FRÄNZI – FORUM - Franziskanergymnasium Bozen
FRÄNZI – FORUM - Franziskanergymnasium Bozen
FRÄNZI – FORUM - Franziskanergymnasium Bozen
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Soziales<br />
Vinzibus und<br />
Altersheimbesuche<br />
Seite 2<br />
Vortrag<br />
Peter Frey<br />
über die<br />
Medienwelt<br />
Seite 4<br />
Website<br />
Auszeichnung<br />
für Prof.<br />
Niederseer<br />
Seite 5<br />
Enzyklika<br />
Schülerarbeit<br />
über Erotik<br />
und Glaube<br />
Seite 6<br />
Ex-Fränzi<br />
Ein Interview<br />
mit Peter<br />
Mayrl<br />
Seite 7<br />
Impressum<br />
Seite 7<br />
Spedizione in A.P.- 70% DCI BZ - quadrimestrale - in caso di mancato recapito, restituiere al CPO - Bolzano<br />
Lehrkräfte, Schüler, Eltern und Schulbehörde<br />
kommen Jahr für Jahr zu Unterrichtsbeginn<br />
in allen möglichen Medien zu Wort und sprechen<br />
v.a. von anstehenden „Änderungen“, von<br />
didaktischen Neuerungen, die den Schülern<br />
das Lernen erleichtern sollen, aber auch von<br />
organisatorischen Fragen (Fünf- oder Sechstage-Woche?)<br />
und von den Bedürfnissen v.a.<br />
der Familien und der Schüler. Vieles sei schon<br />
geschehen, so hört man, und das sei gut so, denn<br />
die Schule habe einen Wandel dringend nötig,<br />
um unsere Jugend auf den globalen Wettbewerb<br />
vorbereiten zu können.<br />
Wie der aussehen könnte, haben Südtirols Maturanten<br />
heuer im Sommer beim Eignungstest für<br />
Mediziner in Österreich bekommen: Bundesdeutsche<br />
und österreichische Schulabgänger<br />
waren im Durchschnitt deutlich besser als die<br />
aus unserem Land.<br />
Woher kommt ein so ernüchterndes Ergebnis?<br />
Etwa von den veralteten Unterrichtsmethoden<br />
bei uns? Oder gar davon, dass wir noch weitgehend<br />
die Sechs- statt der familienfreundlichen<br />
Fünftage-Woche haben? Ich glaube (und bin mir<br />
gleichzeitig bewusst, mich damit wieder unbeliebt<br />
zu machen) es liegt vielmehr daran, dass<br />
Ausgabe 2/2007<br />
<strong>FRÄNZI</strong> <strong>–</strong> <strong>FORUM</strong><br />
F r a n z i s k a n e r G y m n a s i u m<br />
Ohne Fleiß kein Preis<br />
Leistung muss mehr zählen in der Schule<br />
Leistung zu wenig zählt in Südtirols Schule. In<br />
keinem Statement zum neuen Schuljahr habe<br />
ich etwas von „Ausdauer, Fleiß und Anstrengung<br />
beim Lernen“ gelesen oder gehört, <strong>–</strong> höchstens<br />
davon, dass die Schule „die Lust am Lernen“<br />
wecken müsse. Darin stimme ich überein, das<br />
soll sie auch wirklich <strong>–</strong> und darum bemüht sie<br />
sich auch. Doch „Ausdauer, Fleiß und Anstrengung“<br />
bereiten nun einmal keine Lust, und ohne<br />
sie ist es leider nicht möglich, gute Leistungen<br />
zu erzielen. Es ist an der Zeit, endlich wieder<br />
deutlich zu sagen, dass der schulische Erfolg<br />
ganz wesentlich von der Bereitschaft der Schüler<br />
abhängt, sich die Inhalte des Unterrichts<br />
anzueignen.<br />
Dabei darf es nur eine ganz untergeordnete<br />
Rolle spielen, ob ihnen eine Lehrkraft und<br />
ihre Methoden „gefallen“ oder nicht. Es ist<br />
ein Betrug an den Schülern, so zu tun, als ob<br />
sie zurecht in Mathematik oder Geschichte<br />
nur bescheidene Ergebnisse erzielten, weil<br />
die Lehrkraft ihnen die Inhalte nicht „gefällig<br />
genug“ präsentiere oder zu langweilig sei. Ich<br />
verstehe, dass es Schülern leichter fällt, einer<br />
faszinierenden Lehrkraft zuzuhören. Dass aber<br />
