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Magazin - FunWithMusic

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26 Oldie-Markt 4/08 Plattenkritiken II<br />

Rose Tattoo<br />

Same<br />

Repertoire REPUK 1041 /<br />

Sony BMG<br />

Man betreibt sicher keine<br />

weit hergeholte Sinnsuche,<br />

wenn man Angry Anderson,<br />

Peter Wells & Co.<br />

unterstellt, 1980 durchaus<br />

den weltweiten Erfolg von<br />

AC/DC im Kopf gehabt zu<br />

haben, als sie sich<br />

aufmachten, diese Band auf<br />

die Beine zu stellen. Und<br />

tatsächlich war dann das,<br />

was sie mit denselben<br />

Produzenten wie die<br />

Kollegen, ein ungemein<br />

süffiger Mix aus Blues und<br />

hartem Rock, der heute<br />

noch so abgeht, als ob er<br />

ganz neu wäre.<br />

Suzie<br />

Johnny komm<br />

Bear Family BCD 16997AH<br />

Die Wege der Popmusik<br />

sind manchmal relativ<br />

verschlungen. So landete<br />

die in den Niederlanden<br />

geborene Sängerin mit<br />

ihrem ersten Plattenvertrag<br />

in Schweden, wo sie ein<br />

solcher Star wurde, dass<br />

1963 die Beatles in ihrem<br />

Vorprogramm auftraten. Ihr<br />

jugendlicher Charme –<br />

damals war sie gerade 17<br />

und trat von Kindesbeinen<br />

an auf – wirkte nicht nur im<br />

Norden Europas, sondern<br />

auch in Deutschland, wo sie<br />

mit dem Titellied ihren<br />

größten Erfolg hatte. Dieser<br />

Charme wirkt heute noch.<br />

Eric Bell<br />

Irish Boy<br />

Angel Air SJPCD 255 /<br />

Fenn Music<br />

Eric Clapton wollte einmal<br />

eine LP mit dem Titel „Der<br />

beste Gitarrist der Welt – in<br />

jeder Menge gibt es einen“<br />

herausbringen. Sein Label<br />

nahm nur die zweite Hälfte,<br />

aber für den ehemaligen<br />

Gitarristen von Thin Lizzy<br />

würde der auch passen.<br />

Denn das 1998 nur in<br />

Skandinavien erschienene<br />

Werk zeigt, dass er sicher<br />

ein mehr als fähiger<br />

Gitarrist mit dem Herzen<br />

beim Blues ist, ihm als<br />

Songschreiber und Sänger<br />

aber genau das Besondere<br />

fehlt.<br />

If<br />

Anthology 1970-72<br />

Repertoire REPUK 1048 /<br />

Sony BMG<br />

Stimmt: Die Brassrocker<br />

aus England machten auch<br />

nach 1972 weiter, aber die<br />

klassischen Alben 1-4<br />

erschienen im Zeitraum<br />

dieses Samplers und<br />

deswegen macht er auch<br />

absolut Sinn. Es ist<br />

unbestritten, dass Dick<br />

Morrissey&Co. in diesen<br />

Jahren ihre besten<br />

Leistungen ablieferten und<br />

einen eigenen Stil kreierten,<br />

der sowohl um die guten<br />

Melodien wie um die Soli<br />

der Saxofonisten als auch<br />

die rockige Rhythmus-<br />

Sektion kreiste. Das kommt<br />

2008 klasse rüber.<br />

Ronnie Hawkins<br />

Ronnie Rocks<br />

Bear Family BCD 16873AR<br />

Rockgeschichte kann auch<br />

ganz schön ungerecht sein.<br />

Der Sänger mit Wohnsitz in<br />

Kanada nämlich wird dort<br />

nur deswegen geführt, weil<br />

bei ihm die Musiker<br />

aufeinander trafen die<br />

später The Band gründeten.<br />

Dabei hat er durchaus<br />

Meriten in eigener Sache.<br />

Er landete nicht nur mit 40<br />

Days einen Hit, sondern in<br />

seinen Gruppen mischten<br />

immer Gitarristen wie Roy<br />

Buchanan mit. Zudem war<br />

er ein starker Sänger. Die<br />

32 Titel hier rücken<br />

