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Magazin - FunWithMusic

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Der Sound von New Orleans Oldie-Markt 4/08 23<br />

New Orleans<br />

Der klassische Sound der Stadt<br />

am Pazifik ist der Inhalt der 4<br />

CD-Box City Of Dreams.<br />

Professor Longhair, Fats Domino, Lloyd<br />

Price, Dr. John, The Meters, Neville<br />

Brothers: Alles Künstler, die in New<br />

Orleans geboren und aufgewachsen sind und<br />

die Musik der Stadt sowohl miterlebt wie<br />

mitgestaltet haben. Kaum eine Stadt in den<br />

USA hat sich um die populäre Musik so<br />

verdient gemacht wie die am Golf von<br />

Mexiko. Ob Jazz, Blues, Soul oder Funk:<br />

Wo immer ein neuer Klang kreiert wurde –<br />

New Orleans war dabei. Dafür ist die Stadt<br />

trotz des Hurrikans Katrina auch heute<br />

wieder eine lebendig gewordene Jukebox, in<br />

der die verschiedensten Stilarten nahezu<br />

allgegenwärtig sind. Die 4 CD-Box City Of<br />

Dreams (Rounder/in-akustik 063 219622)<br />

nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch<br />

die diversen Stile, die es in der Geschichte<br />

der Metropole so gegeben hat. Den Anfang<br />

macht natürlich der Blues, der allerdings<br />

hier, wie das typisch für diesen Ort ist, nie<br />

so ganz pur daherkommt, wie man das von<br />

anderen Lokalitäten gewohnt ist. Deswegen<br />

finden sich auch Namen, die man eher aus<br />

anderen Richtungen kennt wie Irma<br />

Thomas, Ruth Brown oder Tracy Nelson.<br />

Daneben finden sich aber auch Klassiker<br />

wie Clarence Gatemouth Brown, Marcia<br />

Ball oder Al Johnson. Schon die Namen<br />

verraten, dass es vom souligen Blues bis<br />

zum rockigen Stil jede Menge verschiedener<br />

Spielarten zu hören sind und das macht den<br />

Reiz von Big Easy Blues aus. Danach geht<br />

es in die Straßen von New Orleans und das<br />

ist keine Metapher, sondern hier findet das<br />

musikalische Leben auch statt. Ob die<br />

Blasorchester, die auf dem Gang zum<br />

Friedhof genauso spielen wie auf dem<br />

Rückweg oder die Truppen, die nur beim<br />

Karneval auftreten – sie sind so typisch für<br />

die Stadt wie das spezifische Essen. Folglich<br />

findet man auf Street Beat jede Menge der<br />

berühmten Brass Bands, die den Blues<br />

genauso integriert haben wie den Jazz. Das<br />

ist ein ganz eigener Sound, den Gruppen wie<br />

die Dirty Dozen Brass Band, die Rebirth<br />

Brass Band oder die Wild Magnolias<br />

weltweit vorgestellt haben. Aber auch ein<br />

Professor Longhair findet sich auf dieser CD<br />

und das zeigt, dass er universell einsetzbar<br />

war. Die letzten beiden CDs bleiben dann<br />

den Stilarten vorbehalten, durch die New<br />

Orleans international am bedeutendsten<br />

geworden ist: Dem Funk auf der einen und<br />

seinen Pianisten auf der anderen Seite. Der<br />

dritte Silberling allerdings besitzt ein Manko<br />

- es finden sich hier weder die Neville Brothers<br />

noch die Meters, zumindest nicht auf eigene<br />

Rechnung. Immerhin treten die absoluten<br />

Klassiker des Funk aus New Orleans als<br />

Sidemen von George Porter auf, der ja selbst<br />

bei ihnen mitgemischt hat. Ansonsten tauchen<br />

wie schon beim Blues auf Funky New Orleans<br />

Klassiker wie Irma Thomas und Johnny Adams<br />

auf, die sich damit ihren Namen gemacht<br />

haben. Das größte Reservoir jedoch besitzt man<br />

im Big Easy sicher bei den Pianisten und so ist<br />

die fünfte CD wohl auch die, die die größten<br />

Stars aufweist. Ob Professor Longhair, James<br />

Booker, Champion Jack Dupree oder Art<br />

Neville – sie alle tauchen hier auf und dürfen<br />

ihre Visitenkarte abgeben. Ivory Express aber<br />

besitzt auch seine Schwächen oder, um das mit<br />

Namen zu belegen: Es fehlen Fats Domino, Dr.<br />

John und Allen Toussaint und damit drei der<br />

absolut einflussreichsten Musiker der Stadt<br />

überhaupt. Dennoch gilt für diesen Silberling<br />

wie auch für die anderen, dass der Mix aus<br />

bekannten Namen und Geheimtips gut<br />

gelungen ist, zudem die Qualität der Songs<br />

stimmt und das gilt auch für die der Interpreten.<br />

Deswegen ist diese Box mit einem guten,<br />

allerdings zu schmalen Booklet, eine gelungene<br />

Einführung in die Musik von New Orleans, die<br />

der Stadt ihren Ruf verliehen hat.

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