Eltern mangelhafte Leistungen ihrer Kinder mit<br />
zu wenig interessantem Unterricht entschuldigen<br />
und gewissermaßen Schule und Lehrkräfte<br />
dafür verantwortlich machen, darf nicht hingenommen<br />
werden.<br />
Das ist der große Trugschluss, dem zu viele am<br />
Schulgeschehen Beteiligte aufsitzen: Sie glauben,<br />
die Schule könne mit geeigneten Methoden<br />
den Schülern das Lernen abnehmen. Das kann<br />
sie nicht und wird sie auch nie können. Solange<br />
aber einzig die Schule verantwortlich gemacht<br />
wird für den Lernerfolg und nicht auch die<br />
Schüler, und solange es nicht als Wert angesehen<br />
wird, von den Schülern Leistung zu verlangen,<br />
werden wir uns daran gewöhnen müssen,<br />
dass unsere Schulabgänger im internationalen<br />
Vergleich hinterherhinken.<br />
Dir. Wolfgang Malsiner<br />
Fränzi - Forum 1
Wie ist es um das soziale<br />
Engagement unserer<br />
Schüler bestellt? Nicht<br />
schlecht, meint Frau<br />
Prof. Toggenburg, Religionslehrerin<br />
an der<br />
Mittelschule, die seit<br />
einigen Jahren die Initiativen<br />
des <strong>Franziskanergymnasium</strong>s<br />
auf<br />
diesem Gebiet begleitet<br />
und koordiniert.<br />
V.a. zwei Initiativen<br />
tun sich darin hervor:<br />
ein Besuchsdienst im<br />
Altersheim, der unter<br />
dem Namen „Ich<br />
besuche dich“ läuft,<br />
und der „Vinzibus“,<br />
eine Essensausgabe an<br />
Obdachlose in Zusammenarbeit<br />
mit der<br />
Vinzenzgemeinschaft.<br />
Beide Projekte sind Teil<br />
des Nachmittagsangebotes<br />
der Schule und<br />
können damit von den<br />
Schülern in Alternative<br />
zu anderen Veranstaltungen<br />
des Wahlpflichtbereiches<br />
belegt<br />
werden. Also doch nur<br />
eine lästige Pflicht, die<br />
einige Schüler eben<br />
erledigen, weil sie nun<br />
einmal eines dieser<br />
Projekte für den Nachmittag<br />
gewählt haben?<br />
Nein, verrät uns Frau<br />
Prof. Toggenburg im<br />
Gespräch, das wir mit<br />
ihr darüber führten…<br />
Fränzi - Forum 2<br />
Tankstelle menschlicher Wärme<br />
Sozialinitiativen der Schule<br />
Frau Prof. Toggenburg<br />
Fränzi-Forum: Wie sehen die Altersheimbesuche<br />
des Dienstes „Ich besuche dich“ aus?<br />
Prof. Toggenburg: Die Schülerinnen und Schüler<br />
können sich ab der dritten Klasse Mittelschule<br />
zu diesem Dienst anmelden. Heuer haben wir<br />
in drei verschiedenen Heimen gearbeitet. Den<br />
Jugendlichen macht es Freude, einen Nachmittag<br />
pro Woche mit den alten Menschen zu basteln,<br />
ihnen etwas vorzulesen, sie spazieren zu führen<br />
oder ihnen auch einfach nur zuzuhören. Mich<br />
beeindruckt immer, mit wie viel Spontaneität<br />
und Kreativität die Schüler an diese Aufgabe<br />
herangehen und wie schnell sie eine Beziehung<br />
zu den Senioren herstellen. In kürzester Zeit<br />
bewegen sie sich ganz unbefangen und vertraut<br />
in diesem für sie zunächst neuen Ambiente.<br />
Und für die Schüler ist es natürlich ein schönes<br />
Erlebnis, wenn sie merken, wie sehr sie von den<br />
alten Menschen erwartet werden und wie sehr<br />
diese sich jedes Mal auf den Nachmittag mit den<br />
Jugendlichen freuen.<br />
Fränzi-Forum: Die Schüler verpflichten sich also<br />
ein Semester lang zu diesen Besuchen …<br />
Prof. Toggenburg: So war es jedenfalls vorgesehen.<br />
Aber die Realität hat dann etwas gezeigt,<br />
worauf wir als Schule auch ein wenig stolz sein<br />
dürfen: Nur ganz wenige haben nach Ablauf des<br />