musikalisch einiges zurecht.<br />

Tom Petty<br />

Runnin’ Down A Dream<br />

SPV 98717<br />

Hier ist sie, die Bonus-CD<br />

aus dem DVD-Set des<br />

Mannes, der darauf beweist,<br />

wie gut er über die Jahre<br />

rockte. Bemerkenswert ist<br />

sie vor allem, weil sie<br />

neben einigen Hits etliche<br />

Titel bringt, die man auf<br />

keiner Platte von ihm<br />

findet, wie etwa das Everly<br />

Brothers-Cover Stories We<br />

Could Tell oder Lost<br />

Highways. Ganz abgesehen<br />

davon gibt es diese Stücke<br />

in Fassungen, die man so<br />

auch noch nicht gehört hat:<br />

Als Demo oder als<br />

alternativer Mix. Seine<br />

Klasse bricht immer durch.<br />

Frankie Miller<br />

Blackland Farmer (3 CD)<br />

Bear Family BCD 16566<br />

CH<br />

Schon das Cover des<br />

Dreierpacks demonstriert:<br />

Der Mann hatte nichts mit<br />

Rock’n’Roll im Sinn, er<br />

war im Country zuhause.<br />

Der Titeltrack des Ganzen<br />

war sein größter Hit für<br />

Starday, wo er von 1957-64<br />

unter Vertrag war. Dort<br />

spielte er eine Musik ein,<br />

die ihn in die Tradition der<br />

Honky Tonk Musik stellte.<br />

Das war der klassische<br />

Klang der Countrymusik in<br />

den 50er und 60er Jahren,<br />

den man hier sowohl im<br />

Studio als auch live von<br />

einem Original bekommt.<br />

Overdrive<br />

Let The Metal Do The<br />

Talking<br />

Lion LMC 223/Alive!<br />

Lange Pausen ist man seit<br />

dem CD-Alter ja gewohnt,<br />

wo viele Gruppen aus den<br />

60er Jahren sich wieder<br />

zusammenfinden, um eine<br />

Tour und eine Platte zu<br />

machen. Die Metaller aus<br />

Schweden haben sich nach<br />

24 Jahren wieder ins Studio<br />

bewegt, um zu beweisen,<br />

dass sie nach wie vor Metal<br />

der höheren Güteklasse<br />

vorlegen können. Das<br />

haben sie fraglos geschafft.<br />

Es gelangen ihnen nicht nur<br />

einige starke Songs,<br />

sondern die beiden<br />

Gitarristen machen das<br />

Extra dieser CD aus.<br />

Gus Backus<br />

Alle Hits und viele<br />

Raritäten<br />

Bear Family BCD 16995AH<br />

Eigentlich müsste der 1937<br />

auf Long Island geborene<br />

Sänger der US-Armee<br />

dankbar sein, die ihn in<br />

Deutschland stationierte,<br />

wo er dann richtig<br />

abräumte. Er gehörte zu den<br />

ganz großen Schlagerstars<br />

der 60er Jahre und seine<br />

meist witzigen Hits sind bis<br />

heute legendär. Da das<br />

ehemalige Mitglied der Del-<br />

Vikings wirklich singen<br />

konnte, gelangen ihm die<br />

Interpretationen so gut, dass<br />

man sie sich heute noch<br />

problemlos anhören kann –<br />

das hat Charme und Witz.<br />

Errorhead<br />

Modern Hippie<br />

Lion LMC 229/Alive!<br />

Das schiere Können eines<br />

Musikers produziert noch<br />

keine gute Platte. Marcus<br />

Deml ist unbestritten einer<br />

der herausragenden<br />

Gitarristen unserer Zeit,<br />

aber das ändert nichts<br />

daran, dass er im Studio<br />

trotzdem Kompositionen<br />

vorlegen muss, die den<br />

Hörer mitreißen. Das<br />

geschieht hier zu selten,<br />

weil er zu sehr in sein<br />

Konzept verliebt ist und<br />

nicht für die Stücke sorgte,<br />

die den Zuhörer<br />

mitnehmen. Für Kollegen<br />

ist das sicher interessant, für<br />

den Hörer aber nicht.

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