Unterrichtsministerium<br />

in Rom die<br />

Fächer der zweiten<br />

schriftlichen Arbeit der<br />

Matura 2<strong>01</strong>3 bekannt<br />

gegeben. An den klassischen<br />

Lyzeen trifft<br />

es heuer Latein zu<br />

dieser Prüfung, die je<br />

nach Schultyp variiert<br />

und vom Ministerium<br />

Jahr für Jahr neu festgelegt<br />

wird. Die Schüler<br />

werden somit bei<br />

der Prüfung mit einem<br />

Text eines lateinischen<br />

Autors konfrontiert<br />

werden, den sie in die<br />

deutsche Sprache übersetzen<br />

müssen. Zur<br />

Auswahl stand für die<br />

humanistischen Gymnasien<br />

neben Latein<br />

auch Griechisch als<br />

mögliche Sprache der<br />

zweiten Maturaarbeit.<br />

Bekannt gegeben wurden<br />

auch die Fächer,<br />

die von den externen<br />

Mitgliedern der Prüfungskommissionvertreten<br />

werden. Für<br />

das <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

<strong>Bozen</strong> sind es<br />

Latein, Mathematik und<br />

Naturkunde-Chemie.<br />

Die Abschlussprüfung<br />

beginnt am Mittwoch,<br />

19. Juni mit der ersten<br />

schriftlichen Prüfung<br />

(Deutsch schriftlich).<br />

Am 20. Juni steht die<br />

zweite schriftliche Prüfung<br />

mit Latein auf dem<br />

Programm.<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 5


Philipp Trojer aus<br />

<strong>Bozen</strong>/Gries besucht<br />

die 1. Klasse Lyzeum<br />

<strong>des</strong> <strong>Franziskanergymnasium</strong>s<br />

und ist nicht<br />

nur ein hervorragender<br />

Schüler, sondern<br />

auch ein Multitalent<br />

in der Musikszene.<br />

Zurzeit ist er Mitglied<br />

in vier verschiedenen<br />

Bands, wo er als Gitarrist,<br />

Sänger und auch<br />

Pianist mitwirkt. Seine<br />

erste Gitarre bekam er<br />

mit sechs Jahren und<br />

ist seitdem ein begeisterter<br />

und motivierter<br />

Musiker. Das <strong>Fränzi</strong><br />

Forum berichtet über<br />

seinen Werdegang und<br />

wie Musik sein tägliches<br />

Leben beeinflusst.<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 6<br />

„Auf der Bühne bin ich zu Hause“<br />

Über die musikalische Karriere eines Franziskanerschülers<br />

„Musik ist für mich ein Zufluchtsort, ein Gute-<br />

Laune-Macher, Trost und meine große Leidenschaft“,<br />

sagt Philipp Trojer. Alles begann schon<br />

im Kin<strong>des</strong>alter: Philipps Vater spielte in seiner<br />

Jugend im „Reinegg Quintett“ Bass und so<br />

bekam der kleine Philipp von klein auf schon<br />

immer hautnah mit, was es hieß, ein Musiker zu<br />

sein. Bei einer Fahrt in den Kindergarten, wo<br />

sich Klein-Philipp über das Lied „Walk of Life“<br />

von Dire Straits unwahrscheinlich freute, wurde<br />

dem Vater klar, dass aus diesem kleinen Lausbuben<br />

eines Tages noch ein Musiker werden<br />

sollte. So dauerte es nicht lange und schon im<br />

Alter von zehn Jahren wurde Philipp zum Unterricht<br />

für klassische Gitarre an der Musikschule<br />

Gries aufgenommen. Im selben Jahr schenkte der<br />

Vater dem Sohn eine eigene E-Gitarre und Philipp<br />

besucht nun neben dem Kurs für klassische<br />

Gitarre auch einen für E-Gitarre. Sein Traum,<br />

eines Tages mit einer E-Gitarre auf der Bühne zu<br />

stehen, sollte sich bald erfüllen. Prof. Thomaser<br />

lädt den Elfjährigen ein, als Gitarrist bei der ATB<br />

(Armin Thomaser Big Band) mitzuspielen. Dort<br />

bleibt er, bis sich die Band 2<strong>01</strong>2 auflöst. „Diese<br />

Einladung war ein Riesenglück für mich, weil ich<br />

viel über Jazz und Swing, Akkorde, Rhythmen und<br />

Solos lernen konnte“, erzählt Philipp. „Dieser<br />

Band verdanke ich die Grundlage für all das, was<br />

ich heute kann!“ Auch die großen Auftritte mit<br />

der ATB, z.B. in der Haselburg, beim Vierwitzmitte<br />

in Sarnthein oder beim Tag der Offenen Tür<br />

<strong>des</strong> <strong>Franziskanergymnasium</strong>s seien eine wertvolle<br />

