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Bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft - Frauenheilkunde ...

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Im Dialog<br />

Abb. 1A: Frühgeborenes, 23 SSW, 600g Geburtsgewicht.<br />

<strong>Frauenheilkunde</strong> aktuell: Und wie s<strong>in</strong>d Ihre persönlichen<br />

Erfahrungen: Ist die Rate schwerst Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter<br />

im Luzerner Kollektiv tatsächlich so hoch?<br />

Dr. Schmitt-Mechelke: Wenn man unsere Zahlen <strong>der</strong><br />

letzten zehn Jahre dagegenhält, dann kommt man etwa<br />

auf 10 % schwerster Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, also deutlich günstiger<br />

<strong>Frauenheilkunde</strong> aktuell: Gibt es Eltern, die im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

ihre Entscheidung, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Reanimation e<strong>in</strong>es<br />

kritisch kle<strong>in</strong>en Frühgeborenen e<strong>in</strong>gewilligt zu haben,<br />

bereuen?<br />

Dr. Schmitt-Mechelke: Erstaunlicherweise ne<strong>in</strong>, ich<br />

kann mich bislang an ke<strong>in</strong> Elternpaar er<strong>in</strong>nern, das im<br />

30<br />

15/3/2006<br />

Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong>mal Zweifel an <strong>der</strong> damaligen Entscheidung<br />

geäussert hat.<br />

<strong>Frauenheilkunde</strong> aktuell: Der Rückgang schwerer<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, ist das e<strong>in</strong> genereller Trend?<br />

Dr. Schmitt-Mechelke: Ganz sicher. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die man<br />

früher schon von Weitem e<strong>in</strong>deutig als beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tes Frühgeborenes<br />

erkennen konnte, K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus den 80er und<br />

90er Jahren, Opfer <strong>der</strong> damals noch weit verbreiteten<br />

beidseitigen periventrikulären Leukomalazie, dieses Profil<br />

<strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung gibt es heute nicht mehr. H<strong>in</strong>gegen<br />

machen auch wir die Erfahrung aus <strong>der</strong> erwähnten Studie,<br />

dass nämlich e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> erst später Störungen ihrer<br />

kortikalen Funktionen zeigen, auch wenn die im Vorschulalter<br />

möglichen Entwicklungstests noch ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutigen<br />

Auffälligkeiten gezeigt haben.<br />

<strong>Frauenheilkunde</strong> aktuell: Heisst das, was mit zwei bis<br />

drei Jahren schlecht ist, nicht mehr besser werden kann,<br />

aber das, was zu diesem Zeitpunkt gut aussieht, nicht<br />

zwangsläufig auch im Schulalter noch gut ist?<br />

Dr. Schmitt-Mechelke: Exakt. Läsionen, die sich <strong>in</strong><br />

Konzentrationsstörungen, spezifischen Teilleistungsstörungen<br />

o<strong>der</strong> kognitiven Auffälligkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

zeigen, lernen wir erst jetzt als Folge kle<strong>in</strong>ster Frühgeburt<br />

zunehmend kennen.<br />

<strong>Frauenheilkunde</strong> aktuell: In <strong>der</strong> Pubertät und im Früherwachsenenalter<br />

s<strong>in</strong>d da ebenfalls noch negative Überraschungen<br />

möglich?<br />

Dr. Schmitt-Mechelke: Es gibt e<strong>in</strong>ige wenige Untersuchungen<br />

von extrem frühgeborenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aus den<br />

80er, 90er Jahren, also von Personen, die jetzt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Adoleszenz bzw. im frühen Erwachsenenalter s<strong>in</strong>d, bei<br />

denen hat sich gezeigt, dass wir auch <strong>in</strong> diesem Alter<br />

noch von e<strong>in</strong>er erhöhten Quote von Verhaltensauffälligkeiten<br />

und psychiatrischer Komorbidität ausgehen müs-

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