Freinet-Pädagogik - Freinet-Kooperative eV
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alance<br />
pädagogik & management<br />
Wir bieten an:<br />
Weiterbildung<br />
<strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong><br />
mit Kindern lernen und<br />
forschen<br />
kindzentriert handeln<br />
sich selbst entwickeln
Hintergrund<br />
Seit Jahren wird in der Kindertagesstätten-<strong>Pädagogik</strong> nach<br />
Wegen gesucht, den Alltag mit Kindern im Dialog zu<br />
gestalten, sie an allen für sie wichtigen Angelegenheiten zu<br />
beteiligen, sie besser zu verstehen und sich auf ihre subjektiven<br />
Anliegen und Absichten einzulassen. Ob <strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong>,<br />
Offener Kindergarten, Montessori-<strong>Pädagogik</strong>, Reggio-<br />
<strong>Pädagogik</strong> oder Situationsansatz, allen gemein ist der<br />
Versuch, kindzentriert zu handeln.<br />
Die <strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong> erscheint uns besonders kindzentriert,<br />
weil<br />
• sie konsequent den Kindern das Wort gibt und das große<br />
pädagogische Potenzial des freien Ausdrucks nutzt,<br />
• den Bezug zum Leben der Kinder herstellt und die Frage<br />
nach dem persönlichen Sinn aufwirft,<br />
• Freiheit und Verantwortung verknüpft und durchgängig<br />
zuzulassen versucht,<br />
• das große pädagogische Potenzial des Alltags erkennt,<br />
• die subjektive Welt der Kinder wahrnimmt und die Kinder in<br />
der konkreten Ausformung des Alltags Regie führen lässt,<br />
• Erwachsene den Dialog mit Kindern suchen und gestalten<br />
lässt,<br />
• nicht „im Voraus definiert, was aus dem Kind einmal wird“<br />
(§2 der Charta der <strong>Freinet</strong>-Bewegung), sondern sich mit<br />
den Kindern gemeinsam in forschender und entdeckender<br />
Weise auf Prozesse mit offenem Ausgang einlässt und<br />
• konsequent auf die „Selbstbildungspotenziale“ der Kinder<br />
setzt.<br />
In Kindertagesstätten ist die <strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong> ein Konzept,<br />
das sich in Entwicklung befindet. Deshalb verstehen wir die<br />
Weiterbildung auch als Beitrag zur Weiterentwicklung<br />
kindzentrierter pädagogischer Praxis vor Ort.
Ziele<br />
Wir wollen einen fundierten Einblick in das Leben und die<br />
grundlegenden Ideen <strong>Freinet</strong>s geben und sie in der<br />
Gestaltung der Weiterbildung erfahrbar werden lassen.<br />
Wir wollen vermitteln, welche Methodenvielfalt es in der<br />
<strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong> gibt, dass diese aber auf die Bedingungen<br />
vor Ort angepasst und weiterentwickelt werden muss. Wir<br />
wollen vermitteln, dass die „Anwendung“ der <strong>Freinet</strong>-<br />
<strong>Pädagogik</strong> in der eigenen Praxis nur unter Beteiligung der<br />
Kinder und des Teams „erfunden“ werden kann.<br />
Wir wollen den Begriff der Kindzentrierung herausarbeiten. Wir<br />
wollen die <strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong> weder als den exklusiven Ansatz<br />
moderner Tagesbetreuung „verkaufen“, noch eine<br />
„Mischpädagogik“ mit anderen Ansätzen nahe legen.<br />
Vielmehr wollen wir mit den Teilnehmerinnen das „Eigentliche“<br />
aufspüren, worauf moderne Tagesbetreuung angewiesen ist,<br />
nämlich eine kindzentrierte Grundhaltung.<br />
Ein besonderes Augenmerk wollen wir auf Bildungsprozesse in<br />
der <strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong> richten.<br />
Die Weiterbildung soll unmittelbar Veränderungsprozesse in<br />
der pädagogischen Praxis initiieren. Dies soll durch Beratung,<br />
Reflexionsgruppen und das integrierte Praxisprojekt erreicht<br />
werden. Parallel zur Teilnahme an der Weiterbildung sollen<br />
die Teilnehmer(innen) auf diese Weise ihre jeweilige Praxis auf<br />
dem Hintergrund einer kindzentrierten Grundhaltung<br />
reflektieren können.<br />
Wir wollen ermöglichen, eigene Lernprozesse als<br />
entdeckendes Lernen zu gestalten und zu reflektieren und<br />
damit ein teilnehmerorientiertes und entwicklungsfreudiges<br />
Arbeitsklima schaffen, in dem sich <strong>Freinet</strong>s Ideen<br />
widerspiegeln.
