Entwicklung der Schreibgeräte - Ausarbeitung - Frank Barth
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Die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong><br />
und ihr Einfluss auf die Kommunikation<br />
Hausarbeit von Marcel Baur, Malte Bauer und Marc Samjeske<br />
Einführung in die Medienwissenschaft<br />
Technische Redaktion / FR1 / WS 2008/2009
Inhalt<br />
Definition von <strong>Schreibgeräte</strong>n........................................................................................................... 3<br />
Ursprüngliche Definition................................................................................................................ 3<br />
Heutige und zukünftige Definition.................................................................................................. 3<br />
Der Faustkeil.................................................................................................................................... 4<br />
Der Stilus......................................................................................................................................... 4<br />
Zugeschnittene Rohrpflanzen ........................................................................................................... 4<br />
Papyrus........................................................................................................................................... 4<br />
Mundfunk ........................................................................................................................................ 4<br />
Der Fe<strong>der</strong>kiel ................................................................................................................................... 5<br />
Die Post........................................................................................................................................... 5<br />
Die Erfindung des Papiers ................................................................................................................ 5<br />
Der Buchdruck ................................................................................................................................ 5<br />
Post für Privatleute zugänglich.......................................................................................................... 5<br />
Der Füllfe<strong>der</strong>halter............................................................................................................................ 6<br />
Der Bleistift ...................................................................................................................................... 6<br />
Der Briefträger und <strong>der</strong> Briefkasten................................................................................................... 6<br />
Der Telegraf..................................................................................................................................... 6<br />
Die Schreibmaschine ....................................................................................................................... 7<br />
Erste Modelle............................................................................................................................... 7<br />
Erste industriell produzierte Schreibmaschine ............................................................................... 7<br />
Weitere <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Schreibmaschine bis heute..................................................................... 7<br />
Die Computertastatur, <strong>der</strong> Computer und das Internet...................................................................... 8<br />
Das Mobiltelefon und die SMS ......................................................................................................... 9<br />
Geschichte des Mobiltelefons....................................................................................................... 9<br />
Die SMS ...................................................................................................................................... 9<br />
Netzjargon – Beispiele (kleiner Auszug) ................................................................................... 10<br />
Der Touchscreen ........................................................................................................................... 11<br />
Anwendungen............................................................................................................................ 11<br />
Touchscreen-Arten .................................................................................................................... 11<br />
Virtuelle Projektion / Darstellung ..................................................................................................... 12<br />
Gedankenübertragung ................................................................................................................... 13<br />
<strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> und ihr Einfluss auf Menschheit und Kommunikation ....................... 14
Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Definition von <strong>Schreibgeräte</strong>n<br />
Definition von <strong>Schreibgeräte</strong>n<br />
Ursprüngliche Definition<br />
<strong>Schreibgeräte</strong> 1 dienen zum Aufbringen von Symbolen, Buchstaben, Sätzen, Zeichen… auf einen<br />
beschriftbaren Untergrund wie Papier o<strong>der</strong> Stein.<br />
Je nach Schreibgerät und Untergrund eignen sich diese auch zum Zeichnen o<strong>der</strong> Malen.<br />
Heutige und zukünftige Definition<br />
Die ursprüngliche Definition muss heutzutage um einige Faktoren erweitert werden. Nach wie vor gibt<br />
es einfache <strong>Schreibgeräte</strong> wie z.B. herkömmliche Stifte o<strong>der</strong> Kugelschreiber, mit denen Zeichen auf<br />
Papier geschrieben werden können.<br />
Doch durch die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Technik kann man auch Erfindungen wie die Schreibmaschine,<br />
den Computer, das Mobiltelefon o<strong>der</strong> neueste Techniken wie die Spracherkennung als <strong>Schreibgeräte</strong><br />
bezeichnen. Und auch zukünftige <strong>Entwicklung</strong>en wie z.B. die Steuerung des Computers durch die<br />
Gedanken (bzw. die Hirnströme) o<strong>der</strong> richtige Gedankenübertragung wird man dann als<br />
<strong>Schreibgeräte</strong> im weiteren Sinn kategorisieren können.<br />
[1] Wikipedia: <strong>Schreibgeräte</strong> / http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Schreibgeräte</strong><br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Der Faustkeil<br />
Der Faustkeil<br />
Der Faustkeil war das erste uns bekannte Schreibgerät. Mit ihm ritzten Menschen Symbole in Stein.<br />
Diese Bildsprache wandelte sich im Laufe <strong>der</strong> Jahre zur Symbolschrift und war lange die einzige<br />
Möglichkeit, etwas über Generationen hinweg zu erhalten.<br />
Der Stilus<br />
Der Stilus 1 , auch Griffel 1 genannt, war ein in <strong>der</strong> Antike gebräuchliches Schreibgerät. Er bestand aus<br />
Knochen, Metall o<strong>der</strong> Elfenbein. Mit <strong>der</strong> spitzen Seite ritzte man Worte in Wachstafeln, mit <strong>der</strong><br />
stumpfen „radierte“ man sie quasi wie<strong>der</strong> weg. Die Römer und Griechen, die mit dem Stilus<br />
arbeiteten, gewannen das Wachs aus Bienenstöcken und rahmten es in einem Holzkasten.<br />
Der Griffel wurde noch bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts verwendet, so rechnete man in <strong>der</strong><br />
Schule noch mit ihm in einer abgeän<strong>der</strong>ten Form auf Schiefertafeln.<br />
Zugeschnittene Rohrpflanzen<br />
Ähnlich wie den Stilus benutzten die Menschen in Mesopotamien zugeschnittene Rohrpflanzen 2 als<br />
Schreibgerät. Mit ihnen drückte man Schriftzeichen in feuchten Ton, <strong>der</strong> anschließend in <strong>der</strong> Sonne<br />
trocknete. Wollte man etwas für längere Zeit aufbewahren, brannte man den Ton, was das<br />
Geschriebene quasi unzerstörbar machte.<br />
Papyrus<br />
Die Ägypter erfanden schon 3500 v. Chr. den Vorläufer unsres heutigen Papiers. Als Rohstoff<br />
verwendeten die Ägypter Stängel <strong>der</strong> Papyruspflanze 3 . Sie schnitten die Stängel zu und ordneten sie<br />
kreuzweise an. Anschließend hämmerten sie diese, bis die ausgequetschte Stärke in <strong>der</strong> Sonne mit<br />
dem Bast verklebte.<br />
Die Blätter die sich aufrollen und leicht überall mit hinnehmen konnten, waren ein großer Schritt für die<br />
Kommunikation in <strong>der</strong> Antike.<br />
Um auf Papyrus schreiben zu können, erfanden die Ägypter einen Vorläufer <strong>der</strong> Tinte. Man schrieb mit<br />
schwarzer o<strong>der</strong> roter Farbe. Die schwarze Farbe wurde mithilfe von Gummiwasser des Gummibaums<br />
und Ruß o<strong>der</strong> Asche hergestellt.<br />
Um die Tinte auf den Papyrus aufzutragen verwendeten die Ägypter zugeschnittene Rohrfe<strong>der</strong>n. Man<br />
schnitt von den Rohrpflanzen die hohlen Stiele ab und spitze sie anschließend an.<br />
Somit konnten die Ägypter den ersten Brief verschicken. Er enthielt neben Absen<strong>der</strong> und Empfänger<br />
auch den Namen des Boten. Eine vereinfachte Kommunikation auf größeren Strecken war geboren.<br />
Mundfunk<br />
Der Mundfunk gab dem heutigen Marathonlauf seinen Namen. Ein Bote, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Schlacht bei<br />
Marathon (490 v. Chr.) die Nachricht des Sieges nach Athen brachte, legte 42,195 km zurück, die<br />
heutige Länge eines Marathonlaufs. Bei seiner Ankunft starb er vor Erschöpfung.<br />
Die Kuriere hatten oft Tücher mit Knoten bei sich, um die Nachrichten, die sie übermitteln sollten,<br />
nicht zu vergessen. Einige persische Könige sollen ihre Boten bei Ankunft sogar getötet haben, um<br />
die überbrachten Geheimnisse zu schützen.<br />
[1] Wikipedia: Stilus / http://de.wikipedia.org/wiki/Griffel<br />
[2] TiP-TOP.de: Die Geschichte <strong>der</strong> Kommunikation / http://www.tip-top.de/de/TipTop/isdn/html/geschichte-<strong>der</strong>-kommunikation.html<br />
