Jahresbericht 2010 / 2011 - Fulbright-Kommission
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Programme für<br />
Hochschulexperten<br />
Das Educational Experts Seminar findet jährlich zu jeweils<br />
aktuellen Themen aus dem Bereich der Bildungspolitik<br />
und des Wissenschafts- und Hochschulmanagement statt.<br />
Es bietet bis zu 15 leitenden Vertretern von deutschen Hochschulen,<br />
Wissenschaftsorganisationen und der Wissenschaftsverwaltung<br />
die Möglichkeit einer einwöchigen Informationsreise<br />
in die USA. Das Seminarprogramm beinhaltet Gespräche und<br />
Workshops mit amerikanischen Bildungsexperten und, als<br />
zentralen Bestandteil des Programms, den Besuch ausgewählter<br />
U.S.-Universitäten, wo sich den Teilnehmern bei Vortrags- und<br />
Diskussionsveranstaltungen viele Gelegenheiten zum Austausch<br />
mit den amerikanischen Kollegen in den verschiedenen Hochschulleitungsebenen<br />
ergeben.<br />
Zwei Educational Experts Seminare haben wir im Stipendienjahr<br />
<strong>2010</strong>-<strong>2011</strong> durchgeführt. Vom 2. bis 6.Mai <strong>2011</strong> reiste eine<br />
Gruppe von FH-Vizepräsidenten nach Atlanta, um sich zum<br />
Thema „Higher Education Management: Leadership Structures and<br />
Decision Making Processes at U.S. Universities“ weiterzubilden. Bei<br />
ihren Besuchen von sechs privaten und öffentlichen Hochschulen<br />
in und um Atlanta erforschten die deutschen Gäste, an welch<br />
grundsätzlichen Rahmenbedingungen sich die Führung einer<br />
U.S.-Hochschule ausrichtet, welche Strategien sich daraus für die<br />
Hochschulentwicklung im Einzelfall ableiten und mit welchen<br />
Kommunikationsmodellen Hochschulentscheidungen institutionell<br />
vermittelt und durchgesetzt werden. In den deutsch-amerikanischen<br />
Expertenrunden wurde auch deutlich, dass amerikanische<br />
Hochschulen neue Finanzierungsmodelle ersinnen müssen,<br />
Dr. Felix Streiter<br />
>> „Unsere Reise hat zwei wichtige Erkenntnisse gebracht: Die amerikanischen<br />
Universitäten betreiben community service nicht aus Altruismus heraus, sondern<br />
in erster Linie aus Eigennutz. Studierende engagieren sich, um Führungserfahrung<br />
zu sammeln. Vernetzung mit der örtlichen Wirtschaft bringt der Hochschule<br />
Forschungsaufträge und den Studierenden bessere Jobperspektiven.“<br />
Dr. Felix Streiter<br />
Stiftung Mercator, Teilnehmer am Educational Experts Seminar<br />
wenn auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Anspruch<br />
gelten soll, eine Hochschulausbildung sei „a public good“.<br />
13<br />
Das zweite Expertenseminar widmete sich Anfang Oktober der<br />
Rolle der Hochschule in der Gesellschaft und stand unter dem<br />
Thema: „Connecting Knowledge to Serve Society: University Engagement<br />
in the U.S.“ Das Seminar fand mit der finanziellen Unterstützung<br />
des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft statt<br />
und schloss die Repräsentanten der 10 deutschen Fachhochschulen<br />
und Universitäten ein, die für die Endauswahlrunde des vom<br />
Stifterverband ausgeschriebenen Wettbewerbs „Mehr als Forschung<br />
und Lehre: Hochschulen in der Gesellschaft“ ausgewählt<br />
wurden. Der Wettbewerb hatte zum Ziel, deutsche Hochschulen<br />
in der Frage zu unterstützen, wie sie gesellschaftliches Engagement<br />
als ein gleichberechtigtes strategisches Element neben<br />
Forschung und Lehre in die Entwicklung ihrer Einrichtung einbinden<br />
können. Welche Konzepte verfolgen die amerikanischen<br />
Hochschulen? Welche gesellschaftliche Rolle übernehmen sie in<br />
ihrer Region, aber auch national und international, und welche<br />
Modelle des amerikanischen „University Outreach“ können<br />
in die deutsche Hochschulpraxis umgesetzt werden? Dies zu<br />
erkunden besuchten die deutschen Gäste private und staatliche<br />
Hochschulen unterschiedlichen Typs in Philadelphia und im<br />
benachbarten New Jersey. Sie erkannten, wie wichtig „University<br />
Outreach“ für das Image einer Hochschule sein kann, welche Vorteile<br />
es für Lehre und Studium birgt und dass in den USA nicht<br />
zuletzt Forschungsstandorte und Arbeitsmärkte mit dem gesellschaftlichen<br />
Engagement einer Hochschule eng verknüpft sind.<br />
Tour of the campus:<br />
Die Teilnehmer des Educational Experts Seminars<br />
besuchen die Temple University in Philadelphia