Bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft - Frauenheilkunde ...
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15/3/2006<br />
„His“-Pareunia<br />
3<br />
Betrifft<br />
Schon mal gehört? Wahrsche<strong>in</strong>lich nicht. Aber irgendwie<br />
bekannt kommt Ihnen dieser Ausdruck wohl doch vor.<br />
Das ist sicher auch so gewollt: Mit „Partnerdyspareunie“<br />
umschreibt L<strong>in</strong>da Brubaker (Int. Urogynecol. J. 2006;<br />
17:301) ihre Wortneuschöpfung „His“-Pareunia und<br />
charakterisiert damit sehr treffend e<strong>in</strong> neues Krankheitsbild:<br />
Sie hat das Problem und ihm verursacht es Schmerzen,<br />
zum Teil sogar erheblich! Des Rätsels Lösung? Das<br />
<strong>in</strong> die Vag<strong>in</strong>a penetrierte TVT-TOT ® -Band o<strong>der</strong> demnächst<br />
vielleicht auch Apogee ® , Perigee ® bzw. GPS-Prolift<br />
® etc. Mesh!<br />
Soweit die mediz<strong>in</strong>ische Seite. Interessant sche<strong>in</strong>t mir<br />
aber auch <strong>der</strong> psychologische Aspekt: Viele <strong>der</strong> Frauen,<br />
die über dieses Partnerproblem berichtet hatten, konnten<br />
nach Identifikation <strong>der</strong> Ursache e<strong>in</strong>e zum<strong>in</strong>dest klammheimliche<br />
Freude über se<strong>in</strong> Problem nicht verbergen.<br />
Aber auch im Diskurs mit ärztlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
kam kaum Mitleid mit dem „His“-Pareunie Betroffenen<br />
auf: Von Schmunzeln bis zu verhaltenem Lachen reichte<br />
die Palette weiblicher Reaktionen auf „His“-Pareunie <strong>in</strong><br />
unserem Kl<strong>in</strong>ikrapport. Auf unsere Frage bezüglich dem<br />
fehlenden Mitleid resultierte zunächst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e kurze<br />
Nachdenklichkeit. „Vielleicht ist das e<strong>in</strong>fach <strong>der</strong> Ausdruck<br />
dafür, dass wir es als Frau gewohnt s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich Schmerzen auszuhalten, vom Deflorationsschmerz<br />
angefangen bis zur Dysmenorrhoe, und jetzt<br />
merkt auch Er mal, wie das ist“ lautete e<strong>in</strong> nachfolgen<strong>der</strong><br />
Erklärungsversuch.<br />
Das me<strong>in</strong>t auch Ines Schweizer, Sexualmediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong>, gibt<br />
aber gleichzeitig zu bedenken, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wirklich <strong>in</strong>takten<br />
Partnerschaft <strong>in</strong>itial Sorge um den Partner zu erwarten<br />
wäre.<br />
Wie auch immer: Sigmund Freud, das würden wir jedenfalls<br />
vermuten, hätte das Ganze als experimentellen<br />
Beweis se<strong>in</strong>er Hypothese über den Penisneid gewertet.<br />
Die Herausgeber