Trachenfest Kröv - Juli 2013

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

8 SEIT ZWEI GENERATIONEN 60. Internationales Trachtentreffen der Mosel in Kröv 2013 Als ein Fest, das nur einmal gefeiert werden sollte, so wurde es geplant, zu einem einzigartigen Festgeschehen hat es sich dann entwickelt – das erste Wein- und Trachtenfest 1954 in Kröv. Ein Fest, das allen Freude schenkt, sollte es sein, nicht eines zum Geldverdienen, so der Ausspruch des damaligen Ehrenvorsitzenden Ernst Klein. Dieses Fest, das Trachtengruppen aus deutschen Landen zusammenführte, sollte sich zu einem Schwerpunkt im Jahreslauf entwickeln, zu Tagen, die nicht mehr aus dem Dorfleben wegzudenken sind, zum Zusammenführen von Menschen aus ganz Europa, ja, der ganzen Welt. Wie kam es dazu? Arnold Schneiders, Leiter der damaligen Volkstumsgruppe Kröv seit 1926, dachte schon lange an ein Trachtentreffen in Kröv. Wie aber sollte es gestaltet und organisiert werden? Feste verschiedenster Art gab es schon viele in Kröv. So tanzten beim Weinfest 1949 Nixen – Mädchen aus der Turnabteilung abends auf einem Floß aus Baumstämmen, die zum Wässern in der Mosel lagen, also auf einer einfachen Schwimmbühne. Der richtige Anstoß aber kam 1953 beim ersten Deutschen Turnfest nach dem 2. Weltkrieg in Hamburg. Die Volkstumsgruppe, eine Abteilung des Turnvereins, trat 1951 beim Landesturnfest in Neuwied auf. Sie hinterließ einen so guten Eindruck, dass man sie dazu auswählte, beim Lichterfest auf der Alster den Landesturnverband Mittelrhein zu vertreten. Auf großen Lastkähnen hatte man dort an fünf Stellen große schwimmende Bühnen gebaut. Darauf traten Trachtengruppen aus allen deutschen Gauen auf. Junge Turner mit Lichtchen auf dem Kopf durchschwammen die Binnenalster. Den Abschluss bildete ein großes Feuerwerk. Hier wurde 1953 der Anstoß gegeben für unser erstes Trachtenfest. Da der gesamte Vorstand des Turnvereins ebenfalls in Hamburg anwesend war, konnte man sich gleich eine Vorstellung von einem künftigen Trachtenfest in Kröv machen. Schon im gleichen Sommer wurde auf einer Generalversammlung der Entschluss gefasst und mit der Planung begonnen. Ein Feuerwerk brauchte man nicht. Die Moselberge boten eine großartige Kulisse. In den Felsnischen entfachte man bengalische Feuer. Die Strömung der Mosel trug tausende Lichtchen weiter, die man oberhalb des eigentlichen Festgeschehens aus Nachen aussetzte. Für den Bau der Schwimmbühne gewann man die
französischen Pioniere in Trier. Die schickten die FAMO, junge deutsche Hilfskräfte zum Aufbau. Sie wurden bei Vereinsmitgliedern in Kost und Logis gegeben. Auch Trachtengruppen kamen bei Privatleuten unter, wo sie auch verpflegt wurden. Erst in späteren Jahren musste man nach anderen Lösungen suchen. Zunächst aber wurde der Zeitpunkt des Festes auf dieser Versammlung festgelegt. Hatte man frühere Feste immer im August gefeiert, wenn der Arbeitsdruck in der Landwirtschaft nicht mehr ganz so groß war, so machte Ernst Klein, Jagdpächter in Kröv, den Vorschlag, den Termin auf das erste Juliwochenende zu legen. Nach seinem langjährigen Jagdkalender sei zu dieser Zeit mit dem wenigsten Niederschlag zu rechnen. Dieses hat sich auch im Laufe der Jahrzehnte bestätigt. Ja, wenn in den folgenden Jahren durch schlechtes Wetter die Heuernte stockte, so wünschte man sich sogar in den Nachbardörfern, dass die Kröver doch endlich ihr Fest feiern sollten, damit Wetterbesserung eintrete. Dieses war nicht nur für den Samstagabend für die Darbietungen auf der Schwimmbühne nötig, sondern auch für den sonntäglichen Festzug, der viele Menschen anlockte. Sie kamen in den ersten Jahren hauptsächlich mit der Moselbahn und wurden mit der Fähre übergesetzt. Nicht nur hier hat sich im Zeitraum von zwei Generationen viel, manchmal ganz unmerklich, geändert. Die meisten Menschen lebten vom Weinbau und zur Selbstversorgung von der Landwirtschaft. Sie bestimmten das Tagesgeschehen. Freizeit war sehr knapp und auch das Geld. Persönlicher Einsatz und Ideen waren gefragt. Als vor einem Jahr eine 85jährige Frau starb, bemerkte meine Nachbarin, die in den letzten Jahren beruflich viel für das Trachtentreffen tätig war, diese Frau habe man noch nie in der Öffentlichkeit, z.B. am Fest mitwirken gesehen. Über diese Feststellung war ich doch sehr erstaunt. Gerade diese Verstorbene war stets dabei, wenn das Festzelt geschmückt werden musste, sei es, dass Girlanden geknüpft oder die Ständer des Zeltes mit Krepppapier umwickelt wurden. Vor allen Dingen war es ihre Aufgabe, die jungen Winzerinnen in Tracht für den Weinbrunnen einzuteilen. Das erforderte unbedingt persönlichen Kontakt, hatte doch damals kaum jemand ein Telefon. Überhaupt erforderte ein solches Fest viele helfende Hände. Richard Scheid, der damalige 1. Vorsitzende brachte das Kunststück fertig, von den ältesten bis zu den jüngsten Mitgliedern alle zur Mithilfe zu bewegen. Dazu kamen aber immer mehr Helfer, die keine Vereinsmitglieder waren. Denn nach dem großen Erfolg von 1954 – die gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft in Bern am gleichen Sonntag trug natürlich auch zum guten Umsatz an Wein bei, war es schon gleich keine Frage mehr – dieses Fest sollte weiterhin so gefeiert werden. In zwölf Jahren war es nach und nach zu einer solchen Größe und zu einem unübersehbaren Werbefaktor angewachsen, hier war es zweckmäßig, die Gemeinde selbst mit der Ausrichtung zu betrauen. Natürlich arbeiteten die bewährten früheren Helfer dann so weiter. Es gab im Laufe der Jahre Verbesserungen und Veränderungen. Im Kern aber ist das Festgeschehen so geblieben wie es zu An- 9
Seite 2 und 3: 2 • Entfernung von störenenden B
Seite 4 und 5: 4 GRUSSWORTE DER BÜRGERMEISTER Ott
Seite 6 und 7: 6 KRÖV - MOSEL FÜR GENIESSER Mitt
Seite 10 und 11: 10 fang war. Hier war sofort der gr
Seite 12 und 13: 12 WEINKÖNIGIN - MOSELLA Das Amt d
Seite 14 und 15: 14 1988 Mosella Christine Christine
Seite 16 und 17: 16 DE NEEDSE HAVEZATHE DANSERS NIED
Seite 18 und 19: 18 FOLKLOREENSEMBLE SLOWIANKI KRAKA
Seite 20 und 21: 20 FESTPROGRAMM 2013 18.00 Uhr Der
Seite 23: 60 JAHRE INTERNATIONALES TRACHTENTR

Trachenfest Kröv - Juli 2013

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?