Qualität und frühkindliche Bildung - Frühkindliche Bildung in der ...

sondere Situation von benachteiligt aufwachsenden
Kindern nicht, zumindest nicht angemessen,
berücksichtigen.
Briefing Paper 3 Seite 22
Zum Status Quo der Qualität in Schweizer
Kindertagesstätten
Zur Qualität von Vorschulangeboten in der
Schweiz gibt es aktuell keine repräsentativen
Studien. Wir wissen lediglich, dass viele Kantone
Qualitätsvorgaben zu den Rahmenbedingungen
erlassen haben und sich in den Kantonen
Bern, Genf, Jura, Neuenburg, Tessin,
Waadt und Wallis die grösste Dichte an Qualitätsvorgaben
finden lassen. Auch viele Verbände
haben Richtlinien festgesetzt, so auch KiTaS.
Ferner existieren keine Erhebungen zu den
Qualitätsmanagementkonzepten, welche tatsächlich
eingesetzt werden.
Vergleicht man die Situation in der Schweiz mit
dem Ausland bezüglich der Strukturqualität,
beispielsweise Gruppengrösse, Betreuungsschlüssel
etc., dann steht sie sehr gut da. Wie
sich die Qualität allerdings im Bereich der Alltagsarbeit
– etwa der Elternkontakte oder der
Beziehungen zu den Kindern – präsentiert, ist,
bis von wenigen Untersuchungen abgesehen,
eine Black Box.
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Die Grundlagen für das Qualitätslabel von
KiTaS und Jacobs Foundation
Das von uns erarbeitete Manual setzt auf einen
Qualitätsbegriff, der einen beteiligtenorientierten
und einen expertenorientierten Ansatz
kombiniert. Im Kern zeigt sich dies darin, dass
seine Erarbeitung durch den Beizug einer Fachkommission
unterstützt und anschliessend an
verschiedenen Foren mit der Praxis diskutiert
wurde.
Auch in Bezug auf den Bildungsbegriff ¨verfolgt
unser Manual eine spezifische Position. Es setzt
auf den Begriff der Befähigung. Der Grund liegt
darin, dass es auch Kinder in den Blick nimmt,
welche nicht in entwicklungsanregende Familienumgebungen
hineingeboren worden sind
und deshalb von vorschulischen Angeboten am
meisten profitieren können. Befähigend meint
dabei, dass sich Erzieherinnen fragen müssen,
was sie selbst dem Kind geben können, damit
es sein Potenzial zur Selbstbildung tatsächlich
Qualität und frühkindliche Bildung
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entfalten kann, und wie sie es befähigen können,
mit den bereitgestellten Materialien umzugehen.
Denn vielen Kindern aus benachteiligten
Familien fehlen zu Hause lernförderliche
Spielmaterialien, so dass sie zuerst überhaupt
angeregt werden müssen, sich für solche interessieren
zu können.
Das von uns erarbeitete Manual bildet die zentrale
inhaltliche Grundlage für die weitere Arbeit
der Trägerschaft. Festgelegt worden sind insgesamt
acht Entwicklungsindikatoren:
Entwicklungs-, Unterstützungs- und Lernaktivitäten
Beziehungen und Interaktionen
Integration und Partizipation
Elternbeteiligung und Familienzusammenarbeit
Personal und Qualifikationen
Management und Administration
Die Einrichtungskonzeption (Leitbild und
Konzept sowie Qualitätsmanagement)
Sicherheit und Ausstattung
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Was Eltern von einer guten Kita erwarten
können
Zwar gibt es keine Kita, welche alle Idealvorstellungen
erfüllt, doch lassen sich auf der Basis
der Indikatoren des Qualitätslabels acht
Schwerpunkte auflisten. Sie erlauben interessierten
Eltern, sich ein eigenes Urteil zu bilden.
Diese Schwerpunkte sind Antworten auf folgende
Fragen:
Hat die Kita ein pädagogisches Konzept?
Wie ist die Ausstattung, und welchen Stellenwert
gibt die Kita der Sicherheit und der
Gesundheit?
Wie gut ist das Personal qualifiziert für die
Arbeit, und wie ist der Umgangston?
Wie gut wird die Kita geführt?
Wie vielfältig, herausfordernd und entwicklungsangemessen
sind die Aktivitäten
der Kinder in der Kita?
Wie gut bauen die Erzieherinnen Beziehungen
zum Kind auf und wie pflegen sie
diese?