Erfahrung gewesen. Heute spielt Philipp als<br />

E-Gitarrist bei der <strong>Fränzi</strong>rockband, wo er die<br />

Rocksongs seiner Idole nachspielen kann. Die<br />

Band, zu der auch Prof. Thomas und Prof. Walder<br />

gehören, ließ im Streitberger Keller, in der Schulturnhalle<br />

und beim Rock No Border–Konzert<br />

<strong>des</strong> Vereines „Helfens Ohne Grenzen“ aufhorchen.<br />

Bei der FRB traute sich Philipp auch erstmals<br />

ans Mikrophon: „Singen ist für mich eine<br />

neue Herausforderung, die ich mir nicht mehr<br />

wegdenken kann“, beschreibt er diese neue<br />

Erfahrung. „Dabei habe ich als Kind wirklich<br />

mehr schlecht als recht gesungen!“. Jetzt singt er<br />

bei zwei weiteren Bands und hat damit bewiesen,<br />

dass er es durchaus drauf hat. Seit 2<strong>01</strong>1 besucht<br />

Philipp regelmäßig Stimmbildung. Wie es sich für<br />

einen richtigen Künstler gehört, braucht es auch<br />

Erfahrungen in Tonstudios, die Philipp dank seiner<br />

Mitgliedschaft bei der „Pixie Dixie Jazzband“<br />

von Prof. Thomaser machen konnte. Doch der<br />

ehrgeizige Grieser spielt noch in zwei weiteren<br />

Bands: Since 11 und Imaginary Unity. Schon seit<br />

längerer Zeit hatte er den Wunsch eine eigene<br />

Band zu haben. Durch einen glücklichen Zufall<br />

habe er einen Musiker kennengelernt, der wie<br />

Philipp als Kinderbetreuer beim Aktivsommer<br />

Sarntal tätig war: „Schon am ersten Arbeitstag<br />

brachten wir unsere Gitarren mit und spielten<br />

und sangen zusammen in den Pausen und schnell<br />

entschieden wir uns dazu, ein AcousticDuo zu<br />

gründen.“ Die beiden übten den ganzen Sommer<br />

lang und im Herbst folgte der erste Auftritt<br />

in Sarnthein, Konzerte in Pubs, bei Firmenessen,<br />

Geburtstagsfeiern und Kirchtagen. Einziger<br />

Nachteil: „Oft fallen Auftritte unter der Woche<br />

an und da fällt mir das Aufstehen dann besonders<br />

schwer.“ Sein Ehrgeiz und Talent brachten Philipp<br />

schließlich auch den 2. Platz beim österreichischen<br />

Bun<strong>des</strong>wettbewerb Jazz Pop Rock, wo er<br />

als Sänger mit der Band Imaginary Unity von der<br />

Musikschule Gries teilnahm. Bei Imaginary Unity<br />

saß Philipp erstmals auch hinterm Klavier. Ein<br />

konkretes Vorbild hat Philipp in der Musikszene<br />

nicht, aber Musiker wie Kurt Cobain (Poster<br />

in seinem Zimmer), Freddie Mercury und Steve<br />

Morse (eingerahmtes Autogramm in seinem<br />

Zimmer) sind für ihn eine Möglichkeit täglich<br />

etwas dazuzulernen. „Musik knüpft neue Freundschaften,<br />

schweißt Menschen zusammen und<br />

schenkt einem viele wunderschöne Momente,<br />

wichtige Erfahrungen, Träume und Genugtuung.<br />

Ich wünsche mir, dass ich meine Leidenschaft zu<br />

meinem Beruf machen kann und <strong>des</strong>halb werde<br />

ich immer dabei bleiben und Musik machen.“<br />

Florian Felder (I. Klasse Lyzeum)


