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Mit Bier, Brezeln und Schnapsideen zum Erfolg - Hotel & Gastro Union

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Surselva-Bräu<br />

<strong>Mit</strong> <strong>Bier</strong>, <strong>Brezeln</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Schnapsideen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong><br />

Wer den <strong>Hotel</strong>ier Beat Glaus kennt, weiss, der kreative Unternehmer ist immer für<br />

eine Überraschung gut. So hat der Weinliebhaber vor vier Jahren in Flims Waldhaus<br />

eine Brauerei eröffnet <strong>und</strong> für seine Spezialitätenbiere auch gleich internationale<br />

Preise gewonnen. Beat Glaus verrät, welche Innovationen er noch in petto hat.


Es war einmal ein Weinliebhaber.<br />

Eines Nachts, als er nicht mehr<br />

schlafen konnte, hatte er im<br />

wahrsten Sinn des Wortes eine «<strong>Bier</strong>idee».<br />

Er wollte hier, mitten im Dorf, eine<br />

Brauerei bauen <strong>und</strong> nach alter Tradition<br />

<strong>Bier</strong>spezialitäten brauen. Aber nicht hinter<br />

verschlossenen Mauern, sondern<br />

mitten in einem Restaurant. Die Gäste<br />

sollten dem Braumeister bei der Arbeit<br />

zuschauen können, während sie frisch<br />

gezapftes <strong>Bier</strong> <strong>und</strong> noch ofenwarme<br />

<strong>Brezeln</strong> geniessen. – Was wie ein Märchen<br />

klingt, ist der Anfang der <strong>Erfolg</strong>sgeschichte<br />

der Aktienbrauerei Flims Surselva<br />

AG. Beat Glaus, Initiant <strong>und</strong> Verwaltungsratspräsident,<br />

hat die Erlebnis<strong>und</strong><br />

Event-Brauerei mit Seminarräumen,<br />

Restaurant <strong>und</strong> <strong>Bier</strong>garten im Juni 2005<br />

eröffnet.<br />

«Wir brauen streng nach dem Deutschen<br />

Reinheitsgebot aus dem Jahr<br />

1516», sagt Beat Glaus. Der Tausendsassa<br />

– er betreibt in Flims neben der<br />

Brauerei noch zwei <strong>Hotel</strong>s <strong>und</strong> importiert<br />

italienische Weine – legt grossen Wert<br />

auf die Natürlichkeit «seiner» <strong>Bier</strong>e. Die-<br />

se werden weder filtriert noch pasteurisiert<br />

<strong>und</strong> sind daher als Frischprodukte<br />

zu behandeln.<br />

«Von <strong>Bier</strong>en, die mit Hanf, Früchten<br />

oder Sirupen aromatisiert werden, halte<br />

ich nichts», brummt Beat Glaus in<br />

breitem Berner Dialekt. Er redet so, wie<br />

ihm der Schnabel gewachsen ist, auch<br />

wenn er seit 40 Jahren in Graubünden<br />

lebt. Beat Glaus <strong>und</strong> seine Surselva-<br />

<strong>Bier</strong>e haben viel gemeinsam. Sie sind ursprünglich,<br />

bodenständig, authentisch.<br />

Ohne Schnickschnack <strong>und</strong> Starallüren.<br />

Diese Eigenschaften treffen genau<br />

den Nerv der Zeit. Das zeigen die konstant<br />

<strong>und</strong> massiv steigenden Absatz<strong>und</strong><br />

Umsatzzahlen. «Das Geschäft läuft<br />

sehr gut», freut sich Beat Glaus <strong>und</strong> verrät<br />

breit grinsend: «Ich hatte für dieses<br />

Jahr einen Umsatz von 1,4 Millionen<br />

Franken budgetiert. Bis jetzt haben wir<br />

aber bereits 2,26 Millionen erreicht.»<br />

67 000 Franken habe allein der Verkauf<br />

der im Haus selbst hergestellten Laugenbrezeln<br />

eingebracht.<br />

Auf dem <strong>Erfolg</strong> ausruhen, das kommt<br />

Beat Glaus gar nicht erst in den Sinn. Er<br />

sprudelt vor Ideen <strong>und</strong> lanciert gerne<br />

neue Produkte. Wie <strong>zum</strong> Beispiel die<br />

aus <strong>Bier</strong> hergestellten Schnäpse <strong>und</strong><br />

Liköre (siehe Foto unten) oder das Treberbrot<br />

