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Trachenfest Kröv - Juli 2013

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pellen wollte er zum großen Finale gleichzeitig dort auftreten lassen,<br />

trotz des Protestes zuständiger Leute. Beim Bühnenabbau<br />

stellte man fest, dass es beinahe zu einer Katastrophe gekommen<br />

wäre. Einige Balken waren nämlich unter der Last angebrochen.<br />

Diese Bühne taugte also nichts.<br />

Bürgermeister Kreuzberg meinte, die Bühne müsse ja gar nicht<br />

schwimmen und überredete den Gemeinderat dazu, ein Eisengerüst<br />

zu kaufen, das man in die Mosel rammte und mit einer<br />

Tanzfläche belegte. Ein Steg verbinde Land und Bühne – man<br />

brauchte dann keinen Nachen zum Übersetzen mehr. Mit dem<br />

Protest der Trachtengruppen hatte er nicht gerechnet. Die fanden<br />

die Fahrt mit dem Nachen romantisch. Aber es kam noch<br />

ganz anders. Durch das Einleiten giftiger Industrieabwässer in<br />

Frankreich war es zu einem großen Fischsterben gekommen.<br />

Tausende toter Tische wurden angeschwemmt und verbreiteten<br />

pestilenzartigen Gestank. Wie sollte da ein genussreicher Abend<br />

auf der Mosel stattfinden? Da setzte zum Glück großer Regen<br />

ein, die Mosel stieg und die Fischkadaver wurden fortgespült.<br />

Aber das Wasser stieg weiter an, überschwemmte die feste Bühne<br />

meterhoch. Verzweifelt musste man dem zusehen. Erst am<br />

Samstagnachmittag stand sie schließlich auf dem Handlauf des<br />

Geländers. Fast in letzter Minute gelang es, die Tanzfläche auf<br />

dieses Niveau anzuheben, gerade genug, dass die Tänzer keine<br />

nassen Füße bekamen. Diese feststehende Bühne taugte also<br />

gar nichts.<br />

Arno Schneiders, als unser Fest- und Reichsfotograf bekannt, Ingenieur<br />

bei BASF in Ludwigshafen wusste Rat. Es gab dort große<br />

Styroporblöcke, belastbar, unsinkbar und wasserabweisend.<br />

Diese sollte man nehmen. Hier betrat man Neuland. Die Männer<br />

der alten Volkstums- und Trachtengruppe bauen seitdem jedes<br />

Jahr darauf die Tanzfläche auf. Das vorhandene Rohrgerüst wird<br />

für das Geländer, eine Empore und für die Fahnenstangen genutzt.<br />

Nun hatte also <strong>Kröv</strong> eine eigene Bühne, die man auch für<br />

anschließende Veranstaltungen nutzte, weil sie nicht mehr direkt<br />

abgebaut wurde.<br />

Vor der Moselkanalisierung war das Ufer so abfallend gewesen,<br />

dass man immer eine gute Sicht auf die Bühne im Wasser hatte.<br />

Dann aber wurde das Gelände so flach angelegt, dass eine bessere<br />

Lösung wünschenswert war. Tribünen aus Koblenz schafften<br />

Abhilfe. Da dort die Operettenfestspiele nicht mehr gefeiert<br />

werden durften, konnten die <strong>Kröv</strong>er diese Anlagen erwerben.<br />

Viele Jahre dienten sie den vielen Zuschauern. Als sie aber in die<br />

Jahre kamen, ließ der TÜV den Aufbau nicht mehr zu. Eine andere<br />

Lösung unmittelbar an der Weinbrunnenhalle wurde gefunden.<br />

Auch die Schwimmbühne kommt nun in die Jahre. Welche Lösung<br />

findet man hier? Hoffentlich eine, die zum Besten unseres<br />

Dorfes ist.<br />

Text: Gudrun Hüls-Beth, Fotos: Arno Schneiders<br />

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