vorgesehen Zeitraumes mit ihrem Dienst aufgehört.<br />
Die meisten führen die Besuchsnachmittage<br />
auf freiwilliger Basis das ganze Schuljahr hindurch<br />
(und manchmal auch darüber hinaus) weiter.<br />
„Wir können doch jetzt nicht einfach aufhören,<br />
wo sich die alten Menschen so auf unseren<br />
Besuch freuen,“ ist das häufigste Argument dafür.<br />
So war es heuer z.B. nicht einfach, allen Schülern<br />
Besuchsnachmittage zuzuteilen, weil einige Schüler<br />
des letzten Jahres immer noch „ihre“ Senioren<br />
besuchen wollten…<br />
Ivo de Concini (3. Klasse Lyzeum) bei der Essensausgabe im Vinzibus
Fränzi-Forum: Was bewegt die Schüler zu diesem<br />
Engagement?<br />
Prof. Toggenburg: Ich glaube, dass sie zuerst<br />
einmal einfach eine ganz neue Erfahrung machen<br />
möchten. Sie sehen es als Herausforderung an,<br />
sich mit einer Seite des Lebens auseinander zu<br />
setzen, die sie kaum kennen. Dann hören sie<br />
mittlerweile auch von vielen, die das schon vor<br />
ihnen gemacht haben, dass es „toll“ sei. Sicher<br />
spielt aber auch die christliche Ausrichtung der<br />
Schule eine Rolle, zumal unsere soziale Verantwortung<br />
ein zentrales Thema nicht nur des Religionsunterrichts<br />
ist und der Geist des heiligen<br />
Franziskus das Mit- und Füreinander an unserer<br />
Schule ja doch spürbar prägt.<br />
Fränzi-Forum: Was genau passiert beim „Vinzibus“?<br />
Prof. Toggenburg: Dieses Angebot ist für die<br />
Lyzealklassen vorgesehen. Nachdem die Schüler<br />
von Mitgliedern der Vinzenzgemeinschaft auf<br />
ihren Einsatz vorbereitet werden, fahren sie an<br />
bestimmten Tagen abends mit dem „Vinzibus“<br />
zum Laurinpark, um dort Obdachlose mit Broten,<br />
Suppe oder warmen Getränken zu versorgen.<br />
Die Brote werden übrigens auch von einer<br />
Gruppe Fränzi-Schüler zubereitet. Die Jugendlichen<br />
sind dabei immer eingebunden in ein<br />
Team von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Mit der<br />
Essensausgabe allein ist es aber nicht getan. Es ist<br />
den Helfern auch sehr wichtig, das Gespräch mit<br />
diesen „Gestrandeten“ zu suchen und ihnen auf<br />
diese Weise so etwas wie menschliche Wärme<br />
Valentina Moderno (3A 2006/07) im Altersheim<br />
und Anteilnahme zu schenken <strong>–</strong> genau das, was<br />
diese Menschen am meisten brauchen.<br />
Fränzi-Forum: Wie erleben die Schüler diese<br />
Begegnungen?<br />
Prof. Toggenburg: Da lassen wir am besten<br />
eine Schülerin zu Wort kommen, die schon das<br />
zweite Jahr diese Aufgabe übernommen hat:<br />
„Wir treffen uns um halb acht Uhr abends beim<br />
Laurinpark und teilen Brote, Suppe oder warmen<br />
Tee an die Obdachlosen aus. Diese Menschen<br />
haben meistens eine schwierige Vergangenheit<br />
und sind ungewollt auf der Straße gelandet.<br />
Entgegen vieler Vorurteile sind die meisten von<br />
ihnen höflich, und manchmal entsteht sogar so<br />
etwas wie Freundschaft zwischen uns. Für mich<br />
ist die Arbeit beim „Vinzibus“ eine tiefe, fruchtbringende<br />
Erfahrung, die uns die Möglichkeit gibt,<br />
Menschen am Rand der Gesellschaft kennen-<br />
und schätzen zu lernen. In vieler Hinsicht ist es<br />
ein Geschenk, weil man dadurch eine Menschlichkeit<br />
erlangt, die man sonst nur selten bekommen<br />
würde.“<br />
Vor einigen Jahren hat sogar eine Schülerin<br />
ihre Maturafacharbeit zum Thema „Vinzibus“<br />
gemacht. Und auch hier zeigt sich wieder dasselbe<br />
Phänomen: die Jugendlichen arbeiten oft<br />