(Rezept rechts unten).<br />

Sein «Lieblingskind» ist der Flimser<br />

Single Malt Whisky, der dieses<br />

Jahr erstmals auf den Markt kam.<br />

«Die Leute mögen sein mildes <strong>und</strong> malziges<br />

Aroma sehr. Innerhalb von zwei<br />

Wochen waren alle 260 Flaschen ausverkauft!»,<br />

freut sich Beat Glaus. Natürlich<br />

hat er eine Charge fürs Restaurant<br />

der Brauerei zurückbehalten. Zum Beispiel<br />

für den mit Flimser Single Malt<br />

Whisky parfümierten Lachs.<br />

Wie bei den <strong>Bier</strong>en setzt der Unternehmer<br />

auch beim Whisky auf Natürlichkeit.<br />

«Bei uns gibt es keine Tricks –<br />

weder Karamellisieren noch Holzschnitzel<br />

kommen <strong>zum</strong> Einsatz. Zudem nehmen<br />

wir nur neue Fässer <strong>und</strong> jedes Fass<br />

ist nur einmal für Whisky im Einsatz», erklärt<br />

Beat Glaus. Da die Fässer teuer<br />

sind, hat er bereits eine Idee, wie er sie<br />

Verwandlung. Das dunkle Blutzcher-<strong>Bier</strong> ist nicht nur der Rohstoff für den Flimser Single Malt Whisky, sondern auch für den süsslichen<br />

Gaumenschmeichler «Ladybierlikör» <strong>und</strong> den scharfen «Lumpazi», einen Schnaps mit Chili, Meerrettich <strong>und</strong> Ingwer. Für<br />

den charaktervollen, vollm<strong>und</strong>igen «Bockbier-Brand» wird das saisonale Spezialitätenbier «Winterbock» als Basis verwendet.<br />

10 Swiss <strong>Gastro</strong>-Kombi 4/2009<br />

Reinheit. Braumeister Rüdiger Panzner schüttet Hopfengaben<br />

in die Maischewürzepfanne.<br />

nach der Whiskyproduktion nutzen kann. «Wir machen <strong>Bier</strong>-<br />

Sherry.»<br />

Auch für die <strong>Bier</strong>braurückstände hat der kreative<br />

Unternehmer lukrative Verwendungszwecke gef<strong>und</strong>en. So<br />

werden ab diesem Winter in der Brauerei Treberwürste <strong>und</strong><br />

Treberburger auf der Speisekarte stehen. Ein von Sandra Hiestand<br />

(Tochter des Gipfelikönigs Fredy Hiestand) extra für die<br />

Brauerei Surselva kreiertes Treberbrot ist bereits im Sommer<br />

auf den Markt gebracht worden. Wer es nachbacken möchte,<br />

kann <strong>Bier</strong>treber direkt bei der Surselva-Brauerei beziehen.<br />

Text: riccarda.frei@gastronews.ch<br />

Fotos: Tobias Sutter, Fotoassistenz: Julian Lässer<br />

www.surselva-bier.ch<br />

<strong>Bier</strong>treber-Brot (Rezept für 2 Brote à 655 Gramm Teiggewicht)<br />

660 g Ruchmehl<br />

21 g Meersalz<br />

20 g Weizenkeime<br />

20 g Hefe<br />

350 g Wasser<br />

140 ml Surselva-Bräu-Blutzcher, dunkel<br />

100 g Surselva-Bräu-<strong>Bier</strong>treber<br />

Zubereitung:<br />

Mehl in Schüssel sieben. Salz <strong>und</strong> Weizenkeime darunter<br />

mischen. Hefe mit etwas Wasser auflösen. Wasser beigeben<br />

<strong>und</strong> alles mischen. Treber dazugeben <strong>und</strong> alles zirka 10 Minuten<br />

kneten, bis ein glatter Teig entsteht. (Teigtemperatur 24 Grad<br />

Celsius.) 1 St<strong>und</strong>e zugedeckt ruhen lassen. Teig drei- bis viermal<br />

zusammenlegen <strong>und</strong> nochmals 30 Minuten ruhen lassen oder<br />

besser: Teig über Nacht für zirka 12 St<strong>und</strong>en in den Kühlschrank<br />

stellen. Das ergibt intensiveres Aroma.Teig halbieren, beide Teile<br />

separat r<strong>und</strong> aufwirken, am Schluss im Mehl drehen<strong>und</strong><br />

umgedreht absetzen. Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad<br />

Celsius auf zweitunterster Rille zirka 50 Minuten backen.<br />

1/3 unilver cremissimo<br />

Swiss <strong>Gastro</strong>-Kombi 4/2009 11

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