Qualität und frühkindliche Bildung - Frühkindliche Bildung in der ...
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feste Bezugsperson ermöglichen, die Fachkräfte<br />
empathisch s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> sie auch die E<strong>in</strong>gewöhnung<br />
des K<strong>in</strong>des als <strong>Qualität</strong>sstandard <strong>der</strong> Kita begreifen.<br />
Ihr Ziel sollte es se<strong>in</strong>, dass das K<strong>in</strong>d die zunächst<br />
fremde Umgebung <strong>der</strong> Krippe kennen<br />
lernen <strong>und</strong> zu se<strong>in</strong>er Bezugsperson Vertrauen<br />
fassen kann. Wie gut die E<strong>in</strong>gewöhnung ist, wird<br />
daran ersichtlich, <strong>in</strong>wiefern e<strong>in</strong> ‚e<strong>in</strong>gewöhntes‘<br />
K<strong>in</strong>d aktiv bei se<strong>in</strong>er Bezugsperson Trost sucht<br />
<strong>und</strong> auch f<strong>in</strong>det. Bei älteren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zeigt sich<br />
die Beziehungsorientierung daran, ob am Morgen<br />
jedes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuell mit Namen (<strong>und</strong> allenfalls<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Muttersprache) begrüsst <strong>und</strong> beim<br />
Nachhausegehen auch wie<strong>der</strong> verabschiedet<br />
wird.<br />
Elternarbeit<br />
Gute Kitas pflegen <strong>in</strong>tensive Elternkontakte. Ersichtlich<br />
wird dies daran, dass sie das Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
mit <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e rege Beteiligung <strong>der</strong> Eltern aktiv<br />
suchen. Selbstverständlich gibt es Unterschiede<br />
je nach Intensität, mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />
Kita besucht. Gefässe <strong>der</strong> Elternarbeit sollten<br />
Kitafeste, Elternbeiräte, Elternabende, Elterntage,<br />
Elternsprechst<strong>und</strong>en etc. se<strong>in</strong>, um auf diese<br />
Weise Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation von<br />
Kitapersonal <strong>und</strong> Eltern – unter E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> – zu för<strong>der</strong>n. Inwiefern solche Kooperationen<br />
wirklich ernst geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d, lässt sich anhand<br />
folgen<strong>der</strong> Fragen überprüfen:<br />
S<strong>in</strong>d die Elternabende/Elterntreffs etc. <strong>in</strong>teressant<br />
gestaltet? Interessieren sich Leitung<br />
<strong>und</strong> Personal für die Me<strong>in</strong>ung <strong>der</strong> Eltern o<strong>der</strong><br />
wollen sie lediglich ‚<strong>in</strong>formieren’?<br />
Nehmen sich Leitung <strong>und</strong> Fachpersonal ausreichend<br />
Zeit für Gespräche?<br />
Erhalten die Eltern <strong>in</strong>dividuelle Rückmeldungen<br />
zur physischen, sozialen, emotionalen<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong>tellektuellen Entwicklung ihres<br />
K<strong>in</strong>des?<br />
Interessiert sich die Kita für se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuellen<br />
Interessen, also über se<strong>in</strong>en Tagesablauf<br />
zu Hause?<br />
Werden die Eltern regelmässig zu ihrem Urteil<br />
über die Kita <strong>und</strong> ihren Bedürfnissen <strong>in</strong><br />
Bezug auf die Betreuung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung ihres<br />
K<strong>in</strong>des befragt?<br />
<strong>Qualität</strong> <strong>und</strong> <strong>frühk<strong>in</strong>dliche</strong> <strong>Bildung</strong><br />
Seite 33<br />
Werden Ergebnisse solcher Befragungen<br />
den Eltern zurückgemeldet? Zieht die Kita<br />
aus solchen Befragungen Konsequenzen?<br />
Integration <strong>und</strong> Partizipation<br />
E<strong>in</strong>e Kita, welche die Rechte des K<strong>in</strong>des ernst<br />
nimmt, setzt auf Integration <strong>und</strong> Partizipation.<br />
Dies wird daran ersichtlich, wie e<strong>in</strong>e Kita mit Differenzen<br />
umgeht <strong>und</strong> sie als Bereicherung betrachtet.<br />
Dazu gehören die Dimensionen kulturelle<br />
Herkunft, Geschlecht, Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />
von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n sowie K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>en<br />
Bedürfnissen. Ersichtlich wird dieser Fokus für<br />
Eltern daran, <strong>in</strong>wiefern den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Mitsprachrecht<br />
bei bestimmten Tagesabläufen o<strong>der</strong><br />
Handlungen e<strong>in</strong>geräumt wird, so etwa bei <strong>der</strong><br />
Dekoration e<strong>in</strong>es Raumes, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gestaltung des<br />
Speiseplanes, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitgestaltung <strong>der</strong> Zubereitung<br />
<strong>der</strong> Speisen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Pflichten<br />
<strong>und</strong> Ämtli etc.<br />
Integration <strong>und</strong> Partizipation setzen darauf, dass<br />
sich alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kita wohlfühlen <strong>und</strong> sie<br />
sich schnell e<strong>in</strong>gewöhnen. Eltern erkennen dieses<br />
Ziel nicht nur daran, ob es systematische<br />
E<strong>in</strong>gewöhnungskonzepte für alle Altersstufen<br />
gibt, son<strong>der</strong>n auch, wie <strong>der</strong> Tagesablauf strukturiert<br />
<strong>und</strong> auch an die <strong>in</strong>dividuellen k<strong>in</strong>dlichen<br />
Bedürfnisse angepasst wird. So sollte ca. e<strong>in</strong><br />
Drittel des Tages dem Freispiel gewidmet se<strong>in</strong>,<br />
<strong>in</strong> welchem die K<strong>in</strong><strong>der</strong> selbst entscheiden dürfen,<br />
was sie machen wollen. Genauso sollte ersichtlich<br />
werden, dass es klare Verhaltensregeln<br />
gilt, welche von Personal vorgelebt, mit den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n besprochen werden <strong>und</strong> <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>haltung<br />
auch überwacht werden.<br />
Integration zeigt sich auch an festen Ritualen,<br />
wie etwa an Gesprächskreisen («Stuhlkreis»),<br />
wo jedes K<strong>in</strong>d mitredet <strong>und</strong> alles zur Sprache<br />
kommen darf.<br />
Weiterführende Literatur<br />
Textor, M. R. & Blank, B. (2004). Elternmitarbeit:<br />
Auf dem Weg zur Erziehungspartnerschaft.<br />
München: Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium für Arbeit<br />
<strong>und</strong> Sozialordnung, Familie <strong>und</strong> Frauen (2.<br />
überarbeitete <strong>und</strong> aktualisierte Auflage). Download<br />
am 18.07.2012 von http://www.ifp.bayern.<br />
de/imperia/md/content/stmas/ifp/elternmitarb<br />
eit.pdf