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Trachenfest Kröv - Juli 2013

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französischen Pioniere in Trier. Die schickten die FAMO, junge<br />

deutsche Hilfskräfte zum Aufbau. Sie wurden bei Vereinsmitgliedern<br />

in Kost und Logis gegeben.<br />

Auch Trachtengruppen kamen bei Privatleuten unter, wo sie auch<br />

verpflegt wurden. Erst in späteren Jahren musste man nach anderen<br />

Lösungen suchen. Zunächst aber wurde der Zeitpunkt des<br />

Festes auf dieser Versammlung festgelegt. Hatte man frühere<br />

Feste immer im August gefeiert, wenn der Arbeitsdruck in der<br />

Landwirtschaft nicht mehr ganz so groß war, so machte Ernst<br />

Klein, Jagdpächter in <strong>Kröv</strong>, den Vorschlag, den Termin auf das<br />

erste <strong>Juli</strong>wochenende zu legen. Nach seinem langjährigen Jagdkalender<br />

sei zu dieser Zeit mit dem wenigsten Niederschlag zu<br />

rechnen. Dieses hat sich auch im Laufe der Jahrzehnte bestätigt.<br />

Ja, wenn in den folgenden Jahren durch schlechtes Wetter<br />

die Heuernte stockte, so wünschte man sich sogar in den<br />

Nachbardörfern, dass die <strong>Kröv</strong>er doch endlich ihr Fest feiern<br />

sollten, damit Wetterbesserung eintrete. Dieses war nicht nur für<br />

den Samstagabend für die Darbietungen auf der Schwimmbühne<br />

nötig, sondern auch für den sonntäglichen Festzug, der viele<br />

Menschen anlockte. Sie kamen in den ersten Jahren hauptsächlich<br />

mit der Moselbahn und wurden mit der Fähre übergesetzt.<br />

Nicht nur hier hat sich im Zeitraum von zwei Generationen viel,<br />

manchmal ganz unmerklich, geändert. Die meisten Menschen<br />

lebten vom Weinbau und zur Selbstversorgung von der Landwirtschaft.<br />

Sie bestimmten das Tagesgeschehen. Freizeit war sehr<br />

knapp und auch das Geld. Persönlicher Einsatz und Ideen waren<br />

gefragt. Als vor einem Jahr eine 85jährige Frau starb, bemerkte<br />

meine Nachbarin, die in den letzten Jahren beruflich viel für das<br />

Trachtentreffen tätig war, diese Frau habe man noch nie in der<br />

Öffentlichkeit, z.B. am Fest mitwirken gesehen. Über diese Feststellung<br />

war ich doch sehr erstaunt. Gerade diese Verstorbene<br />

war stets dabei, wenn das Festzelt geschmückt werden musste,<br />

sei es, dass Girlanden geknüpft oder die Ständer des Zeltes<br />

mit Krepppapier umwickelt wurden. Vor allen Dingen war es ihre<br />

Aufgabe, die jungen Winzerinnen in Tracht für den Weinbrunnen<br />

einzuteilen. Das erforderte unbedingt persönlichen Kontakt, hatte<br />

doch damals kaum jemand ein Telefon.<br />

Überhaupt erforderte ein solches Fest viele helfende Hände. Richard<br />

Scheid, der damalige 1. Vorsitzende brachte das Kunststück<br />

fertig, von den ältesten bis zu den jüngsten Mitgliedern alle<br />

zur Mithilfe zu bewegen. Dazu kamen aber immer mehr Helfer,<br />

die keine Vereinsmitglieder waren. Denn nach dem großen Erfolg<br />

von 1954 – die gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft in Bern am<br />

gleichen Sonntag trug natürlich auch zum guten Umsatz an Wein<br />

bei, war es schon gleich keine Frage mehr – dieses Fest sollte<br />

weiterhin so gefeiert werden. In zwölf Jahren war es nach und<br />

nach zu einer solchen Größe und zu einem unübersehbaren Werbefaktor<br />

angewachsen, hier war es zweckmäßig, die Gemeinde<br />

selbst mit der Ausrichtung zu betrauen. Natürlich arbeiteten die<br />

bewährten früheren Helfer dann so weiter.<br />

Es gab im Laufe der Jahre Verbesserungen und Veränderungen.<br />

Im Kern aber ist das Festgeschehen so geblieben wie es zu An-<br />

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