über ihren Projektzeitraum hinaus auf freiwilliger<br />
Basis weiter.<br />
Fränzi-Forum: Danke für das Gespräch!<br />
Clemens Pernter (Oktava 2007)<br />
Soziales<br />
Fränzi - Forum 3
Schule<br />
Fränzi - Forum 4<br />
Medienwelt im Wandel<br />
ZDF-Journalist Peter Frey zu Gast<br />
Auf Vermittlung des Direktors des Südtiroler<br />
Kulturinstitutes Dr. Peter Silbernagl (selbst<br />
ehemals Schüler unseres Gymnasiums) sprach<br />
am 29. Mai Peter Frey im Heimsaal des Gym-<br />
Vor zwölf Jahren wurden die Nachprüfungen<br />
an den Oberschulen abgeschafft. Jetzt aber hat<br />
Unterrichtsminister Fioroni sie wieder eingeführt.<br />
Die Nachhilfelehrer wittern bereits das<br />
große Sommergeschäft!<br />
Für alle, die mit der Schulwelt nicht mehr<br />
recht vertraut sind, kurz die bisherige Regelung:<br />
Oberschüler, die am Ende eines Schuljahres<br />
in höchsten zwei Fächern (an einigen Schulen<br />
konnten es in Ausnahmefällen auch mehr sein!)<br />
„nicht schwerwiegende“ Defizite aufwiesen<br />
(also zumindest die Note fünf hatten), bekamen<br />
auf Klassenratsbeschluss den ominösen „Sechser<br />
mit Sternchen“ und wurden <strong>–</strong> sozusagen<br />
mit Vertrauensvorschuss <strong>–</strong> in die nächste Klasse<br />
versetzt; die Schule musste dann im Laufe<br />
des darauf folgenden Schuljahres überprüfen, ob<br />
diese Schüler ihre Rückstände aufgeholt hatten.<br />
Der Gesetzgeber hatte allerdings nicht geregelt,<br />
was passieren sollte, wenn Schüler ihre Lernrückstände<br />
auch im Laufe des nächsten Schuljahres<br />
nicht aufholten.<br />
Das war sicherlich der große Schwachpunkt<br />
der bisherigen Regelung. Deshalb glaubten viele<br />
nasiums zu den Schülern der 5. 6. und 7. Klasse.<br />
Der bekannte Fernsehjournalist („Berlin direkt“,<br />
„Heute-Journal“) unterhielt sich mit den Schülern<br />
über seine Arbeit und die Entwicklung des<br />
Journalismus in einer Zeit rasch sich wandelnden<br />
Medienkonsums. Er ging dabei v.a auf die Rolle<br />
des Internets ein, weil es die Hauptursache dieser<br />
Veränderung sei, und wagte einen Ausblick<br />
darauf, wie die „arrivierten“ Medien, wie es z.B.<br />
„sein“ öffentlich-rechtlicher Sender ZDF sei,<br />
darauf reagieren könnten.<br />
Ausführlich diskutierte er die Frage der ethischen<br />
Verantwortung des Journalisten und den heiklen<br />
Aspekt der äußeren Einmischung in die Nachrichtengestaltung.<br />
Die zahlreichen Fragen der Schüler belegen das<br />
große Interesse, das diesem Thema entgegengebracht<br />
wurde.<br />
Peter Frey war auf Einladung des Südtiroler Kulturinstitutes<br />
nach Südtirol gekommen, um sein<br />
neues Buch „77 Wertsachen. Was gilt heute?“<br />
vorzustellen.<br />
ERNEUT NACHPRÜFUNGEN<br />
Unterrichtsminister erwägt Wiedereinführung<br />
Schulleute (u.a. offensichtlich auch der Minister)<br />
zu beobachten, dass ein Teil der Schüler<br />
es mit dem Aufholen nicht so ernst nehme, weil<br />
der Druck fehle, gleich im Herbst eine Prüfung<br />
bestehen zu müssen. Allerdings gehen die Meinungen<br />
in diesem Punkt unter den Experten<br />
weit auseinander. Viele verteidigen nämlich die<br />
bisherige Regelung und sagen, dass die Schüler<br />
ohne Nachprüfungen mehr Zeit und Möglichkeiten<br />
hätten, ihre Defizite aufzuholen.<br />
Noch sind allerdings einige organisatorische Fragen<br />
zu klären: Muss die Schule im Sommer Aufholkurse<br />
für die Schüler mit negativen Schlussnoten<br />