Ablauf<br />
In der Weiterbildung werden folgende Themen bearbeitet:<br />
1. Woche: Zugänge<br />
• Entwicklung persönlicher Zugänge, Zielvorstellungen und<br />
Fragen<br />
• Biografie <strong>Freinet</strong>s und Geschichte der <strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong><br />
• Menschenbild und die Grundannahmen vom Kind in der<br />
<strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong><br />
• Was bedeutet Kindzentrierung?<br />
• Philosophie und Ziele der <strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong><br />
• Konstituierung der Reflexionsgruppen<br />
2. Woche: Die Kindertageseinrichtung als Lern- und<br />
Forschungswerkstatt<br />
• Persönliche Lernbiografien<br />
• Entdeckendes Lernen und tastende Versuche<br />
• Selbstbildungspotenziale von Kindern<br />
• Lob des Fehlers und der persönlichen Fragen<br />
• Wiederentdeckung des Alltags als pädagogische Größe<br />
• Das entwicklungs- und lernförderliche Milieu<br />
• Arbeit in Werkstätten, Materialkisten und<br />
Arbeitsbesprechungen<br />
3. Woche: Den Kindern das Wort geben<br />
• Das Kind als handelndes Subjekt<br />
• Perspektivenwechsel: die subjektive Sicht des Kindes<br />
• Der „Freie Ausdruck“ als Ausgangspunkt der <strong>Freinet</strong>-<br />
<strong>Pädagogik</strong><br />
• Partizipation als Grundrecht von Kindern<br />
• Bildung im sozialen Kontext: Kooperation, Öffnung und<br />
„Gruppenpädagogik“<br />
• Regeln und Grenzen<br />
• Kinderkonferenzen, Kinderräte und andere Treffen mit<br />
Kindern
4. Woche: Erzieherinnen im Dialog<br />
• Erwachsene im Dialog mit Kindern<br />
• Die Rolle der Erzieherin als Begleiterin und Ermöglicherin<br />
• Beobachten, planen, gestalten und reflektieren<br />
• Projekte im Dialog entwickeln<br />
• Verortung der <strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong> im Vergleich anderer<br />
kindzentrierter Ansätze<br />
• Zusammenarbeit und Dialog der Erwachsenen<br />
5. Woche: Entdecken und versuchen<br />
• Lern- und Praxiswerkstatt im „offenen Raum“<br />
• Präsentation der Praxisprojekte<br />
• Reflexion, Auswertung und Abschied<br />
dazwischen<br />
• Mindestens vier Tagestreffen in selbst organisierten<br />
kollegialen Reflexions- und Projektgruppen<br />
• Projektberatung durch die Referenten<br />
außerdem<br />
• Praxisreflexion<br />
• Reflexion des persönlichen Menschenbildes und der Haltung<br />
zum Kind<br />
• Individuelle Ausprägungen der <strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong><br />
Arbeitsweisen<br />
• Die Teilnehmerinnen führen über die gesamte Zeit ein<br />
persönliches Reflexionstagebuch.<br />
• Jede Woche beinhaltet einen Arbeitsblock für offenes,<br />
eigenverantwortliches Lernen.<br />
• Arbeitseinheiten werden durch Bewegungs- und<br />
Entspannungsübungen aufgelockert.
Zielgruppe<br />
Pädagogische Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen und<br />
Kindergärten.<br />
Kosten<br />
Pro Teilnehmerin und Woche: Teilnahmegebühren: 245.- Euro plus:<br />
• Übernachtung und Verpflegung im EZ: 256.- Euro<br />
• Übernachtung und Verpflegung im DZ: 227.- Euro<br />
• Übernachtung und Verpflegung im Dreibett-Zimmer: 209.- Euro<br />
• Verpflegung ohne Übernachtung: 73.- Euro<br />
Teilnahmebedingungen<br />
• Ausbildung als Erzieherin, Kinderpflegerin, Sozial- oder Diplompädagogin.<br />
• während der Weiterbildung entweder im Gruppendienst oder<br />
in der Leitung einer Kindertageseinrichtung oder eines<br />
Kindergartens.<br />
• In begründeten Ausnahmefällen können auch andere<br />
Teilnehmerinnen zugelassen werden.<br />
Ort<br />
Wilhelm-Kempf-Haus in 65207 Wiesbaden-Naurod<br />
Zertifikat<br />
Voraussetzungen für ein Zertifikat: ein eigenes Praxisprojekt,<br />
Literaturstudium, Mindestteilnahme: 20 Tage, Teilnahme an<br />
den Reflexionsgruppen<br />
Veranstalter und Unterstützer<br />
• balance – pädagogik & management<br />
• <strong>Freinet</strong>-<strong>Kooperative</strong> e.V.<br />
• Gesellschaft für innovative Sozialarbeit (GISA)Marburg
Methoden<br />
Methodisch arbeiten wir teilnehmer- und prozessorientiert.<br />
Entscheidungen über Ablauf und Inhalte werden stets im Dialog<br />
miteinander getroffen. Den Spaß, den entdeckendes Lernen<br />
bringen kann, wollen wir auch an uns selbst erfahren. Daher wird<br />
die Weiterbildung immer wieder sowohl praktische wie spielerische<br />
Einheiten enthalten.<br />
Zeitplan<br />
1. Woche: 03.-07. April 2006<br />
2. Woche: 11.-15. September 2006<br />
3. Woche: 13. – 16. Februar 2007<br />
4. Woche: 09. – 13. Juli 2007<br />
5. Woche 14. – 18. Januar 2008<br />
Anmeldeschluss<br />
20. Dezember 2005<br />
Referenten<br />
Lothar Klein<br />
Diplompädagoge, viele Jahre Leiter von Kindertagesstätten in<br />
Wiesbaden, Autor und Fortbildner (DV), Psychodrama-Assistent<br />
Herbert Vogt<br />
Diplompädagoge, viele Jahre Fachberater für Kindertagesstätten<br />
in Hanau, Redakteur bei TPS (Theorie und Praxis der<br />
Sozialpädagogik), Autor und Fortbildner, Dialogischer<br />
Qualitätsentwickler (KK)<br />
Co-Referentinnen<br />
Zwei Co-Referentinnen aus der Praxis werden die Weiterbildung<br />
begleiten. Beide sind als „Fachkräfte für Kindzentriertes Arbeiten –<br />
<strong>Freinet</strong>-<strong>Pädagogik</strong>“ zertifiziert.
Informationen und schriftliche Anmeldung:<br />
balance<br />
pädagogik & management<br />
Lothar Klein, Köpfchenweg 24, D-65191 Wiesbaden,<br />
Tel. 0611/1899444, Fax 0611/1899445,<br />
email: info@balance-paedagogik.de