[3] Wikipedia: Papyrus (Beschreibstoff) / http://de.wikipedia.org/wiki/Papyrus_(Beschreibstoff)<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Der Fe<strong>der</strong>kiel<br />
Der Fe<strong>der</strong>kiel<br />
Fe<strong>der</strong>kiele 1 als Schreibfe<strong>der</strong>n sind die ersten Vorläufer des heutigen Füllfe<strong>der</strong>halters. Man verwendete<br />
meist getrocknete und gereinigte Fe<strong>der</strong>n von Gänsen. Die Fe<strong>der</strong>n an sich wurden wegen des Störens<br />
beim Schreiben aber meist entfernt.<br />
Bevor man mit dem Kiel schreiben konnte musste man ihn zuspitzen, was sich nicht gerade leicht<br />
darstellt, da man ihn vorher härten muss. Dieses härten ist ein schwieriger Prozess, da <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>kiel<br />
dabei reißen kann und unbrauchbar wird.<br />
Ist es allerdings geschafft, sog <strong>der</strong> hohle Kiel die Tinte auf und ließ sie beim Schreiben auf das Papier<br />
wie<strong>der</strong> heraus.<br />
Die Post<br />
Als Kommunikationsexperte des ersten Jahrhun<strong>der</strong>ts erwies sich Kaiser Augustus. Er war <strong>der</strong> erste,<br />
<strong>der</strong> regelmäßig einen Versand von Briefen organisierte. Hierfür ließ er entlang <strong>der</strong><br />
Kommunikationswege in seinem Reich kleine Stationen für die Boten errichten, in denen sie schlafen<br />
konnten, o<strong>der</strong> die Pferde wechselten. Sie hießen mutatio posita o<strong>der</strong> mansio posita, zu deutsch<br />
Wechsel- o<strong>der</strong> Raststation. Diese Stationen gaben <strong>der</strong> heutigen Post 2 ihren Namen.<br />
Allerdings stand die frühe Post des römischen Reiches nur dem Militär zu.<br />
Mit dem Zerfall des römischen Reiches verschwand auch die Post wie<strong>der</strong> und wurde erst im<br />
Mittelalter von Adligen wie<strong>der</strong> aufgegriffen.<br />
Die Erfindung des Papiers<br />
Schon 100 n. Chr. erfanden die Chinesen das Papier 3 . Sie stellten es aus alten Seidenabfällen her,<br />
welchen sie noch alte Lumpen und Fasern des Maulbeerbaums hinzu gaben. Anschließend wurde<br />
alles in Wasser zerstampft. Dieser Brei wurde mit einem Sieb abgeschöpft. Zurück blieb eine dünne<br />
Schicht, die dann zu einem Blatt Papier gepresst wurde.<br />
In Deutschland fand die Papierproduktion erstmals um 1400 statt.<br />
Der Buchdruck<br />
Nur 50 Jahre nach <strong>der</strong> Produktion von Papier in Deutschland erfand Johannes Gutenberg den<br />
Buchdruck 4 mit beweglichen Metall-Lettern. Damit legte er den Grundstein <strong>der</strong> Massenproduktion von<br />
Zeitungen und Büchern und brachte den Menschen die Neuigkeiten näher.<br />
Durch sehr ausgeprägte Handelswege breitete sich <strong>der</strong> Buchdruck in Europa rasant aus. Es<br />
entstanden immer mehr Druckorte. In <strong>der</strong> frühen Zeit des Druckens wurden Auflagenhöhen von 150<br />
bis 250 Stück erreicht.<br />
Post für Privatleute zugänglich<br />
Ein schneller, regelmäßiger Informationsaustausch zwischen den Städten eines Landes ist das A und<br />
O, so empfand es Kaiser Maximilian I. Deshalb ließ er eine weit verbreitete Postlinie errichten. Auf<br />
diesen beför<strong>der</strong>te er kaiserliche Dokumente.<br />
Die erste Poststrecke verband Innsbruck mit Mecheln bei Brüssel.<br />
Die Familie Taxis erhielt den Auftrag diese Postlinie zu errichten, da sie bereits über Erfahrungen auf<br />
dem Gebiet verfügte. Später schloss sie sich mit <strong>der</strong> Familie Thun zusammen.<br />
Um die Kosten gering zu halten, genehmigte <strong>der</strong> Kaiser zusätzlich die Beför<strong>der</strong>ung von Privatpost.<br />
[1] Wikipedia: Fe<strong>der</strong>kiel / http://de.wikipedia.org/wiki/Fe<strong>der</strong>kiel [4] Wikipedia: Buchdruck / http://de.wikipedia.org/wiki/Buchdruck<br />
[2] TiP-TOP.de: Die Geschichte <strong>der</strong> Kommunikation / http://www.tip-top.de/de/TipTop/isdn/html/geschichte-<strong>der</strong>-kommunikation.html<br />
[3] Wikipedia: Papier / http://de.wikipedia.org/wiki/Papier<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Der Füllfe<strong>der</strong>halter<br />
Der Füllfe<strong>der</strong>halter<br />
Der Füllfe<strong>der</strong>halter, kurz Füller 1 , war das erste Schreibgerät mit Vorratsspeicher. Die Tinte fließt durch<br />
die Kapillarwirkung <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> auf das Blatt, das die Tinte in sich aufnimmt.<br />
Die Fe<strong>der</strong> wird entwe<strong>der</strong> aus Gold o<strong>der</strong> aus rostfreiem Stahl gefertigt.<br />
Heutzutage gibt es verschiedene Arten von Fe<strong>der</strong>n. Fe<strong>der</strong>n mit verschiedenen Dicken, für feines o<strong>der</strong><br />
dickeres Schreiben, o<strong>der</strong> auch Fe<strong>der</strong>n, die links o<strong>der</strong> rechts abgeschrägt sind, um Links- und<br />
Rechtshän<strong>der</strong>n ein vereinfachtes Schreiben zu ermöglichen.<br />
Füllfe<strong>der</strong>halter werden als geeignetes Schreibgerät betrachtet, wenn es darum geht, Tinte auf Papier<br />
zu bringen.<br />
Der Bleistift<br />