organisieren? Wer hält diese Kurse? Und<br />
v.a.: Wer bezahlt sie? …<br />
Mit oder ohne Kurse an der Schule: Das große<br />
Sommergeschäft für die Nachhilfelehrer wird<br />
wieder beginnen. Übrigens: Bei der Abschaffung<br />
der Nachprüfungen 1995 wurde u.a. ins Feld<br />
geführt, dass damit weniger Nachhilfestunden<br />
bezahlt und auf diese Weise die Steuerhinterziehung<br />
eingedämmt werde…
Bienen und Computer...<br />
Auszeichnung für Prof. Niederseer<br />
Prof. Niederseer<br />
Fränzi-Forum: Diese Auszeichnung war nicht wirklich<br />
zu erwarten…<br />
Prof. Niederseer: Es war tatsächlich überraschend,<br />
als Dilettant in diese nationale Auswahl<br />
zu kommen. Der Großteil der Konkurrenz<br />
bestand nämlich aus Vollprofis. Den ersten Platz<br />
in unserer Kategorie gewann z.B. eine Multimedia-CD-Rom<br />
über Tempelanlagen in Sizilien,<br />
die mit einem hohen Budget und viel Personal<br />
erstellt wurde. Wir haben unsere Homepage<br />
jedoch in der Freizeit gemacht. So gesehen ist<br />
das schon ein toller Erfolg.<br />
Fränzi-Forum: Was hat an der von Ihnen gestalteten<br />
Homepage besonders überzeugt?<br />
Prof. Niederseer: Ein Vorzug ist die Dreisprachigkeit<br />
unserer Seite, weil Mehrsprachigkeit auf<br />
italienischen Homepages ein sehr großes Manko<br />
ist.<br />
Fränzi-Forum: Das allein wird es aber nicht gewesen<br />
sein…<br />
Prof. Niederseer: Nein. Zum zweiten geht<br />
unsere Seite sehr schnell auf, funktioniert auch<br />
bei analogen Modems und ohne Plug-Ins, d.h. also,<br />
es können viele User die Seite besuchen, ohne<br />
von technischen Spielereien, die vielleicht nicht<br />
einmal funktionieren, gestört zu werden.<br />
Drittens spielte die Vergrößerbarkeit der Schrift<br />
eine Rolle.<br />
Diese Vorzüge waren bei uns gegeben und verhalfen<br />
uns zum zweiten Platz.<br />
Vermutlich hat die Jury auch die für sie exotischschöne<br />
Landschaft um den Plattnerhof in den<br />
Bann gezogen.<br />
Fränzi-Forum: Hatten Sie Hilfe bei der Zusammenstellung<br />
der Seite?<br />
Prof. Niederseer: Nein, die Homepage haben<br />
Frau Schulte und ich alleine zusammengestellt.<br />
Uns stand aber ein Hobby-Bienenfotograph, Luca<br />
Mazocchi, zur Seite. Auch die Texte haben wir<br />
selbst geschrieben, wobei uns Professor Mezzalira<br />
und Frau Professor Elliott bei der italienischen<br />
und der englischen Fassung sehr geholfen<br />
haben.<br />
Fränzi-Forum: Interessieren Sie sich auch selbst für<br />
Imkerei und Bienen?<br />
Prof. Niederseer: Ich züchtete mit 20 Jahren<br />
einmal für einige Jahre Bienen, musste dann aber<br />
die Imkerei leider aus Zeitmangel aufgeben. Aus<br />
dieser Zeit habe ich einige Praxiskenntnisse.<br />
Außerdem unterrichtete ich mehr als zehn Jahre<br />
lang am <strong>Franziskanergymnasium</strong> das Fach Naturkunde.<br />
Fränzi-Forum: Danke für das Gespräch!<br />
Wer sich die Seite ansehen will, findet sie unter<br />
www.museo-plattner.it<br />
Toni Widmann (2. Klasse Gymnasium)<br />
Ein Ereignis, das zwar<br />
nicht mehr ganz<br />
aktuell ist, soll hier<br />
dennoch besprochen<br />
werden, weil es<br />
zu unserer großen<br />
Freude eine unserer<br />
Lehrkräfte betrifft: Im<br />
vergangenen Winter<br />
wurde die Homepage<br />
des Bienenmuseums<br />
Plattner-Hof beim<br />
eContent-Award in<br />
Mailand in der Kategorie<br />
eScience mit<br />
dem zweiten Preis<br />
ausgezeichnet. Erstellt<br />
wurde sie von Harald<br />
Niederseer, Professor<br />