Ein Tag in der Arbeitswelt<br />

Operation Daywork - eine große Bereicherung<br />

Am Freitag, den 12. April dieses Jahres fand der<br />

sogenannte "Operation Daywork" statt. Dabei<br />

handelte es sich um ein soziales Projekt, in dem<br />

Schüler verschiedener Schulen einen Tag lang bei<br />

Privatpersonen sowie Unternehmen arbeiteten.<br />

Das erwirtschaftete Geld kam dem EZA - Projekt<br />

Adopt Srebrenica zugute. Dieses hat es sich<br />

zum Ziel gemacht - gemäß dem Motto "Vom<br />

Krieg lernen um Frieden zu schaffen" - die Ethnien<br />

der vom Bosnienkrieg schwer betroffenen<br />

Stadt Srebrenica wieder zusammenzuführen,<br />

Ängste abzubauen und ehemalige Freundschaften<br />

neu zu beleben. Durch umfassende Dokumentationsarbeit,<br />

Aufarbeitung der Vergangenheit<br />

und besonders durch das Gespräch mit den<br />

Menschen möchte "Adopt Sreberenica" mentale<br />

Grenzen überwinden und eine neue multiethnische<br />

Gesellschaft, die auf gegenseitige Achtung<br />

und Respekt basieren soll, schaffen.<br />

Am Operation Daywork nahmen Schüler aus<br />

Südtirol, Trentino und der Provinz Cesena (Emilia<br />

- Romagna) teil. Auch an unserer Schule<br />

erklärten sich einige bereit, für karitativ - soziale<br />

Zwecke einen Tag lang die Schulbank mit<br />

dem Arbeitsplatz zu tauschen. Erlaubt war die<br />

Teilnahme - aus rechtlichen Gründen - nur<br />

den Oberschülern. Die Schüler fanden bei sehr<br />

unterschiedlichen Arbeitgebern eine Stelle und<br />

kehrten mit wertvollen Eindrücken und schönen<br />

Erinnerungen an einen ganz besonderen Tag<br />

heim. Allesamt sprachen sie von einer großen<br />

Bereicherung.<br />

Ich verbrachte den Operation Daywork am Lan<strong>des</strong>krankenhaus<br />

<strong>Bozen</strong>, in der Abteilung für Urologie.<br />

Vermittelt wurde mir die Stelle durch Prof.<br />

Niederseer.<br />

Während der Arbeitszeit wurde ich von der<br />

Leiterin der Pflegeabteilung begleitet, die mir<br />

die verschiedenen Tätigkeiten und Aufgaben der<br />

Urologieabteilung erläuterte und mir einen Einblick<br />

in den Alltag am Krankenhaus gewährte.<br />

Julian Nikolaus Rensi<br />

Zunächst hielt ich mich in der Sektion für Diagnostik<br />

auf. Dort war es möglich, die verschiedenen<br />

diagnostischen Maßnahmen kennenzulernen.<br />

Ebenso nannte der zuständige Diagnostiker die<br />

Probleme und Komplikationen im Urogenitalbereich<br />

- und wie man heutzutage diesen Problemen<br />

begegnet. Am späten Vormittag wurde mir<br />

die Arbeitsweise mit den Patienten vorgestellt<br />

und aufgezeigt, welche Kriterien das Pflegepersonal<br />

erfüllen muss. Außerdem erklärte mir die<br />

Leiterin der Pflegeabteilung die Grundzüge <strong>des</strong><br />

Verhaltens gegenüber Patienten, das auf dem<br />

Prinzip "pflegen, aber nicht verwöhnen" beruht.<br />

Zur Mittagszeit durfte ich mithelfen, das Essen<br />

auszuteilen. Nach einer kurzen Pause wurde ich<br />

anschließend in die Abteilung für Lithotripsie<br />

geführt. Das ist jene Abteilung, in der versucht<br />

wird, die Nierensteine durch Stoßwellen zu zertrümmern.<br />

Im Gespräch mit dem Fachpersonal<br />

lernte ich die vielfältigen Behandlungsmethoden<br />

kennen, ferner wurde die enorme Bedeutung<br />

<strong>des</strong> technologischen Fortschritts in der Medizin<br />

unterstrichen. Als Abschluss meines Aufenthaltes<br />

am Krankenhaus <strong>Bozen</strong> wurde mir noch<br />

die Tätigkeit im Verwaltungsbereich präsentiert.<br />

Der Arbeitstag machte mir deutlich, wie viele<br />

Komponenten oft zusammenarbeiten müssen,<br />

um eine effiziente Arbeit zu erzielen. Und auch,<br />

welchen Reichtum an verschiedenen Berufen<br />

und Aufgaben ein Arbeitsplatz bergen kann.<br />

Ich persönlich entschied mich, am Operation<br />

Daywork teilzunehmen, weil ich es für wichtig<br />

halte, dass genau an der Franziskanerschule soziale<br />

Projekte wahrgenommen werden - Franziskus<br />

selbst ist uns diesbezüglich allen ein Vorbild.<br />

Außerdem hoffe ich, mit meiner Teilnahme einen<br />

Beitrag - wenn auch nur einen kleinen - zum<br />

geistigen Wiederaufbau Bosnien - Herzegowinas<br />

geleistet zu haben. Die Thematik rund um den<br />

Bosnienkrieg interessiert mich als Südtiroler<br />

nämlich besonders, es bestehen ja gewisse Parallelen<br />

zwischen der historischen Entwicklung<br />

Südtirols und Bosnien. Beide Länder waren und<br />

sind kulturell nicht homogen, und auch hierzulande<br />

gab es ethnisch motivierte Konflikte, auch<br />

wenn sie nicht in einen Krieg ausarteten. Ich bin<br />

überzeugt, dass jeder Südtiroler die Gründe und<br />

Ursachen für den Bosnienkrieg verstehen kann -<br />

da ja auch seine Heimat lange kulturell und ethnisch<br />

zerrissen war.<br />

Julian Nikolaus Rensi (2. Klasse Gymnasium)<br />

Projekt „Faire<br />

Pause“<br />

„Gesund und Fair“ lautet<br />

das Motto einer<br />

Gruppe von zwölf<br />

Schülern <strong>des</strong> <strong>Franziskanergymnasium</strong>s,<br />

die<br />

zusammen mit Prof.<br />

Michael Mair vier bis<br />

fünfmal jährlich das<br />

Projekt „Faire Pause“<br />

auf die Beine stellt.<br />

Die Schüler verkaufen<br />

während der Pausen<br />

Produkte vom Weltladen,<br />

die für eine<br />

gerechte Entlohnung<br />

der Hersteller stehen.<br />