In einem Bleistift 2 steckt eine Graphitmine in einem Holzschaft. Er findet in <strong>der</strong> Kunst große<br />
Anerkennung, da man Gezeichnetes und Skizziertes schnell mit einem Radiergummi wie<strong>der</strong><br />
verschwinden lassen kann.<br />
Heutzutage gibt es viele verschiedene Ausführungen von Bleistiften. Verschiedene Härten <strong>der</strong> Minen,<br />
mit o<strong>der</strong> ohne Radiergummi am Ende o<strong>der</strong> Druckbleistifte mit dünner o<strong>der</strong> dickerer Mine.<br />
Der gängigste Bleistift dabei ist heute <strong>der</strong> Bleistift im Holzschaft mit einer Mine <strong>der</strong> Härte HB. Er eignet<br />
sich sowohl zum Schreiben als auch zum Zeichnen, da die Mine zwischen weich und hart in <strong>der</strong> Mitte<br />
angesiedelt ist.<br />
Angeblich haben die Ägypter schon Rohrpflanzen mit Blei ausgegossen und sie dann als<br />
Schreibwerkzeug genutzt.<br />
An<strong>der</strong>s als sein Name vermuten lässt, enthält <strong>der</strong> Bleistift heutzutage keine Bleimine mehr.<br />
Der Briefträger und <strong>der</strong> Briefkasten<br />
Ab dem Jahre 1700 gab es die ersten Briefträger, die für einen geringen Aufpreis die Post zu den<br />
Empfängern nach Hause brachten. Zuvor musste man sich immer am Postamt erkundigen, ob man<br />
Post bekommen hat.<br />
Gute 100 Jahre später wurde <strong>der</strong> Briefkasten erfunden. Er vereinfachte das Briefe verschicken<br />
deutlich. Man musste nicht mehr lange Wege bis zum Postamt zurücklegen, son<strong>der</strong>n nur zum<br />
nächsten Briefkasten gehen, <strong>der</strong> regelmäßig geleert wurde.<br />
Der Telegraf<br />
Der Telegraf 3 war <strong>der</strong> Vorläufer des heutigen Telefons. Eilnachrichten wurden als elektronische<br />
Impulse über Drähte und Leitungen zu einem Empfangsgerät gesendet, das die Zeichen auf ein<br />
Papier druckte. Die Grundlage für diese Technik legte Samuel Morse, <strong>der</strong> das Morsealphabet erfand.<br />
Nun musste man die Zeichen nur noch „zurückübersetzen“. Dies war allerdings sehr aufwendig und<br />
lästig, da je<strong>der</strong> einzelne Buchstabe manuell übersetzt werden musste.<br />
[1] Wikipedia: Füller / http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCller<br />
[2] Wikipedia: Bleistift / http://de.wikipedia.org/wiki/Bleistift<br />
[3] Wikipedia: Telegrafie / http://de.wikipedia.org/wiki/Telegrafie<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Die Schreibmaschine<br />
Die Schreibmaschine<br />
Erste Modelle<br />
Erste Hinweise auf die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Schreibmaschine 1 stammen aus dem Jahr 1682. Da außer<br />
diesen Hinweisen aber keinerlei weitere Informationen o<strong>der</strong> Prototypen existieren, gilt heutzutage<br />
Henry Mill als Erfin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schreibmaschine, <strong>der</strong> 1714 das erste bekannte Patent für die Idee eines<br />
Schreibmaschinenvorläufers erhielt.<br />
Die erste wirklich gebaute Schreibmaschine stammt von Pellegrino Turri, einem italienischen Erfin<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong> die Maschine für eine erblindete Gräfin konstruierte.<br />
1865 entwickelte Rasmus Malling-Hansen 2 , Direktor eines dänischen Taubstummeninstituts,<br />
schließlich die erste funktionsfähige und marktreife Schreibmaschine, die sogenannte Skrivekugle (dt.:<br />
Schreibkugel). Bis zu diesem Zeitpunkt gab es zwar noch zahlreiche weitere Versuche, eine<br />
funktionsfähige Schreibmaschine zu konstruieren, keinem davon war jedoch Erfolg beschieden.<br />
Erste industriell produzierte Schreibmaschine<br />
Die erste in größeren Stückzahlen produzierte Schreibmaschine war <strong>der</strong> 1874 entwickelte Sholes &<br />
Glidden Typewriter <strong>der</strong> amerikanischen Waffenfabrik Remington. Sie hatte 44 Tasten mit <strong>der</strong> auch<br />
heute noch gültigen QWERTY 3 - (bzw. QWERTZ-)-Tastenbelegung, die von ihrem Entwickler<br />
Christopher Latham Sholes unter ergonomischen und mechanischen Gesichtspunkten entwickelt<br />
worden war und die Buchstaben erstmals nicht mehr alphabetisch anordnete. Erst das 1878<br />
vorgestellte Nachfolgemodell, die Remington Nr. 2, besaß auch eine Umschaltung zwischen Klein-<br />
und Großbuchstaben.<br />
Weitere <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Schreibmaschine bis heute<br />
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Schreibmaschinentechnik weiter, aus <strong>der</strong><br />
mechanischen wurde 1903 die elektrische Schreibmaschine. Die in den USA entwickelte<br />
Blickens<strong>der</strong>fer Electric konnte sich trotz ihrer fortschrittlichen Technik allerdings erst einmal nicht<br />
durchsetzen, da es in den US-Bundesstaaten damals keine einheitliche Netzspannung gab und<br />
manche Orte noch nicht an das Stromnetz angeschlossen waren. 1962 brachte IBM die erste<br />
Schreibmaschine mit Kugelkopf heraus und Ende <strong>der</strong> 1980er-Jahre erreichte die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong><br />
Schreimaschine ihren Höhepunkt. Die teuersten Modelle waren komplette Textverarbeitungssysteme<br />