für Mathematik und<br />
Informatik am <strong>Franziskanergymnasium</strong>,<br />
zusammen mit seiner<br />
Mitarbeiterin Viola<br />
Schultes. Professor<br />
Niederseer und Frau<br />
Schultes nahmen die<br />
Ehrung stellvertretend<br />
für den Verantwortlichen<br />
des Museums,<br />
Robert Gramm, entgegen.<br />
Bemerkenswert<br />
ist dieser Erfolg v.a.<br />
deshalb, weil die Seite<br />
in Eigenregie, d.h. ohne<br />
professionelle Hilfe,<br />
erstellt worden ist und<br />
sich gegen so renommierte<br />
Mitbewerber<br />
wie die “Musei Vaticani“<br />
oder die Generalkommandatur<br />
der<br />
Carabinieri behaupten<br />
konnte.<br />
Das Fränzi-Forum hat<br />
mit Prof. Niederseer<br />
über diesen großartigen<br />
Erfolg gesprochen.<br />
Fränzi - Forum 5
SCHÜLERARBEIT<br />
Fränzi - Forum 6<br />
Erotik und Glaube<br />
Überlegungen nach der Papst-Enzyklika<br />
Erotik und christlicher Glaube <strong>–</strong> zwei total<br />
konträre und entgegengesetzte Begriffe, möchte<br />
man auf den ersten Blick meinen. Doch die<br />
Enzyklika „Deus caritas est“ von Papst Bendedikt<br />
XVI widerlegt die anscheinende Dissonanz<br />
und macht den Leser auf erstaunliche Zusammenhänge<br />
zwischen Erotik und Religion, und<br />
damit zwischen Geist und Körper aufmerksam.<br />
Der Papst geht vom Menschen selbst aus, der<br />
ja aus Leib und Geist besteht. Dasselbe gilt nun<br />
auch für die Liebe. Sie setzt sich aus Eros und<br />
Agape zusammen, die wie Körper und Seele<br />
unzertrennlich sind. Das eine ist Liebesbegehren,<br />
das andere Liebe als Hingabe und Sorge für den<br />
anderen. Beide Formen der Liebe ergänzen sich.<br />
Dies ist die Grundlage, um nun folgendes zu verstehen:<br />
Der Eros braucht den Glauben, damit die<br />
Sexualität <strong>–</strong> und damit eben die Erotik <strong>–</strong> nicht<br />
falsch verstanden und missbraucht wird: Ohne<br />
den Glauben wird sie zu einer rein körperlichen<br />
Erfahrung, was auf Kosten der Menschenwürde<br />
geht. Dann wird nämlich der Mensch zu einem<br />
Objekt, zu einer Ware und er verliert seinen<br />
Wert.<br />
Aber auch die rein geistige Liebe ohne das Körperliche<br />
ist so gut wie unvorstellbar, und zwar<br />
sowohl in zwischenmenschlichen Beziehungen<br />
als auch in der zwischen Gott und Mensch.<br />
Indem sich uns Gott über die Kirche, über die<br />
Eucharistie zeigt, können wir erst eine richtige<br />
Verbindung zu ihm aufbauen. Ohne dieses<br />
körperliche Element würden wir keinen Orientierungspunkt<br />
in unserem Glauben haben,<br />
nichts, woran wir uns festhalten könnten. Und<br />
so braucht auch der Mensch in der zwischen-<br />
menschlichen Liebe den Körper, ohne den er „in<br />
der Schwebe hängen würde.“<br />
Wie wir also sehen, haben christlicher Glaube<br />
und Erotik mehr gemeinsam, als man glauben<br />
würde. Das eine hilft dem anderen, dass es<br />
nicht zu etwas degradiert wird, was es nicht sein<br />
sollte. Ein Beispiel dafür wäre, wie schon genannt,<br />
die Sexualität, die ohne die spirituelle Dimension<br />
zu einer reinen Lustbefriedigung wird.<br />
Glaube und Erotik, Geist und Körper gehören<br />
eben zusammen, ob man es glaubt oder nicht.<br />
Hanna Welponer (Oktava 2007)<br />
Zwei Darstellungen von Adam und Eva, unten von Michelangelo, oben von Albrecht Dürer
Hochzeitsgeschenke für die Schule<br />
Interview mit Peter Mayrl<br />
Fränzi-Forum: Herr Mayrl, Sie haben sogar Ihre<br />