Zudem wird garantiert,<br />

dass keine Kinderarbeit<br />

bei der Herstellung<br />

der sogenannten<br />

„Fair-Trade Produkte“<br />

geleistet wird. Neben<br />

Kornriegel, Bananenmilch<br />

und frischem saisonalen<br />

Obst werden<br />

auch „Brote mit fairer<br />

Nutella“ zu gerechten<br />

Preisen an die Mittel<br />

–und Oberschüler<br />

verkauft. Der Erlös<br />

<strong>des</strong> Projektes fließt<br />

in gemeinnützige Projekte.<br />

Florian Felder<br />

(1. Klasse Lyzeum)<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 7


Wettbewerb<br />

Politische<br />

Bildung<br />

Der „Österreichische<br />

Bun<strong>des</strong>wettbewerb<br />

Politische Bildung –<br />

Europaquiz“ findet alljährlich<br />

in einem der<br />

österreichischen Bun<strong>des</strong>länder<br />

statt. Die<br />

Teams, die aus den neun<br />

Bun<strong>des</strong>ländern und aus<br />

Südtirol kommen, müssen<br />

Aufgabenstellungen<br />

aus den Bereichen<br />

Geschichte, Politische<br />

Bildung, Erdkunde und<br />

Sozialkunde lösen. Den<br />

heurigen Wettbewerb<br />

hat die Mannschaft<br />

aus Niederösterreich<br />

gewonnen. Voraussetzung<br />

für die Teilnahme<br />

war der Sieg bei den<br />

Wettbewerben auf<br />

Lan<strong>des</strong>ebene: Philipp<br />

Rossi von der 2. Klasse<br />

Gymnasium errang<br />

beim Wettbewerb auf<br />

Südtirol-Ebene einen<br />

hervorragenden ersten<br />

Platz und gehörte auch<br />

beim Wettbewerb der<br />

Nord- und Südtiroler<br />

zu den Siegern. Der<br />

Lohn waren eine Reise<br />

nach Laibach und die<br />

Teilnahme beim österreichischenWettbewerb<br />

in Eggenburg/<br />

Niederösterreich.<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 8<br />

Politik, Politik, Politik<br />

<strong>Fränzi</strong>-Schüler nimmt am Europaquiz 2<strong>01</strong>3 teil<br />

Mittwoch, 17. April 2<strong>01</strong>3, 08.30 Uhr, Autobahneinfahrt<br />

<strong>Bozen</strong> Süd. Ich warte auf den Kleinbus,<br />

der mich nach Eggenburg (Niederösterreich)<br />

zum „Österreichischen Bun<strong>des</strong>wettbewerb<br />

Politische Bildung – Europaquiz 2<strong>01</strong>3“ bringen<br />

wird. Endlich hält er an und ich kann einsteigen<br />

und mir einen Platz aussuchen. Die Fahrt ins<br />

östliche Waldviertel ist lange, doch ich kann es<br />

kaum erwarten, dass der Wettbewerb beginnt.<br />

An diesem nehmen jeweils die Erstplatzierten<br />

der regionalen Vorentscheidungen in den verschiedenen<br />

Schulstufen der neun österreichischen<br />

Bun<strong>des</strong>länder und Südtirols teil. Gleich<br />

nach unserer Ankunft beginnt die erste Runde<br />

<strong>des</strong> Europaquiz. Die Aufgabe <strong>des</strong> Team Südtirol<br />

ist es, nach einer zehnminütigen Vorbereitung<br />

Vorschläge und Appelle zur Verbesserung der<br />

Arbeitsmarktpolitik in Form einer Rede bei der<br />

Jury einzureichen. Im Anschluss folgt die zweite<br />

Runde, in der wir einige Fragen über die mittelalterliche<br />

Kleinstadt Eggenburg, z.B. „Wie viele<br />

Stadttore hatte Eggenburg“, beantworten, indem<br />

wir uns die Lösungen durch Besichtigung der<br />

einzelnen Denkmäler und durch Befragung der<br />

Passanten verschaffen. In der letzten Runde <strong>des</strong><br />

heutigen Tages müssen wir europäische Staaten<br />

auf einer Landkarte benennen und auf Bildern<br />

herausfinden, um welche prominenten Persönlichkeiten<br />

es sich dabei handelt. Der Tag endet<br />

schließlich mit dem Aben<strong>des</strong>sen im Stadthotel,<br />

wo wir untergebracht sind, und mit der Besichtigung<br />

<strong>des</strong> örtlichen Museums. Da der Tag lange<br />

gewesen ist, bin ich froh, mich ausruhen zu können,<br />

freue mich aber auf die nächsten Spielrunden.<br />

Am Donnerstag wird der Wettbewerb<br />

gleich nach dem Frühstück in der örtlichen<br />

Raiffeisenbank fortgesetzt. Fragen über aktuelle<br />

Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

erwarten die Teilnehmer. Einige Aufgabenstellungen,<br />

z.B. „Wann wurde die erste U-Bahn<br />

Linie in Wien eröffnet?“, sind zwar schwer, aber<br />

doch mit Vergnügen zu beantworten. Nach einer<br />

kurzen Pause wird der Wettbewerb fortgesetzt.<br />

Es folgen Fragen über Zeitgeschichte in Österreich<br />

und Europa nach 1945 und die Europäische<br />

Union. Bei manchen Fragen, wie z.B. „Welche der<br />

folgenden Städte liegt am südlichsten: Amsterdam,<br />

Berlin, Brüssel oder London?“, sind nicht<br />

nur Vorkenntnisse und Interesse am Fach Politische<br />

Bildung gefragt, sondern auch die Fähigkeit,<br />

Fakten kombinieren und verknüpfen zu können.<br />

Nach dem Ende der Runden erwartet uns ein<br />

entspannender Nachmittag mit zahlreichen Freizeitangeboten,<br />

z.B. einer Modelleisenbahn, in der<br />

Lan<strong>des</strong>berufsschule Eggenburg. Im Gespräch mit<br />

den anderen Teilnehmern aus den neun österreichischen<br />

Bun<strong>des</strong>ländern vergeht die Zeit wie im<br />

Flug. Schnell wird es Abend: Der niederösterreichische<br />

Bildungslan<strong>des</strong>rat Karl Wilfing prämiert<br />

gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten, etwa<br />

dem Eggenburger Bürgermeister Willibald Jordan,<br />

die Siegermannschaft <strong>des</strong> Europaquiz 2<strong>01</strong>3.<br />