mit Bildschirm, Diskettenlaufwerken und Massenspeichern. Doch spätestens mit <strong>der</strong> zunehmenden<br />
Verbreitung von PCs und daran angeschlossenen Druckern wurde die Schreibmaschine in so gut wie<br />
allen Bereichen verdrängt.<br />
Heute stellen nur noch Triumph-Adler und Brother Schreibmaschinen her.<br />
[1] Wikipedia: Schreibmaschine / http://de.wikipedia.org/wiki/Schreibmaschine<br />
[2] Wikipedia: Rasmus Malling-Hansen / http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Rasmus_Johann_Malling_Hansen<br />
[3] Wikipedia: QWERTY-Tastaturbelegung / http://de.wikipedia.org/wiki/Qwerty<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Die Computertastatur, <strong>der</strong> Computer und das Internet<br />
Die Computertastatur, <strong>der</strong> Computer und das Internet<br />
Als erster digitaler Computer gilt die 1941 von Konrad Zuse gebaute Z3. Zur Steuerung wurden<br />
zunächst Fernschreiber mit mechanischen Tastaturen 1 verwendet, später rein elektrische Tasten und<br />
somit Vorläufer <strong>der</strong> heutigen Tastaturen. Bis zur Standardisierung in IBM-PC- und Apple-Tastatur<br />
hatte fast jedes Computermodell seine eigene Tastatur. Vom Grundaufbau sind sich beide Standards<br />
heutzutage in weiten Teilen ähnlich, je nach Einsatzort gibt es aber kleinere Variationen, um die<br />
Tastatur den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen, beispielsweise unterschiedliche Län<strong>der</strong>versionen<br />
o<strong>der</strong> den begrenzten Platz bei Laptops.<br />
Die Tastatur und weitere digitale Eingabegeräte gibt es inzwischen in vielen Formen, dazu zählen z.B.<br />
Tastaturen in allen möglichen optischen und technischen Varianten, die Computermaus, Zeichen- und<br />
Grafikpads o<strong>der</strong> auch Touchscreens.<br />
Die PC-Tastatur ist, zusammen mit <strong>der</strong> Maus, das heute am weitesten verbreitete Eingabegerät. In<br />
Verbindung mit einem PC und Textverarbeitungssoftware hat sie ihren direkten Vorgänger, die<br />
Schreibmaschine, in Sachen Effizienz und Komfort weit hinter sich gelassen, wenngleich <strong>der</strong> Preis für<br />
einen Computer in den Anfangstagen <strong>der</strong> PCs den einer Schreibmaschine und an<strong>der</strong>er <strong>Schreibgeräte</strong><br />
bei weitem übertraf. Doch durch die zahlreichen Möglichkeiten, die <strong>der</strong> Computer nahezu Je<strong>der</strong>mann<br />
heute bietet, und dem starken Preisverfall im Elektronikbereich, ist er inzwischen in allen<br />
Gesellschaftsschichten angekommen.<br />
Der PC ist auch dank <strong>der</strong> Tastatur zu einem universellen Kommunikationsmedium geworden. Der<br />
Nutzer kann damit von kurzen Nachrichtentexten z.B. in sogenannten Instant Messaging-<br />
Programmen wie ICQ o<strong>der</strong> MSN über mehrseitige Haus- und Bachelorarbeiten bis hin zu<br />
umfassenden Lexika o<strong>der</strong> Multimedia-Projekten erstellen und veröffentlichen was ihm beliebt – und<br />
das Ergebnis dann entwe<strong>der</strong> in Papierform, auf einem Datenträger o<strong>der</strong> online ausgeben. Je nach<br />
Informationsumfang ist die Veröffentlichung und Verbreitung <strong>der</strong> erstellten Texte bzw. an<strong>der</strong>er Medien<br />
somit in kürzester Zeit und ohne großen technischen Aufwand möglich.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e das Internet eignet sich mit <strong>der</strong> inzwischen unüberschaubaren Anzahl an Communities<br />
und sozialen Netzwerken beson<strong>der</strong>s gut als unkomplizierte Kommunikations- und<br />
Publikationsplattform. In Verbindung mit mo<strong>der</strong>nen Mobiltelefonen mit Onlinezugang ist man immer<br />
und überall erreichbar, was für die einen ein Fluch und für die an<strong>der</strong>en ein Segen ist, hinsichtlich<br />
Sicherheitsaspekten aber natürlich nicht zu unterschätzende Vorteile bietet.<br />
[1] Wikipedia: Tastatur / http://de.wikipedia.org/wiki/Tastatur<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Das Mobiltelefon und die SMS<br />
Das Mobiltelefon und die SMS<br />
Geschichte des Mobiltelefons<br />
Die Geschichte des Mobiltelefons beginnt in Deutschland im Jahr 1926 mit dem Telefondienst in den<br />
Zügen <strong>der</strong> Deutschen Reichsbahn und Reichspost auf <strong>der</strong> Strecke Hamburg - Berlin. Die ersten<br />
Autotelefone kamen 1958 auf den Markt, waren allerdings teuer (ca. 50% des Fahrzeugpreises) und<br />
aufgrund <strong>der</strong> verwendeten Funktechnik mit Vakuumröhren recht groß. 1974 startete in Österreich das<br />
B-Netz, bei dem allerdings die Position des Angerufenen bekannt sein musste, um ihn überhaupt<br />
anrufen zu können. Dementsprechend hatte das Netz sieben Jahre nach dessen Einführung gerade<br />
einmal 1000 Teilnehmer.<br />
1985 startete in Deutschland das analoge C-Netz, das aufgrund kleinerer Mobilfunkzellen eine<br />
geringere Sendeleistung <strong>der</strong> Mobiltelefone benötigte und somit zu einer Verkleinerung <strong>der</strong> Geräte<br />
führte. Dank <strong>der</strong> <strong>Entwicklung</strong> auf dem Mobilfunkmarkt stellte Motorola noch vor Start des deutschen<br />
