Familienergänzende Kinderbetreuung im Kanton St. Gallen - Amt für ...
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Ziel des Betreuungsindex ist es, die Gemeinden <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> entsprechend ihrer<br />
Betreuungssituation miteinander zu vergleichen und in eine Rangfolge zu bringen. Um dies<br />
zu gewährleisten, wird bei der Berechnung der kommunalen Betreuungsindizes auf die<br />
Methode zurückgegriffen, die auch die Vereinten Nationen bis 2009 <strong>für</strong> die Kalkulation des<br />
Human Development Index (HDI) 21 verwendet haben. 22<br />
Da<strong>für</strong> werden die Ausprägungen der beiden Indikatoren öffentlicher Finanzierungsgrad und<br />
Versorgungsgrad auf einer Skala zwischen 0 und 1 abgebildet, indem <strong>für</strong> jeden der beiden<br />
Indikatoren folgende <strong>St</strong>andardisierungsformel verwendet wird:<br />
( X ( I)<br />
− Min(<br />
X ))<br />
W ( X , I)<br />
=<br />
.<br />
( Max(<br />
X ) − Min(<br />
X ))<br />
mit<br />
X = Merkmal X (z.B. Versorgungsgrad bzw. Finanzierungsgrad)<br />
I = Gemeinde (z.B. Goldingen)<br />
W(X,I) = standardisierter Wert <strong>für</strong> das Merkmal X der Gemeinde I<br />
X(I) = Wert des Merkmals X in der Gemeinde I<br />
Min(X) = tiefster Wert des Merkmals X über alle Gemeinden<br />
Max(X) = höchster Wert des Merkmals X über alle Gemeinden<br />
Auf diese Weise werden <strong>für</strong> jede Gemeinde die Indikatorwerte mit den vorhandenen Min<strong>im</strong>al-<br />
und Max<strong>im</strong>alwerten verglichen, was zu einer <strong>St</strong>andardisierung und Rangierung der einzelnen<br />
Gemeinden auf einer Werteskala zwischen 0 und 1 führt. So erhält die Gemeinde mit der<br />
höchsten Ausprägung den Wert 1 und diejenige Gemeinde mit der niedrigsten Ausprägung<br />
den Wert 0, so dass ein relativer Vergleich zwischen den einzelnen Gemeinden möglich ist.<br />
Absolute Aussagen sind allerdings nicht zulässig, da ein Wert von 1 lediglich aussagt, dass<br />
diese Gemeinde <strong>im</strong> Vergleich zu allen anderen Gemeinden <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> die höchste<br />
Ausprägung besitzt; nicht aber, dass diese Gemeinde ein vollumfängliches<br />
Betreuungsangebot aufweist.<br />
Der Betreuungsindex resultiert schliesslich aus dem arithmetischen Mittel der beiden<br />
Indikatoren, so dass gilt:<br />
Betreuungsindex = ½ Versorgungsgrad + ½ öfftl. Finanzierungsgrad.<br />
Kleinkinderbetreuung<br />
Ergänzend zur aggregierten Kennzahl des Betreuungsindex werden zu einzelnen<br />
Themenbereichen vertiefte Auswertungen vorgenommen. Diese zusätzlichen Analysen<br />
beziehen sich zum einen auf die Kleinkinderbetreuung, nicht zuletzt deshalb, weil dem<br />
Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) 23 in den vergangenen<br />
Jahren zunehmende Bedeutung beigemessen wurde. „FBBE ist ein mehrd<strong>im</strong>ensionales<br />
Konzept, das den angeborenen Drang des Kleinkindes, sich Wissen anzueignen und sich ein<br />
Bild der Welt zu machen, umfasst.“ 24 Im Rahmen des Betreuungsindex liefert der<br />
Vorschulindex einen ersten Hinweis auf die Betreuungssituation von Kleinkindern.<br />
Zusätzliche Erkenntnisse lassen sich einerseits durch die Differenzierung zwischen<br />
21<br />
Vgl. exemplarisch UNDP, 2007, S. 355 ff. Zur neuen Methode und insbesondere der Berechnung des HDI<br />
gemäss geometrischem Mittel anstatt arithmetischem Mittel siehe UNDP, 2010, S. 215 ff.<br />
22<br />
So auch die Vorgehensweise bei INFRAS, 2003, S. 10 f.<br />
23<br />
Dieses Konzept beschäftigt sich in erster Linie mit den Bedingungen des Aufwachsens junger Kinder zwischen<br />
0 und 6 Jahren. Vgl. <strong>St</strong>amm, 2009, S. 19.<br />
24<br />
<strong>St</strong>amm, 2009, S. 21.<br />
<strong>Familienergänzende</strong> <strong>Kinderbetreuung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
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