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Heumilchgewinnung mit Fleckvieh

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Betriebsreportage<br />

Schlechtwetterperioden waren<br />

wichtige Bausteine zur<br />

Gewährleistung von Qualitätsfutter.<br />

Weitere wichtige Etappenziele<br />

lagen in der Optimierung<br />

der Heutrocknung durch Zubau<br />

einer Dachabsaugung zur<br />

Lufterwärmung. Im Verbund<br />

<strong>mit</strong> 3 Berufskollegen erfolgte<br />

in Oberhofen die Investition<br />

in eine Nahwärmeanlage. Im<br />

Jahre 2007 stand die Renovierung<br />

des Wohnhauses an,<br />

ein Jahr später nahm man<br />

Geld für eine zusätzliche<br />

Güllegrube <strong>mit</strong> 780 m³ Fassungsvermögen<br />

in die Hand,<br />

insgesamt stehen nun 1.500<br />

m³ Gülleraum zur Verfügung.<br />

Zuletzt wurde eine Maschinenhalle<br />

<strong>mit</strong> Werkstatt und<br />

Heulagerraum geschaffen.<br />

Die Betriebsentwicklung soll<br />

<strong>mit</strong> dem Bau eines Trockensteher-<br />

und Abkalbebereichs<br />

zur Verbesserung des Kuhkomforts<br />

zunächst abgeschlossen<br />

sein.<br />

Insgesamt werden 46 ha LN<br />

bearbeitet, wovon 2/3 aus<br />

Pachtflächen bestehen, es<br />

handelt sich ausschließlich<br />

um Grünland. Für den Großteil<br />

der Heuwerbung und Grünfutterernte<br />

ist der Betrieb eigenmechanisiert,<br />

Rundballen<br />

werden vom Maschinenring<br />

gepresst. Die Gülleausbringung<br />

wird teilweise auf einen<br />

Lohnunternehmer übertragen.<br />

Zucht<br />

Der Betriebsleiter begann<br />

seine Karriere auf dem Hof<br />

<strong>mit</strong> einem gemischtrassigen<br />

Bestand, <strong>Fleckvieh</strong> und<br />

Holsteins. Der unvoreingenommene<br />

Junglandwirt,<br />

der großes betriebswirtschaftliches<br />

Interesse in die<br />

tägliche Arbeit einbrachte,<br />

erkannte relativ schnell,<br />

dass die Rasse <strong>Fleckvieh</strong><br />

unter den gegebenen betrieblichen<br />

Voraussetzungen<br />

bei den Leistungskriterien<br />

gleichwertig war, jedoch in<br />

den Fitnessmerkmalen deutliche<br />

Vorteile gegenüber den<br />

Holsteins hatte und da<strong>mit</strong> in<br />

der gesamtwirtschaftlichen<br />

Situation eine Überlegenheit<br />

demonstrierte.<br />

Gerhard Eichstiel machte die<br />

Erfahrung, dass <strong>Fleckvieh</strong>kühe<br />

bei wechselnden Grundfutterqualitäten,insbesondere<br />

beim Grünfutter, die Möglichkeiten<br />

der Kompensation<br />

über katabole Stoffwechselprozesse<br />

nutzt und dadurch<br />

die Funktionalität aufrechthält<br />

(Fruchtbarkeit). Eine Kuh<br />

muss täglich Fitness zeigen,<br />

genügend Milch produzieren<br />

und dabei ein Exterieur<br />

haben, das in die Ställe<br />

passt und nicht etwa für den<br />

Schauring prädestiniert ist.<br />

Mit seinen Holsteins sah er<br />

sich zusehends ins Abseits<br />

manövriert. Dies waren auch<br />

die Gründe, weshalb er in<br />

den letzten Jahren nur mehr<br />

<strong>Fleckvieh</strong>stiere besamt, im<br />

vergangenen Jahr wurden<br />

fast alle Holsteinkühe in<br />

Milch verkauft.<br />

Zur züchterischen Verbesserung<br />

der Herde erfolgte der<br />

Zukauf von Jungkühen und<br />

Embryonen. Bei den Zuchtzielen<br />

legt der Betriebsleiter<br />

höchste Priorität auf<br />

langlebige Tiere <strong>mit</strong> stabilen<br />

Fundamenten, funktionalen<br />

Eutern, sowie gute Persistenz.<br />

Wenig Experimente<br />

werden beim Einsatz der<br />

Bullen gemacht – zum Einsatz<br />

kommen hauptsächlich<br />

sicher geprüfte Vererber wie<br />

Ilion, Round Up, Wal, Mani-<br />

l Die Plus-Tochter Siglinde wurde Gruppenreservesiegerin auf dem<br />

Grünlandfest 2007.<br />

l Tabelle 1:<br />

Entwicklung des Betriebes<br />

Jahr Anzahl Kühe Milch-kg Fett-% Eiweiß-%<br />

1996 12,6 3.562 4,05 3,45<br />

2005 31,6 7.937 3,91 3,57<br />

2008 42,5 8.003 3,98 3,58<br />

2012 45,8 8.312 4,12 3,54<br />

toba, Waldbrand, Mangope<br />

und Romario. Aktuell wird<br />

auch die Linienalternative Fidelis<br />

besamt – genomische<br />

Jungvererber müssen aus<br />

guten Kuhfamilien stammen<br />

und einen bereits sicher<br />

geprüften Vater aufweisen.<br />

Der bislang größte züchterische<br />

Erfolg war die Vermarktung<br />

des Wal-Sohnes WASA<br />

<strong>mit</strong> einem gGZW von 131<br />

Punkten, gezogen aus der<br />

ausstellungserprobten Malint-Tochter<br />

PAMINA.<br />

Leistungsentwicklung<br />

Der aktuelle Leistungsstand<br />

der Kühe wird über den<br />

gleitenden Herdendurchschnitt<br />

ausgedrückt:<br />

2012:<br />

45,8 Kühe <strong>mit</strong> 8.312 kg Milch<br />

4,12 % Fett – 3,54 % Eiweiß<br />

Welche positive Entwicklung<br />

der Betrieb in den vergangenen<br />

16 Jahren genommen<br />

hat, zeigt Tabelle 1.<br />

Fütterung<br />

Die Erzeugung von Heumilch<br />

setzt silofreie Fütterung voraus,<br />

deshalb wird gemäß den<br />

Vorgaben der Molkerei an die<br />

die Milch abgeliefert wird,<br />

im Sommer Grünfutter vorgelegt<br />

und nach Bedarf Heu<br />

zugefüttert. Im Winter steht<br />

immer bestes Belüftungsheu<br />

zur Verfügung. Die Ration für<br />

das Jungvieh und teilweise<br />

auch für die Milchkühe be-<br />

FLECKVIEHWELT 1/2013 19

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