C-Netzes 1983 das weltweit erste kommerzielle Mobiltelefon Dynatac 8000x vor.<br />
Als Ende <strong>der</strong> 1980er/Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre flächendeckend digitale Mobilfunknetze die alte<br />
Analogtechnik ersetzten, setzte sich auch die technische <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Mobiltelefone fort. Die<br />
Geräte benötigten weniger Batterieleistung, bekamen daher kleinere Akkus und konnten in ihren<br />
Abmessungen nochmals verkleinert werden und sich optisch so mehr und mehr den heutigen<br />
Geräten annähern.<br />
Die SMS<br />
1992 wurde schließlich im britischen Vodafone die erste SMS (Abk. für Short Message Service)<br />
verschickt. Doch was ursprünglich als kostenloses Nebenprodukt geplant war, gehört heute mit zu<br />
den Haupteinnahmequellen <strong>der</strong> Mobilfunkanbieter, denn die SMS ist nicht mehr nur eine<br />
Kommunikationsform zwischen zwei Handybesitzern. Dank <strong>der</strong> Premium-Dienste (z.B. Klingelton-<br />
Downloads, Zuschauerabstimmungen im TV o<strong>der</strong> Gewinnspiele), die den Absen<strong>der</strong> € 0,29 bis € 4,99<br />
pro SMS kosten, hat die SMS z.B. die Postkarte, die früher – neben dem Telefonanruf – die<br />
meistgenutzte Möglichkeit <strong>der</strong> Gewinnspielteilnahme war, abgelöst. Denn wer schickt nicht lieber vom<br />
gemütlichen Sofa aus eine SMS mit Inhalt A an die Telefonnummer 12345, als eine Postkarte<br />
auszufüllen, zu frankieren und aufzugeben? Aber auch die Anzahl <strong>der</strong> normalen verschickten<br />
Nachrichten-SMS ist beeindruckend: 2007 wurden weltweit 1,9 Billionen SMS 1 verschickt, in<br />
Deutschland allein an Silvester/Neujahr 2008/09 geschätzte 300 Millionen 2 .<br />
Da die Texteingabe über die Tastatur des Mobiltelefons nicht so komfortabel ist wie beispielsweise am<br />
heimischen PC, wo so gut wie je<strong>der</strong> Buchstabe eine eigene Taste hat, entwickelten die Hersteller<br />
Techniken wie T9 (Text on 9 keys) bzw. iTAP (bei Motorola). Dabei tippt <strong>der</strong> Nutzer den gewünschten<br />
Text durch nur einmaliges Drücken <strong>der</strong> jeweiligen Taste ein und das Gerät errät – mit Hilfe eines<br />
virtuellen Wörterbuchs im Hintergrund – das gesuchte Wort. Doch auch Techniken wie T9 än<strong>der</strong>n<br />
nichts an <strong>der</strong> Beschränkung <strong>der</strong> SMS-Nachrichtenlänge auf 160 Zeichen. Dieses Problem haben die<br />
Weiterentwicklungen <strong>der</strong> SMS, EMS und MMS zwar nicht mehr, dafür sind sie preislich auch deutlich<br />
weniger attraktiv als die einfache SMS. Daher hat sich unter SMS- und Internet-Nutzern eine<br />
inzwischen weitverbreitete Abkürzungskultur, <strong>der</strong> sog. Netzjargon 3 , entwickelt. Anstelle also z.B. für<br />
see you ganze 6 Zeichen zu verbrauchen, schreibt man cu und spart so 4 Zeichen.<br />
[1] ZDnet: Gartner meldet 1,9 Billionen weltweit verschickte SMS / http://www.zdnet.de/news/tkomm/0,39023151,39159942,00.htm<br />
[2] BITKOM: BITKOM erwartet 300 Millionen Silvester-SMS / http://www.bitkom.org/de/presse/56204_56172.aspx<br />
[3] Wikipedia: Netzjargon / http://de.wikipedia.org/wiki/Netzjargon<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Netzjargon 1 – Beispiele (kleiner Auszug)<br />
Abkürzung Bedeutung Erklärung/Übersetzung<br />
4U For You Für dich<br />
AFAIK As Far As I Know Soweit ich weiß<br />
ATM At The Moment Jetzt gerade / Im Moment<br />
BTW By The Way Übrigens<br />
CU See You Tschüss / Man sieht sich<br />
HF Have Fun Viel Spaß<br />
ILU I Love You Ich liebe dich<br />
LG Liebe Grüße Abschlussformel<br />
OMG Oh My God / Oh My Goodness Oh mein Gott / Oh meine Güte<br />
N8 Night (N-Eight) / Nacht (N-Acht) Gute Nacht<br />
THX, TNX, TX Thanks Danke<br />
[…] […] […]<br />
[1] Wikipedia: Netzjargon – Liste <strong>der</strong> Abkürzungen / http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_<strong>der</strong>_Abk%C3%BCrzungen_%28Netzjargon%29<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Der Touchscreen<br />
Der Touchscreen<br />
Ein Touchscreen, auch Tastschirm o<strong>der</strong> Sensorbildschirm genannt, ist ein Computereingabegerät,<br />
das mit Hilfe des Fingers o<strong>der</strong> eines speziellen Stiftes bedient werden kann. Dort können<br />
Funktionsabläufe mit einem einzigen Fingerdruck gesteuert werden. Für den Benutzer scheint es, als<br />
könne er den Computer mit nur einem Fingerdruck steuern. Dadurch, dass man den Finger als Cursor<br />
benutzen kann wird <strong>der</strong> „alte“ Cursor überflüssig. Anstatt eines Mausklicks reicht nun ein einziger<br />
Fingerdruck auf den Touchscreen. Wenn man den Finger o<strong>der</strong> den Stift über den Bildschirm zieht,<br />
entsteht die altbekannte Drag-and-Drop-Funktion. Es gibt sogar Systeme, die mehrere Fingerdrücke<br />
gleichzeitig wahrnehmen und verarbeiten können, so genannte Multi-Touch-Systeme. Dies ist<br />
wie<strong>der</strong>um gut zum Drehen o<strong>der</strong> Skalieren von Elementen.<br />
Anwendungen<br />
