(Nicht-)Inanspruchnahme familienergänzender ... - HTW Chur

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Discussion Papers on Economics and Entrepreneurial Management 3/2012 Öffnungszeiten. Im Hinblick auf diese Kriterien zeigen sich die Eltern auch grösstenteils sehr zufrieden mit ihren Betreuungseinrichtungen. Am wenigsten häufig wird die Höhe der Elternbeiträge als «sehr gut» bewertet, wobei sich hier im Durchschnitt die Alleinerziehenden ebenso wie die unteren Einkommensgruppen relativ zufriedener zeigen, was wohl u.a. mit der Einkommensabhängigkeit der Tarifstruktur zusammenhängt. Nur sehr wenige Eltern nutzen mehr als eine berufskompatible Betreuungsinstitution, während dagegen von fast zwei Drittel zusätzliche private, nicht-institutionelle Betreuungsformen (z.B. Betreuung durch Familienangehörige) in Anspruch genommen werden, v.a. um Randzeiten abzudecken. Sehr häufig wird von den Eltern auch angegeben, die soziale Entwicklung des Kindes (z.B. Bindung zu Grosseltern) fördern zu wollen. Auch diejenigen Eltern aus den politischen Gemeinden <strong>Chur</strong>, St. Moritz, Davos und Flims, die ihre Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren nicht in einer berufskompatiblen Einrichtung betreuen lassen, nutzen grösstenteils ergänzende private Betreuungsformen. Hauptgrund stellt hier die Förderung der sozialen Entwicklung des Kindes dar, gefolgt von der Ermöglichung einer beruflichen Tätigkeit. Institutionelle Betreuungseinrichtungen werden von diesen Eltern v.a. deshalb nicht genutzt, weil sie gute private Lösungen gefunden haben und deshalb schlichtweg keinen Bedarf an einer institutionalisierten Betreuung haben. Als weiteres Argument werden auch die hohen Kosten von Betreuungsinstitutionen noch relativ häufig angegeben. Allerdings schliessen nur rund 40 Prozent der Eltern aus, dass sie ihre Kinder künftig institutionell betreuen lassen, während 20 Prozent dies gern tun möchten und 40 Prozent noch unentschlossen sind. Im Falle einer künftigen ausserhäuslichen Betreuung würde die Wahl der meisten Eltern auf eine Kindertagesstätte beziehungsweise – krippe fallen. Insgesamt haben die beiden Befragungen gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Eltern eine Wahlfreiheit haben, wie sie ihre Kinder betreuen lassen möchten – ob institutionell und / oder mit privaten inner- und ausserhäuslichen Lösungen. Sehr wichtig ist beiden Gruppen die soziale Entwicklung ihrer Kinder und die Ermöglichung einer beruflichen Tätigkeit. Eine solche Wahlfreiheit besteht aber nur dann, wenn auch tatsächlich nicht nur zahlenmässig ausreichend, sondern auch qualitativ hochstehende Betreuungseinrichtungen vorhanden sind, da den Eltern bei der Wahl ihrer Institution in erster Linie Qualitätsaspekte in Form der Professionalität des Personals und der Qualität der Infrastruktur wichtig sind. Erfreulicherweise scheint das derzeitige Angebot diesem Anspruch zu genügen, indem die Eltern sich mehrheitlich sehr zufrieden mit ihrer Betreuungseinrichtung zeigen. Für die zukünftige Entwicklung der Kinderbetreuung in Graubünden implizieren diese Resultate, dass ein flächendeckendes Angebot an Betreuungsinstitutionen wichtig ist, um 28
Discussion Papers on Economics and Entrepreneurial Management 3/2012 den Eltern die nötige Wahlfreiheit zu geben und dass dabei v.a. dem Qualitätsaspekt von Personal und Infrastruktur Beachtung geschenkt werden muss. 29
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