Hochzeitsgäste dazu eingeladen, für den Umbau<br />
des <strong>Franziskanergymnasium</strong>s zu spenden, anstatt<br />
Ihnen Geschenke zu bringen. Wie kamen Sie auf<br />
diese Idee?<br />
Peter Mayrl: Ich habe nicht für den Umbau,<br />
sondern für bedürftige Schüler gespendet! Auf<br />
jeden Fall fand ich dies interessanter als die<br />
übliche Hochzeitsliste, und einige der Hochzeitsgäste,<br />
u.a. auch einige ehemalige Fränzi, scheinen<br />
diese Idee ganz gut gefunden und großzügig<br />
gespendet zu haben.<br />
Fränzi-Forum: Im angelsächsischen Raum, v.a. in<br />
Amerika ist es üblich, Einrichtungen, die einem am<br />
Herzen liegen auch finanziell zu unterstützen, während<br />
das in Europa kaum passiert. Warum, glauben<br />
Sie, ist das so?<br />
Peter Mayrl: Im angelsächsischen Raum hat<br />
dies tatsächlich eine lange Tradition, es wird<br />
aber langsam auch woanders eingeführt. Ich<br />
habe nach der Matura an der Bocconi in Mailand<br />
studiert und meinen Master in Fontainebleau bei<br />
Paris gemacht. Beide Institute sind von Privaten<br />
gegründet worden und werden weiterhin von<br />
Privaten (v.a. über Stiftungen) finanziert. In Kontinentaleuropa<br />
wird Schule weiterhin als staatliche<br />
Aufgabe gesehen, deshalb gibt es weniger private<br />
Schulen und weniger ehemalige Schüler, die ihre<br />
Schulen finanziell unterstützen.<br />
Ich glaube aber, dass der Anteil an privaten<br />
Schulen auch in Kontinentaleuropa steigen wird,<br />
und dies aus folgenden Gründen: Einmal, da die<br />
christliche Religion in den staatlichen Schulen<br />
immer weiter verdrängt wird, werden viele<br />
Eltern auf Schulen mit einem christlichen Hintergrund<br />
ausweichen; zweitens können private<br />
Schulen zusätzliche Dienstleistungen anbieten,<br />
wie z.B. Ganztagsbetreuung.<br />
Fränzi-Forum: Viele Dienstleistungen, die in der<br />
Vergangenheit v.a. in den Händen von kirchlichen<br />
Einrichtungen lagen, z.B. Schulen und Krankenhäuser,<br />
werden heute von der öffentlichen Hand erbracht.<br />
Allerdings machen es die knappen Kassen auch für<br />
die öffentliche Hand zunehmend schwieriger, alle<br />
Impressum: Fränzi - Forum<br />
Eigentümer und Herausgeber: Wolfgang Malsiner,<br />
<strong>Franziskanergymnasium</strong> <strong>Bozen</strong><br />
Eintragung beim Landesgericht <strong>Bozen</strong>: Nr. 2/2003<br />
R.ST. am 20/3/2003<br />
diese Dienste abzudecken. Wie könnte man Private<br />
animieren, wieder vermehrt die Aufwendungen in<br />
diesen Bereichen mitzutragen?<br />
Peter Mayrl: Um Private, v.a. ehemalige Schüler<br />
und Eltern der Schüler, zu animieren, ist es notwendig,<br />
ein „dedicated team“ zu haben, das sich<br />
professionell um deren Spenden kümmert. Dazu<br />
gehört natürlich die Pflege der Kontaktdaten,<br />
aber es braucht auch Personen, die sich auf freiwilliger<br />
Basis darum kümmern, eine Zeitschrift,<br />
die die Spender auflistet nach verschiedenen<br />
Kategorien (je nach Größe der Spende natürlich),<br />
etc.<br />
Fränzi-Forum: Noch eine Frage gewissermaßen in<br />
eigener Sache: Welche Möglichkeiten sehen Sie als<br />
Mann der Wirtschaft, dass die Unternehmen sich<br />
mehr im Bereich Bildung <strong>–</strong> konkret: für Privatschulen<br />
<strong>–</strong> engagiert?<br />
Peter Mayrl: Im angelsächsischen Raum sind<br />
Spenden in diesem Bereich steuerlich absetzbar,<br />
und natürlich ist auch ein bisschen Werbung<br />
damit verbunden, wenn ein Unternehmen als<br />