Heutzutage werden Touchscreens auf Messen für Terminals genutzt, an denen sich Besucher z.B.<br />
eine einfache Übersicht über die Messehallen anzeigen lassen o<strong>der</strong> einfach nur Informationen abrufen<br />
können. Auch auf Bahnhöfen werden Touchscreens in Automaten zur Ticketbuchung o<strong>der</strong><br />
Fahrplanauskunft, in Kaufhäusern zur Information über neue Produkte und <strong>der</strong>en Standort verwendet.<br />
Neuerdings werden Touchscreens auch in mobilen Navigationsgeräten und Handys benutzt.<br />
Touchscreen-Arten<br />
Bei analog-resistiven Touchscreens werden zwei gegenüberliegende Schichten aus leitendem<br />
Indiumzinnoxid mit konstanter Gleichspannung angesteuert. Indiumzinnoxid ist ein transparentes,<br />
halbleitendes Material. Wird nun <strong>der</strong> Bildschirm an einer bestimmten Stelle berührt, so werden dort<br />
die beiden ITO-Schichten aneinan<strong>der</strong>gedrückt, wodurch ein Wi<strong>der</strong>stand und somit eine an<strong>der</strong>e<br />
Spannung entsteht. Diese Spannungsän<strong>der</strong>ung wird zur Bestimmung <strong>der</strong> x- und y-Koordinaten<br />
benutzt, die dann vom System weiterverarbeitet werden.<br />
Analoge Systeme sind unter an<strong>der</strong>em bei Messeterminals, sowie bei Spielkonsolen (z.B. Nintendo DS)<br />
und bei verschiedenen Bürogeräten zu finden.<br />
Weitere Arten von Touchscreens sind z.B. die 5-wire-analog-resistive o<strong>der</strong> die kapazitiven<br />
Touchscreens. Diese unterscheiden sich meist nur in <strong>der</strong> Art, wie die Wi<strong>der</strong>stands- o<strong>der</strong><br />
Spannungsunterschiede berechnet o<strong>der</strong> gemessen werden, sowie vom verwendeten Material <strong>der</strong><br />
Schichten.<br />
Auch Touchscreen-Handys arbeiten mit kapazitiven Touchscreens. Dort werden die Spannungsunterschiede<br />
in den Ecken <strong>der</strong> Touchscreens gemessen und vom Controller weiterverarbeitet.<br />
Eine ähnliche Technik verwenden Produkte wie Microsofts Surface 1 , ein kameragesteuerter<br />
Computer, <strong>der</strong> gänzlich ohne Tastatur und Maus auskommt und allein mit den Händen über einen 30<br />
Zoll großen Bildschirm, <strong>der</strong> gleichzeitig auch eine Tischplatte ist, bedient wird. Diese neuartige<br />
Bedienoberfläche nennt sich Multi-Touch. Dabei werden Infrarot-Reflexionen <strong>der</strong> menschlichen<br />
Fingerspitzen von fünf unter <strong>der</strong> Bildschirm-/Tischplatte installierten Kameras erfasst und ausgewertet.<br />
Das System ähnelt entfernt dem des Touchscreens, jedoch erlaubt die Multi-Touch-Technik<br />
wesentlich komplexere Eingaben. So kann <strong>der</strong> Benutzer beispielsweise beliebig viele Finger<br />
gleichzeitig benutzen, Aktionen mit beiden Händen ausführen o<strong>der</strong> sogar zusammen mit an<strong>der</strong>en<br />
Nutzern an einem Gerät arbeiten. Der Surface wird vorerst nur an Firmenkunden verkauft und ist<br />
bisher in Filialen des US-Telekommunikationsanbieters AT&T sowie in einem Casino in Las Vegas im<br />
Einsatz.<br />
[1] Microsoft: Microsoft Surface / http://www.microsoft.com/surface/ ; Wikipedia: Microsoft Surface / http://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Surface<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Virtuelle Projektion / Darstellung<br />
Virtuelle Projektion / Darstellung<br />
Bei <strong>der</strong> Virtuellen Projektion / Darstellung macht man sich die Bewegungen des Menschen zu Nutze.<br />
Diese wird mit Hilfe einer Kamera aufgezeichnet, von einer Maschine verarbeitet und dann mithilfe von<br />
Schallwellen auf einer Projektion, die virtuell in <strong>der</strong> Luft erscheint und für das menschliche Auge<br />
sichtbar ist, dargestellt.<br />
Im Spielfilm Minority Report 1 von Steven Spielberg konnte man diese Technik zum ersten Mal in<br />
Aktion erleben, wenn auch als fiktive Darstellung.<br />
In <strong>der</strong> Zukunft soll diese Art <strong>der</strong> Darstellung vor allem in <strong>der</strong> Konstruktion zur virtuellen Darstellung von<br />
Bauteilen eingesetzt werden. Das ermöglicht dem Nutzer, die projizierten Inhalte von allen Seiten zu<br />
betrachten und nur durch Bewegung <strong>der</strong> Hände zu drehen und somit eine komplette räumliche<br />
Darstellung zu erzeugen. Und ganz beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Spieleindustrie soll diese Technik das Spielen<br />
noch realistischer machen und den Menschen dazu bewegen, sich auch bei Spielen zu bewegen und<br />
noch besser in die Spielewelt einzutauchen. Einige Spiele, die auch heute schon einen kleinen Teil <strong>der</strong><br />
zukünftigen Technologie nutzen, gibt es schon, z.B. SingStar in Verbindung mit <strong>der</strong> EyeToy-Kamera<br />
für die PlayStation. Dies ist allerdings nur eine ganz normale Art, die Bewegungen des Spielers<br />
aufzuzeichnen und von <strong>der</strong> richtigen virtuellen Projektion noch weit entfernt.<br />
[1] IMDb: Minority Report (USA 2002) von Steven Spielberg, mit Tom Cruise, Max von Sydow u.a. / http://www.imdb.de/title/tt0181689/<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