Das Team aus Niederösterreich hat schlussendlich<br />

den Österreichischen Bun<strong>des</strong>wettbewerb<br />

Politische Bildung 2<strong>01</strong>3 gewonnen, wir Südtiroler<br />

haben den achten Platz erlangt. Nach der Siegerehrung<br />

konnten wir alle, sowohl Veranstalter<br />

als auch Teilnehmer, den Tag am Abendempfang<br />

in der Lan<strong>des</strong>berufsschule gemütlich ausklingen<br />

lassen. Die Zeit in der charakteristischen Waldviertler<br />

Kleinstadt ist wie im Flug vergangen, am<br />

Freitag fahren wir nach dem Frühstück wieder<br />

nach <strong>Bozen</strong> zurück. Dieser Aufenthalt wird mir<br />

mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben.<br />

Philipp Rossi (2. Klasse Gymnasium)<br />

Auch indem sie eine Rede über die Arbeitsmarktpolitik hielten, bewiesen die Schüler ihre<br />

weitreichenden Kenntnisse im Fach Politische Bildung.


Was Schüler immer schon wissen wollten…<br />

ORF-Redhaus am <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

„Warum verdient Luis Durnwalder mit 22.000<br />

Euro monatlich mehr als Barack Obama mit<br />

20.000 Euro monatlich?“ Mit dieser Frage haben<br />

Moritz Grumer und David Lunz aus der 3. Klasse<br />

Mittelschule voll punkten können. Im Rahmen<br />

<strong>des</strong> vom ORF Tirol organisierten „Redhaus“<br />

wurde Schülern aus allen Klassen die Möglichkeit<br />

geboten, Fragen zu stellen, die sie schon<br />

lange interessierten. Auf Initiative von Prof. Eder<br />

war das „Redhaus“ nun erstmals auch in Südtirol<br />

unterwegs. In einer Kabine, die im Heimsaal<br />

aufgestellt wurde, konnten Schüler Fragen<br />

stellen, die sie schon immer interessierten. Die<br />

fünf besten Fragen wurden von einem Team <strong>des</strong><br />

ORF ausgewählt und zum Online-Voting auf die<br />

Homepage <strong>des</strong> ORF-Tirol gestellt. Neben der<br />

Siegerfrage wurden folgende Fragen gestellt und<br />

als besonders interessant eingestuft: Wie träumen<br />

Menschen, die von Geburt an blind sind?<br />

- Kann ein schwarzes Loch, das alles schluckt,<br />

auch ein anderes schwarzes Loch schlucken?<br />

Wenn ja, wie verändert es sich? - Wenn Superkleber<br />

überall klebt, warum klebt er dann nicht<br />

an der Innenseite von der Tube? - Wie viel wiegt<br />

eine Schneeflocke durchschnittlich? Die „Durnwalder-Frage“<br />

wurde von Politikwissenschaftler<br />

Philipp Frener im Rahmen einer Tirol-Heute-<br />

Sendung beantwortet. Der ORF ermöglichte es<br />

den Schülern in Begleitung eines Kamerateams<br />

dem Lan<strong>des</strong>hauptmann die Frage zu stellen. Dieser<br />

stellte klar: „Bei den 22.000 € handelt es sich<br />

um eine Erzlüge“ Er verdiene als Landtagsabgeordneter<br />

5.800 € monatlich und für das Amt<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>hauptmannes die genannten 83% als<br />

Zusatz. „Das heißt, so wie es heute ist, ungefähr<br />

10.000 € im Monat“, so Durnwalder. Mit dieser<br />

Antwort waren Moritz und David sehr zufrieden.<br />

Auch Prof. Eder zeigte sich erfreut:„Die Schüler<br />

hatten viel Spaß bei der Sache. Die Fragen waren<br />

interessant, witzig und auch durchaus philosophisch.“<br />

Manche hätten ihren Mut zusammennehmen<br />

müssen, um die Frage vor der Kamera<br />

zu stellen, manchen sei es ganz leicht gefallen.<br />

„Es war interessant zu sehen, wie der ORF die<br />

Aktion aufzieht, wie online gevotet wurde und<br />

wie die Umsetzung der Gewinnerfrage vonstatten<br />

ging.“ Das Ziel der Veranstaltung sei erreicht<br />

worden und sie könne sich durchaus vorstellen,<br />

dass die Schule auch im nächsten Jahr am Redhaus<br />

teilnimmt.<br />

Florian Felder (1. Klasse Lyzeum)<br />

Beim Redhaus zeigte sich, dass es gar nicht so leicht ist, eine interessante Frage zu stellen.<br />

Impressum: <strong>Fränzi</strong> - Forum<br />

Eigentümer und Herausgeber: Wolfgang Malsiner,<br />

<strong>Franziskanergymnasium</strong> <strong>Bozen</strong><br />

Eintragung beim Lan<strong>des</strong>gericht <strong>Bozen</strong>: Nr. 2/2003<br />

