26.10.2013 Aufrufe

Magazin - FunWithMusic

Magazin - FunWithMusic

Magazin - FunWithMusic

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Steckbrief: Crazy Horse Oldie-Markt 4/08 19<br />

Crazy Horse 1970 (v.l.): Danny Whitten,<br />

Billy Talbot, Jack Nitzsche, Ralph Molina<br />

Crazy Horse<br />

Für die meisten Bands wäre es ein Traum, für<br />

einen der größten Rockstars der 70er Jahre als<br />

Begleiter fungieren zu können – für Crazy<br />

Horse jedoch war es eher ein Fluch. Denn über<br />

den teilweise zu Meilensteinen der Rockmusik<br />

gehörenden Produktionen zusammen mit Neil<br />

Young wie Everybody Knows This Is Nowhere<br />

wurde nur allzu leicht vergessen, dass diese<br />

Band einige der besten Alben aus der Ecke<br />

Countryrock von der amerikanischen Westküste<br />

vorgelegt hat. Tatsächlich begann die<br />

Geschichte des Quartetts bereits 1962, als der<br />

17-jährige Billy Talbot, der gerade mit seinen<br />

Eltern von der Ostküste nach Los Angeles<br />

gezogen war, den Gitarristen Danny Whitten in<br />

einem Nachtclub kennen lernte. Der war in<br />

Georgia und Ohio groß geworden, ehe er an die<br />

Westküste zog. Da beide die Doo-Wop-<br />

Gruppen liebten, gründeten sie eine mit Lou<br />

Bisbal, aber Aufnahmen für Liberty kamen<br />

nicht auf den Markt. Für Bisbal kam Ralph<br />

Molina und außerdem stieß noch Ben Rocco zu<br />

dem Quartett – fertig waren Danny&The<br />

Mirrors, die auf Valiant eine Single auf den<br />

Markt brachten, die spurlos versank. 1965 ging<br />

man nach San Francisco, das bereits damals als<br />

Wiege der Musik galt. Nach etlichen<br />

Versuchen– beispielsweise als Psyrcle mit einer<br />

Single, die Sly Stone produziert hatte – hörten<br />

Molina, Talbot und Whitten die Byrds und das<br />

bewegte sie, selbst eine Rockband zu gründen.<br />

Dazu gingen sie zurück nach Los Angeles, wo<br />

sie im Laurel Canyon erst einmal lernten,<br />

Instrumente zu spielen. Im Laufe der Zeit<br />

mutierten sie zu einem kraftvollen Trio. Mit den<br />

Gebrüdern George und Leon Whitsell an den<br />

Gitarren, sowie dem Geiger Bobby Notkoff hob<br />

man 1968 die Rockets aus der Wiege. Zwar<br />

schaffte es das Sextett nie raus aus Los Angeles,<br />

doch dort war man durchaus ein Begriff und<br />

veröffentlichte 1968 ein gleichnamiges Album<br />

auf dem White Whale-Label, das durch die<br />

Turtles bekannt geworden war. Das besaß<br />

einige der Zutaten, die später bei Crazy Horse<br />

auftauchten, aber „wir hatten noch nicht die<br />

richtige Chemie“, wie sich Ralph Molina<br />

erinnert. Ohne ihr Wissen hatten sie jedoch<br />

einen idealen Zeitpunkt im Leben von Neil<br />

Young erwischt, der einer ihrer Fans wurde und<br />

des öfteren mit ihnen in den Clubs von LA<br />

jammte. Er war 1969 gerade auf dem Sprung in<br />

eine Solokarriere und suchte nach einer Band,<br />

die ihn begleiten konnte. Allerdings bat er nur<br />

Ralph Molina, Billy Talbot und Danny Whitten,<br />

mit ihm in seinem Haus im Topanga Canyon zu<br />

jammen und „dort spielten wir erstmals Down<br />

By The River und Cinnamon Girl. Das fühlte<br />

sich richtig gut an“, so Billy Talbot. Da die<br />

Rockets nach einer weiteren Single für White<br />

Whale am Ende waren, kam die Offerte von<br />

Young an das Trio, ihn zu begleiten, gerade<br />

richtig und dafür taufte er sie Crazy Horse.<br />

1969 produzierte das kongeniale Miteinander<br />

von Young und Crazy Horse den Meilenstein<br />

Everybody Knows This Is Nowhere, Touren<br />

zwischen den Engagements von Young mit<br />

Crosby, Stills, Nash & Young folgten. Bei<br />

einem Gig in Washington lernte man den 17jährigen<br />

Gitarristen, Pianisten, Sänger und<br />

Songschreiber Nils Lofgren kennen, den Young<br />

überredete, seine eigene Formation Grin zu<br />

verlassen, um ihm bei der Produktion seines<br />

nächsten Albums After The Goldrush zu helfen.<br />

Gleichzeitig rutschte er ebenso in das Line-Up<br />

von Crazy Horse wie die Studiolegende aus Los<br />

Angeles Jack Nitzsche, der das Klavier<br />

übernahm. Zu fünft ging man 1970 ins Studio,<br />

um die erste LP für Reprise einzuspielen und<br />

dabei kam ein fantastisches Rockalbum heraus.<br />

Ob die Rocker Gone Dead Train, Beggars Day<br />

oder Downtown oder Balladen wie Crow Jane<br />

Lady oder I Don’t Want To Talk About It – das<br />

war richtig guter Rock einer Band, die genauso<br />

von den Fähigkeiten des Kerntrios, kräftig zu<br />

rocken wie vom Können der beiden Gäste,<br />

filigrane Zugaben beizusteuern, profitierte.<br />

S T E C K B R I E F<br />

Sowohl die Gitarre und die Stimme von Lofgren<br />

als auch das feine Händchen für Arrangements<br />

von Nitzsche kamen bestens zur Geltung und<br />

das verhalf Crazy Horse zu einer Qualität, die<br />

auch Anfang der 70er Jahre eher selten gehört<br />

wurde. Das Ganze kam im Februar 1971 auf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!