Gedankenübertragung<br />
Gedankenübertragung<br />
Zur Gedankenübertragung gibt es zahlreiche Filme, die zeigen, wie die Gedankenübertragung<br />
funktionieren soll. Mit Hilfe eines Chips, <strong>der</strong> im Gehirn beziehungsweise im Kopf eingepflanzt werden<br />
soll, werden die Hirnströme gemessen und mit Hilfe einer Verarbeitungsmaschine weiterverarbeitet.<br />
Die Verarbeitungsmaschine gibt die Daten dann an einem Bildschirm aus o<strong>der</strong> sendet sie an einen<br />
Chip eines an<strong>der</strong>en Menschen, <strong>der</strong> dann die Gedanken des an<strong>der</strong>en sozusagen „lesen“ kann.<br />
Es gab zwar schon einige erfolgreiche Versuche, insbeson<strong>der</strong>e bei militärischen Versuchen, jedoch ist<br />
das System im Moment aus Kostengründen und an<strong>der</strong>er Ursachen nicht umsetzbar. In <strong>der</strong> Zukunft<br />
soll dieses System jedoch weiterentwickelt und eingesetzt werden, vielleicht um Verbrechen<br />
vorauszusehen, indem man die Gedanken <strong>der</strong> Leute liest o<strong>der</strong> vielleicht bei ähnlichen Einsatzgebieten.<br />
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Einführung in die Medienwissenschaft <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> FR1 / WS 2008/2009<br />
<strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> und ihr Einfluss auf Menschheit und Kommunikation<br />
<strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schreibgeräte</strong> und ihr Einfluss auf Menschheit und<br />
Kommunikation<br />
Durch die <strong>Schreibgeräte</strong> und <strong>der</strong>en Weiterentwicklung sind die Menschen kommunikativer geworden.<br />
Ob es nun ein Brief ist, <strong>der</strong> auf dem normalen Postweg zum Empfänger beför<strong>der</strong>t wird, o<strong>der</strong> eine<br />
Email, die man über das Internet verschickt und die dann im Postfach des Empfängers landet und von<br />
dort weltweit abgerufen werden kann.<br />
Dies geschieht durch die mo<strong>der</strong>nen Kommunikationsmittel nun auf globaler Ebene und ist nicht, wie<br />
zu den Zeiten ohne eine vernetzte Welt, auf bestimmte Regionen und Gebiete begrenzt. Damals<br />
wurden Verträge o<strong>der</strong> Bündnisse oft nur in und zwischen <strong>der</strong> direkten Nachbarschaft geschlossen, da<br />
weite Reisen beschwerlich waren und sehr viel Zeit in Anspruch nahmen.<br />
Ohne <strong>Schreibgeräte</strong> konnten Verträge zunächst nur mündlich festgehalten werden. Dies führte oft<br />
dazu, dass sich die Vertragspartner nicht an geschlossene Verträge hielten, sich herausreden konnten<br />
und nicht an den vereinbarten Absprachen teilnahmen. Beispielsweise wurden Friedensbündnisse<br />
zum eigenen Vorteil ausgenutzt, um beispielsweise bei einem Angriff den Vorteil des Erstschlags zu<br />
haben. Und da in diesen Fällen die Zeugen, die bei <strong>der</strong> mündlichen Vertragsschließung anwesend<br />
waren, meist beseitigt wurden, war es im Nachhinein oft schwer, noch Belege über den Vertragsinhalt<br />
zu bekommen. So stand dann meist das Wort des Vertragsbrüchigen gegen das <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Partei.<br />
Nach <strong>der</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> ersten <strong>Schreibgeräte</strong> konnten Verträge endlich schriftlich festgehalten<br />
werden (später auch beglaubigt und besiegelt), wurden sicher aufbewahrt und verhin<strong>der</strong>ten so<br />
beliebige Vertragsbrüche einer Seite.<br />
Heutzutage dienen mo<strong>der</strong>ne <strong>Schreibgeräte</strong> nicht nur <strong>der</strong> Kommunikation <strong>der</strong> Menschen<br />
untereinan<strong>der</strong>, sie ermöglichen es dem Mensch auch, mit den von ihm entwickelten Maschinen zu<br />
kommunizieren. Was früher noch aufwändig über Lochkarten o<strong>der</strong> Tastendrücke erfolgte, geschieht<br />
schon heute mehr und mehr durch Spracheingabe, optische Gesten- und Bewegungserkennung<br />
o<strong>der</strong> sogar Auswertung <strong>der</strong> Hirnströme. Gerade für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen wie Blind- o<strong>der</strong><br />
Taubheit sind diese Techniken eine enorme Erleichterung im Alltagsleben. Doch auch für die normalen<br />
Nutzer werden diese Eingabevarianten immer interessanter, je weiter sie sich entwickeln.<br />
Wohin und wie weit die <strong>Entwicklung</strong> geht, und wie viele <strong>der</strong> bis jetzt eher noch als Science-Fiction<br />
belächelten Möglichkeiten, wie z.B. die Gedankenübertragung, irgendwann wirklich in <strong>der</strong> Alltags-<br />
Realität ankommen, darüber kann man momentan nur spekulieren.<br />
Fest steht: So einfach, unkompliziert und günstig, wie es früher war und auch heute noch ist, einen<br />
einfachen handschriftlichen Brief zu schreiben, wird wahrscheinlich keine <strong>der</strong> kommenden Techniken<br />
jemals sein. Ob man das nun mag o<strong>der</strong> eher nicht, muss dann je<strong>der</strong> für sich selbst entscheiden...<br />
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