R.ST. am 20/3/2003<br />

Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Walther Werth<br />

Redaktion: Paul Bertagnolli, Hannah Facchinelli, Nora<br />

Gasser, Florian Felder, Philipp Rossi<br />

Gestaltung: Thomas Tschager<br />

Druck: Ferrari Auer <strong>Bozen</strong><br />

Im Rahmen <strong>des</strong> ORF<br />

Tirol Redhaus war am<br />

21.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3 der ORF<br />

Tirol samt Kamerateam<br />

zu Gast am <strong>Franziskanergymnasium</strong>.<br />

Beim<br />

Redhaus wird Schülern<br />

aus allen Schulstufen<br />

die Möglichkeit geboten,<br />

Fragen zu stellen,<br />

die sie schon immer<br />

interessiert haben. Auf<br />

der xtF Tirol wird dann<br />

wöchentlich die beste<br />

von den fünf besten<br />

Fragen ausgewählt.<br />

Die Beantwortung der<br />

Siegerfrage kann über<br />

den ORF Tirol verfolgt<br />

werden. Auch die Franziskanerschüler<br />

zeigten<br />

großes Interesse an<br />

der Veranstaltung und<br />

stellten Fragen zu verschiedensten<br />

Themen.<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 9


Bildungsfahrten<br />

und<br />

Lehrausflüge<br />

Auch heuer wurde der<br />

Unterricht am Gymnasium<br />

durch Lehrausflüge<br />

ergänzt. So<br />

fuhr die Maturaklasse<br />

nach Paris, die 2. Klasse<br />

Lyzeum erkundete<br />

Wien und die 2. Klasse<br />

Gymnasium zeigte in<br />

Rom durch gut vorbereitete<br />

Vorträge,<br />

dass die Bildungsreise<br />

durchaus ihren Zweck<br />

erfüllen kann. Daneben<br />

standen die Besinnungstage<br />

auf dem<br />

Programm und natürlich<br />

der Maiausflug.<br />

Die Schüler besuchten<br />

Aufführungen <strong>des</strong><br />

„English Theatre“, etwa<br />

„Around the world in<br />

80 days“ oder die Aufführung<br />

von Goethes<br />

„Iphigenie“, erlebten<br />

Kunstgeschichte in<br />

der Herz-Jesu- und<br />

der Franziskanerkirche,<br />

andere besuchten<br />

eine Bibelausstellung,<br />

Buchvorstellungen im<br />

Jukibuz, ein Musical im<br />

Waltherhaus oder fuhren<br />

auf den Spuren der<br />

Römer nach Sebatum,<br />

Aguntum und Lienz.<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 10<br />