Sponsor einer Schule oder einer Schulveranstaltung<br />
auftritt.<br />
Fränzi-Forum: Danke für das Gespräch!<br />
Hanna Widmann (2. Klasse Gymnasium)<br />
Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Walther Werth<br />
Redaktion: Wolfgang Malsiner, Clemens Perntner,<br />
Elfriede Zanellati, Christian Romano, Toni Widmann,<br />
Hanna Widmann<br />
Gestaltung: Thomas Tschager<br />
Druck: Ferrari Auer <strong>Bozen</strong><br />
Peter Mayrl, Jahrgang<br />
1965, stammt aus<br />
<strong>Bozen</strong> und besuchte<br />
das <strong>Franziskanergymnasium</strong>.<br />
Nach der<br />
Matura studierte er an<br />
der Bocconi in Mailand<br />
und machte anschließend<br />
seinen Master<br />
of Business Administration<br />
am INSEAD<br />
(Institut Européen<br />
d‘Administration des<br />
Affaires) in Fontainebleau<br />
bei Paris.<br />
Er ist verheiratet,<br />
Vater zweier Töchter<br />
und lebt in Mailand.<br />
Beruflich pendelt er<br />
zwischen Mailand und<br />
München, wo er als<br />
Investmentdirektor für<br />
die Allianz-Versicherungsgruppe<br />
tätig ist.<br />
Fränzi - Forum 7
Wir gratulieren:<br />
Zum Studienabschluss:<br />
Elisabeth Vantsch, Spanisch,Kunstgeschichte,<br />
Germanistik, Komparatistik,<br />
Innsbruck<br />
Johanna Brugger,<br />
Rechtswissenschaften,<br />
Innsbruck<br />
Jimmy Loro, Rechtswissenschaften,Innsbruck<br />
Ulrich Mamming,<br />
Rechtswissenschaften,<br />
Innsbruck<br />
Angelika Pedron, Germanistik,<br />
Innsbruck<br />
Klara Tutzer, Griechisch,<br />
Latein, Innsbruck<br />
Zur Hochzeit:<br />
Georg Gasser und Evi<br />
Maria Meister<br />
Bernd Andergassen<br />
und Franziska Marie<br />
Reinhardt<br />
Florian Ebner und<br />
Chiara Cavallini<br />
Angelika Fauster und<br />
Stefan Pircher<br />
Maria von Lutterotti<br />
und Florian Klauder<br />
Zur Geburt:<br />
Prof. Oberrauch und<br />
seiner Frau Uli zur<br />
Geburt ihres Sohnes<br />
Fabian<br />
Prof. Perterer und seiner<br />
Frau Karin Robatscher<br />
zur Geburt<br />
ihrer Tochter Anne<br />
Frau Prof. Hertscheg<br />
und ihrem Mann Arno<br />
Hafner zur Geburt<br />
ihres Sohnes Nick<br />
Fränzi - Forum 8<br />
„UNSER LEBEN SEI EIN FEST…“<br />
Eindrücke vom Schulfest in Nals<br />
Rund 700 Gäste <strong>–</strong> Schüler mit ihren Familien,<br />
Lehrkräfte, ehemalige Schüler und Freunde des<br />
<strong>Franziskanergymnasium</strong>s <strong>–</strong> feierten am Sonntag,<br />
den 13. Mai gemeinsam das Schulfest in Nals. Die<br />
Verköstigung ließ erneut keine Wünsche offen<br />
und v.a. die jungen Gäste (doch nicht nur sie!)<br />
unterhielten sich blendend bei den zahlreichen<br />
Spielen, die Prof. Mair koordinierte. Die Hauptattraktion<br />
war der Kistenstapelwettbewerb, bei<br />
dem einige Schwindel erregende Höhen erklommen.<br />
Ein wunderschöner Tag für die ganze Schulgemeinschaft!<br />
Ein herzlicher Dank geht auch an dieser Stelle an<br />
die Organisatoren um Schulratspräsidentin Barbara<br />
Varesco-Widmann und Thomas Menz und<br />
die vielen unermüdlichen Helfer am Fest!<br />
Mehr Fotos sind auf der Homepage der Schule<br />
unter www.franziskanergymnasium.it zu finden<br />
Die Organisatoren Thomas Menz und Barbara<br />
Varesco-Widmann am Professorentisch<br />
Das Präsidium des Gymnasialvereins -<br />
Reinhold Perkmann (li.) und Stefan Pan (re.)<br />
Am Anfang steht die Messe<br />
Die Hauptattraktion - Kistenstapeln (hier mit<br />
Jakob Klotz aus der 1. Klasse Gymnasium)