Wenn die Neugier fehlt<br />

Überlegungen zum Sinn von Klassenreisen<br />

„Reisen veredelt den Geist“: Nicht nur der<br />

Dichter Oscar Wilde sah im Reisen einen wichtigen<br />

Teil der Ausbildung eines Menschen. Reisen<br />

überrascht, Reisen erweitert den Horizont.<br />

Über 3,5 Millionen Schüler begeben sich je<strong>des</strong><br />

Jahr auf eine ganz spezielle Reise. Es ist ein<br />

Ereignis, auf das sich jeder Einzelne von ihnen<br />

das ganze Jahr über freut: die Klassenreise.<br />

Geht es nach den Schulen und Lehrpersonen,<br />

so ist der einzige Sinn einer Klassenfahrt so<br />

viele Museen wie möglich zu besuchen und<br />

auf jedem Quadratmeter der Reise<strong>des</strong>tination<br />

alles Mögliche an Bildungswissen aufzunehmen.<br />

Doch ist die Klassenreise, im Besonderen<br />

die Maturareise, eine solche Bildungsreise?<br />

Bereits die Wahl der Reise<strong>des</strong>tination lässt<br />

daran zweifeln. Während früher noch die Lehrpersonen<br />

aussuchten, in welche Städte die<br />

Reisen gehen sollten, wird das heute größtenteils<br />

von den Schülern selbst bestimmt.<br />

Inwiefern eine Stadt tolle Museen und Sehenswürdigkeiten<br />

bietet, spielt bei der Wahl allerdings<br />

keine große Rolle. Vermehrt wird nun<br />

Wert auf das Nachtleben, den Alkoholpreis oder<br />

die Legalisierungsgesetze von Drogen gelegt.<br />

Grundsätzlich geht es bei einer Klassenreise<br />

nicht mehr um den „Lern-Effekt“. Das wird auch<br />

darauf zurückzuführen sein, dass die Schüler<br />

bereits mit ihren Eltern, mit Jugendgruppen und<br />

anderen Vereinen schon in sehr vielen Städten<br />

waren. Dadurch fällt der Effekt <strong>des</strong> „Neu-Entdeckens“<br />

weg. Es fehlt die Neugier; und die Neugier<br />

wäre die Basis eines wissbegierigen Schülers.<br />

Was also tun, wenn die Neugier fehlt? Wozu<br />

dienen Klassenfahrten überhaupt, wenn<br />

sie keinen Bildungszweck mehr erfüllen?<br />

Klassenreisen haben einen sehr hohen sozialen<br />

Stellenwert. Sie dienen dazu Freundschaften<br />

zu stärken, das Klassenklima zu verbessern<br />

und den Lehrpersonen auch einmal im<br />

Alltag zu begegnen. Kennt man seinen Lehrer<br />

normalerweise also nur mit strengem Blick<br />

und Schulbuch in der Hand, wird man bei<br />

einem kleinen „Watter“ an der Strandpromenade<br />

eines Besseren belehrt. Der „Gemeinschaftseffekt“<br />

ersetzt also den „Lerneffekt“.<br />

Doch wozu braucht es dann die kostspielige,<br />

aufwändige Stadtreise in ferne Länder? Wozu die<br />

Museumsbesuche und Besichtigungen? Damit<br />

diese kulturellen Aktionen nicht zur Alibiaktion<br />

verkommen und aus der Bildungsfahrt eine<br />

Scheinbildungsfahrt machen, muss der Gemeinschaftseffekt<br />

mit dem Lerneffekt Hand in Hand<br />

gehen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan.<br />

Um das Interesse der Schüler anzukurbeln, sollte<br />

auf eine gute Planung der Reise geachtet werden.<br />

Schüler sollten dazu befragt werden, welche<br />

Museen sie besonders interessieren und welche<br />

Sehenswürdigkeiten sie unbedingt sehen wollen.<br />

Können sich Schüler nämlich ihr eigenes Programm<br />

gestalten, so wird auch die Begeisterung<br />

größer sein. Man kann dann auch in unserer Zeit<br />

der schwindenden Neugier hoffen, dass die Bildungsreise<br />

nicht nur zu einem Gemeinschaftserlebnis,<br />

sondern auch zu einem kulturellen<br />

Erlebnis wird. Denn Kultur erleben heißt nicht,


ein vorgegebenes Pensum an möglichst vielen<br />

Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten. Wenn sich die<br />

Schüler selbst Gedanken machen über den Sinn<br />

ihrer Kulturreise, über konkrete Ziele, dann werden<br />

sie auch Verantwortung in der Gestaltung<br />

der Reise und der Bildung selbst übernehmen.<br />

Außerdem sollte ein Unterschied zwischen<br />

den Klassenfahrten der verschiedenen Klassen<br />

gemacht werden. In einer 2. Oberschule<br />

sollten die Lehrpersonen das Programm<br />

vorschreiben und die Ausgehzeiten festsetzen.<br />

In einer Abschlussklasse sollte das anders<br />

aussehen. Die Schüler sollten mittlerweile<br />

alt genug sein, um einschätzen zu können,<br />

was ihnen gut tut und was nicht. Hätte einer<br />

der Schüler also vor, die Nacht durchzumachen,<br />

so wäre das allein seine Entscheidung.<br />

Eine Klassenreise sollte auf alle Fälle eine Bildungsreise<br />

sein. Bildung sollte allerdings Spaß<br />

machen und nicht aufgezwungen werden. Und so<br />

bin ich derselben Meinung wie Giacomo Leopardi:<br />

„Die Welt gehört dem, der sie genießt.“<br />

Hannah Facchinelli (2. Klasse Lyzeum)<br />

Wahlpflichtfächer im Schuljahr 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4<br />

Die Anmeldungen für den Wahlpflichtbereich erfolgen<br />

erst in der zweiten Schulwoche. Die Kurse für<br />

die Mittelschule finden hauptsächlich am Dienstag<br />

und Donnerstag und die Wahlfächer der Oberschule<br />

besonders am Montag und Donnerstag statt. Die<br />

<strong>Fränzi</strong>ball 2<strong>01</strong>3<br />

Maturanten feiern ihr „letztes Schuljahr“<br />

Das gesellschaftliche Ereignis am <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

war auch heuer wieder der Schulball.<br />

Die Maturanten der Oktava luden am 12. Jänner<br />

zu ihrem Maturaball im Meraner Kurhaus. Auch<br />

heuer hatte das Ballkomitee, aufbauend auf den<br />

Erfahrungen der letzten Jahre, hervorragende<br />

Die Oktava 2<strong>01</strong>3<br />

Schüler sollten <strong>des</strong>halb diese Nachmittage von anderen<br />

Verpflichtungen frei halten. Benutzername, Passwort<br />

und genaue Modalitäten für die Anmeldung werden<br />

den Schülern noch mitgeteilt.<br />

Arbeit geleistet und mit der Mithilfe von Schülern,<br />

Eltern und Lehrern den zahlreichen Ballbesuchern<br />

ein unvergessliches Ballerlebnis geboten,<br />

mit drei verschiedenen Musikgruppen, Polonaise,<br />

<strong>Fränzi</strong>glückstopf, Krönung der Rosenkönigin und<br />

dem traditionellen „Frühstückssackl“.<br />

Erfolgreich<br />

reden<br />

Auch heuer wurde für<br />

die 2. Klasse Lyzeum<br />

ein zweitägiges Rhetoriktraining<br />

angeboten<br />

mit den Kommunikationsberatern<br />

Bernhard<br />

Ahammer und Wolf<br />

Hagen. Die Schüler<br />

hielten zuerst einen<br />

zehnminütigen Vortrag<br />

über ein Thema ihrer<br />

Wahl. Dabei wurden<br />

sie gefilmt. Anschließend<br />

wurden die Filme<br />

gemeinsam analysiert.<br />

„Am Anfang war es<br />

komisch, mich selbst<br />

sprechen zu sehen und<br />

vor allem zu hören,<br />

aber man gewöhnt sich<br />

schnell daran“, fasst ein<br />

Schüler das Gefühl der<br />

meisten zusammen.<br />

Neu für die Klasse war,<br />

dass man Körpersprache<br />

und Modulation<br />

der Stimme bewusst<br />

nutzen kann. Neben<br />

der Spontanrede<br />

wurde auch die Überzeugungsrede<br />

geübt: So<br />

warb ein Schüler für<br />

eine Fluggesellschaft,<br />

ein anderer wollte<br />

Eltern davon überzeugen,<br />

ihre Kinder aufs<br />

<strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

zu schicken und<br />

wieder ein anderer<br />

davon, dass Barcelona<br />

die beste Stadt für eine<br />

Maturareise sei.<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 11


Vorträge am<br />

<strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

Auch im heurigen<br />

Schuljahr bereicherte<br />

der Gymnasialverein<br />

am <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

durch die Organisation<br />

verschiedener<br />

Vorträge das Leben an<br />

der Schule. Neben dem<br />

Experten für Zukunftsforschung<br />

Prof. Domenico<br />

De Masi, dem<br />

Unternehmer Hans<br />

Peter Haselsteiner<br />

und dem Präsidenten<br />

<strong>des</strong> Weltinstituts der<br />

Sparkassen Heinrich<br />

Haasis war auch Prof.<br />

Eduard Egarter-Vigl<br />

zu Gast. Egarter-Vigl,<br />

ehemaliger Schüler<br />

<strong>des</strong> <strong>Franziskanergymnasium</strong>s,<br />

koordiniert<br />

die wissenschaftliche<br />

Betreuung der Gletschermumie<br />

„Ötzi“.<br />

Vor Schülern, Lehrern<br />

und zahlreichen<br />

Interessierten sprach<br />

er über seine Arbeit<br />

in der Forschung. Zu<br />

Gast in der Schule war<br />

auch Martha Ebner, die<br />

über ihre Erfahrungen<br />

in der Zeit der Option<br />

sprach. Die Schüler der<br />

3. Klassen Mittelschule<br />

und die Maturanten<br />

waren zu diesem Vortrag<br />

eingeladen. Der<br />

Vortrag war ein gutes<br />

Beispiel dafür, wie<br />

historische Zusammenhänge<br />

durch Erzählungen<br />

von Zeitzeugen<br />

Schülern anschaulich<br />

und direkt vermittelt<br />

werden können.<br />

<strong>Fränzi</strong> - Forum 12<br />

Papst, <strong>Fränzi</strong>-Style und Supertalent<br />

Der Unsinnige Donnerstag am <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

Sogar „Papst Benedikt XVI.“ stattete dem <strong>Franziskanergymnasium</strong> am Unsinnigen Donnerstag<br />

einen Besuch ab.<br />

Ein Papst bei „Wetten, dass…“, <strong>Fränzi</strong>-Style und<br />

das Supertalent brachte der Unsinnige Donnerstag<br />

heuer. Insgesamt elf kurze Schauspiele haben<br />

die Schüler in der Turnhalle aufgeführt, wobei<br />

jeder Klasse eine Viertelstunde zur Verfügung<br />

stand. Das Thema <strong>des</strong> kurzen Sketches durften<br />

die Schüler selbst aussuchen. So hat die 7. Klasse<br />

etwa eine Parodie der berühmten Videorubrik<br />

„Ban Luis“ gedreht. Im „Ban Rex“ brachten<br />

Lehrer in einer Audienz mit dem Direktor ihre<br />

Vorschläge zur Optimierung <strong>des</strong> Unterrichts ein.<br />

Prof. Pichler war z.B. der Meinung, man müsse ab<br />

sofort Indogermanisch und Sanskrit an unserer<br />

Schule unterrichten. Die 1 B zeigte dem Publikum,<br />

wie eine „typische“ Schulstunde aufgebaut<br />

ist. Bei der Schulstunde der 2 A stritten sich Prof.<br />

Frühauf, Prof. Niederseer und Prof. Zorzi hingegen<br />

heftig, wer von ihnen gerade in der Klasse<br />

unterrichten dürfe. „Schlag dem Prof“ gab es bei<br />

der 3 B. Ein Schülerteam und ein Professorenteam<br />

mussten zahlreiche Fragen, z.B. „Seit wann<br />

unterrichtet Fr. Wendelin am <strong>Franziskanergymnasium</strong>?“,<br />

über unsere Schule beantworten. Ganz<br />

um Schach ging es der 4. Klasse, die ein lebendiges<br />

Schachspiel aufführte. Die 5. Klasse stellte<br />

ihre „Wetten, dass…“-Show vor. Markus Lanz<br />

begrüßte unter anderem Papst Benedikt XVI, der<br />

auf seinem Papamobil kam und in einer Rede auf<br />

Bairisch die Schule begrüßte, und Silvio Berlusconi.<br />

Die 6. Klasse suchte den <strong>Fränzi</strong>-Superstar.<br />

Die Moderatorin, die „Schwester“ von Cindy aus<br />

Marzahn, begrüßte die Schlümpfe und die Cheerleader,<br />

die jeweils eine Performance aufführten.<br />

Überzeugend war vor allem auch die Jury: Den<br />

Zuschauern kam vor, Bruce Darnell, Juror von<br />

„Germany’s Next Topmodel“, und Michelle Hunziker<br />

säßen leibhaftig auf der Bühne. Die Maturaklasse<br />

meinte in einem Video, die Schule sei<br />

in Dekadenz verfallen, seitdem Pater Willibald<br />

das <strong>Franziskanergymnasium</strong> verlassen hat. Alexander<br />

Corradini aus der Maturaklasse und der<br />

ehemalige <strong>Fränzi</strong>schüler Peter Bettin moderierten<br />

die Show. Die <strong>Fränzi</strong>-Rockband sorgte für<br />

die musikalische Umrahmung der Veranstaltung<br />

und spielte bekannte Rockklassiker. Dem Publikum<br />

scheint die Vorstellung sehr gut gefallen zu<br />

haben: Einige Schüler überlegen bereits, wie man<br />

das nächste Jahr den Unsinnigen Donnerstag<br />

gestalten könnte.<br />

Philipp Rossi, 2. Klasse Gymnasium

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